Wir sind wieder einen entscheidenden Schritt weiter in Richtung des ersten Quantencomputers gekommen: an der Yale Universität wurde nun der erste Quantenprozessor entwickelt; kein Fake oder „falscher Fuffziger“. Was es mit Quantencomputing und der genauen Funktion auf sich hat erkläre ich hier nicht mehr, das habe ich schon an anderer Stelle.
Jedenfalls, für die Funktionen eines Prozessors sind Algorithmen unerlässlich. Und mit diesem Quantenprozessor ist das Suchverfahren bereits kein Problem mehr (hier wird nach Mustern oder Objekten mit bestimmten Eigenschaften gesucht).
[via]
Dank der Quantenmechanik ist die Performance hier wesentlich höher, weil nicht nur „1“ und „0“, „an“ oder „aus“ als Zustände verwaltet werden können, sondern auch die Superposition beider, d.h. „an“ oder „aus“ zur selben Zeit.
„Instead of having to place a phone call to one number, then another number, you use quantum mechanics to speed up the process,“ Schoelkopf said. „It’s like being able to place one phone call that simultaneously tests all four numbers, but only goes through to the right one.“
Richtig abgefahren und praktisch kaum vorstellbar.
Das Hauptproblem vorher bei den Qubits war die begrenzte Lebensdauer: die lag bei mickrigen Nanosekunden. Schoelkopf und sein Team aber haben bereits die Mikrosekunde erreicht; 1000 mal länger und somit auch fähig essentielle Algorithmen zu betreiben.
Die nächsten Ziele sind daher offensichtlich: zum einen die Lebensdauer weiter ausdehnen und immer mehr Qubits auf kleinerem Raum zum Arbeiten zu bewegen. Denn: jedes zusätzliche Qubit steigert die Rechenpower exponentiell(!).
Jaaa, das heißt aber noch lange nicht, dass diese Rechner dann intelligent sind. Heutige Rechner sind zurückgebliebene Kakerlaken, diese Geräte wären dann Millionen Kakerlaken auf Methylphenethylamin; oder so ähnlich.
Javier Fernández-Han ist 15(!) und hat ein System namens VERSATILE entwickelt, mit welchem es möglich sein soll Energie aus Algen zu gewinnen.
Er kombiniert darin rund ein Dutzend neue und existierende Technologien, um ziemlich gleichzeitig Abfall zu beseitigen, Methan und Bio-Diesel als Treibstoff zu produzieren, Nahrung für Menschen und Vieh bereitzustellen und Treibhausgase in Sauerstoff umzuwandeln. Diese Idee hat ihm jüngst ein 20.000$-Stipendium im Rahmen des „invent your world“-Wettbewerbs beschert. Eigentlich fast zu krass für einen 15-Jährigen, hier geht’s zu der Erfindung:
via inhabitat.com, das „Versatile“-System (inkl. Grafiken).
Der modulare Aufbau seines Systems soll vor allem in Dritte-Welt-Ländern Anwendung finden, die auf unabhängige Quellen für Energie und Abfallverwertung angewiesen sind. Eine kleine Version von „Versatile“ für das eigene Heim soll so um die 200$/130€ kosten. Ein funktionierender Prototyp existiert hingegen noch nicht, sollte sich mit dem gewonnenen Geld allerdings irgendwie realisieren lassen.
Es ist sinnvoll, sich der Tragweite dieser Idee einmal bewusst zu werden: Javier gehört wie viele Millionen zu einer Generation, die massive Schwierigkeiten haben wird, den Dreck, den wir, unsere Eltern und Großeltern auf dem Planeten angerichtet haben, wieder wettzumachen. Das „Versatile“-System könnte ein richtiger „game-changer“ werden und ehrlich gesagt ist es fast dazu verdammt; es braucht weitere Einfälle dieser Richtung, um nicht wie von Stephen Hawking postuliert zukünftig das Leben komplett im Weltall verbringen zu müssen, weil die Erde unbewohnbar geworden ist.
