Weihnachten 2017: Kernel-Entwickler arbeiten durch. Neujahr 2018 ebenso. Der Grund: eklatante Hardwarefehler in Computerprozessoren, dem Gehirn unserer PCs. Die Wissenschaftler taufen diese „Meltdown“ und „Spectre“, „Kernschmelze“ und „Schreckgespenst“.
Sommer 2020. Inzwischen sind wir in Monat #32 nach Bekanntwerden dieser Hardwarelücken. Was der aktuelle Stand?
Folgender:
SUMMARY: CVE-2017-5753, CVE-2017-5715, CVE-2017-5754, CVE-2018-3640, CVE-2018-3639, CVE-2018-3615, CVE-2018-3620, CVE-2018-3646, CVE-2018-12126, CVE-2018-12130, CVE-2018-12127, CVE-2019-11091, CVE-2019-11135, CVE-2018-12207
Oben: Zusammenfassung aktueller CPU-Lücken des Tools spectre-meltdown-checker, Stand August 2020
Aus drei Lücken (CVE-2017-5753, CVE-2017-5715, CVE-2017-5754) wurden 14. In Worten: Vierzehn.
Selbst AMD scheint auch 2020 nicht in der Lage zu sein Prozessoren zu bauen, die alle Fehler ausschließen können.
Unterziehe ich meinen neuesten AMD-Prozessor, den 4800HS, einem Test mit dem kostenlosen OpenSource-Tool spectre-meltdown-checker, wird klar, dass besonders ein Bug hardwaretechnisch bisher unmöglich zu beseitigen scheint.
Es ist jener mit den Kennungen CVE-2017-5753 aka ‚Spectre Variant 1, bounds check bypass‘, CVE-2017-5715 aka ‚Spectre Variant 2, branch target injection‘ und CVE-2018-3639 aka ‚Variant 4, speculative store bypass‘, bekannt als „Spectre“, das „Schreckgespenst“.
Ohne die pausenlose Arbeit zum Jahreswechsel 2017/2018 der weltweiten Entwickler-Community, wären selbst AMD-CPUs des Jahres 2020 hier verwundbar. Die gelisteten drei Varianten von Spectre sind ledliglich softwareseitig gepatcht und damit seit über 2,5 Jahren auf keinem aktuelleren Stand als damals.
Mir ist das zu lange. Als Entwickler, wie als Anwender.
Von 14 Hardwarefehlern sind 11 aus der Welt und drei nach wie vor vorhanden. Willkommen in der neuen Realität der 78,57%-PC-Hardware für 100% hardverdientes Geld! Was ein Scheißdreck.
In einer digitalen Welt voll mit kostenlos erhältlichen Datenbanksystemen setzen nur noch IT-Steinzeitmenschen auf reine Tabellenkalkulationen.
Sei’s drum, denn: wer braucht heute noch ein Gehirn!? Richtig!?
Luckysheet möchte selbst kommerziellen Tabellenkalkulationsprogrammen Konkurrenz machen und man muss zugeben, zumindest geschwindigkeitstechnisch und optisch macht es absolut etwas her:
Für eilige Ex-Excel-Junkies lässt sich die Demo auch gleich direkt ausprobieren: https://mengshukeji.github.io/LuckysheetDemo/.
Wer etwas mehr Zeit erübrigen kann, der braucht nur Node.js in Version 6 oder höher und kann das Programm lokal auf dem PC mit nur wenigen Zeilen installieren:
npm install
npm install gulp -g
Luckysheet wird von einer kleinen chinesischen Community entwickelt und basiert auf einer MIT-OpenSource-Lizenz. Vielleicht der einzige Wermutstropfen, doch was ist heutzutage nicht aus China? Richtig!?
