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Archiv für die Kategorie „Internet“

hetzjagd auf edward s.

Es war eine naive Dummheit, die den erst 30-jährigen Edward Snowden dazu getrieben hat, sich öffentlich schon so früh zu zeigen. So wie es momentan aussieht, wird ihm das früher oder später auch zum Verhängnis.

Dabei spielen unsere werten Massenmedien wieder eine entscheidende Rolle: Anstatt noch tiefer zu graben, was diese Programme PRISM und Tempora ausmachen, liefern sie lieber fast minutiös Aufenthaltsberichte des ehemaligen NSA-Systemadministrators.

„In welcher Maschine sitzt Snowden?“
„Warum war er nicht im Flugzeug nach Havanna?“
„Snowden sitzt in Moskau am Flughafen fest, weil er kein Visum hat!“
„Hühnchen, Salat und Pepsi.“

Woher wollen die das alle wissen? Und: Warum ist das gerade jetzt so wichtig?

Man kann durchaus wütend sein, wenn man hört, dass diese Pläne der omnipräsenten Überwachung bereits Realität sind seit ein paar Jahren und dass, was technisch möglich ist, auch um jeden Preis gemacht wird. Und dass die Mahner ignoriert und verunglimpft wurden. Und wenn man wütend ist, dann kann man auch sagen:

So eine Art der Berichterstattung spielt nur denen in die Hände, die ihn a) tot oder b) hinter Gitter sehen wollen. Sprich: Die Medien spielen Nachrichtendienst für die USA. Und ich denke das Letzte, was wir jetzt brauchen, ist auch noch eine solche Unterstützung für die Orwellianer.

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tempora moriendum

„Memento mori, memento mori, it’s Latin and it says we must all die.“

Das hat der Skinner-Typ mal auf einem seiner vielen Alben gemeint. Es war die Initialzündung für den lateinischen Titel dieses Texts, was übersetzt das Folgende bedeutet:

Tempora. Muss. Sterben.

Koste es, was es wolle.

Ist schon tragisch: Laut unserem guten neuen meistgesuchten Informanten dieser Welt soll Tempora ein noch schlimmeres geheimes Überwachungsprojekt sein, als das bei PRISM der Fall ist. Das ist schon irgendwie unglaublich und überhaupt nicht gut, man bedenke aber: Die USA und Großbritannien sind die zwei Führungsstaaten des „Five Eyes“-Programms. Der fünfäugige Leviathan ist REALITÄT. Und er saugt alles ab und speichert, im Gigabit/Sekunde-Bereich. Auch hier, in Europa, direkt vor unserer Haustür.

Bei dem englischsprachigen Wikipedia-Artikel trudeln nur langsam die sicheren (und halbsicheren) Informationen ein. Interessant ist, dass außer drei Einträgen bisher unter „Reaktionen“ dort nichts steht. Und noch interessanter: Die drei Kommentare kommen alle aus Deutschland: Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Ex-Justizministerin von der FDP. Jan Philipp Albrecht, Europaparlamentarier der Grünen. Und Christian Stöcker vom SPIEGEL. Das war’s(!).

Mal sehen, was hier noch alles hochsprudeln wird. Am Ende ist, wie immer, alles halb so wild:

keep calm and spy on

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http/2.fickteuch

Wer mir noch einmal mit dem verfickten 2.0-Gewäsch kommt, der wird von mir mit einem toten Waschbären beworfen.

Das Ding heißt HTTP/NG, oder HTTP-NG, wenn überhaupt, dessen Idee seit 1997/1998 existiert und dessen Entwicklung in keinster Weise mit Vollhorst-PRISM-Support-Unternehmen wie Google, Microsoft, Facebook oder Apple in Verbindung gebracht wurde.

Kriegt das geblickt, ihr werbegebrainwashten, fahnenschwenkenden, recherchefaulen „Tech-Journalisten“.

Und klar bin ich für Websockets, aber nicht so.

Und ja, es kam, wahrscheinlich aufgrund von Geld- und/oder Ressourcenmangel, hier kein Ergebnis raus. Schön, dass sich die richtigen Unternehmen um dieses „Problem“ jetzt kümmern!1! Bin vollauf beruhigt.