Andrew Hicks ist Mathematiker und entwirft Spiegel. Aber nicht irgendwelche langweilige, die jeder hat, sondern er benutzt die Mathematik für absolut abgefahrene Effekte.
Acht Jahre hat er gebraucht, um einen Spiegel zu kreieren, der beim Auto den toten Winkel sichtbar machen soll; mit so gut wie keiner Verzerrung. Diese entwicklung ist dermaßen konkret, dass er bereits mit einem KFZ-Hersteller in Verhandlung steht. Aber er hat danach nicht einfach aufgehört.
Inzwischen besitzt er schon sechs Prototypen: einen Panorama-Spiegel, Spiegel für High-Tech-Kameras und einen „Vampir-Spiegel“, der, wenn man in die kurvige Oberfläche schaut und den rechten Arm hebt, es so aussehen lässt, als sei es der linke. Reality-remixing!
Der New Scientist hat ein paar interessante Photos dazu:
Andrew Hicks zeigt seine Spiegeltricks.
Die Technik selber existiert schon seit satten 8000 Jahren, als die Menschen anfingen mit gespiegeltem Licht zu arbeiten: das waren reflektierende Oberflächen aus vulkanischem Glas, die in der Türkei gefunden wurden. Dadurch wurde dem Verstand klar, dass nach außen gewölbte Scheiben eine größere Sicht auf die Welt ermöglichen.
Dank dem Computer ist es Hicks heute möglich seine Spiegel mit großer Präzision zu entwerfen. Das Problem versucht er dabei jedesmal mit ausgeklügelten Gleichungen zu lösen, was ihm eben so in den Sinn kommt. Der PC errechnet anschließend tausende Punkte, wie der Spiegel genau bearbeitet werden muss. Eine kanadische Firma fräst das dann aus Aluminium, was durchaus einen ganzen Tag dauern kann.
Gerade was seinen KFZ-Prototyp-Spiegel betrifft, wird er Unterstützung aus Übersee brauchen: in den USA ist es nicht erlaubt gewölbte Spiegel an der Fahrerseite anzubringen; und das, obwohl die Hicks-Erfindung 45 Grad anstatt nur 15 bis 20 grad Sicht abdeckt.
[via]
Selbst wenn das Gebiet um Patente und Vermarktung nicht sein Metier ist, wird er auch in Zukunft nicht stillhalten: seine neueste Idee sind bestimmte Anordnungen von Mikro-Spiegeln, die hunderte überlappender Bilder auf Video festhalten sollen. Mit Software zusammengesetzt ergäbe sich so eine extrem hohe Auflösung, mit unglaublichem Zoom-Faktor für Objekte oder Personen. Optimal für DVD-Player oder Spielekonsolen. Der gute Andrew Hicks, ein wahrer Spiegeltrick-Spezialist.
In Osteuropa macht sich langsam aber sicher ein neuer Trend breit, der auch in den Westen überschwappen könnte: und zwar werden dort vornehmlich Bankautomaten gehackt, auf denen Windows XP läuft. Also erstens, Respekt, Windows XP als Betriebssystem für Bankautomaten zu benutzen ist natürlich sowas von einfallsreich und sicher. Man schafft es also nicht mal ein eigenes System für diese scheiß-langsamen Schränke zu entwickeln. Und zweitens, wie blöd kann man eigentlich sein?