Shenzhen liegt irgendwo in China/
Shenzhen hat VR, die brauchen dort kein Fielmann/
Shenzhen kennt man seit Ming-Dynastien/
Shenzhen bedeutet so viel wie „die Gräben sind tief“/
Shenzhen ist Cyberpunk-Hauptstadt/
Shenzhen steht für Neonsonnen in der Nacht/
Shenzhen ist technologisch Weltmacht/
Shenzhen hat selbst im Winter 20 Grad/
Shenzhen Shen-Chuen Shum-Chun Neunzehnelf/
Shenzhen wächst so schnell wie keine Stadt der Welt/
Shenzhen und du verstehst nur Bahnhof/
Shenzhen vertickt dir Bitcoin auf dem Pausenhof/
Shenzhen glitzert im Delta des Perlfluss/
Shenzhen rollt durch diesen Text wie Linienbus/
Shenzhen raucht keine Zigaretten/
Shenzhen dampft OLED-Devices. Auf USB. In Ketten:
Whoa! KDE macht offenbar in Ultrabooks:
Direkt der Slimbook-Website entnommen
Und die Dinger sehen auch noch hardwaretechnisch supersexy aus! Passend zur Desktopumgebung! 🙂
Mit 899€ auch zu einem sehr humanen Preis, wie ich finde: dafür erhält man ein 14“-HD-IPS-LED-Display mit leistungsstarkem AMD Ryzen 4800H-Prozessor (8 Kerne, 16 Threads, integrierte Radeon-Grafikkarte mit 1,43 T(!)FLOPS), der erst im Januar auf der CES öffentlich vorgestellt wurde (hier nochmal der Bericht). Eine bisschen mickrige 250GB-SSD, sowie 8GB RAM ebenso.
Wer will, kann über den Onlineshop das Setup jedoch noch nach Belieben (oder was der eigene Geldbeutel hergibt) aufstocken. Im Kurzbesuch konnte ich bis zu 64GB RAM und eine 2TB Samsung-SSD ohne Probleme finden, siehe: https://slimbook.es/en/store/slimbook-kde/kde-slimbook-14-comprar.
Das Geilste aber ist natürlich: KDE Neon vorinstalliert!
Die auf Debian bzw. Ubuntu LTS basierende Linux-Distribution gilt als bleeding edge und liefert immer das Neueste und Feinste von KDE frei Haus. Und das noch gar nicht lange: sie ist erst vier Jahre alt, wurde 2016 ins Leben gerufen. Aktuell ist sie mit Platz 11 locker in den TOP20 von distrowatch.com zu finden. Sehr populär also.
Wem 14“ zu klein sind, kein Problem: für nur 30€ mehr erhält man das 15“-Modell.
Fazit: hardwaretechnisch und von Betriebssystemseite erste Sahne und wenn die Verarbeitung nur halb so geil ist, wie sie aussieht, für mich ein Anwärter auf das Gadget des Jahres!
Schon extremst geil und wirklich heftigst eye candy plus cyberpunk:
eDEX-UI ist ein Terminalemulator, wie man ihn von PC-Interfaces aus Scifi-Filmen wie „Tron“ und „Alien“ kennt. Er läuft auf allen gängigen Plattformen, Linux bevorzugt, aber auch Mac oder sogar Windows mit wenigen Einschränkungen.
Das Programm aus der Zukunft ist frei hier erhältlich: https://github.com/GitSquared/edex-ui.
Nach der Installation erwartet einen ein Echtzeitmonitor für CPU, RAM, Swap und laufende Prozesse, sowie das Netzwerk. Für Touchscreens liefert er eine entsprechende Tastatur mit, die sich bei Nichtbedarf auch ausblenden lässt. In jedem Interface ist ein Verzeichnis-Browser eingebaut. Und: natürlich enthält er immer auch die entsprechende Konsole zum Arbeiten oder Experimentieren.
Das Customising kann man selbst übernehmen, braucht dafür allerdings das Wiki. Das sind schon erweiterte Konfigurationen, die man hier durchführen muss, nicht jeder kennt sich beispielsweise mit CSS-Injections aus.
Wer möchte, kann sich auch zum Konsolen-Skin entsprechende Sounds einblenden lassen.
Oben zu sehen ist der Skin neofetch mit eDEX-UI 2.2 und dem Standard-„Tron“-Thema. Ein Stückchen weiter unten das Thema „interstellar“ mit den geöffneten Grafikeinstellungen der Applikation.