Fuck, Mann. Ihr dürft euch doch solche Sachen nicht immer aus der Hand nehmen lassen. Wir sehen ja jetzt wieder, wie es läuft. Ihr Vollpfosten-Neuländer.

Und das tut mir jetzt mal nicht leid.

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prism-break.org/#de

http://prism-break.org/#de
(oben: Alternativen für soziale Netzwerke; Ausschnitt der Website PRISM BREAK)

Kommt seit einigen Tagen enorm gut an und soll hier natürlich nicht unerwähnt bleiben:

http://prism-break.org/#de. [via]

PRISM BREAK entstammt dem Designer Peng Zhong. Er stellt auf dieser Website alternative Programme, Webdienste, Webseiten, etc. zusammen, um die der großen Betreiber zu vermeiden, die bei PRISM mitmachen.

Als regelmäßiger Leser hier müsstet ihr das Meiste dort allerdings schon kennen. 😉

Beispiele:

Wer den Raspberry Pi nutzt, der kennt DuckDuckGo längst, da es die Standardsuchmaschine bei Raspbian ist. Wer Android benutzt, der kennt natürlich auch (legendäre) ROMs wie AOKP. Und WordPress benutze ich seit 2005, Firefox und Thunderbird seit es die Programme gibt. Usw, usf.

Die Crux bei diesen Programmen und Diensten ist: Es nutzt (fast) niemand. Da derzeit alles in die Cloud ausgelagert wird, ruft niemand mehr im traditionellen Sinne seine Emails ab (außer ich natürlich). Oder als ich letztens eine Beamtin darauf aufmerksam gemacht habe, dass sie meinen Kontoauszug gerne per Email haben könne, solange sie PGP nutzt, da war die Frage nur: „Was ist bitte PGP?“ Ja, reality is harsh… Und bei Diaspora bin ich seit es den Dienst gibt, habe dort aber nur zwei meiner fast 200 Gesichtsbuch-Freunde bisher dazu bewegen können sich dort anzumelden.

Nun, vielleicht ändert sich das ja jetzt. Ist allerhöchste Zeit! PRISM hat klar gemacht, dass diese Themen uns alle betreffen, die wir im Internet sind. Und wir können jetzt den Grundstein dafür legen, dass die restlichen fast 6 Milliarden, die bisher nicht Zugang zu dem wichtigsten Werkzeug unserer Zeit gehabt haben, sich mit so einem Major-League-Bullshit nicht mehr abplagen müssen.

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moment der stille

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roundtable mit nsa-whistleblower-trio

Thomas Drake, William Binney und J. Kirk Wiebe haben alle drei bei dem geheimsten Geheimdienst der Welt gearbeitet. Über Jahrzehnte. Als sie sahen, dass die Praktiken dort mehr und mehr gegen Gesetze verstoßen und sie das nicht länger hinnehmen wollten, haben sie sich erst an ihre Vorgesetzten, dann an das FBI, dann Vertreter vom Kongress und am Ende an die Presse gewandt. Sie wurden dafür bestraft und gelten nun in Geheimdienstkreisen als Verräter.

USA Today hat mit allen Dreien nun ein Interview geführt: http://usatoday.com/story/news/politics/2013/06/16/snowden-whistleblower-nsa-officials-roundtable/2428809/. [via] Das Dokument gehört mit zum Besten, was ich bisher zu diesem Skandal lesen konnte.

Thomas Drake, William Binney und J. Kirk Wiebe sind Whistleblower wie Edward Snowden. Nur wurden sie nie wirklich erhört. Sie alle gestehen sich am Ende ein, dass Snowden das richtig gemacht habe, was bei ihnen falsch lief.

Da sind grandiose Zitate in dem Text zu finden. Hier eine Auswahl:

Thomas Drake: „…we are seeing the initial outlines and contours of a very systemic, very broad, a Leviathan surveillance state and much of it is in violation of the fundamental basis for our own country — in fact, the very reason we even had our own American Revolution.“

Q: What did you learn from the document — the Verizon warrant issued by the Foreign Intelligence Surveillance Court — that Snowden leaked?

Drake: „It’s an extraordinary order. I mean, it’s the first time we’ve publicly seen an actual, secret, surveillance-court order. I don’t really want to call it „foreign intelligence“ (court) anymore, because I think it’s just become a surveillance court, OK? And we are all foreigners now“.