Bei insgesamt 20 Maschinen wurde das bisher festgestellt. Ich kann mir nicht ganz vorstellen, wie das direkte Hacken gehen soll, aber der Tenor geht davon aus, dass es dafür am Anfang eine Art „Controller Card“ braucht. Die untersucht die Maschine nach Schwachstellen, die dann später in der Weise ausgenutzt werden, dass Malware installiert werden kann. Die lässt dann Folgendes zu:
„This malware is unlike any we have ever had experience with. It allows the attacker to gain complete control over the ATM to obtain track data, Pins and cash from each infected machine.“
[via]
Man kann ebenfalls sagen, was im Inneren des infizierten Systems passiert: eine Datei namens isadmin.exe lässt sich im Verzeichnes C:\WINDOWS nieder, die dann die Zugriffe auf eine andere Datei namens lsass.exe manipuliert, so dass der geschützte Bereich des Speichersystems ausgelesen werden kann.
Das absolut Geilste kommt aber noch: da es sich bei der Malware um eine erste Version handelt, könnten zukünftige Iterationen des Programms mit weiteren Funktionalitäten glänzen, wie etwa das Verbreiten des Programms von Bankautomat zu Bankautomat. Eine Netzwerk-Funktionalität in dem Sinne besteht nicht, also geht das Abzocken der Geräte wohl nur lokal.
Das ist ja noch viel besser als das Bankomat-Sniffing von vor drei Jahren. Und irgendwie sehen die Bank-Pin-Hacker gegen diese Angriffe wie Grundschüler aus. Klasse!
Ich erinnere mich an ein Ereignis von vor (maximal) zwei Jahren oder so, als ich auch mal Geld an einem Bankautomat der Volksbank holen wollte. Diese Maschine hat sich einfach aufgehängt und einen Speicherzugriffsfehler angezeigt, natürlich in Form des berüchtigten Windows-Bluescreens. Ich habe leider kein Photo davon und ich kann auch nicht sagen, welches Windows hier eingesetzt wurde, aber dass es überhaupt Windows war ist ja schlimm genug.
Weiter so, liebe Banken! Und ich brauche jetzt diese „Controller Card“ und eine aktuelle Version der Malware, aber pronto!
Seedbomb ist ein virtuelles Projekt von Jin-Wook Hwang.
Das funktioniert so: Seedbomb ist eine nicht-militärische Bombe, die den Planeten Erde vor Desertifikation und Sandstürmen beschützen soll. Der amerikanische Pilot Gale Halvorson tat etwas ähnliches kurz nach dem Zweiten Weltkrieg mit Süßigkeiten über Berlin. Demnach ist die Seedbomb auch eine „Bombe der Hoffnung“. Sobald die Seedbomb ausgeklinkt wird, zerlegt sich diese in der Luft und die enthaltenen Saatkapseln streuen sich über eine große Fläche und fallen zu Boden. Hat die Pflanze dann irgendwann eine entsprechende Größe, zersetzt sich die kleine Hülle durch Feuchtigkeit automatisch.
Jin-Wook Hwang präsentiert noch weitere interessante Zukunfts-Konzepte, aber Seedbomb ist meiner Meinung nach das beste: via coroflot.com.
Viel glück, Herr Hwang! Ausgezeichnete Idee.
Es war Donald Rumsfeld, der mal gesagt hat: „We are witnessing a revolution in the technology of war“. Aktuelle Krisen, wie die Auseinandersetzung Russlands mit Georgien zum Beispiel, haben gezeigt, dass es im 21. Jahrhundert mehr denn je auf technologisches Knowhow ankommt. Das Problem: Soldaten sind keine Hacker, sollen aber zukünftig über Geräte verfügen, die genau das mit Leichtigkeit erledigen.
Mögliche Szenarien:
– ein Software-System, um digitale Schwachstellen aufzuspüren. Das kann dann ohne Probleme Analysen durchführen und den Informationsfluss nachverfolgen. Anschließend bringt es Vorschläge, wie man am besten angreift und wertet die Ergebnisse zum Schluss aus.
– Einhacken in Satellitensysteme auf Knopfdruck. So wird Voice-Over-IP möglich und weil das alles nicht reicht, sollen entsprechende Funktionen dafür sorgen, dass sich Wlan-Netzwerke in der Umgebung gleichzeitig ausklinken, um beim erneuten Anmelden vulnerable Wlans finden zu können. (Oberbegriff: „planning, execution and penetration testing“).
