Zum Tode von Florian Schneider-Esleben, einer der zwei Gründer der Musikgruppe Organisation, aus der zwei Jahre später die legendäre Elektro-Band Kraftwerk hervor ging, hier sein letztes Stück, das er 2015 veröffentlicht hat:
Mach‘ es gut, Florian, alter Haudegen weltweit agierender Elektro-Kamikaze-Avantgarde ausgehend von der Düsseldorfer Schule!
Stell‘ dir vor, die Göttin Hera gäbe es wirklich.
Und sie hätte vor, einen Drum’n’Bass-Track aufzunehmen, zu dem sie die Lyrics beisteuert.
Es gäbe nur einen Titel für diesen Track: My Black & White.
Es gäbe nur einen Produzenten dafür: Klute aus UK, Tom Withers.
Und nur einen einzigen Verrückten auf dem gesamten Planeten, der die Eier und die Skills dazu hat, daraus auch noch einen Remix zu machen: Calibre.
Hört sich gut an! Hört sich so an:
März 2014. Commercial Suicide Records. Ein zeitloses Meisterwerk. Willkommen in meiner Welt!
Wer online über mich recherchiert, findet schnell heraus, dass ich mich als Cyberpunk bezeichne. In der Folge und weiteren guten Gesprächen, meist in der Realität, erläutere ich sehr gerne, was das ist und wie ich dazu kam.
Selbst heute kann mit dem Begriff allein nämlich nicht jede/r etwas anfangen, obwohl wir mittlerweile von Cyberpunk-Themen im Alltag durchdrungen sind.
Mit der neuen exklusiven Reihe Cyberpunk: bitte was!? will ich erzählen, was ich persönlich zum Thema beizutragen habe. Folge 1 der Serie widmet sich meinen jugendlichen Anfängen.
Keine Sorge, geht in dem Fall ganz schnell. 🙂
Wir schreiben das Jahr 1997 oder 1998. Ich war 14 oder 15. Der Musiksender MTV läuft in meiner kleinen Röhrenglotze. Und zwar mit folgendem Video:
Der Titel des Songs war „King of my castle“, Künstler war eine Band namens Wamdue Project. In Zeiten ohne Internet musste das einfach an Informationen reichen damals.
Und mit Kraftwerk in meinen Genen war ich nicht nur wie automatisch gehooket auf einem superben Electronica-Track. Sondern das erste Mal in meinem Leben wohl auch auf einem Anime.
Internet und Anime, oder gar Mangas, kamen erst Jahre später in mein Leben.
Im zweiten Teil widme ich mich erneut der hier im Musikvideo vorgestellten Bewegtbild-Koryphäe „Ghost In The Shell“, wenn auch in anderer Form. Stay tuned! Das Thema „G.I.T.S.“ sollte mich nämlich bis heute, spät in die 30er, einfach nicht los lassen…
Bin mir nicht sicher, wie mir das entgehen konnte:
Zu sehen sind die wichtigsten zwei Stunden europäischer elektronischer Musik in einem einzigen YouTube-Mitschnitt seit über einer Dekade.
Richard D. James aka Aphex Twin plus seiner Frau, live und mit Online-Tracklist am 14. September in London.
Für Enddreißiger wie mich ist Aphex Twin einer der Electronica-Superhelden aus den 90ern.
Einer, der mit einem einzigen Musikvideo (Windowlicker) MTV, den US-amerikanischen Life- und Hype-Style, die gesamte Electronica-Subkultur, und zuletzt sich selbst gebumsvögelt hat (seine Hackfresse ist das gesamte Video über zu sehen). Und das als Ire. Besser ging es damals nicht.
Ich wusste lange nicht, dass er Ire ist, übrigens. Da war noch nix mit Wikipedia, YouTube und Gedönsen. Umso erstaunlicher, was er da visuell verballern konnte. Keine Ahnung, wie so etwas funktionieren konnte. Wenigstens verstand ich die Message. Und der Track war einfach übelst geil (Motto „typisch Aphex Twin“)!
Dank geht raus an Felicity Martin für einen rein zufälligen, doch mir sehr wichtigen Fund der letzten Tage.