Q: Do you think President Obama fully knows and understands what the NSA is doing?

Binney: „No. I mean, it’s obvious. I mean, the Congress doesn’t either. I mean, they are all being told what I call techno-babble … and they (lawmakers) don’t really don’t understand what the NSA does and how it operates. Even when they get briefings, they still don’t understand.“

Q: What should Edward Snowden expect now?

Binney: „First tortured, then maybe even rendered and tortured and then incarcerated and then tried and incarcerated or even executed.“

„Radack: We have already unleashed the full force of the entire executive branch against him [Snowden] and are now doing a worldwide manhunt to bring him in — something more akin to what we would do for Osama bin Laden.“

Drake: „…I will tell you, when you exit the surveillance-state system, it’s a pretty lonely place — because it had its own form of security and your job and family and your social network. And all of a sudden, you are on the outside now in a significant way, and you have that laser beam of the surveillance state turning itself inside out to find and learn everything they can about you.“

Sieht nicht so dermaßen gut aus, ne. Oh well.

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datenanfragen: neugieriges deutschland

Wir sind schlimmer als die USA:

top 10: data requests 2012
(Klicken zum Vergrößern)

Die USA kommen auf 316 Millionen Einwohner und 2012 wurden von der Regierung dort über 30.100 Daten-Anfragen an Unternehmen gestellt. Deutschland hat 80 Millionen Einwohner und hier wurden ca. 12.000 Anfragen im selben Zeitraum gestellt.

Wäre die Regierung hierzulande gleich neugierig wie die der USA, dann müssten wir hier auf ca. 7620 Anfragen kommen. DAS wäre schon massiv, liebe Kolleginnen und Kollegen! Diese Zahl wurde aber um fast 5.000 Anfragen überschritten. Das ist eine Überschreitung von mehr, als komplette Länder insgesamt anfragen, etwa aus Italien oder Australien.

Die Daten wurden in einem Blog der Nachrichtenagentur Reuters veröffentlicht.

Das ist einfach nur noch schrecklich. Doch wo bleibt der Aufstand? Oh Mann, was eine Bananenrepublik.

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indect

Zum Vergleich:

indect: eu-ueberwachung schriftzug

So sieht das Logo mit dem Schriftzug für eines unserer heftigsten europäischen Überwachungsprogramme aus, das sich INDECT (Intelligent information system supporting observation, searching and detection for security of citizens in urban environment (auf deutsch: „Intelligentes Informationssystem zur Unterstützung von Überwachung, Suche und Erfassung für die Sicherheit von Bürgern in städtischer Umgebung“)) schimpft.

Von einer Metaebene ist hier weit und breit nichts zu sehen.

Dieses Logo macht kaum Angst, enthält weder versteckte, noch verschlüsselte oder subliminale Botschaften, es ist nicht mal ein richtiges(!). Und außer einem stilisierten Auge, wie man es auch von Bussen und Bahnen bzgl. Kameraaufzeichnung kennt, auch alles andere als ungewöhnlich.

Dieses Projekt läuft nun auch schon seit 2009 und niemand interessiert sich dafür. Es ist angesetzt auf fünf Jahre und wird wohl 2014 beendet. Es machen noch nicht mal alle mit. Das BKA ist raus, aber deren Begründung ist krass: „Das deutsche BKA lehnte eine Beteiligung „aufgrund des umfassenden Überwachungsgedankens des Projektes“ ab. Aha. Die hatten wohl durch Prism & Co. bereits genug Informationen. War auch klar.

Jedenfalls, die Kosten, die die EU hier reinpumpt, sind lächerlich im Vergleich mit ähnlichen Projekten in Übersee: runde 11 Millionen € in vier Jahren, am Ende sollen es nur 15 Millionen sein. Der Zweck ist jedoch irgendwie ähnlich perfide:

„…die umfassende Videoüberwachung des öffentlichen Raums. Dabei sollen Computer in den Bildern von Überwachungskameras und von fliegenden Kamera-Drohnen vollautomatisch „abnormal“ handelnde Menschen erkennen können, und so einen Beitrag zur vorbeugenden Kriminalitätsbekämpfung leisten. Das Projekt wird wegen seines umfassenden Überwachungscharakters von vielen Seiten massiv kritisiert. Unter anderem ist auch die Einbeziehung von Personendaten aus sozialen Netzwerken und von Mobiltelefon-Ortungsdaten vorgesehen.“

Interessant ist zudem, was ein Computer als „abnormales Verhalten“ erfassen soll:

„…etwa „zu langes Sitzen“ oder „auf dem Boden sitzen“ in einem öffentlichen Verkehrsmittel oder in einem Flughafen, oder das Verlieren des eigenen Gepäcks…“

Und natürlich DAS Technik-Buzzword des Jahres 2013 und der 10 Jahre, die folgen werden: Drohnen, Drohnen, Drohnen.