– Einhacken in „Scada“-Netzwerke: das sind spezielle Kontrollsysteme, wie sie in Chemie-Fabriken, Nuklearkraftwerken oder Ölraffinierien Verwendung finden; quasi das Pünktchen auf dem „i“.
– mehrere Ergebnisse sollen Entscheidungsfindungen vereinfachen; die Ausführung soll möglichst einfach vonstatten gehen; schöne visuelle Menüs sollen bei der Bedienung helfen (GUI, Windows, was weiß ich).
So, stellt euch jetzt diese Rezepte zusammengerührt in einem Gerät vor, das nicht größer ist wie ein iPhone, NDS, PSP oder Netbook und von jedem Idioten (aka Soldaten) bedient und benutzt werden kann. Voilà: Hacking für Dummies!
[via]
So sieht also die schöne neue Welt der Kriegführung aus, auch genannt cyber-warfare. Natürlich gibt es derzeit weder einen Prototypen, noch feste Zusagen an interessierte Firmen, doch die DARPA (die Behörde, die auch TCP/IP und damit das Internet möglich gemacht hat) hat bereits entsprechende Aufträge ausgeschrieben. Hinter verschlossenen Türen wird jetzt fieberhaft gearbeitet, neben proprietären Lösungen finden auch Open-Source-Werkzeuge wie aircrack-ng oder madwifi Verwendung, die jeder Linux-Nutzer kennt.
Mich wundert das alles ein bisschen. Auf der einen Seite verstehe ich, dass die Militärs auf diese Idee masturbieren. andererseits braucht man lediglich eine Linux-Box mit z.B. Sabayon und eine Internet-Verbindung, um mit etwas Geduld auf ähnliche Ergebnisse zu kommen.
Das fertige Gerät wird also wirklich ein Tool für absolute Idioten, die sich mit Computern nicht auskennen. Und ich bezweifle stark, ob das großartig gut gehen kann. Ich stelle mir das gerade so vor, dass ein Soldat, nennen wir ihn Mr. Honky, gerade versucht sich in ein Atomkraftwerk zu hacken und irgendwelchen Blödsinn anstellt, dass dann dieses Gebäude in die Luft fliegt, weil er aus Versehen von Solitär abgelenkt war.
Soldaten zu Script-Kiddies zu konvertieren führt bei mir nur dazu, dass ich mich noch mehr über die lustig mache. Echtes Hacken setzt ein gewisses Talent und viel Freizeit voraus, um passable Ergebnisse erzielen zu können. Und mit Programmieren hat das schon zweimal nichts zu tun. Hier entwickelt man gerade ein ziemlich interessantes Computer-Spiel, das Virtualität mit Realität vermischt. Vielleicht hat man bei der DARPA einfach ein bisschen zuviel „Command & Conquer“ gezockt. Oder es waren eben die Drogen.
diese story hätte auch aus einem film stammen können: die aclu (amerikanische union für bürgerfreiheit) fährt aktuell ein gerichtsverfahren gegen die biopharma-firma myriad genetics. und zwar geht es darum, dass myriad genetics patente auf die gene brca1 und brca2 hält, die in verbindung gebracht werden mit brust- und eierstock-krebs. die patente gehen so weit, dass myriad als einzigste institution tests und studien an diesen genen durchführen darf. die aclu argumentiert jedoch, und das meiner meinung nach völlig zurecht, dieses gebaren sei verfassungswidrig. einen überblick kann man sich in folgendem dokument holen (englisch): faq von aclu. sowas kann es auch nur in den usa geben, als ob irgendjemand besitz von genen für sich beanspruchen könnte, generell unfassbar.