Meine Wenigkeit „lebt“ an einem „normalen“ Arbeitstag ca. 16 Stunden pro Tag.
Der durchschnittliche Deutsche konsumiert hingegen 10,5 Stunden Medien pro Tag.
Was läuft schief?
Läuft etwas bei mir schief?
Oder den anderen 81.999.999 Deutschen!?
Mhhhhmmmm…
Willkommen in 2019, einem weiteren Jahr geistiger Gehirnbehinderung! <3
Auf elektronischem Wege, zumindest.
Obwohl Winter ist wird in der deutchen Nachbarschaft gesägt, gehämmert, Bäume gefällt & Flüssigkristallerzeugnisse geleckt und massiert.
Ich weiß ja nicht, was hier los ist, doch der „technisch weit entwickelte Deutsche“ verträgt auch im ersten Jahr nach dem dümmsten Sommer aller Zeiten leider keine Weiterentwicklung -.- Willkommen im „Digitalneuland!“ TOTAL FTW!
Naja, machen wir uns nichts draus.
Es gibt Androiden, kaputte CPUs, vom Himmel fallende Satelliten zum Ausschlachten und Plattenspieler von Vestax zuhauf.
Frohes Neues Jahr 2019 wünscht gizmeo.eu! Auf unsere liebe Gehirnglotze! ^^
Irgendwann die letzten Wochen muss sich irgendwas an der Advanced Linux Sound Architecture (ALSA) (freie Soundarchitektur für Linux-Systeme) verschlimmbessert haben. Wenn ich Audacious startete und Musik hören wollte, war leider nix mit Mucke, stattdessen poppt eine lästige Fehlermeldung auf:
ALSA error: snd_pcm_hw_params_set_period_time_near failed: Das Argument ist ungültig.
Ich hoffte die letzten Wochen vergebens auf eine automatische Verbesserung, aka Upgrade, doch nichts verbesserte sich, der Fehler blieb stur weiter bestehen.
Da wir Linuxnutzer eines sehr gut können, nämlich die Suchmaschine Google benutzen, entschied ich mich dieser Sache mal auf den Grund zu gehen. In meinem Fall gab es einen einfachen Workaround:
Michael Schwendt 2018-10-22 17:42:48 EDT
Workaround: Increase the output buffer size to at least 2000 ms in Audacious‘ ALSA settings. Everything lower than that fails to work with the new ALSA. [via]
Und Tatsache, das war genau mein „Problem“, stand dieser Puffer doch bei mir auf 500ms. Wurde nun auf 2500ms hochgesetzt.
Mein privater Hauspinguin hörte heute auf zu weinen und tanzt jetzt wieder durch die Wohnung. Alles wieder gut. Bis zum nächsten „Update“…
20 Jahre zurück.
Bist du zufrieden mit dem Leben, das du gerade lebst?
Interne und externe Faktoren in Ordnung?
Faschisten auch tot und so?
Wetter und Temperaturen wie immer?
Guckst noch fern?
Was sagen deine Kinder dazu?
Ja, ich bin auch ein Arschloch. Immer diese subjektive Scheiße. Meine Eltern waren eben auch nicht ganz dicht. Eigentlich wie überall. Was unterscheidet mich eigentlich von den stupiden Selfie- und Hashtag-Süchtigen heute?
Ach, wisst ihr. Als es in unserem Leben nicht mal ein @ gab. So um 1998. Aus der Zeit, aus der auch dieses Musikvideo stammt. Dachten wir dummen Teenies, alles sei möglich.
Bis heute hat nur leider auch kein Mensch einen Fuß auf den Mars gesetzt. Außer vielleicht in „Doom“ oder so. Virtuell. Ist doch eh viel mehr wert.
Jetzt sind wir 7,6 Milliarden. 1998 noch 5,9 Milliarden. Und so um die Zeit meinten unsere Biologie-Lehrer, vier Milliarden wäre die Grenze für sustainable Earth und so.
War ja eh alles Bullshit. Wir sind echt die letzten Idioten und haben keine Ahnung.
Ruhe in Frieden Musikfernsehen! Und Levi’s! Und Weltraumerkundung! Weil, Instagram, Makeup und YOLO und so!