Hier noch eine Übersicht, wer bei INDECT alles mitmischt. Aus DE und AT sind das die Firmen Innotec Data GmbH (Deutschland), X-Art ProDivision (Österreich), PSI AG (Deutschland).

Ganz ehrlich: Zu wenig, um bei 450 Millionen Menschen irgendwas anrichten zu können. Europa bleibt im Vergleich zur NSA einfach Pipifax. Was natürlich jetzt nicht heißt, dass das nicht schlimm ist, was INDECT hier macht.

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der grenzenlose informant

Wir stehen unter verschärfter Beobachtung:

boundless informant heatmap
(Klicken zum Vergrößern)

Die Regierung dieses Landes ist in der Pflicht uns zu sagen, was dieser ganze Scheiß soll. Und warum wir hier genauso gefährlich eingestuft werden wie China, Saudi-Arabien, Kenia und Afghanistan.

Der „grenzenlose Informant“ ist ein riesiger Data-Mining-Gulag: Alleine im März wurden 3 Milliarden Datenelemente nur in den USA gesammelt und analysiert. Weltweit: 97 Milliarden.

Es gibt derzeit keinerlei Informationen, was das genau war. Das System funktioniert in etwa so:

„Ein dem Guardian zugespieltes streng geheimes Dokument gab an, das System gäbe „fast in Echtzeit“ Antworten auf Fragen wie „Welche Abhördichte haben wir im Land X?“ [via]

Big Data gilt als technisch erfassbar erst seit 2010 und wird hauptsächlich durch soziale Netzwerke und Smartphones generiert. Dieses Programm hier läuft jedoch schon seit 2007. Und: Obwohl die Änderungen an den entsprechenden Gesetzen unter Bush stattfanden, hat Barack Obama persönlich das Ende 2012 weiter legitimiert.

Fein! NOT.

[Update I, 13.06.13]

Die ersten Stellungnahmen (bzw. Mutmaßungen) gibt es jetzt:

1) „In Deutschland hätten die Attentäter des 11. September gelebt, 2) hier gebe es „regen Reiseverkehr von Islamisten“, 3) Deutschland sei das stärkste Land in Europa und gleichzeitig eines, 4a) das keine Vorratsdatenspeicherung kennt und 4b) viel Wert auf Datenschutz lege“Wolfgang Wieland, Sicherheitspolitiker der Grünen
Kommentar: Muss er sagen. Er sitzt im Bundestag.
5) „In den vergangenen Jahren sind hier acht Anschläge fehlgeschlagen oder vereitelt worden, das bleibt natürlich auch den Amerikanern nicht verborgen.“Wolfgang Bosbach, CDU
Kommentar: Ist Wolfgang Bosbach.
6) „Ob CDU, SPD, FDP oder Linke, sie alle verweisen auf die Terroristen um Mohammed Atta, die in Hamburg lebten, bevor sie in die USA flogen, um die Flugzeuge zu entführen“
Kommentar: Wer noch ein schlagendes Argument mehr braucht, dass Politik kein kreatives Denken erfordert und es auch nicht fördert, hier ist einer.
7) „Die Alliierten hätten (in der Vergangenheit) kompletten Zugriff auf die Kommunikationsstruktur Westdeutschlands gehabt, sagt er. „Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass sich das geändert hat.“ Was seine Infrastruktur der Telekommunikation angeht, sei Deutschland „nicht unbedingt ein souveränes Land“.Frank Rieger, Sprecher beim CCC
Kommentar: Kommt der Wahrheit wahrscheinlich am nächsten.
8) „Diese Spionage von deutschen Bürgern widerspricht ganz klar unserem Grundgesetz“Jimmy Schulz, FDP
Kommentar: Meistens ist es so, dass unbekannte Typen von Parteien, die niemand braucht, am Ende doch die Wahrheit sagen.