die eu sieht das zum glück auch kritisch, wie sie schon vor einigen jahren in einem artikel erläutert hat. das hat myriad jedoch nicht daran gehindert ansprüche zu stellen, wie z.b. dass man tests nur über die firmeneigenen labors durchführen lassen darf; und das gilt für ganz europa! zudem will myriad ein auf 20 jahre gesichertes monopol auf alle zukünftigen entdeckungen in diesem bereich.
das ist der gen-patente-wahnsinn, der im 21. jahrhundert zum standard gehören wird. nur die kleine spitze eines riesigen eisbergs. ein ausweg aus der misere wäre z.b. open-source-pharmaka, wenn man dieses prinzip auf gene übertragen will. es ist pervers, anzunehmen, patente auf die dns gehören irgendeiner firma. so eine scheisse passiert und sie passiert jetzt. land der unbegrenzten möglichkeiten up my a$$.
wie bereits im februar bekannt wurde, planen die nasa, sowie die internet-firma google eine „singularitäts-universität“ im silicon valley, die dann von dem futurologen ray kurzweil geleitet werden soll.
der gute ray hat sich jüngst mal wieder zu wort gemeldet und sein statement zu virtual reality abgegeben: demnach werden in zukunft die menschen sich nicht vor bildschirmen damit befassen, sondern sie werden vielmehr durch die injektion(!) von nanobots direkt im gehirn dazu stimuliert werden. yeah, gruselig! dies sei wesentlich effektiver, weil die neuronen so ausgetrickst werden könnten und man direkt das gefühl habe, z.b. zu verreisen, obwohl man das nicht direkt tut. zeitpunkt, wann das möglich sein soll: 2030. [via]
die idee ist geklaut, wenngleich die thematik unterschiedlich ist: bereits in „metal gear solid 4“ verfügen die soldaten über nano-roboter in ihrem körper, die auf dem schlachtfeld den soldaten überwachen und optimieren. zusätzlich werden durch diese mikro-maschinen waffen direkt auf den individuellen soldaten zugeschnitten und können von niemandem sonst benutzt werden (was aber im spiel auch umgangen werden kann, siehe drebin).
mir ist zudem nicht ganz klar, wie man das à la „strange days“ umsetzen soll, ohne das dabei frittiertes gehirn dabei rauskommt. irgendwie wird man das ja testen müssen, um den von kurzweil gewollten effekt herbeiführen zu können. extern mit peripherie wie in dem film ist wohl gesünder, aber warten wir es ab. sind ja nur noch 21 jahre…
nach den betablocker-experimenten, die einen irgendwann gezielt etwas vergessen lassen sollen, hat nun auch ein labor aus brooklyn etwas ähnliches vor: durch den einsatz einer injizierten droge namens zip ist es einem team um dr. todd sacktor gelungen, mäusen die angst vor einer krankmachenden substanz zu nehmen. dieser vorgang soll in zukunft helfen, die gedächtnisleistung zu steigern.
die substanz ansich beeinflusst bestimmte gehirnregionen, die verantwortlich sind für emotionen, räumliche orientierung und die motorik. süchte, trauma, gelernte dinge; all das liesse sich direkt umprogrammieren.
wie in dem anderen beitrag gibt es auch hier bereits konkrete ethische bedenken (verständlicherweise): was, wenn mehr als die unangenehmen erinnerungen verloren geht? würde eine droge gegen süchte dazu führen, dass sich die menschen nur noch mehr mit drogen-experimenten befassen? was, wenn man gezwungen wird, diese substanz zu nehmen?
nun, drogen zur leistungssteigerung nimmt der mensch gerne ein, seit es sie gibt: in sport, beruf, studium. allerdings gezielte reprogrammierung und löschung – das ist neu. schliesslich ist das gehirn viel zu komplex und unverstanden, was eher zu fiktion als zu wissenschaft führt. und doch: neuroscience ist ein relativ junges wissenschaftsfeld und beansprucht inzwischen bereits 20% des zur verfügung stehenden budgets. gut oder schlecht, das bleibt ansichtssache: auch kleine teams können momentan fortschritte machen, denn was wir hier sehen, ist erst die spitze des eisbergs.
im zuge dieser drastischen entwicklungen schlage ich eine neue reality-soap vor: „pimp my brain“. moderiert wird das ganze dann von wigald boning und jan ullrich ist der star-gast, der den ganzen schmu live vor publikum ausprobieren darf. also der erste gast, das wechselt natürlich von woche zu woche.
bnw. wo ist mein soma, verdammte scheisse!?
