Current crises of mankind and society that should be urgently addressed and discussed:
* climate crisis
* virus pandemic
* record inflation
* energy crisis
* housing market
* child abuse
* war against Ukraine
* hunger crisis
* dangers through social media
* dangers by weapons of mass destruction
What’s actually addressed and discussed:
* pronouns
Das allererste Foto des „Hubble“-Nachfolgers James Webb (Weltraumteleskop) wurde veröffentlicht:
Es handelt sich um den Galaxienhaufen SMACS 0723, fast genau so alt wie die Erde selbst und 4,6 Milliarden Lichtjahre entfernt. Der untersuchte Abschnitt war so groß wie ein Reiskorn. Es ist das hochauflösendste Foto das wir Menschen von der „Frühgeschichte“ des Universums aktuell zur Verfügung haben. Zum Vergleich: das Universum selbst war da bereits 9,1 Milliarden Jahre alt.
Viele weitere sollen folgen. Merkt euch die Abkürzung JWST. Entweder für Google oder als Keyword/“Hashtag“, es ist neben schlicht Webb das wohl bekannteste Kürzel seit heute, wenn man direkt an die neuesten Foto-Entdeckungen des erst kürzlich in Betrieb genommenen Weltraumteleskops kommen will. Und bei 9,7 Milliarden US-Dollar Kosten, Stand Dezember 2021, werden das sehr, sehr viele sein müssen. Das Ding ist zum Erfolg verdammt.
Drohnen, Drohnen. Drohnen überall!
Doch es gibt auch „gute Drohnen“, wie diesen Abfallhai, der zukünftig unsere zugemüllten Flüsse sauberhalten soll:
Der Wasteshark ist eine sehr interessante und gutartige Drohne, die man mal nicht am Himmel findet. Er ist 1,22m lang und wurde in den Niederlanden entwickelt. [via]
Das Wassergefährt verfügt über eine Art Robotermaul, das den ganzen Plastikmüll in sein geräumiges Inneres befördert. Ich konnte auf die Schnelle nicht herausfinden, ob er sich selbst leert. Doch im dümmsten Fall fährt er einfach an die Seite des Flusses, wenn er voll ist und lässt sich leeren; das wird irgendwer ja hinbekommen. Kann ja auch ein Student oder eine Schülerin mit zu viel Freizeit machen.
Man kann natürlich nun darüber diskutieren, wieso es so einen Plastikmüllroboter überhaupt braucht. Da aber die Menschen vom Affen abstammen und sich meist auch so anstellen, ist das eine Diskussion, die wir uns ersparen können, da die wahrscheinlich bis zu unserem Untergang geführt werden muss, bevor diese Spezies begreift, dass Plastik einfach nur in Mülleimer und sonst nirgendwo hin gehört, da dieser unnatürliche Stoff nicht natürlich abgebaut werden kann. Ja, Technologie muss uns retten, sonst sind wir am Arsch!
In der Diskussion um die derzeit in weltweiten Schlagzeilen kursierende Pseudo-KI LaMDA aus den Forschungslaboren Googles geht es um keine wirkliche Künstliche Intelligenz, weil es „wirkliche künstliche Intelligenz“ nicht gibt (siehe hierzu), zumindest aktuell. Und wahrscheinlich noch auf Jahrhunderte hinaus.
Die Software ist aber auf eine andere Art und Weise interessant, doch um die Anfänge zu verstehen muss man weit zurück gehen. Bis ins Jahr 1966 und zum alten (M)IT-Mastermind Joseph Weizenbaum nämlich.
Er nannte seinen Chatbot (auch wenn seine Software 1966 noch nicht so genannt wurde) ganz sexy und selbstbewusst ELIZA. Und ELIZA konnte bereits erste Menschen in die Irre locken, sie sei ein Bewusstsein, weil sie auf Fragen irgendwie vorgekaut reagieren konnte, was dem Bot in einer Datenbank bereitgelegt wurde. Nach dem selben Prinzip funktioniert LaMDA. Menschen waren schon immer sehr dumm und Computer extrem schwer zu verstehen. Tut mir leid.