Mal sehen, wie das hier weiter geht.

Beim Spiegel oder sonstwo in meinem Feedreader konnte ich dieses Thema nicht finden, wenigstens Golem hat sich um diese Thematik ähnliche Gedanken gemacht wie ich: Link zur Quelle.

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die prism-metaebene

„Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht ist zu Recht ein Sklave.“ – (vermutlich) Aristoteles

Das Prisma ist in der Optik ein Element, das oft mit einem Dreieck als Grundfläche gefertigt wird. Dadurch ist es u.a. möglich, aufgrund der Anordnung der Winkel dieses Dreiecks, mit Hilfe eines transparenten Werkstoffes, wie etwa Glas oder durchsichtigem Kunststoff,

1) Licht wellenlängenabhängig zu brechen (Dispersion)
2) oder Lichtstrahlen durch Reflexion an einer oder an mehreren Flächen umzulenken.

Die schematische Darstellung eines Prismas geht so:

prisma: schematische darstellung

Jetzt sieht ein Prisma tatsächlich so aus, jeder Mensch kennt das aus dem Physikunterricht. Nur, dass man das für ein weltweites Internet-Überwachungsprogramm einsetzt, das kann wieder nur den USA einfallen:

prisma-nsa-tias-logo

Die Eigenschaften dieses Prismas wurden oben absichtlich kursiv geschrieben. Die Schlüsselworte waren folgende:

– Dreieck: das Profil einer Pyramide
– Winkel: ein Symbol aus der Freimaurerei
– Glas/durchsichtiger Kunststoff: beides Stilmerkmale moderner Architektur. Erfüllen „Sicherheitsaspekte“ wie z.B. „Verhinderung möglicher Verletzung bei Bruch“ [via]. Es gibt aber noch eine Metabedeutung von Glasfassaden bei Gebäuden: So soll sichergestellt werden, dass nichts verborgen werden kann. Es dient der lückenlosen und vollständigen Transparenz
– Brechung von Licht: da Licht auch eine Welle ist, so bezeichnet die Brechung hier „die Änderung der Ausbreitungsrichtung einer Welle aufgrund einer räumlichen Änderung ihrer Ausbreitungsgeschwindigkeit“ [via]
– Umlenkung von Licht: durch Reflexion wie oben beschrieben „das Zurückwerfen von Wellen an einer Grenzfläche“ [via]. Die Welle ändert sowohl die Richtung, als auch die Geschwindigkeit. Ist diese Reflexion nicht total, so werden ein paar Wellen durchgehen, während andere abgefangen werden können. Für solche Vorgänge werden oft Spiegel verwendet

Eigentlich könnte ich den Text hier beenden, es wurde zu PRISM von meiner Seite alles gesagt. Alleine aufgrund des verwendeten Logos und der Ähnlichkeit zu bereits erdachter bzw. verwendeter Symbolik, lässt sich hervorragend auf die Funktion dieses Programms schließen. Man ersetze das Wort Licht einfach durch Information. Wie immer bei der Totalüberwachung Made in USA, so hat man hier genau(estens) das richtige Logo für das Programm gewählt.

Interessant ist auch die geometrische Form, in die das Prisma mit dem Schriftzug eingefasst ist: Es ist ein Hexagon, bestehend aus sechs Seiten und sechs Ecken, während man durch Verbindung der gegenüberliegenden Ecken sechs Dreiecke erhält, die dieses Polygon füllen. Von diesem wurden zwei Kanten nach rechts weggezogen, damit der „Prism“-Schriftzug Platz findet. Hier wird ganz massiv und offensichtlich mit der „Teufelszahl“ 666 gespielt. Interessant anzumerken ist zudem das Folgende: „Bei vielen Spielen, besonders bei Konfliktsimulationsspielen, besteht der Spielplan aus einem Sechseckraster. Dadurch können unter anderem Entfernungen zwischen zwei Feldern einfacher bestimmt werden als bei einem Quadratraster (zum Beispiel einem Schachbrett) [via].“