[via]
vergesst das skynet, matrix oder ghost in the shell: in europa hat ein internationales team von wissenschaftlern das erste siliziumgehirn entwickelt. 200000 neuronen verbunden mit 50 millionen synaptischen überträgern, soll der neue chip das menschliche gehirn imitieren. auf acht inch, das sind ca. 20cm, sind die neuronen transistoren und synapsen kondensatoren.
„In fact, the current prototype can operate about 100,000 times faster than a real human brain. „We can simulate a day in a second,“ says Karlheinz.“
[via]
karlheinz meier von der universität heidelberg versichert zwar, dass das aktuelle modell nur einen bruchteil der rechenleistung eines echten gehirns habe, die architektur sei jedoch problemlos ugradebar. nutzen soll diese forschung zukünftigen supercomputern.
in lausanne gab es jüngst ähnliche ergebnisse: blue brain von henry markram stützt sich auf datenbanken voller biologischer inhalte, die eine simulation des gehirns auf einem ibm-supercomputer ermöglichen.
ein hoch auf unsere neuen silizium-overlords!
„greetings, earthlings! we have now overtaken your brainzzz!“
alleine durch die elektrische aktivität im menschlichen gehirn ist es wissenschaftlern in einem aktuellen experiment gelungen, gedanken zu lesen. dabei ging es um die lösung eines labyrinth-rätsels. jedoch dauert die zuverlässige anwendung dieser technik, auch gedanken erraten zu können, wenn es jemand nicht möchte, noch mindestens zehn jahre. wie beruhigend. hier der komplette bericht:
„scientists able to read people’s minds“, via independent.co.uk.
die zentrierung lag dabei auf einem kleinen bereich direkt hinter dem hippokampus, der bei taxi-fahrern aus london leicht vergrössert ist. bestimmte nervenzellen, die „place cells“ genannt werden, halfen bei der analyse, wo sich der proband bei der navigation durch das labyrinth am ehesten befindet. bei tierversuchen war das bisher nicht möglich, hier fand man keine anhaltspunkte für eine genaue vorhersage.
natürlich, wie immer, hegt man hier hoffnungen und will uns nichts böses: zukünftig könnten bei neurologischen krankheiten (z.b. alzheimer) die fundamentalen erinnerungsprobleme vielleicht gelöst werden.
die diskussion zu den ethischen problemen läuft hier bereits. da man aber nur eine bestimmte region des gehirns beobachtet ist eine vollständige entschlüsselung von gedanken anderer menschen erstmal kaum machbar:
„we can rest easy in terms of mind-reading. while technically in this study we were able to predict someone’s spatial memory from their brain activity, there was nothing intrusive about what we did.“
die garantie gibt es aber nicht. es wird offensichtlich, dass auf lange sicht es keinen unterschied mehr zwischen wissenschaft und fiktion geben wird. ob und wie das gut für uns ist wird sich zeigen. bnw.
bruce branit hat diesen beeindruckenden und visionären kurzfilm erstellt, in dem ein merkwürdiger mann seiner kranken frau mit hilfe eines holografischen interface eine eigene stadt kreiert. „world builder“ wurde an einem einzigen tag gedreht, die digitalen arbeiten danach jedoch nahmen volle zwei jahre in anspruch. herausgekommen ist ein wunderschönes statement aus der zukunft mit einem atmosphärischen soundtrack. ganz grosse klasse.
