Schöner Zufall: In meinem Musikspieler läuft das Album The XX von XX seit geraumer Zeit auf Hochtouren. Und aus diesem Album verwendet der kroatische Filmemacher Tomislav Safundžic einen Track für sein atemberaubendes Zeitraffer-Video unseres blauen Planeten:
Als Quelle nahm er Bilder, die die ISS gemacht hat: via eol.jsc.nasa.gov. Alles mühevolle Kleinarbeit!
Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen. Schöne Atmosphäre, auch durch XX. Auf einer wundervollen blauen Perle bewegen wir uns jeden Tag. Hier ist das Video dafür.
So ein paar Freaks in den USA wollen die Enterprise nachbauen, also zumindest eine erste Version davon. Das muss aber im Weltall stattfinden, dauert mindestens 20 Jahre und kostet ca. 1 Billion US-Dollar.
Das Design scheint zweckmäßig zu sein, so befindet sich in dem Teil, das wie ein UFO aussieht eine rotierende Scheibe, die für Gravitation sorgt und einen Platz umgibt, der 1000 Menschen an Bord Platz bieten soll:
Als Antrieb dienen drei Ionentriebwerke: Eine unter dem Hauptdeck und zwei in den Außenflügeln. Als Haupttriebwerk setzt man auf einen 1,5-Gigawatt-Atomreaktor. So soll das Raumschiff konstant 0,002g fliegen, was zwar alles andere als Warp bedeutet (das geht wohl nicht in echt), aber immerhin für einen Tagesflug zum Mond und 90 Tage zum Mars reichen soll.
Ich habe auch erst gedacht, das Ganze sei ein Witz, doch die Website sieht halbwegs seriös aus:
http://buildtheenterprise.org/.
Mir gefiel natürlich vor allem das Konzeptdesign.
Also man kann stark zweifeln, dass sich so ein Projekt durchsetzen wird. Die NASA hat schon kein Geld oder bekommt zumindest keines mehr und die verlangen pro Jahr 0,27 Prozent des BIP der USA, was alleine 2012 41 Milliarden Dollar wären. Das klingt mindestens utopisch…
Anyway, respect für die Idee. Und nächstes Jahr bauen wir dann den „Death Star“! Fo shizzle!
Ich habe gestern ganz vergessen darauf hinzuweisen, dass der 12. April den 51. Ehrentag des ersten Menschen im Weltall darstellt. Das hole ich hiermit nach mit einem Video dieser halsbrecherischen Aktion:
Ihr werdet nicht viel verstehen können. Es sei denn, ihr kommt aus der DDR. Aber die Bilder sind halt krass.
Wenn ihr wollt könnt ihr immer noch feiern: http://yurisnight.net/. Dort findet sich vieles Wissenswerte zum Thema.
Mit der Technik damals überhaupt etwas zu reißen grenzt an ein Wunder. Kaum zu glauben, dass sich Menschen das alles angetan haben. Aber, hey, es war Kalter Krieg, da ging es nur um die Frage, wer hat die dicksten Eier.
Und zum Schluss noch ein sehr schönes Zitat von Herrn Gagarin:
„Circling the Earth in my orbital spaceship I marveled at the beauty of our planet. People of the world, let us safeguard and enhance this beauty — not destroy it!“
In diesem Sinne: See you, Space Cowboy!
(Illustration: Michael Evans)
Geht es nach der Obayashi Corporation, einer japanischen Baufirma, dann wird Japan bis zum Jahr 2050 einen eigenen Weltraumaufzug haben, der Passagiere bis in 36.000km Höhe bringen kann.
Durchsetzbar wird das durch Karbon-Nanoröhren, 20mal stärker als Stahl, die als Seile für den Aufzug verbaut werden. Mit einem Gegengewicht in 96.000 Kilometer Höhe, das entspricht 1/4 der Distanz zwischen Erde und Mond(!), kann der Endbahnhof über Wägen dann erreicht werden, wobei 30 Leute in einen dieser Wagen passen, die dann mit 200km/h hinaufrasen.
Die Kosten allerdings sind nicht bekannt:
„At this moment, we cannot estimate the cost for the project. However, we’ll try to make steady progress so that it won’t end just up as simply a dream.“
[via]
Schon gewusst: Der Traum eines Aufzugs in den Weltraum ist noch gar nicht soo alt. 1895 war es der Russe Konstantin Ziolkowksi, der, inspiriert durch den Eifelturm, vorschlug, einen „Weltraumturm“ zu errichten. Noch mehr zum Thema: http://de.wikipedia.org/wiki/Weltraumaufzug.