Nicht zu vergessen: Ein Hexagon hat genau eine Ecke und eine Kante mehr als ein Pentagon. Hier kann ganz konkret die Nähe zum US-amerikanischen Verteidigungsministerium gemeint sein. Oder man interpretiert das so, dass die NSA am Ende einfach das bessere Programm für diese perfiden Zwecke parat hatte. So nach dem Motto: „Egal was ihr macht oder gemacht habt, wir sind +1.“

Ich habe in der Vergangenheit auch schon viel zu TIAS, TANGRAM, ADVISE und wie diese Überwachungsprogramme alle hießen, die nach 9/11 für uns Menschen erdacht wurden, geschrieben. Ich berichtete selbst von Bluffdale letztes Jahr. Viele der Texte sind aber nicht hier gepostet worden und schon uralt. Seit 2003 schockiert mich in dieser Hinsicht nur noch sehr wenig. Allerdings muss man wie immer anmerken, dass diese Pläne, genauso wie die Informationen für solche Systeme, genauso alt sind. Was nur damals und eigentlich bis heute nicht stattfand, war eine seriöse Diskussion zu solchen Themen. Es musste wie immer erst einer dran glauben: In diesem Fall Edward Snowden, der nach seinem wenig intelligenten Outing als Informant zu dieser Sache wohl nicht mehr sehr lange zu leben hat.

nsa prism alternative logo

P.S.: Präsident Barack Obama hat in einer seiner ersten Stellungnahmen klargestellt: „Prism“ richtet sich explizit „nicht gegen US-Bürger“, sondern voll und zu 100% gegen das Internet und die Kommunikation aus dem Ausland. Das ist vollauf richtig: Für die Überwachung der US-Bevölkerung gibt es bereits den „Patriot Act“. „Prism“ „daheim“ anzuwenden ist daher gar nicht nötig, wenngleich es technisch mit Sicherheit möglich ist.

„Are you ready to head into the future like this? Look back!“ – Nephlim Modulation Systems (Bigg Jus & Orko Eloheim)

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seiko: seriennummer verraet herstellungsdatum

Ich war auf der Suche nach einem Video, das mir zeigt, wie Uhren von SEIKO hergestellt werden. Was ich fand war eine Website mit Informationen, wie man aus der Seriennummer auf das Herstellungsdatum schließt. Auch nicht schlecht.

Das geht eigentlich recht einfach:

1. Zahl: Produktionsjahr. Geht von 0 bis 9. Zeigt allerdings nur das Jahr der Dekade an. Wenn man seine SEIKO 2010 gekauft hat und hier steht 8 oder 9, dann war 2008 oder eben 2009 das Herstellungsjahr
2. Zahl: Monat. Geht von 1-9. O bedeutet Oktober, N dann November und D natürlich Dezember
3. Zahl: Die ist immer vierstellig und zeigt die Produktionsnummer. Wenn da eine 0187 steht, dann war das die 188. Uhr dieser Serie, die in diesem Monat hergestellt wurde. Pro Monat kann das bis 9.999 hochgehen, ab dem nächsten Monat wird wieder ab 0000 gezählt

Das war es eigentlich schon.

Hier noch ein paar Beispiele aus der Realität:

717872: 1987, 1997 oder 2007. Oder eben früher (nicht vergessen, nur Dekade). Monat Januar. Uhrnummer: 7872 in diesem Monat
4D8001: 1984, 1994 oder 2004, oder früher. Monat Dezember. Uhrnummer: 8001 in diesem Monat
8N1030: 1988, 1998 oder 2008, oder früher. Monat November. Uhrnummer: 1030 in diesem Monat

Schon cool, aber das Video habe ich immer noch nicht gefunden. Wenn also jemand einen Link für mich hat, bitte her damit! Thx.

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die gangster von cect-shop.com II

Nach über vier Wochen PayPal-Käuferschutz-Gerangel ist der Fall schlussendlich zu meinen Gunsten entschieden worden: Ich erhalte die knapp 40€ zurück, die ich für die gefälschten Androidfiguren von cect-shop.com ausgegeben hatte.