es gibt momente im leben eines pc-nutzers, da wünscht man sich, man hätte sein system einfach so gelassen wie es war. windows vista ist so ein fall. der spruch „never change a running system“ trifft nicht immer, aber allzu oft zu. doch selbst linux ist davor nicht gefeit, wie meine persönliche erfahrung zeigt.
als am 19. dezember opensuse 11.1 erhältlich war, entschied ich mich, mein opensuse 10.3 zu aktualisieren. das erste problem kam gleich bei der installation:
„Some partitions in the system on /dev/sdaX are mounted by kernel-device name. This is not reliable for the update since kernel-device names are unfortunately not persistent. change the mount-by method to any other method for all partitions“
also erstmal wieder zurück ins alte system und den partitionierer gestartet. dann überall wo „einhängen mittels“ ein „k“ stand, auf „bearbeiten“ geklickt und bei den fstab-optionen statt „geräte-name“ „geräte-id“ ausgewählt. als das schliesslich erledigt war, lief das update durch ohne probleme.
zweitens: ich mache meine updates des installierten systems immer mit smart und nicht mit yast, weil neben dem betriebssystemkern auch programme und die desktop-umgebung aktualisiert werden. das ist schon ziemlich geil und ein grosser vorteil von linux. jedenfalls, mein aktueller smart funktioniert nun wann er bock hat zu funktionieren und bringt immer mindestens eine fehlermeldung in der konsole:
/usr/lib/python2.6/site-packages/smart/plugins/zyppchannelsync.py:22: DeprecationWarning: the md5 module is deprecated; use hashlib instead import md5
eine lösung dieser sache konnte ich nirgendwo finden, es scheint wohl ein bug von smart selbst zu sein, denn python ist installiert und das plugin-verzeichnis ist smart-spezifisch.
drittens: wenn mein rechner runterfährt oder rebootet schlägt jedesmal das aushängen meiner home-partition fehl. er schreibt dann:
unmount /home device /dev/sdaX busy
blabla…
irgendwie schafft er es dann doch. aber die meldung bekomme ich nicht weg. in diversen foren wird geraten, dass man dieses fehlerhafte pulseaudio deinstallieren soll, weil es eventuell noch auf /home zugreift. das hätte ich gerne gemacht, hätte aber thunderbird, k3b, xmms und noch mindestens 39 weitere pakete in den tod gerissen. also gelassen.
viertens: ebenfalls beim reboot oder herunterfahren kommt immer:
nm-system.settings: nm_sysconfig_settings_remove_connection: assertion 'NM_IS_SYSCONFIG_SETTINGS (self)' failed
da beschwert sich also irgendwas über den knetworkmanager. nichts im web gefunden, was mir hier weiterhelfen könnte. hinzu kommt, dass der gute manager nun echt weniger gesprächig ist: keine infos mehr zum beispiel zu gefundenen wlan-netzen. das erscheint nur noch beim anlegen einer neuen verbindung. was soll das bitte?
fünftens: mein firefox 3 erlaubt keine uploads mehr. der browser friert komplett ein, wenn man irgendwo etwas hochladen möchte beim versuch das upload-formular anzuzeigen. das ist heftig. keine hilfe bisher gefunden, die eine lösung gebracht hätte. deinstall brachte nichts, internet-foren wissen keine konkrete antwort.
sechstens: immer wieder gerne sieht man seine xorg.conf
komplett untergehen, wenn ein neuer suse-release kommt. zu allem überfluss habe ich eine ati-x700-mobility-grafikkarte, die nun nichts mehr an externe monitore sendet und die in der xorg.conf
nur noch hex-werte anzeigt, anstatt ein verständliches „yes“, „no“, „false“ oder wasauchimmer. die device
-sektion ist seit sechs wochen eine grossbaustelle und es schaut nicht danach aus, als würde sich das wohl in zukunft ändern.