Fettestes Projekt, absolute Empfehlung! Viel Spaß beim Ausprobieren!
Was Unterstützung für Linux betrifft, so ist Canon aus Japan beileibe kein A****loch-Hersteller: für meinen Drucker TR 8550 aus 2017/2018 gibt es wenigstens Treiber für Debian Linux und RPM-basierte wie z.B. Fedora. Wenngleich die seit Ende 2017 auch nie mehr einem Update unterzogen wurden…
Wie Canon in den 80ern Populärkultur wurde: dank „Akira“!
Nur was mit Arch oder auf Arch basierenden Derivaten? Viel Spaß mit der Installation über den Sourcecode!
Nee, das funktioniert nicht. Ehrlich jetzt.
Ich hatte noch ein funktionierendes Setup auf einem anderen Linux-Rechner, aber selbst meine manuell kopierten Dateien (cmdtocanonij2
, cmdtocanonij3
, rastertocanonij
) nach /usr/lib/cups/filter/
brachten das Mistding nicht ans Laufen. Ich bekam beim Druckversuch einer Testseite nur immer wieder die Meldung „Filter failed“.
In einer Onlinerecherche kam irgendwo (ich spare mir Links, keine Zeit, hier auch unnötig), das bedeute „eine Vielzahl von Fehlern“, ich solle debuggen.
Nee, das funktioniert heute nicht. Nicht heute. Und morgen auch nicht. Und auch nicht irgendwann nächstes Jahr.
Phew, was tun?
Wir werden pervers! Aber so richtig! Wir konvertieren das erhältliche *.deb-Paket in eine Arch-Installationsdatei, die pacman dann essen muss! Völlig egal, ob es funktioniert oder nicht danach! Muhahahaha!
Das Tool, das dies erledigt, nennt sich debtap und ist über offizielle Quellen nicht erhältlich, man muss das inoffizielle AUR anzapfen. Doch selbst dann läuft es nicht einfach von selbst, man muss indizieren lassen, aber wie das alles genau geht steht hier, denn den Link share ich gerne weiter: https://ostechnix.com/convert-deb-packages-arch-linux-packages/.
Der Befehl, der die Konvertierung durchführt, lautet schließlich so:
debtap cnijfilter2_5.50-1_amd64.deb
Der hat wahrscheinlich eine halbe Ewigkeit Gültigkeit, denn der Treiber wird von Canon für Pinguinnutzer ja eh nie geupdatet.
Man kann übrigens die Fragen, die sich hier stellen, nach Belieben ausfüllen, das ist nicht wichtig. Heraus kommt eine cnijfilter2-5.50-1-x86_64.pkg.tar.zst
, die man nur noch mit sudo pacman -U
installieren muss. DONE!
Gestern, nach 22:00, end-lich funktioniert’s!
Gut, bei mir schlug die Installation erst einmal fehl, denn meine manuell kopierten Dateien waren ja noch da, worüber sich pacman beschwert hat. Doch nach dem Löschen dieser war dann eine Installation ohne Fehlermeldung möglich. Danke debtap, danke pacman, danke TCP/IP!
Mit diesem Tutorial wollte ich mehrere Dinge auf einmal zeigen:
1) die erfolgreiche Installation des Druckers TR 8550 von Canon unter Arch Linux bzw. einem der vielen Derivate
2) dass eine manuelle Installation fehl schlägt (verschwendete Lebenszeit!)
3) was das Tool debtap ist und warum wir hier pervers werden müssen
4) warum Versuch manchmal kluch macht
5) get it running or die tryin‘!
Wenn diese Exkursion in die Tiefen der Linux-Druckertreiber-Höllen bei euch auch zum Erfolg geführt hat, klickt doch auf einen der Buttons und spendet bitte! KTHXBYE! <3
Zur Abwechslung mal Werbung.
In Frankreich verbotene Werbung.
Für ein Fahrrad.
Ja, 2020 und Europa und so, nicht Mittelalter und nicht China:
Dieser nur 45 Sekunden kurze Werbespot der niederländischen Elektrofahrradschmiede VanMoof darf im französischen Fernsehen nicht mehr gezeigt werden, denn er „verunglimpfe die Automobilindustrie“.