Public service announcement:
„Rods from God (deutsch: Stäbe von Gott) sind Wolframstäbe, die hypothetisch als Bunkerbrecher eingesetzt werden könnten. Das Metall Wolfram hat den höchsten Schmelzpunkt aller reinen Metalle und eine ähnlich hohe Dichte wie Gold. Wolframkörper könnten daher ohne großen Masseverlust einen Wiedereintritt in die Atmosphäre überstehen. Diese Technik würde auf ein frühes Konzept des Luftkriegs im Ersten Weltkrieg zurückgreifen: Auch damals wurden sogenannte Fliegerpfeile, meist aus Stahl, in großer Zahl statt Bomben auf gegnerische Truppen abgeworfen, die diese durch ihre Aufschlagwucht töteten.“ [via]
Und jetzt lesen wir uns mindestens dreimal folgenden Artikel durch:
„Air Force to launch X-37 space plane: Precursor to war in orbit?“.
Coming soon: Die Faust Gottes, Gottes Mittelfinger und Gott scheisst auf uns alle.
GOTT war die beste Erfindung, die die Amerikaner jemals gemacht haben. The God-System, (C) DARPA.
Ein Exoplanet ist ein Planet außerhalb unseres Sonnensystems. Zusätzlich umkreisen diese einen anderen Stern, kommen also für weitere Sonnensysteme in Betracht, die unserem sehr ähnlich sein könnten.
Insgesamt konnte man bis zum heutigen Datum ungefähr 400 aufspüren und auf einer aktuellen Pressekonferenz in Portugal gab man die Entdeckung der letzten 32 bekannt; Planeten fünfmal schwerer als die Erde (als Minimum) bis achtmal Jupiter (Maximum).
Die Entdeckung möglich gemacht hat eine Anlage namens HARPS, die in La Silla (Chile) als European Southern Observatory betrieben wird.
Das ist insofern wichtig, als dass die genaue Forschung in diesem Bereich noch sehr jung ist und man sich durch die masse-leichteren Planeten (Minimum) erhofft, dort vielleicht extraterrestrisches Leben nachweisen zu können. Allerdings müsste man die noch kleineren Planeten dort untersuchen, wenn es denn welche gibt in diesen Sternsystemen, da auf großen Gasriesen Leben kaum anzutreffen sein wird.
[via]
Für solche Fälle gibt es dann Kepler von der NASA zum Beispiel, das im Sternbild Schwan nach eben solchen Planeten suchen soll; und wahrscheinlich auch erfolgreicher und präziser sein wird, da sich das Teleskop im All befindet und nicht auf der Erde.
Keine intergalaktische Anthologie ohne spannende Planeten-Geschichten.
Ein begehrtes Objekt, das sich seit geraumer Zeit im Fokus der Wissenschaftler befindet, ist Gliese 581 c, auf dem Wasser in lebensgünstigen Bedingungen vorhanden sein soll.
Javier Fernández-Han ist 15(!) und hat ein System namens VERSATILE entwickelt, mit welchem es möglich sein soll Energie aus Algen zu gewinnen.
Er kombiniert darin rund ein Dutzend neue und existierende Technologien, um ziemlich gleichzeitig Abfall zu beseitigen, Methan und Bio-Diesel als Treibstoff zu produzieren, Nahrung für Menschen und Vieh bereitzustellen und Treibhausgase in Sauerstoff umzuwandeln. Diese Idee hat ihm jüngst ein 20.000$-Stipendium im Rahmen des „invent your world“-Wettbewerbs beschert. Eigentlich fast zu krass für einen 15-Jährigen, hier geht’s zu der Erfindung:
via inhabitat.com, das „Versatile“-System (inkl. Grafiken).
Der modulare Aufbau seines Systems soll vor allem in Dritte-Welt-Ländern Anwendung finden, die auf unabhängige Quellen für Energie und Abfallverwertung angewiesen sind. Eine kleine Version von „Versatile“ für das eigene Heim soll so um die 200$/130€ kosten. Ein funktionierender Prototyp existiert hingegen noch nicht, sollte sich mit dem gewonnenen Geld allerdings irgendwie realisieren lassen.