Ohne die Hilfe von Markus von androidfiguren.de wäre das nicht möglich gewesen: PayPal verlangte unbedingt ein „unabhängiges Gutachten“, dass die Figuren tatsächlich gefälscht sind. Obwohl ich ihnen die Bilder der Fälschungen habe zukommen lassen, wollten sie das so nicht einfach annehmen. Erst nachdem ich eine Email-Bestätigung von Markus gekriegt und weitergeleitet hatte, konnten sie sich für weitere Schritte in meine Richtung erwärmen.

Das Beste bei androidfiguren.de ist, dass die auch einen direkten Draht zu Andrew Bell haben, der das Design der Figuren bei neueren Serien übernimmt. Er ist auch der Hauptgrund, weshalb die ECHTEN Figuren irgendwann mal einen bestimmten Wert haben werden: Die Skulpturen (auch ohne Androiden) sind häufig schnell vergriffen und werden bei Aktionshäusern entsprechend gehandelt.

Ob das jetzt am Ende hilft diese Schergen, die ja weit weg in China sitzen, irgendwie zu bestrafen, weiß niemand. Aber es ist besser als gar nichts.

Am Ende musste ich PayPal auch noch eine Bestätigung schicken, dass die Figuren „vernichtet“ wurden. Das fiel mir natürlich alles andere als schwer: Der Müll wurde einfach in die Tonne gekloppt und gut. Zum Glück brauchte ich diesen Vorgang nicht auch noch irgendwie „unabhängig“ bestätigen zu lassen…

Fazit: Ich bin niemand, der China vorschnell für etwas verurteilt, aber so schnell werde ich keine Deals mehr mit Händlern von dort machen. Selbst wenn die Angebote oft Schnäppchen sind, der Aufwand, das Geld tatsächlich wiederzusehen, wenn etwas schief läuft, ist unfassbar groß und erwartet eine gewisse Ausdauer (in meinem Fall mehr als vier Wochen). Zudem sehe ich meine 7,60€ Zollgebühren nie wieder. P.S.: Danke, Markus!!

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gaybar eyeem

EyeEm entwickelt sich langsam aber sicher zu einem Desaster. Ich kann Follower dort nicht entfernen. Das hat zur Folge, dass irgendwelche Schwulinskis plötzlich an meinem Arsch hängen, die nicht viel mehr in ihrem Profil haben, als Selfies zusammen mit ihrem iPhone.

Kann man jetzt drüber lachen, ich bin kurz vor dem Absprung dort.

Es gibt darüberhinaus derbe Probleme mit EyeEm. Von mir wurden zwei Emails bereits abgesetzt nach Berlin, keine einzige Antwort kam zurück. Das ist jetzt über vier Wochen her. So here we go again…

Die Probleme in der Übersicht:

1) Über die Android-App ist es während des Verfassens eines Beitrags
nicht möglich, mehrere Tags zu vergeben -> UNSINN
2) Ich kann nicht Leute davon abhalten mir zu folgen, ich will die auch
löschen können -> sollte eigentlich selbstverständlich sein
3) Ich will nicht wegen jedem Bild getrackt werden, wo ich mich gerade
aufhalte -> NICHT ABSTELLBAR
4) Bildunterschriften werden in der Android-App NICHT gespeichert

Also so viel zu diesen tollen Hipster-Apps. Wurde bis heute irgendetwas von diesen Anmerkungen umgesetzt!? Nope.

Ich schaue mir das jetzt noch zwei Wochen oder so an. Danach bin ich weg.

FICK. DICH. EYEEM. Schwüle Grüße nach Berlin!

[Update I, 10.07.13]

Harhar! So ein paar Sachen haben sie sich tatsächlich angenommen. So ist es jetzt möglich mehrere Tags pro Bild zu vergeben. Wenngleich das jetzt mit Hashtags funktioniert (oh well…) finde ich das natürlich gut, dass man endlich daran gedacht hat. Der eigene Standort wird zwar immer noch erfasst, es gibt jedoch die Möglichkeit den direkt mit dem Button „Überspringen“ eben zu, ja, überspringen.
Das mit den Untertiteln und dem Follower-Bug konnte ich noch nicht testen, werde aber berichten, wenn das verfügbar ist. Sofern das von dem Startup aus Berlin überhaupt angedacht ist, natürellemont.

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china haelt deviantart-helikopter fuer echt

fuujin attack helicopter
(oben: Fuujin Attack Helicopter von deviantart)

Diese News war mir diese Woche in meinem Feed-Reader begegnet und ich hätte sie fast vergessen. Deshalb, hier noch schnell nachgereicht. Sehr geil!