Nein, leider kein Scherz. Ist auch Juli und nicht April, wir leben immer noch in einer weltweiten Viruspandemie und wir haben auch erst die Hälfte des Jahres geschafft.
Fakt ist nach wie vor, dass wir eine Mobilitätswende brauchen, ob nun mit oder ohne Frankreich, ob nun in Europa oder außerhalb. Sonst gibt es nämlich zur Hälfte dieses Jahrhunderts kein [insert transportation object here] mehr, was auf irgendeiner Straße rollt, weil der Planet uns alle gegrillt und erstickt hat. Aus gutem Grund, nicht zu vergessen.
Wegen der rassistischen Unruhen in den USA haben Killer Mike und El-P ihr neuestes Album kurzerhand direkt und verfrüht ins Internet gedropt:
Es ist sogar komplett umsonst, wenn ihr euch entscheidet, einen kleinen Betrag beim Checkout zu spenden! Dafür folgt ihr einfach diesem Link hier und füllt das Formular entsprechend aus. Alle Spenden über diese Zahlungsweise kommen dem Mass Defense Program zugute.
Separat gibt es auch einen Link, der euch das Booklet in digitaler Form als PDF nachliefert.
Tracklist:
01. Yankee And The Brave
02. Ooh LALA (Feat. Greg Nice and DJ Premier)
03. Out Of Sight (Ft. 2 Chainz)
04. Holy Calamafuck
05. Goonies Vs. ET
06. Walking In The Snow
07. Ju$t (Feat. Pharrell Williams and Zack De La Rocha)
08. Never Look Back
09. The Ground Below
10. Pulling The Pin (Feat. Mavis Staples and Josh Homme)
11. A Few Words For The Firing Squad (Radiation)
Bequemer und eleganter für wütenden, zeitgemäßen & perfekten US-Rap geht nicht! ^^
Im Januar erzählte mir ein Kollege, ich solle „Tinder“ versuchen.
Es sei „der ideale Weg um Bräute abzuchecken“.
Also habe ich mich dort angemeldet.
Über mein eigenes Smartphone, ist Risiko, klar.
Ich durfte mir das einfach nicht entgehen lassen.
Woche für Woche schaue ich mal rein.
Irgendwie posten alle Honeys nur noch ihr „Instagram“-Profil.
Oder Zwei-Sekunden-Infinite-Loop-GIFs.
Das war aber gar nicht mein Problem, weil:
ich habe gemerkt, ich bin hässlich.
Und habe nur vier Likes. Pardon: „Matches“.
Und das auch noch während weltweiter Pandemiezeiten!
Um Depressionen zu vermeiden kam mir nur eine Lösung:
Ich lasse mir Titten machen.
Nächste Woche habe ich Termin.
#Zeitgeist
Apple: will „schneller“ und „weniger warm“ werden. Und natürlich „glänzen“…
2005, also vor 15 langen Jahren, wurde die Computer-Hardware-Firma Apple aus Cupertino Opfer ihres eigenen Marketings: man pfiff auf die komplizierte Supercomputer-CPU-Architektur powerpc und stieg um auf die (mangelhaften) Prozessoren der 0815-CPU-Schmiede Intel.
Es war ein Paradigmenwechsel.
Vollkommerz und totaler Bull$hit.
Plus: null Innovation.
Den bis heute auf Expertenseite niemand verstand.
Mit Gehirn ist oft nicht bei Business-Entscheidungen, das wusste ich mit Anfang 20 vielleicht zu wenig. Mir war es als Linuxer eh wurscht.
Anyways.
Vorgespult, wir haben 2020 und Apple wagt erneut einen Paradigmenwechsel: man switcht von Intel zu ARM!
Offiziell weil die CPUs von Intel sich „nicht schnell genug weiterentwickeln“ (Quelle: Bloomberg), Apple „zu warm“ sind und überhaupt ja eh Schrott.