Es ist sinnvoll, sich der Tragweite dieser Idee einmal bewusst zu werden: Javier gehört wie viele Millionen zu einer Generation, die massive Schwierigkeiten haben wird, den Dreck, den wir, unsere Eltern und Großeltern auf dem Planeten angerichtet haben, wieder wettzumachen. Das „Versatile“-System könnte ein richtiger „game-changer“ werden und ehrlich gesagt ist es fast dazu verdammt; es braucht weitere Einfälle dieser Richtung, um nicht wie von Stephen Hawking postuliert zukünftig das Leben komplett im Weltall verbringen zu müssen, weil die Erde unbewohnbar geworden ist.
brian greene hat fast eine dekade damit verbracht, die string-theorie zu promoten. er hoffte auf eine „theorie für alles“, eine art weltformel, der heilige gral der physiker und er hoffte damit das universum zu erklären – unser universum, das vermeintlich einzigste. doch er fand heraus, dass die string-theorie auch andere universen erklären könnte, die komplett sich von unserem unterscheiden.
das multiversum ist eine relativ neue idee, doch die wissenschaftler lernen langsam sich damit abzufinden. die fortschritte in bezug auf die string-theorie und in bereichen der kosmologie sprechen einfach für sich. folglich könnte unser verständnis des universums sich ähnlich wandeln wie damals das der erde: raus aus dem zentrum von allem, rein in einen grösseren kontext, der das alles irgendwie belanglos macht.
einer der ersten, der sich mit der möglichkeit eines multiversums befasste, war der russe andrei linde. seine theorie des „inflationären universums“ aus dem jahr 1981 bezeichnet eine phase extrem rascher expansion, die unmittelbar nach dem urknall stattgefunden haben soll. deshalb sehe das universum in allen richtungen gleich aus. und weil diese inflation bis in die unendlichkeit dauert, entstünden im laufe der zeit alle möglichen typen von universen, wie von der string-theorie vorhergesagt. folglich ist auch das unsere nur teil eines viel grösseren multiversums.
dann dauerte es 17 jahre, als 1998 astronomen durch die beobachtung von supernovae die beschleunigung der expansion beweisen konnten. sie führten das auf das vakuum im weltall zurück und dessen kleine energiedichte. so entstand die idee der dunklen energie, die kosmologische konstante. bis zu diesem zeitpunkt dachten die wissenschaftler, die ultimative theorie wäre auffindbar, die die physikalischen gesetze und deren verhalten erklärt, bis zur formation von sternen und galaxien und dem entstehen von leben. nichts in der string-theorie oder irgendeiner anderen theorie konnte den beobachteten wert der kosmologischen konstanten vorhersagen.
wenn unser universum jedoch eines von vielen ist, so ist auch der wert der kosmologischen konstanten zufall. analog verhält es sich z.b. mit der masse eines elektrons. die idee ist, jedes gesetz der physik und fundamentale konstanten werden zufällig bestimmt und wir sind eben die glücklichen, die in einem universum wohnen, das leben hervorbringt.
das nächste schlagkräftige argument liefert die string-theorie gleich selbst: danach stammen alle fundamentalen partikel und naturgesetze von der vibration kleiner strings in 10(!) dimensionen. da wir die sechs zusätzlichen dimensionen nicht wahrnehmen können, sind die strings so kompakt, dass man sie nicht aufspüren kann. seit jahrzehnten beschäftigt mathematiker die frage, auf wieviele arten man die raumzeit zusammenfalten kann. sie fanden 10hoch500 und mehr. jede form ermöglicht so ein eigenes universum, mit eigenen gesetzen, eigener physik, usw. daraufhin hofften die wissenschaftler, es gäbe ein einzigartiges prinzip, nach dem wenigstens unser universum produziert worden wäre.
2004 wurde diese hoffnung zerstört. an der state university new york hatte man die entwicklungen in der string-theorie auf einen aktuellen stand gebracht. ergebnis: alle theoretisch machbaren variationen der raumzeit sollten auch wirklich wie physikalische realitäten betrachtet werden => multiversum, mit mindestens 10hoch500 verschiedenen universen. nichts in der string-theorie deutet ferner daraufhin, dass manche universen gegenüber anderen bevorzugt würden. alle sind „gleich“. die dunkle energie zusammen mit der string-theorie vernichtet die einzigartigkeit.