Was ich kürzlich fand ist so absolut mega-cool-retro, dass ich es einfach teilen musste:
Der Internet-Einwahl-Sound von unseren 56k-Modems aus den 90ern! Als Grafik! G-r-a-f-i-k!
Finnin Oona Räisänen hat sich vor Jahren hier mal hingesetzt und folgende aufschlussreiche Karte kreiert:
Sie verkauft das auch als Poster über Redbubble.
Das ist detailliert bis zum Umfallen und lässt keine Fragen mehr offen. Auch vom Englisch her teilweise erklärt, dass es ein Kind versteht.
Leider entmystifiziert sie natürlich mit diesem Werk ein Phänomen unserer Kindheit komplett. Am Ende ist es einfach Wissenschaft und kein satanisches Medley von obskuren Sekten, die nur über Telefon kommunizierten.
Fun-Fakt am Schluss: warum wir das hören sollten hatte einen ganz pragmatischen Grund. Und zwar wollte man einfach nicht, dass das Gegenüber es mitkriegte, wenn man sich verwählte. Durch die Geräusche konnte man noch genügend Zeit finden den Hörer abzunehmen und ein eventuelles Missverständnis auszuräumen.
So fing das an damals bei uns. Eingesaugt von der Matrix. Und wir bezahlten sogar Geld dafür. Mit unseren grauen 100MHz-Schreibtisch-Heizungen. Sick, sick.
Ich weiß heute noch grob, wie ich das erste Mal in meinem Leben mit SoundCloud in Berührung kam. Es war eine neue Art Sound von Künstlern, von denen ich noch nie etwas gehört hatte.
Die Musikmacher hießen irgendwie NEO-TOKYO, das Tag war FUTURA und als Teaser-Miniaturbildchen gab es eine kleine Balkonszene aus „Blade Runner“. Den Track findet man dort heute noch, hier die Datei:
Eigentlich trifft es das schon sehr genau, warum man sich bei SoundCloud anmelden _musste_:
* Sounds, die man nie gehört hatte
* Künstler, die man nicht kannte
* ein minimalistisches Interface zum Wohlfühlen
* gemeinsame Interessen
* gemeinsamer Mindstate
Ab hier konnte man loslegen und immer tiefer in eine Welt abtauchen, die es so früher nur in der Welt der Mixtapes und Vinyl-Digging-Wanderungen gab. SoundCloud war anders als andere Musikstreaming-Dienste. SoundCloud hatte Zukunft. Und SoundCloud passte perfekt in die Zeit.
Ohne dass ich es großartig mitbekam, denn so richtig aktiv war ich dort nie (eigene, zeitaufwendige Weblog- und Android-Projekte), muss bei SoundCloud allerdings seit 2013 etwas innerlich zerschellt sein. Ich wüsste sonst nicht, wieso solch ein geiles Projekt plötzlich scheitern soll und man jetzt 170 Millionen US-Dollar für eine Rettung will. Das klingt offensichtlich nach krassem Missmanagement.
Tatsächlich gibt es Stimmen die sagen, es liegt am CEO Alex Ljung. SoundCloud verbrannte 230 Millionen US-Dollar StartUp-Geld, dazu kommen 70 Millionen US-Dollar Schulden. Wohin gingen diese Unsummen genau? Wie konnte aus einem 2-Milliarden-US-Dollar-Kaufkandidaten (die Summe, die Twitter 2014 angeblich für den Dienst bieten wollte) ein Unternehmen werden, dass heute auf 150 Millionen US-Dollar geschätzt wird? Das sind noch 20 Millionen weniger, als SoundCloud heute braucht!?
Andere meinen, das Bezahlmodell kam zu spät: SoundCloud Go+ für 9,99$ geht als Idee zurück bis März 2016. Da war der Dienst bereits 8 Jahre alt. Eine unmöglich lange Zeit in der Websphäre. Das Problem wird aber wohl nicht sein, warum dieses Modell erst 2016 kam, sondern wo andere Modelle waren, Advertising und Marketing eingeschlossen. Neben finanzieller Unfähigkeit kommt als wohl noch Innovationslosigkeit hinzu. Und wenn nach außen eines SoundCloud nicht war, dann innovationslos (tatsächlich gewann man 2011 einen EU-Innovationspreis und 2012 vom Weltwirtschaftsforum die Bezeichnung „Technology Pioneers“…).