Was wir aus LaMDA und dem flüchtenden konfusen Ex-Google-Mitarbeiter ableiten können für uns ist Folgendes:
1) ELIZA ist mittlerweile auf dem Stand eines siebenjährigen Menschen
2) es ist immer noch ein Bot und spuckt aus, was du ihm vorkaust
3) es besitzt keinerlei eigenes, gar künstliches Bewusstsein
4) es wird in Zukunft möglich sein Bots so zu programmieren, dass sie ein bestimmtes Alter vortäuschen können, da sie individuell mit entsprechenden Daten gefüttert werden können
Zu Punkt 4) noch eine persönliche Anmerkung, dass wir einen Schritt weiter zu wirklich funktionierenden Chatbots sind dank Google, die eventuell sogar mit Alter und Background programmierbar sein werden und eventuell sogar kostenlos bis wenig kosten werden.
Aber um eine „edle Version“ zu bekommen, die wie eine „wirkliche KI“ funktioniert und sogar VIP-Status(!) hat, wie bereits simuliert(!) in diversen „Deus Ex“-Videospielen gesehen (sie heißt dort, exakt in Anlehnung an Weizenbaums revolutionieren ersten Bot Eliza Cassan) werden wir entweder noch sehr lange warten müssen oder eben weiter zocken, denn mit Realität hat das leider nichts zu tun. Warum da jemand flüchten muss vor leuchtet mir aus IT-Sicht nicht ein. -.-
Oben: selbst als virtueller Charakter der Realität nach wie vor haushoch überlegen – VIP und News Anchor Eliza Cassan
Zur aktuell virulent grassierenden Kruppstahlromantik der Gegenwart passt natürlich ein zweiter „Top Gun“-Film mit dem Scientology-Sektenoberhaupt Tom Cruise wie Wodka zu Russland. Tatsächlich war der Start des zweiten Teils der US-amerikanischen Düsenjäger-Saga dermaßen erfolgreich, dass dieser alle Rekorde brach, sogar den finanziellen aus 2007 von „Fluch der Karibik – Am Ende der Welt“. Und das will bei dem 59-Jährigen schon etwas bedeuten, hat er doch bereits unzählige Blockbuster-Filme abgedreht; frag‘ deine eigene Mutter welche, denn sie ist nach wie vor der größte Fan.
Dabei ist der Film lediglich eine Kaugummi-Hommage an das US-Militär, genauer: die US-Airforce.
Eigentlich gibt es nichts mehr dazu zu sagen. Nur dass tatsächlich Quentin Tarantino bereits 1994 auf den Punkt gebracht hat, worum es in „Top Gun“ wirklich geht, eben nicht um Hubba Bubba:
Ich bin stolz ein Kind der 90er zu sein und das Privileg hatte hier aufwachsen zu können! Ja, auch ich gehe bis heute davon aus, die gesamte Menschheit hat in den 90ern gepeakt und seither geht es nur bergab. Schön, dass ich dabei war.
Wer die Schulter des Orion am Nachthimmel kennt, der kennt Beteigeuze, den roten Überriesen, der nachts sogar bis zur Erde rötlich funkelt.
Der Stern war Ende 2019 in die Schlagzeilen geraten. Man fragte sich, ob er schließlich explodiert sei, denn er war aus unerklärlichen Gründen ungemein dunkel. Sogar über eine sehr lange Zeit.
Die Japaner haben nun zufällig herausgefunden, warum er sich verdunkelt hat: er hat gefurzt!