Die chinesische Nachrichtenagentur Global Times hat diese Woche Bilder des obigen Helikopters über ihre vielen Webseiten verbreitet. Der Tenor im englischen Original hörte sich so an:

„a Japanese Self Defense Force armed helicopter made by the Japanese military complex.“

Ich halte natürlich nichts von militärisch-industriellen Komplexen, aber in diesem Fall war das einfach Major League Bullshit: Der Helikopter stammt von deviantART!

Wer es nicht kennt (Schande über euch): Das ist eine Artwork-Website mit digitalen Ausnahmekünstlern, die dort ihre Portfolios präsentieren.

Gut, haben wir wieder was gelernt: Die chinesische Propaganda ist die beste Propaganda. Die Besten der Besten der Besten, Sir!

Noch was zum Schluss, kommt direkt von deviantART: Die Leute dort werden NICHT deviants genannt! Nennt sie doch bitte einfach in Zukunft deviantARTISTS (oder entsprechend). Public Service Announcement Ende.

P.S.: Schade eigentlich, dass es diesen Helikopter nicht gibt. Ich hätte gerne ein Exemplar. Natürlich nur um zu spielen, ich tu doch nichts…

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kampagne gegen adblocker: geduld ist der gefaehrte der weisheit

Mittlerweile stört es halt echt. Wie lange soll diese dumme Aktion von Golem.de, Spiegel Online, FAZ.net, RP-Online.de, Sueddeutsche.de und Zeit.de noch gehen? Mal wieder völliger Unsinn und Bevormundung der Besucher, die ja eigentlich auch potenzielle Kunden sind. Ich verstehe das einfach nicht, sorry, das übersteigt meinen Intellekt.

Von den Medien, die da mitmachen, nutze ich zwei. Sporadisch. Und am Anfang sagt da ja niemand was dazu, aber nach zwei Tagen spätestens habe ich deren Haltung dann begriffen. Steckt euch doch euren geliebten IExplorer sonstwo hin! Wer das Web schon einmal einen Tag ohne dieses Adblocker-Tool genutzt hat, der wird sich so schnell nicht mehr an einen Rechner setzen, wenn er freie Zeit hat.

Ich wünsche mir auch eine Zukunft, wo wir alle auf einer großen Wiese stehen und Ringelpiez mit Anfassen spielen. Doch da haben Konzerne und (die meisten) Regierungen eben was dagegen. Und solange es das Bankensystem und Drohnen mit Kameras gibt werde ich Adblocker in meinem Browser einsetzen. Gewöhnt euch doch einfach daran, dass es mittlerweile Menschen gibt, die mit Hard- und Software umgehen können. Alle anderen können doch weiterhin in die Glotze schauen und perpetual repeating Radio hören. Man hat ja immerhin noch, erzählt man sich jedenfalls, immer noch seinen „freien Willen“.

Ich bin nicht hier um euch zu erklären, wie ihr Geld verdienen könnt. Ich verdiene bis heute nichts an meinen Medien und davon gibt es schon vier. Und trotzdem denke ich nicht ans Aufhören. Was wollt ihr machen, die Seiten schließen? Wegen einem Browser-Plugin!? Dann macht doch! Bleibt mehr Platz für uns kleine unabhängige Medien. So muss ich mir kein inkompetentes Gelaber mehr anhören und auch keine gefakten und/oder gebrainwashten Bilder mehr ansehen. Zeitweise ist es einfach peinlich, was ihr produziert. Ich würde mir VOR der Einbindung von Werbung Gedanken über die Inhalte machen. Andersherum hat das freilich immer bestens funktioniert. Aber das war zu einer Zeit, wo die Leute für ein komplett neues Medium so gut wie keinen Gehirnschmalz investieren mussten. Und DAS war wahrlich keine schöne Zeit. Das sieht heute jeder Vollhorst bei einem einzigen Werbespot von Zalando.

If you ain’t got an idea, I won’t give a shit. Period. In 20 Jahren habt ihr sowieso gewonnen und das Web gehört den Konzernen. Bis dahin nutze ich Adblocker. Und ihr könnt. Gar. Nichts. Dagegen. Machen.

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