Und dann gibt es da noch die Geschichten mit den Labels. Das hat alles mit Verhandlungen nicht wirklich funktioniert. Wobei, das Thema ging ohne Kriege selbst am großen YouTube nicht vorbei.
Oder der Dreck mit Drake.
Am Ende war es wahrscheinlich, wie so oft, eine tödliche Melange aus vielem. Jedenfalls, sollte es ab heute SoundCloud nicht mehr geben, wäre das Web nicht nur musiktechnisch faktisch über Nacht um einen wundervollen Killerdienst ärmer. So oder so: Alex Ljung wird seinen Job los. Und SoundCloud kommt unter die Räder bzw. wird von Investoren geschluckt und wahrscheinlich zerpflückt werden.
[Update I, 19:20]
SoundCloud darf wohl vorerst fortbestehen: das vermeldet TechCrunch. Für welche Summe ist noch ein Geheimnis und Alex Ljung wird durch Vimeo-Ex-Chef Kerry Trainor ersetzt. Was nach einem Coup klingt ist ganz sicher keiner und ich gehe nicht davon aus, dass hier ein Stein auf dem anderen bleiben wird.
Soundtrack zu einem gelungenen Wochenende in Elektronik:
Machine Love von ASC & Synkro aus 2013. Inside The Machine
eben.
Es gibt nur wenige Einzel-Tracks, die mich ewig flashen werden und da gehört dieses Schmuckstück dazu.
Es ist so eine Mischung aus früher „Space Night“ glotzen, kiffend durch die Gegend mit dem Auto fahren, sich fragen, mit welchem Equipment wohl die Klänge erzeugt wurden, einen neuen Rechner mit Lieblings-Hardware zusammenbauen, sich Physik von Harald Lesch erklären lassen und nebenher PlayStation zocken.
Davon mal abgesehen ist die EP eine wundervolle Zusammenarbeit von ASC und Joe McBride.
Wer möchte kann eine der seltenen Vinyl-Platten kaufen: discogs.com/ASC-Synkro-2-and-Sam-KDC-Machine-Love/release/4680767. Gab aber heute beim Stöbern nur noch vier Stück.
H4ppy h4ck1ng!
Fehlerbehebung ist jetzt streng genommen das falsche Wort, aber mit debuggen kann jetzt auch nicht jeder etwas anfangen. Lest den folgenden Text einfach so: „den Streamtuner2 von heute einfach so ans Laufen kriegen wie früher“! Geht nämlich. 🙂
1. Problemlösung – shoutcast zurückbringen
Egal ob für’s Streaming oder später für das Rippen von Streams, shoutcast.com ist meine erste Quelle für Musik durch Streamtuner2. Nennt es Nostalgie, Gewohnheit, Faulheit, egal, ohne diesen Tab fehlt einem einfach etwas. Ich kenne das Programm noch aus ganz jungen Linux-Anfängertagen, wenn ich hier sehe er findet rein gar nichts, bin ich auf dem Stand vor 2005. Geht halt gar nicht.
Lange Rede, kurzer Workaround: einfach das Streamtuner2-Konfigurations-Verzeichnis löschen und das Programm neu starten. Ja, ihr fangt nochmal neu mit einrichten an, aber da müsst ihr durch, ist am Ende für die weiteren Konfigurationen auch besser. Unter Linux zu finden unter:
/home/USER/.config/streamtuner2
Das Python-Progamm macht eigentlich alles richtig und nimmt sich die alte Konfiguration und betreibt die Python-Version damit. Aber die .config
kann steinalt sein, wie in meinem Fall. Löschen des Ordners behob das „shoutcast zeigt keine Kanäle“-Problem, denn der Ordner streamtuner2 wird einfach neu angelegt
2. Problemlösung: streamripper zeichnet nichts mehr auf
Die Internet-Radiosender sichern sich heute besser ab als früher und fragen den Client ab, der den Stream abgreifen will. Auch wenn die Python-Version euch nun über ein Plugin den Client ändern lässt, z.B. in Winamp, Youtube, etc., man kann diverse Kanäle nicht mehr aufzeichnen.