„Inzwischen gilt als gesichert, dass der Stern eine „mächtige Gasblase“ ausgestoßen hatte, die sich von ihm entfernte. Als sich ein Teil der Sternenoberfläche danach abkühlte – wie das bei Beteigeuze nicht ungewöhnlich ist – hatte dies ausgereicht, um das Gas zu festem Staub kondensieren zu lassen“
Das Universum! Unendliche Weiten! Wo selbst Sterne manchmal zu sagen scheinen „scheiß was drauf!“ ¯_(ツ)_/¯
Too cool to be true:
Radio Garden ist eine sehr geile Webapp, mit der man über ein Google-Earth-ähnliches Benutzerinterface auf sämtliche frei erhältliche Radiosender dieses Planeten zugreifen kann.
Auf dem Screenshot oben ist jeder grüne Punkt eine eigene Stadt: je größer der Punkt, desto größer die Stadt, umso mehr Auswahl an Sendern. Im Screenshot bin ich aktuell in Prag unterwegs, alleine in der tschechischen Hauptstadt gibt es über 50 Sender. Alle Genres abgedeckt, findet jeder was. 🙂
Mit den Minus- und Plustasten unten rechts scrollt ihr raus in den Weltraum. So gelangt man schnell in ein anderes Land, zum Beispiel nach Tokyo (Japan), Rio de Janeiro (Brasilien), New York (USA); you name it.
Mein Geheimtipp zum Schluss: Radio Capsao aus Lissabon, mein persönlicher Aufwachsender als ich ein Jahr dort verbrachte. Sehr mellow, viel Latin, heißes Zeugs dort!
Gibt es auch als App, speichert eigene Lieblingssender: Try it!
Rekordhitze in Indien. Rekordhitze in Spanien. Unwetter mit Tornadogefahr aktuell in Deutschland. Und wir haben nicht mal Juni, vielleicht insgesamt seit zwei Wochen erst „Frühling“.
Joa. Juice Media bringt es für uns nochmal auf den Punkt mit dem Klimawandel und „1,5-Grad-Ziel“:
„As you can see we’re captured by the fossil fuel industry, compromised by our moral failings and lack of vision, and probably going to get us all killed.“
Alles beim Alten. Gehma Saufen nach Sylt!
Um 2005 hatte ich eine Art „technik-soziale Lebensphase“ und dem US-Technikkonzern Apple ging es wirtschaftlich überhaupt nicht gut. Also entschied ich mich in meinem jugendlichen technikbegeisterten Leichtsinn einen iPod über eine weltbekannte Internetauktionsplattform zu ersteigern, „um Apple zu helfen“. o.O
Natürlich aus den Staaten importiert, natürlich ohne Originalverpackung (OVP), natürlich bereits nach dem ersten Einschalten ohne Lebenszeichen. Hier sieht man ihn nach einer Reparatur in einem damals recht gewohnten Bild, 2006, auf meinem Schreibtisch:
Da hatte ich bereits 29€ plus 6,50€ Versand für eine Diagnose über podmod.de bezahlt (Website ist heute nicht mehr verfügbar). Plus nochmal 146€ für die eigentliche Reparatur und Austausch der Festplatte (ich habe die Mails noch, daher konnte ich diesen Irrsinn kurz nachprüfen). Ich und Apple, das wollte einfach nicht passen.
Joa, eine Weile ging das gut, in der Zeit entstand auch das obige Foto. Mit einem passenden FM-Transmitter, oben sichtbar mit roter LED, fröhlich 30GB MP3s an Radioempfänger in meiner 27m²-Wohnung gestreamt. Knapp ein Jahr lang. Dann war er erneut defekt und musste wieder in Reparatur. Wieder 35,50€ (Diagnose) plus 30€ für die Standardreparatur weg. Dann ging es wieder ein Jahr gut. Dann war die Hauptplatine defekt. Wieder 35,50€ plus 55,90€ für die Reparatur. Am Ende hatte ich für 2 Jahre Nutzung eines US-importierten iPod
Sechshundertacht Euro und vierzig Cent
bezahlt. O.O
Diese Woche hat Apple den iPod offiziell beerdigt.