das führte zu einer neuen betrachtungsweise und zu neuen fragestellungen. zum beispiel, ob man unterscheiden kann, welche eigenschaften eines universums auf „erste grundsätze“ zurückgeführt werden können und welche zufällig sind. oder ob die ewige inflation auf bestimmten regeln beruht. 10hoch500 ist unvorstellbar, mehr als alle atome im beobachtbaren universum. man muss prioritäten setzen.
seitdem sind wieder die mathematiker an dem problem. sie zeichnen eine landschaft mit hügeln und tälern, universen mit eigener entwicklung, wo inflation weitergeht, stoppt oder andere formen der raumzeit hervorbringt. baby-universen, die tunnel bilden, sich von tal zu tal entwickeln und schliesslich stabil sind. das führt zu der frage, ob es ewige inflation überhaupt gibt, ob das bestimmte konfigurationen der raumzeit überhaupt zulassen. fast unmögliche arbeit.
hier hängt viel vom experimentieren ab. wellen in der raumzeit, durch die andauernde expansion, könnte das planck-weltraumteleskop der esa schon bald aufspüren (start war heute um ca. 13uhr). damit hätte man wenigstens eine bestätigung der inflation.
die string-theorie selbst macht sich jedoch rar, will man ihr experimentell nachspüren. der lhc, der momentan beschädigte riesige teilchenbeschleuniger vom cern, könnte allerdings bei dem auffinden einer string-theorie-schlüsselkomponente helfen: der supersymmetrie. diese besagt, jedes bekannte teilchen habe einen unsichtbaren schwereren superpartner.
man wird sich also noch eine weile gedulden müssen, um sich letztlich klar zu sein, welche landschaftsform unser universum hat. man sagt zwar, diese sei flach, aber man ist sich bei den messungen nicht sicher und geht eher von einer sattelform (negativ gekrümmt) oder einer sphäre (positiv gekrümmt) aus. theoretisch ist momentan beides möglich, wenngleich niemand mit einer positiven krümmung rechnet. solange fährt man sicher mit der string-theorie und der vorstellung eines tatsächlich existierenden multiversums.
[via]
egal was europa macht im weltraum-bereich, es ist immer etwas spät dran mit seinen projekten, verglichen mit den usa. das war bei galileo schon so, dem konkurrent zu gps, den es bis heute nicht gibt, und jetzt beim herschel-weltraum-teleskop, dem bruder von hubble. aber vielleicht ist das ganz gut so, denn so bekommen wir hier immer aktuelle technik (hoffentlich).
den namen bekam dieses ungetüm von wilhelm herschel, einem deutsch-britischen astronomen aus dem 18. jahrhundert und nicht etwa von herschel krustofski, dem jüdischen clown aus „die simpsons“ (warum eigentlich nicht?).
was dieses ding so besonders macht, ist nicht nur die pure grösse (1,5mal so gross wie hubble und damit das grösste teleskop im all), sondern vor allem die hardware: ein riesiger keramik-spiegel, der zum verständnis beitragen soll, wie sich sterne und galaxien formen und entwickeln. ein auge, das auch strahlung im infrarot-bereich einfangen wird und die kältesten orte analysieren kann. und weitere gizmos, wie „hifi“ und „pacs“ (fragt die esa, was das nun wieder ist).
noch diese woche wird herschel mit einer ariane 5 in den orbit geschossen, wo es dann in 1,5 millionen kilometern entfernung zur erde seine stellung bezieht. [via]
in einer intergalaktischen anthologie muss dieses gerät einfach erwähnt werden, zumal ich mich schon auf die krassen bilder freue, die herschel zurück zur erde funken wird. r.i.p. hubble! der könig ist tot, es lebe der könig.
wir haben schon immer geahnt, dass mit der welt irgendwas nicht stimmt. dass es etwas gibt, das sich unserer wahrnehmung entzieht, unsere sinne dafür nicht ausreichen. ein spiegel ohne bild sozusagen. eine dreidimensionale simulation, projeziert auf zweidimensionalen hintergrund. die welt, wie wir sie kennen, ist nicht viel mehr als ein hologramm.
das geo600-experiment ist ein deutsch-britisches projekt, bei dem seit sieben jahren nach gravitationswellen gesucht wird. diese konnten sie zwar bisher nicht finden, aber sie stiessen auf ein verdächtiges rauschen, das man sich nicht wirklich erklären konnte. jemand kam dann auf die idee, die raumzeit verhalte sich wie ein photo in einer zeitung: wenn man ganz genau hinsieht, kann man die punkte erkennen, aus denen es zusammengesetzt ist. wen das noch nicht vom hocker haut (mir ging es ähnlich), der möge sich einen weiteren kommentar zu diesem phänomen anhören:
„if the geo600 result is what I suspect it is, then we are all living in a giant cosmic hologram.“
wtf.
was absurd klingt, hilft physikern oft bei dem verständnis von schwarzen löchern.