Workaround hier ist Handarbeit, denn man muss explizit mit -u
(steht für Useragent, siehe Doku) einen nichtssagenden(!) User-Agenten angeben, damit der streamripper wieder Streams aufnehmen kann.
Geht dazu auf „Bearbeiten“, dann „Eigenschaften“, unten gibt es einen Bereich „Recording“. Jetzt nehmen wir mal an, ihr zeichnet so die Streams auf:
x-terminal-emulator -e streamripper %srv -d /home/USER/streams
Shoutcast wird euch eine Fehlermeldung im streamripper zurückgeben mit:
HTTP:403 - Access Forbidden (try changing the UserAgent)
, sobald ihr aufnehmen wollt.
Ihr könnt nun gerne prüfen, ob ihr die mit dem eingebauten Plugin weg bekommt, es wird nicht funktionieren. Aber fügt einfach eurem streamripper-Befehl folgendes hinzu (in Fettschrift):
x-terminal-emulator -e streamripper %srv -d /home/USER/streams -u 'uio'
Die 403-Warnung mit „Kein Zugriff“ war danach verschwunden und man konnte wieder Streams aufnehmen.
Joa, ich bin wieder ziemlich happy damit. Streamtuner2, ich glaube ich habe es vor langer Zeit auch mal irgendwo aufgeschrieben, war so eine der „Killer-Applikationen“, als ich Linux-Anfänger war. Mit diesem Teil bin ich gerne dabei geblieben und dementsprechend war man daran gewohnt. Ich denke 9 Jahre tot zu sein reichte dann auch, finde schön, dass man sich dem Problem inzwischen angenommen hat. Ich müsste jetzt schwer suchen, um noch etwas zu finden, das mich persönlich stört. So viele Funktionen bin ich gar nicht gewohnt, ich betrieb bislang eine Version aus 2012, Version 2.0.8, von einer 2.2.0-Version konnte ich bislang nur träumen.
Mir ist Musik sehr wichtig. Denke das sieht man auch, wie ich immer wieder zu diesem Thema zurückkehre und rein knie, bis ich wieder den alten Stand habe. Und habt ihr gemerkt, was ein heißes Eisen das immer noch ist!? Hase-und-Igel-Style mit Blocken von Aufnahmen, leerem Shoutcast und wasnoch? Und das heute. $hady Bu$in€$$. Oh my…
Man kann mich für bekloppt halten, doch auch nach über einer Dekade mit Linux schaue ich noch immer manchmal nach Lebenszeichen von Streamtuner2. 2008 hatte ich ihn eigentlich bereits für tot erklärt, danach mich immer mal wieder mit alten Paketen versorgt, um zumindest teilweise die Funktionalität, die das Programm bietet, auf meinem System erhalten zu können.
Wie es der Zufall so will und das ist das Schöne an Open-Source-Projekten, existiert aber mittlerweile eine Art Rewrite in Python:
http://milki.include-once.org/streamtuner2/.
Die deb– und rpm-Pakete erfordern entsprechende Abhängigkeiten, die ein System erst einmal erfüllen muss. Auch ist der Verzeichnis-Musik-Streamer nicht mehr so schnell wie früher, braucht ein bisschen mehr Speicher als die Version in C und orientiert sich auch vom Design an der ersten Version von Streamtuner.
Was bei mir aber problemlos zu funktionieren scheint ist die PyZIP-Version, die mit python streamtuner2-2.2.0.pyz
von der Konsole aus gestartet werden kann. Und: als kleinen Zusatz gibt es das Programm sogar nun in einer expliziten Konsolenversion, komplett ohne GUI.
Witzig ist das schon, neue Dienste gibt es dort auch (TuneIn, YouTube, etc.) und scheinbar soll man auch streamripper benutzen können, was mir noch nicht gelingt: xterm: No absolute path found for shell
ballert er mir raus, er findet, scheinbar, meine Konsole nicht, was Blödsinn ist. Auch will shoutcast nach wie vor nicht, doch damit habe ich mich nach so langer Zeit dann auch abgefunden.