soweit zu den sechs akuten schwerwiegenden krankheiten meiner opensuse 11.1-version, die mir aufgefallen sind. ich möchte jedem suse-nutzer, der mit einem update liebäugelt, ans herz legen, lieber auf eine 11.2er-ausgabe zu warten. die x.1-episoden scheinen auf ewig verseucht zu sein, was man spätestens seit 10.1 mitgemacht hat. ich bin richtig dabei seit 9.3 und ich muss sagen, dass mit jedem weiteren release mein rechner immer weniger konfigurierbar wird. ich war sehr zufrieden mit 10.2 und auch 10.3, aber das ist leider vergangenheit.
sollte irgendjemand wissen, wie man eines dieser probleme aus dem weg räumen kann, bitte ich um meldung. die grosse sache bei open-source ist die community, die auch in diesem fall lösungen finden wird. solange gilt: finger weg von opensuse 11.1! dieses betriebssystem ist leider nicht fertig geworden, was man an vielen ecken und enden merkt. schade.
[update I, 21.02.09]
okay, also auf manche dinge muss man erstmal kommen…
das problem mit firefox hat sich erledigt. auf meinem system war mozilla-xulrunner in der version 1.9.0 installiert. aus spass habe ich zusätzlich den xulrunner in der version 1.8.1. draufgeschaufelt. und siehe da: plötzlich kann ich wieder auf mein /home/user-verzeichnis zugreifen und auch die uploads funktionieren natürlich wieder. schon komisch und ein grosser zufalll. aber wenigstens meine browser-funktionalität ist wieder zu 100% zurück. manche dinge muss man echt alleine irgendwie regeln. alle anderen probleme allerdings bestehen weiterhin.
[update II, 04.03.09]
pulseaudio zu deinstallieren war ein muss. diese krüppel-software hat so ziemlich alles zerschossen, was mit sound zu tun hatte. man muss aber zwingend den esound-daemon installieren, bevor man alles entfernt, was mit pulseaudio zu tun hat. dann beschweren sich auch die anwendungen wie k3b nicht mehr. es bringt auch nichts libpulse auf dem rechner zu lassen, weil er dadurch bei jedem smart-update pulseaudio wieder reinschauffelt. katastrophe. jedenfalls, auch das wäre gelöst. bleiben noch das problem mit xorg und dem knetworkmanager… vielleicht könnte mir hier auch mal die community helfen, denn bisher musste ich alles alleine machen.
daniel simon lebt sicherlich in einer eigenen zukunft. aber das ist schon ganz gut so, denn dadurch kann er sich voll abgespacten fahr-/flugzeugen widmen, die es so garantiert niemals geben wird. und das ist schade. sein portfolio ist nicht besonders gross und doch über-cool:
http://danielsimon.net/portfolio/portfolio.html.
wem das alles zu kühl ist, der kann sich auch an seinen perfekten chixxx erlaben, die es in der „verführerische zeichnungen“-sektion gibt oder aber man erfreut sich an seinem photographie-hobby.
ach so, ein buch gibt es auch: und zwar nennt sich das ganze „cosmic motors“, 176 seiten mit über 200 zeichnungen und 130 illustrationen für nur 27€. abgefahren.
die zukunft ist jetzt:
Holographic Interface – round interface – Ringo from Ivan Tihienko on Vimeo.
ivan tihienko stellt sein grossartiges holographie-interface vor, das schon bald computer und handys obsolet machen könnte. das ganze ist sein abschlussprojekt an der bezalel kunstakademie. noch besser, als das ganze auf den boden zu projezieren, fände ich, wenn man fenster und wände miteinbeziehen könnte. würde mich nicht wundern, wenn bald die redmonder oder die design-fetischisten aus cupertino bei ihm anklopfen. im witz meint tihienko, in zehn bis 15 jahren hätte jeder so ein teil. gut, bitte, ich bin dabei.