„Our everyday experience might itself be a holographic projection of physical processes that take place on a distant, 2D surface.“
der ganze artikel wurde erst gestern über die website von newscientist veröffentlicht. der text ist sehr lang, nicht leicht zu verstehen und auch auf englisch, aber sehr interessant:
„our world may be a giant hologram“, via newscientist.com.
wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet, ich muss mir dringend noch eine seite mit hologrammen reinziehen und dann sechs wochen darüber nachdenken, was das ganze eigentlich für mich bedeutet.
ich fand die idee bereits cool, die trevor paglen umgesetzt hat, mit seinem projekt, als er 189 spionage-satelliten auf ihren umlaufbahnen fotografiert hat. das erinnert nicht nur an „filmst du mich, fotografier‘ ich dich“, sondern auch seine sichtweise, bei der er die geheimnistuerei von regierungen mit galileos konflikt mit der kahtolischen kirche damals gleichsetzt, hat mir sehr imponiert. den entsprechenden artikel dazu findet man bei wired.
aber das internet wäre nicht das internet, wenn es nicht noch viel viel cooleres gäbe…
man kann nämlich praktisch selbst aktiv werden. die seite
ermöglicht satelliten-verfolgung in echtzeit (dank ajax und google maps)!
auch die iss oder das space shuttle tauchen hier auf, sofern sich letzteres im orbit befindet.
das besondere feature bei n2yo.com ist diese kategorie-macht, die einem gänzlich die freiheiten der art der satelliten lässt (militär, tv, wetter, etc.), neueste starts zeigt (latest launches), live am himmel präsentiert (live in your sky) oder man durchsucht die datenbank direkt, wenn man die satelliten bereits kennt. aktuelle geschehnisse (news, englische sprache) gibt es umsonst dazu. euch entgeht nun nichts mehr. ihr seht was verdächtiges am nachthimmel, das konstant fliegt und nie blinkt, schaut einfach nach, wie der weltall-verkehr dazu aussieht.
haarp ist ein projekt, das gerne und oft für verschwörungstheorien herhalten muss. man kann sich aussuchen, ob man es als gedanken-kontroll-fabrik, weltraum-raketen-abwehr-system oder wetter-kontroll-system betrachten möchte, und dies sind nur einige wenige ideen. abseits fantastischer versionen ist es ein kaltes militärisches unterfangen, das genauso gewissen kritiken ausgesetzt ist, wie alles andere auch, schon alleine wegen der finanzierung. bürokratie eben. ein paar informationen wurden nun publik gemacht und wired hat den bericht zu den offiziellen interpretationen:
„new document reveals military mystery’s powers“. [via]
demnach, eine der haupt-funktionen:
„In effect, the natural flow can be modulated to create a gigantic low-frequency radio transmitter.“
so ich das also richtig verstanden habe, kann dieses system die atmosphäre zur radio-übertragung umpolen. klingt cool, ist aber wenig spassig, wenn man es mal genau nimmt. wer hat schon bock, nonstop mit songs von britney spears bombadiert zu werden?
zweitens:
„protecting satellites from particles from solar flares or nuclear explosions“
also ein satelliten-schutz-mechanismus.
drittens:
„HAARP can make lights in the sky.“ (…) „airglow with megawatt power…in the IR [infrared] region of the spectrum.“
das braucht man für konter von infrarot-angriffen.
drei funktionen, die mittlerweile offiziell bestätigt wurden. dann kann man ja jetzt mit diesen kruden theorien aufhören, oder!? tut das nicht! mir entgeht sonst ein stück edutainment, auf das ich ungern verzichten würde. fox mulder meint dazu:
„just because you are paranoid, does not mean they are not after you.“
heute vor genau 50 jahren wurde sputnik 1 vom weltraumbahnhof baikonur ins all geschossen. es war der erste satellit überhaupt und einer der gründe, die zur gründung der darpa führten, der wir das internetprotokoll tcp/ip und das darpanet verdanken, dem vorläufer des heutigen internet.