Inoffiziell denke ich, dass es zukünftig keinen Unterschied mehr machen wird zwischen iOS (Smartphones, Tablets) und macOS (Desktop) und man sich hier Richtung Vereinheitlichung der CPU-Plattform bewegen will. Was ja bei der PlayStation 4 ähnlich lief, wo man sich weg von Supercomputer-CPUs Richtung x64 bewegt hat, um a) Entwicklern entgegenzukommen und b) die PC-Plattform mit Ablegern zu fluten.
Gut und clever gewählt ist der aktuelle Schachzug der Gegen-die-Wände-Läufer aus Cupertino absolut: ARM-Prozessoren gehören mit zu den ältesten, sind daher bestens supportet und wirklich energieeffizient. Da bräuchte es nicht einmal interne Untersuchungen.
Ob man sich einen Gefallen machen wird die Desktop-Plattform für iOS-Gedönsen zu opfern steht auf einem anderen Blatt – gerade dieser Move läuft aber schon ein paar Jahre, da braucht man sich nur die „App-Stores“ beider Plattformen anschauen oder die LED-Bar diverser Macbooks. Ja, auch ich habe ein paar Schafe (verloren) in meinem Bekanntenkreis und sehe manche Bewegungen der Apfel-Welt.
Wann genau erste Mac-Hardware mit ARM-CPUs in 2021 kaufbar sein wird, wird wahrscheinlich am 22. Juni öffentlich, wenn Apple die WWDC 2020 abhält; natürlich online only wegen COVID-19.
„A Journal of the Plague Year: an Archive of CoVid19“
Seit knapp zwei Monaten gibt es ein von den Universitäten Hamburg, Bochum und Gießen initiiertes einzigartiges Public-History-OpenSource-Webprojekt, das cornonarchiv.
Auch wenn Public History schwer zu definieren ist, lässt sich der Sinn des coronarchiv wie folgt zusammenfassen: was digital vorhanden ist und während der Coronavirus-Pandemie an Inhalten erstellt wurde, kann jederzeit von uns in das Onlineportal hochgeladen werden.
Beispiele für solche Inhalte: Texte, Tagebücher, „Corona-Collagen“, Briefe, E-Mails, Gedichte, Artikel in Zeitungen und Zeitschriften, Einkaufszettel, Einladungen (bspw. zu „Corona-Partys“), Einsatzberichte, Aushänge, Warnhinweise (bspw. zur räumlichen Distanzierung), Verordnungen sowie Fotos, Zeichnungen, Bilder, Videos, Aushänge, Speisekarten, Chats, Social-Media-Posts bis hin zu Sprachnachrichten, Songs und Lesungen, etc. pp.
Ziel: eine möglichst vielfältige Dokumentation, sowie Gewährleistung von Pluralität und Diversität zukünftiger Erinnerungen. Oder: einfach als Individuum auch mal Teil der Geschichte werden, während sie ums uns herum passiert.
Ich bin starker Befürworter dieses Projekts und kann nur eindringlich hinweisen: beteiligt euch vielfältig und zahlreich! Gewünscht hätte ich mir diese Art von Onlineprojekt allerdings schon viel früher, etwa zum NSA-Skandal (2014), zur Finanzkrise (2008/2009), 9/11 (2001), BSE-Skandal (90er Jahre); Themen hätte es mehr als genügend gegeben und die Technologien standen uns in diesen Jahren auch schon zur Verfügung. Verpasste Chancen, wenn ihr mich fragt.
Und noch ein internes Mega-Jubiläum dieses Jahr: meine Linkschleuder href.ninja wird 5.000!
Genauer scheint das bereits seit längerem der Fall zu sein, denn aktuell zählt die Sammlung meiner |)i3 @L73RN/-\7Ive pr€$$€/-\G3nt|_|R 5.108 Hyperlinks inklusive kurzen eigenen Beiträgen zu Lesenswertem. Zeitlich liegen wir hier also irgendwo bei Anfang April 2020, wann dieser Meilenstein geknackt wurde.
Witziger Zufall ist, dass es für href.ninja am 8. April 2012 online los ging. Also weiß ich ziemlich genau die Zeitspanne, wann die 10.000 geknackt sein werden: irgendwann April 2028 herum.