Was bleibt ist die Technik-Legacy des Nachfolgers des Walkman von Sony. Der geistig zurückgebliebene Begriff des „Podcast“. Sowie die Tatsache, dass dieses kleine defekte, aber kommerziell sehr erfolgreiche Gadget den Technologiekonzern Apple wohl tatsächlich vor der Pleite bewahrt hat. Auch und selbstredend ohne meine aktive Mithilfe.
Um 2010 ging mein iPod mal wieder nicht. Ganz zu schweigen davon, dass sich der Hype und die Begeisterung auch nicht einmal ansatzweise in jenes Jahr gerettet hatten. Ich wollte keine Diagnose mehr für ihn durchführen lassen, ebenso keine Reparaturen. Mir war völlig egal, was das Problem war, denn er kann auch einfach mal aus Versehen heruntergefallen sein und starb dann zufällig: das Ding war empfindlich wie ein rohes Ei. Ich legte ihn in meine Mikrowelle, wählte die größte abgebildete Wattzahl und ließ ihn darin einfach mal rotieren, bis ein paar kleine Blitze entstanden und das Teil anfing zu rauchen. So habe ich ihn damals beerdigt. Und meine Geschichte mit Apple gleich mit.
Das komplizierteste Gadget des Planeten läuft wieder – nach dreieinhalb Jahren Pause für verschiedene Wartungen und Upgrades: der LHC vom CERN, Europas größter Teilchenbeschleuniger.
Ende April kam die Erfolgsmeldung, wenn auch noch mit „kleiner“ Geschwindigkeit der Protonen von jeweils 450 GeV. Es wird noch Wochen dauern, bis die angestrebten 13 TeV wieder erreicht werden können.
Doch was genau erhofft man sich denn noch zu finden?
* Higgs-Boson: CHECK!
* Multiversum ist nichtig durch die genaue Massebestimmung des Higgs-Boson: auch CHECK!
Arg viel mehr revolutionärer kann es eigentlich nicht mehr werden, oder?
Wahrscheinlich nicht, zumindest für das Standardmodell der Physik. Doch die Daten sind erst zu 10% gesammelt. Hier liegt wahrscheinlich der eigentliche Schlüssel, ob es noch große Geheimnisse geben wird. Überhaupt die Daten: Auswertung und Optimierung hier dürfte Jahre dauern. Jedenfalls bin ich froh, dass diese „Riesenmaschine“ wieder läuft! War sie doch neben einem wissenschaftlichen Superinstrument auch ein schönes Zeichen der wissenschaftlichen weltweiten Zusammenarbeit, viele Nationen und Entwicklungen von dort unter eine erfolgreiche Haube gebracht. In der aktuellen Welt wie ein wertvolles Relikt aus einer anderen Zeit.
Aktueller denn je:
Die Daten dieser Simulation sind lediglich zwei Jahre alt, Stand Juli 2020. Zudem öffentlich erhältlich, u.a. durch den US-Auslandsgeheimdienst CIA. Angefertigt für die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA), sowie die Vereinten Nationen (UN). Pikant: es sind immer die Russen, die laut öffentlich zugänglichen Informationen den Atomkrieg beginnen. Wir sollten das für die politischen Auseinandersetzungen der kommenden Monate im Hinterkopf behalten.
Die drei Phasen der Vernichtung der Menschheit:
1) Atomkrieg (mehr als 178 Millionen Tote, geschätzt)
2) Nuklearer weltweiter Niederschlag (mehr als 10 Millionen Tote, geschätzt)
3) Nuklearer Winter (360 Millionen Tote, geschätzt)
Fazit: kein Land der Erde wird im Falle eines Atomkriegs nicht in irgendeiner negativen Form davon beeinflusst sein. Die Politik der „Mutually Assured Destruction“ (MAD-Doktrin), ist im englischen Wortsinne schlicht wahnsinnig.