dieser künstliche trabant konnte nicht viel mehr, als fröhlich vor sich hin piepsen und doch war sputnik der hauptgrund, wieso es ein anschliessendes wettrüsten gab, inklusive kaltem krieg (siehe sputnikschock), sowie das raumfahrtzeitalter eingeläutet werden konnte.
der für sputnik verantwortliche ingenieur hiess sergei koroljow, der erst nach seinem tod 1966 dem westen bekannt gemacht wurde; dort nannte man ihn bis zu diesem tag schlicht mister x. ausserdem wird die bezeichnung sputnik als eines der 100 wichtigsten und kennzeichnenden wörter des 20. jahrhunderts erwähnt.
obwohl die usa geschockt waren und auch der restliche westen fürchtete, russische raketen gespickt mit atomsprengköpfen könnten nun innerhalb kürzester zeit jeden punkt der erde erreichen, hatte sputnik eine reihe positiver auswirkungen, die bis heute angehalten haben:
– ohne arpanet gäbe es kein internet
– die raumfahrt und die astronomie erlebten einen boom ihrer kompletten ausrichtungen, was zur förderung durch industrie und politik führte
– studienprogramme und schulfächer zum thema astronomie, an denen sogar mehrere länder im teamwork mitwirkten
– science-fiction wird populär als genre und findet ableger in sämtlichen medien, von radio über bücher bis zu filmen und fernsehserien
– gesteigertes interesse am kosmos überhaupt und an unserem sonnensystem
– beginn der raumfahrt, was in der entsendung menschlicher wesen auf den mond gipfelte
– technischer fortschritt durch satellitentechnologie (tv, gps, hubble, …)
man sieht: es gibt kaum einen grund nicht irgendwie ein bisschen stolz auf diese 58cm-kugel zu sein.
pazdravliayu s dniom razhdjenia, Спутник-1!
der virtuelle mond reicht google nicht mehr: zusammen mit der non-profit-organisation x-prize lobt man 20 millionen $ aus, um die firma/physiker/weltraum-pioniere zu finden, die es fertigbringen, ein roboter-fahrzeug auf dem mond erfolgreich zu landen und dieses dazu zu bewegen, dass es ein wenig auf der oberfläche durch die gegend fährt, bilder zur erde zurückfunkt und kleinere untersuchungen anstellt. wer es schafft, auf dem trabanten zu landen, die anderen missionen aber nicht funktionieren, landet auf dem zweiten platz und kann immerhin noch mit 5 millionen ca$h rechnen.
wired berichtet darüber:
erneut ein preis für die privatisierung des weltraums.
x-prize ist das selbe konsortium, das vor drei jahren 10 millionen auf einen bemannten weltraumflug ohne beteiligung einer regierung bot, was mit dem spaceshipone auch erreicht werden konnte. zudem kann man für eine 10$-spende an x-prize ein bis zu 1mb grosses bild oder eine grafik mit einer kurzen nachricht auf den weg zum lunaren erden-nachbarn schicken.
die privatisierung ist wohl das beste, was der raumfahrt passieren kann: viele hoffnungen sind daran geknüpft. egal ob es um all-tourismus, private stationen im orbit oder satelliten von studenten geht. ohne beteiligung einer regierung besteht die möglichkeit, die raumfahrt für friedliche zwecke zu nutzen und so zur weiterentwicklung der gesamten menschheit beizutragen. wie es derzeit grösstenteils läuft, ist es nur zum vorteil der staaten, die das meiste geld zur verfügung haben und diese verfolgen völlig andere und eigene interessen (siehe z.b. das sdi).
studenten der universitäten „georgia tech“ und dem „m.i.t.“ wollen 2010 einen eigenen satelliten in der umlaufbahn haben, um das sonnensystem genauer zu untersuchen. aus gegebenem anlass verticken sie nun platz auf der hülle des satelliten, um das eigene firmenlogo, nen flotten spruch, grafiken oder einfach nur einen namen anzubringen. preise sind eher unbekannt, es heisst, es würde mit fortschreitender zeit teurer, derzeit kann man mit 5000$ einsteigen. (zumindest bekommt man dann einen persönlichen kontakt.)
mehr zu dieser aktion auf der offiziellen site:
http://www.yournameintospace.org. [via]
ich begrüsse jedes studenten-vorhaben, welches sich um eigene satelliten dreht, hoffentlich kommt genügend kohle zusammen. was aber noch viel wichtiger ist: dass dieses ding auch heile im weltall ankommt.