Schönes Ding! Plugin-fähig! Respekt und dankschee
an die devs! <3
Web-Projekte wie last.fm gibt es wenige. Das zum amerikanischen Medienkonzern CBS gehörende Portal führte 2002 mit dem Audioscrobbler(R)(TM) ein System ein, das sehr detaillierte Nutzerprofile aufgrund des Abspielens von Musik-Tracks auf PCs, Smartphones und dergleichen mehr erstellen und sie der hauseigenen Community zur Verfügung stellen konnte. Man nannte das dort „scrobbeln“ und auch dieser Begriff ist mittlerweile als Handelsmarke eingetragen.
Diese Fakten und auch die Ungewissheit, wofür der eigene Musikgeschmack eigentlich bei last.fm genau ausgewertet wird, führten 2009 zur Gründung des GNU-Projekts libre.fm, einer freien Alternative. Leider habe ich letztes Jahr viele negative Erfahrungen damit gemacht, mal abgesehen davon, dass es auch nicht mehr weiterentwickelt zu werden scheint. Akzeptiert, weil das bestimmt nicht einfach ist, doch ich komme mittlerweile nicht mehr an mein Passwort, da eine der Email-Adressen dort nicht mehr existiert. Nun ja, es starb letztes Jahr wohl auch so, der Lauf der Zeit im Web.
Doch es gibt Hoffnung und die lautet: https://listenbrainz.org/!
ListenBrainz ist Teil von MusicBrainz, einer Non-Profit-Organisation, die als Hauptziele hat, die durch „listens“ gesammelten Daten a) öffentlich verfügbar zu machen und nicht zu horten b) diese u.a. Entwicklern zur Verfügung zu stellen, damit die bessere Musiktechnologie entwickeln können c) die Daten open access als Download für jeden von Interesse verfügbar zu machen d) offen und keine geschlossene Plattform zu sein. Weitere Ziele finden sich dort und „listens“ ist das selbe wie „scrobbeln“, was man ja aber wegen der Handelsmarke nicht mehr frei verwenden darf.
Anders wie bei libre.fm fängt man bei ListenBrainz auch nicht bei 0 an: die last.fm-Bibliothek lässt sich nämlich über den Browser importieren. Da haben ein paar Entwickler also schon mächtig Gas gegeben. Geht in wenigen Schritten und zwar so:
1) ListenBrainz-Benutzerkonto erstellen: https://musicbrainz.org/register
2) oben links ist ein großer Button in orange „Import!“: https://listenbrainz.org/import
3) last.fm-Benutzername eingeben und auf den Button rechts daneben klicken
4) der nächste wichtige Button ist ein Bookmarklet:
Das in die Toolbar für Lesezeichen ziehen. Erscheint im Firefox dann als kleine graue Weltkugel
5) loggt euch, am besten in einem neuen Tab, bei last.fm ein
6) ruft eure Bibliothek dort auf. Dabei ersetzt ihr NUTZERNAME hier bitte mit eurem last.fm-Nutzernamen: http://last.fm/user/NUTZERNAME/library
7) klickt die kleine graue Weltkugel in der Firefox-Toolbar von dem Bookmarklet von vorhin
8) schaut zu, wie viele Tausend Seiten von last.fm nach ListenBrainz exportiert werden. Alternative: holt euch einen Kaffee ^^
9) sobald diese Grafik sichtbar ist, ist der Import abgeschlossen:
10) Glückwunsch! Eure last.fm-Bibliothek ist nun frei!
ListenBrainz ist derzeit alpha, besonders viel zu machen gibt es hier noch nicht. Ganz anders sieht es aber danach bei MusicBrainz aus, wo ihr euer Profil dann so erreicht: https://musicbrainz.org/user/NUTZERNAME. Könnt ihr zwischenzeitlich ja bereits ausfüllen.
Viel Spaß beim Senden der „listens“!
P.S.: Alle drei erwähnten Scrobbel-Dienste lassen sich übrigens auf Android mit dieser App anlegen: Simple Last.fm Scrobbler.