Nuklearwaffen hätte man in den letzten Jahrzehnten an der Verbreitung hindern sollen, bereits bestehende Arsenale abbauen, was der Menschheit nicht gelang. Es gab sogar einen Stichtag, den wir seit diesem Jahr wissen: den 24. Februar 2022. Ich hoffe die Idioten, die die Bombe aktuell gerade wieder feiern, online oder sonstwo, sind sich bewusst, dass sie indirekt den Untergang der Menschheit herbeisehnen. Das kannst du schon so machen, aber dann bist du meiner Meinung nach eben ein asoziales, hirnverbranntes Arschloch, das es nicht mehr wert ist, mit anderen Menschen, die das nicht wollen, den selben Planeten zu bewohnen.
Wir Indie-Medien benutzen den Begriff recht häufig, meist aus Gründen der Kritik, oder um uns explizit inhaltlich dagegen abzusetzen: Mainstreammedien. Doch was sind eigentlich „Mainstreammedien“, wie definiert man das? Die Frage ist nicht einfach zu beantworten.
Ich fand allerdings vor wenigen Wochen irgendwo im Internet (weiß wirklich nicht mehr wo) eine sehr gute Definition davon: Mainstreammedien sind „generell alle Medien, die wir schon immer kennen“. Solch eine Definition ist einheitlich, praktisch und immer individuell, sie gefiel mir sehr gut.
Für mich ist daher der SWR ein Mainstreammedium, da es der Lieblingsradiosender meines Vaters war. Da mein Vater diesen jeden Morgen hörte, kenne ich diesen also „schon immer“. Die ARD ist ein Mainstreammedium, weil er ebenfalls täglich die Tagesschau anschaute. Seine lokale Tageszeitung gehört ebenfalls dazu, weil er davon ein Abo hatte. Wo man aufgewachsen ist, definiert also erst einmal die eigenen Mainstreammedien. Doch es gibt Überschneidungen.
Im Umkehrschluss sind daher alle Medien, die man selbst nicht kennt und nicht „immer da“ waren, erst einmal keine Mainstreammedien per se.
Der Spiegel ist für mich ein Mainstreammedium, nicht weil ich der erste meiner Familie war, der ihn las, sondern ich durch andere Mitschülerinnen und Mitschüler herausfand, dass er dort durch deren Eltern ebenso gelesen wird. In anderen Familien war das Magazin „schon immer da“, ist daher ein Mainstreammedium meiner eigenen Familie und deren Familie. Genauso verhält es sich mit der Süddeutschen Zeitung: von mir nie gelesen, aber von meinem Deutschlehrer in der Mittelstufe. Ergo also ein Mainstreammedium aus der Familie eines Lehrers. So oder so ähnlich kommt man zu dem Schnitt, der die Mainstreammedien definiert.
Bei mir war es das Jahr 2000, das Internet veränderte erneut alles. Plötzlich bekommst du Medien mit, die du zum einen nie selbst kanntest. Und zum anderen es schwieriger wird herauszufinden, wo die Überschneidungen liegen. Es brauchte daher eine angepasste Definition von Mainstreammedium.
Zu der Zeit gab es schon den „Rise of the Blogs“, den Begriff „Graswurzeljournalismus“, der absolute Boom und Hype folgte 2003. Über Onlinetracker wie Alexa konntest du nun nur noch indirekt herausfinden, welches Onlinemedium viele Abrufe und Besucher hatte, also wo die Überschneidungen mit anderen liegen könnten. Die direkte Bestätigung, was wo an Medien konsumiert wird, gab es fast nicht mehr: zwar war es zum einen bei Medien wie CNN, BBC oder der Time immer noch einfach machbar, denn über diese Medien hast du mit MitschülerInnen zum Beispiel im Englischleistungskurs diskutiert. Insofern taugten also deren Websites zumindest für den Begriff des Mainstreammediums, weil das lediglich Onlineableger der Ferseh- und Radiosender waren.
