Wer online über mich recherchiert, findet schnell heraus, dass ich mich als Cyberpunk bezeichne. In der Folge und weiteren guten Gesprächen, meist in der Realität, erläutere ich sehr gerne, was das ist und wie ich dazu kam.
Selbst heute kann mit dem Begriff allein nämlich nicht jede/r etwas anfangen, obwohl wir mittlerweile von Cyberpunk-Themen im Alltag durchdrungen sind.
Mit der neuen exklusiven Reihe Cyberpunk: bitte was!? will ich erzählen, was ich persönlich zum Thema beizutragen habe. Folge 1 der Serie widmet sich meinen jugendlichen Anfängen.
Keine Sorge, geht in dem Fall ganz schnell. 🙂
Wir schreiben das Jahr 1997 oder 1998. Ich war 14 oder 15. Der Musiksender MTV läuft in meiner kleinen Röhrenglotze. Und zwar mit folgendem Video:
Der Titel des Songs war „King of my castle“, Künstler war eine Band namens Wamdue Project. In Zeiten ohne Internet musste das einfach an Informationen reichen damals.
Und mit Kraftwerk in meinen Genen war ich nicht nur wie automatisch gehooket auf einem superben Electronica-Track. Sondern das erste Mal in meinem Leben wohl auch auf einem Anime.
Internet und Anime, oder gar Mangas, kamen erst Jahre später in mein Leben.
Im zweiten Teil widme ich mich erneut der hier im Musikvideo vorgestellten Bewegtbild-Koryphäe „Ghost In The Shell“, wenn auch in anderer Form. Stay tuned! Das Thema „G.I.T.S.“ sollte mich nämlich bis heute, spät in die 30er, einfach nicht los lassen…
Singularität. Janelle Monáe z.B. glaubt fest an dieses Konzept. Und im Moment sieht es auch so aus, als sei das ein heißer Kandidat für eine komplett neue Religion. Jedenfalls gewinnt diese immer mehr Befürworter. Oder eben Mitläufer. Jedem das Seine.
Alva Noe von der Universität Berkeley sieht das anders. Er findet, derzeit seien Menschen nicht einmal in der Lage „Maschinen mit dem Bewusstsein einer Amöbe“ zu realisieren:
„Artificial intelligence isn’t synthetic intelligence: It’s pseudo-intelligence. This really ought to be obvious. Clocks may keep time, but they don’t know what time it is. And strictly speaking, it is we who use them to tell time.“
Den kompletten Artikel gibt es hier: npr.org/blogs/13.7/2014/11/21/365753466/artificial-intelligence-really-is-pseudo-intelligence. [via]
Irgendwie ist das natürlich beruhigend. Aber es deckt sich auch mit einer Theorie von mir: Es gibt da diesen Spruch „Code is poetry“. Dem Code ist Poesie jedoch scheißegal. Ein in den schönen Künsten nur ein bisschen bewanderter Mensch kann damit aber sehr wohl etwas anfangen. Und dem gelingt es auch (sicher nicht in allen Fällen, aber es gibt welche) eine gewisse Poesie in stupidem Maschinen-Code zu sehen.
Am Ende bin ich ein Freund von Intelligenz und sollten Maschinen jemals, aus welchem Grund auch immer, intelligent werden, begrüße ich dies selbstredend. Aber ich halte nichts von Religion. Ihr kennt bestimmt diese Multiversum-Theorie? Auch dieses Konzept wird von vielen Wissenschaftlern als „gefährlich“ eingestuft. Ob das auf die Singularität ebenfalls zutrifft, persönlich kann ich das nicht sagen. Aber es riecht danach. Und wenn etwas riecht, dann stinkt es auch irgendwann. Und Alva Noe stinkt es eben schon jetzt. Ganz gut!