Nicht witzig war, dass viele Links und Hinweise meines virtuellen Kurzzeitgedächtnisses für immer verloren sind: meine Anmeldung bei del.icio.us war am 21.09.06 schon, ab diesem Datum sollten Daten vorhanden sein. Die zahlreichen Verkäufe der damals sehr beliebten „Web 2.0“-Plattform und andere Schwierigkeiten mit dem Management, hatten mein Ursprungsarchiv irgendwann für immer zerstört. Ich tippe, dass rund 500-1.000 gesammelte Links so im Datennirwana landeten.
Das, und der Umstand, ein eigenes Konkurrenzprodukt zum Kurznachrichten-Masseur-Webdienst Twitter anbieten zu können, führten irgendwann 2012 dazu, ein eigenes System auf meinem Server für mein Gehirn-RAM aufzuziehen.
Bis heute läuft es mit dem datenbanklosen Unterbau Shaarli, initiiert von dem Franzosen Valentin CARRUESCO aka Idleman. Nur fragt mich nicht, in welcher Version: der Code wird schon seit Jahren von der Community über GitHub weiterentwickelt. Und von mir zu selten abgerufen und geupdatet…
Solche autarken Systeme wären nicht nur im Krisenjahr 2020 wichtig gewesen. Mich schaudert nach wie vor, wenn ich von „offiziellen“ Meldungen von Politikern oder Behörden über Twitter höre, das sollte meiner Meinung nach verboten werden. Genauso wenig kann ich ein Onlinemagazin ernst nehmen, das permanente Verweise in eigenen(!) Artikeln zu Twitter oder Instagram oder sonstigem Webschundrotz „einbettet“. Das ist nicht unabhängig, sondern faul und eklig und gehört ebenso verboten. Von dem Cookie-Dreck und Werbe-IDs, die man mitliefert, ganz zu schweigen.
Baut euren eigenen Webdienst auf! Eine Domain mit eigenem Webspace (heute Neusprech „Cloudspace“) kostet heute keine 10€ mehr im Jahr, ein System wie Shaarli ist in 5-10 Minuten aufgezogen und betriebsbereit. Das sage und schreibe ich bereits seit 20 Jahren, sehe dagegen weiterhin nur Dreck und die Leute konsumieren oder produzieren es doch weg.
Eric Geusz ist ein Fuchs! Seine Kunst besteht in dem Erstellen von sagenhafter Space Art aus ordinären Alltagsgegenständen:
Wie oben zu sehen die zwei Beispiele, ein Schneebesen und ein Eisportionierer. 🙂
Er hat noch sehr viele Dinge mehr so abgespacet verwandelt, orientiert sich dabei gerne an Künstlern wie Moebius, Peter Elson und Chris Foss. Und 50er-/60er-Spaceart, natürlich. Eine große Auswahl findet sich hier:
https://mymodernmet.com/digital-art-spaceship-designs-eric-geusz/.
Ein elektronischer Rasierer, Controller der PS4, alten Xbox und Dreamcast, Eierbecher, Chillisaucenspender, Fieberthermometer, Würfel, Schampusflaschen, Radierer, Allzweckwerkzeug, Shampooflaschen, Kugelschreiber. Hammers!
Ganz ehrlich: würde man die Vorbilder nicht sehen, man würde glauben, man hätte es mit Konzeptkunst einer neuen Zeichentrickserie zu tun. Ein unfassbares Ausnahmetalent! Mit eigenem T-Shirt-Shop!
„Sometimes the object instantly screams an idea.“ – Eric Geusz
Zum Tode von Florian Schneider-Esleben, einer der zwei Gründer der Musikgruppe Organisation, aus der zwei Jahre später die legendäre Elektro-Band Kraftwerk hervor ging, hier sein letztes Stück, das er 2015 veröffentlicht hat:
Mach‘ es gut, Florian, alter Haudegen weltweit agierender Elektro-Kamikaze-Avantgarde ausgehend von der Düsseldorfer Schule!