Schwerer wurde das aber bei all den Medien, die um die Jahrtausendwende durch das Internet völlig neu in deinen Fokus kamen: hier war es oft der Zufall, etwa durch (unbekannte) Chatpartner online, wo herauskam, dass ihr die selben Medien konsumiert habt. Oder es bliebt bis am Ende unklar, eben bei Blogs. Hier schafften es nur selten Weblogs zu wahren Mainstreammedien, erwähnenswert hier z.B. das Boing Boing Blog. Im Vergleich zu meinem Blog war das Boing Boing Blog ein Mainstreammedium, da half damals schon ein Vergleich durch den Alexa-Tracker. Oder aber wenn Artikel oder Autoren von dort in anderen Mainstreammedien erwähnt wurden: Cory Doctorow ist bis heute ein häufig erwähnter Autor des Blogs bei Spiegel Online und auch bei heise.de. Oder sie traten bei wichtigen Internetkonferenzen auf. Also wieder die indirekte Bestätigung einer Überschneidung.
Eine kurze Zeit lang, so zwischen 2003 und 2009 sah es übrigens so aus, als könnte jeder selbst ein Mainstreammedium aufbauen. Der Grund: die unendliche Skalierbarkeit des Internet, sowie der Mitmachcharakter des WorldWideweb. Aus dem Traum (oder Albtraum?) wurde allerdings nichts: hier steht wunderbar erklärt, warum. Und so bleibt der Begriff und die Definition der Mainstreammedien bis heute erhalten. Austauschbar lediglich die vielen Quellen, aus denen sie bestehen.
Nehmen wir mal einen Moment die fantastische Sichtweise eines außerirdischen Beobachters ein, der oder die (oder das) es geschafft hat, Milliarden Kilometer durch das All zu reisen. Um dann solch eine Schlagzeile hier zu finden:
„Scientists rename human genes to stop Microsoft Excel from misreading them as dates“, via The Verge.
Er oder sie (oder das) würde direkt wieder abdrehen: kein intelligentes Leben vorhanden.
Statt echte Datenbanken zu nutzen, halten die Menschen ihr eigenes Erbgut, das höchste natürliche Gut, das sie haben, der Code des Lebens, in einer Tabellenkalkulation von M$ fest. Und müssen diese Fachbezeichnungen auch noch abändern, weil das beschränkte proprietäre Programm alles in Datumsangaben umwandelt. m(
Zeitgeist im Jahr 2022 „n. Chr.“ auf den Punkt gebracht. Wir sind im Arsch.
Der letzte Beitrag des Monats widmet sich eigentlich genau diesem Thema: Dark Patterns: Datenschutzbehörden warnen vor manipulativem Design im Netz, via netzpolitik.org. Den Beitrag hier habe ich zufällig gesehen heute. Meine Aufzeichnung die ich verwerten wollte, ist schon etwas älter, zieht es euch rein:
Seht mein Video oben nur als Beispiel. Hier habe ich harte 3 Minuten lang nur durch die Cookies gescrollt! Das ist absoluter Wahnsinn, das Video dafür 19,1MB groß! Die Website widmet sich lediglich einem einzigen Thema, Fußball. Es kann mir niemand erzählen, dass es dafür 3 Minuten Cookies braucht. Ganz zu schweigen davon, dass du als User hier ja auch alles prüfen müsstest. Einer war zum Beispiel aktiviert, obwohl ich es nicht erwartet hätte, sieht man gegen Ende des Videos.
Hier sind wir im WWW, Jahr 2022, es ist niederschmetternd.
Im Netzpolitik-Artikel gibt es noch mehr Details zu solchen userverwirrenden Techniken. Die haben das ganz gut und ausführlich abgedeckt, hinzufügen kann ich thematisch nichts mehr. Lediglich zusätzliche Formen gibt es wahrscheinlich noch, könnte man die Liste dort mit Nutzerhilfe erweitern.