es ist mal wieder an der zeit, über netzneutralität zu reden, da momentan ja das sogenannte telekom-paket in aller munde ist. mit diesem begriff wird irgendwie alles abgedeckt, was den internetnutzer einschränkt und/oder ihn zum urheberrechtsverletzer deklariert, von der eu iniziiert, was noch erschwerend hinzu kommt. der link oben sollte euch einen guten überblick geben, weil die kollegen von netzpolitik.org schon seit längerem darüber berichten.
ich selbst habe eigentlich schon einen eintrag zur netzneutralität verfasst, ende november 2006: netzneutralität I. als quelle diente damals das boing²-blog, im speziellen der kommentar von cory doctorow.
inzwischen habe ich einen weiteren kurzen text gefunden, der fünf fakten zur netzneutralität präsentiert, die jeder wissen sollte, egal ob hardcore-netzaktivist oder gelegentlicher web-blätterer. das ist wichtig! merken! hier geht es auch um eure zukunft!
1. netzneutralität ist kein gesetz. es ist vielmehr eine richtlinie, die sich mit eurem breitbandnetzwerk befasst. die provider sollen euch nicht einschränken dürfen, was ihr mit eurem breitband macht, also welche dienste ihr nutzt und wieviel traffic ihr tatsächlich in anspruch nehmt. eine aufsplittung in qualitativ niedere und höhere breitbanddienste findet nicht statt.
2. ein preismodell, welches euch anhand von gesendeten und empfangenen internet-paketen taxiert, gibt es nicht.
3. die provider schützen ihre kunden nicht. sobald sie eure zugänge drosseln, hat das wenig mit eurem schutz zu tun.
4. google geht neue wege mit ihrem 700mhz-drahtlos-frequenzband. dadurch könnte man breitband kostenlos anbieten, anstatt für dienste zu bezahlen, die darüber genutzt werden. (dieser punkt ist für de vielleicht derzeit uninteressant, kann aber kommen, da theoretisch machbar.)
5. manche provider in übersee haben bereits begonnen an zocker und downloader spezielle pakete zu verkaufen, die für einen bestimmten preis mehr empfangen dürfen. dies ist ein unnötiger schritt der bürokratie, den niemand wirklich braucht. trotzdem gibt es immer noch unwissende, die es begrüssen würden, für grössere bandbreite mehr zu bezahlen.
[via]
klar ist, dass die derzeitige infrastruktur kaum für diesen massiven internetverkehr tagtäglich ausgelegt ist. irgendwann wird auch uns endkunden es einen mehrbetrag kosten, damit die netze moderner und zukunftssicherer gemacht werden können.
wenn ihr jedoch die angesprochenen punkte im hinterkopf behaltet und was mit dem begriff netzneutralität anfangen könnt, lauft ihr weniger gefahr, von der industrie übers knie gelegt zu werden, auf das es im moment leider hinausläuft.
werdet euch bewusst, dass auch ihr als nutzer rechte habt und kämpft dafür, dass der offene charakter des internets noch lange erhalten bleibt.
(wenn ihr lieber eine prominente unterstützung wollt, haltet euch an tim berners-lee, einem der erfinder des web: „berners-lee warnt vor internet-restriktionen“.)
um die dramatik des themas noch besser zu veranschaulichen kümmern wir uns schnell um den eigentlichen begriff: die einzige sterbliche der gorgonen aus der griechischen mythologie heisst so. auf wikipedia steht:
„ein geflügeltes Ungeheuer mit Schlangenhaaren, langen Eckzähnen, einem Schuppenpanzer, glühenden Augen und heraushängender Zunge.“ [via]
bei moderner hochtechnologie gehört es zum standard, sich bei griechischer mythologie zu bedienen. wieso sollte das beim militär anders sein?
das zauberwort heutiger „nicht-tödlicher waffen“ schimpft sich crowd-control. damit ist eigentlich alles gesagt.
über mikrowellen werden geräusche und stimmen zukünftig direkt in die köpfe der menschen gepflanzt. „medusa“ ist hier schliesslich die abkürzung für „mob excess deterrent using silent audio“. schon geil, nicht!? mob excess – englisch für ausschreitungen des pöbels. deterrent – zur absoluten abschreckung. mikrowellen – richtig schön diese homage an die gute alte sowjet-überwachungstechnik.
zur funktionsweise: die mikrowellen führen zu einer „schockwelle“ im schädel, die von den ohren aufgenommen wird; eine serie solcher impulse sorgt für die geräusche oder stimmen. dies ist „unblockbar“, selbstredend, wo kämen wir sonst hin. james lin, ein ingenieur hält auch noch weitere tests für nötig, denn: je heisser die mikrowellen, desto wahrscheinlicher, dass das gehirn frittiert wird. zudem sind die langzeitschäden ständiger geräuschinduzierung im gehirn noch unerforscht. „neural damage“ heisst soviel wie dauerhafter nervenschaden. prost mahlzeit. zum artikel des „new scientist“: „microwave ray-gun controls crowds with noise“.
sollte der militärische feldversuch scheitern, sich allerdings herausstellen, dass zumindest auf lange sicht solch ein (krankes) system keine grösseren schäden verursacht, macht euch bereit für unterbewusste werbung, also sätze wie z.b. „I’m lovin‘ it“, die ihr im vorbeilaufen bei anzeigentafeln wahrnehmt.
so, jetzt bauen wir diese technik schnell in zwei, drei überwachungssatelliten ein, dafür braucht man keine weiteren tests, ist doch egal und gib‘ ihnen. let’s roll! wtf. medusa und die realität wird zum albtraum.
wie jedes jahr treffen sich anfang juni die mächtigsten der mächtigen aus europa und den usa, um ihr geheimes treffen in einem nobelhotel abzuhalten, wo über die zukünftige richtung für den planeten erde und seine sechs milliarden bewohner diskutiert wird. wie jedes jahr berichtet die presse nicht darüber, obwohl es ja zugegebenermassen merkwürdig ist, soviel prominenz und macht auf einem fleck zu haben. wie jedes jahr liegt es an uns kleinen, unabhängigen medien, dafür zu sorgen, das thema wenigstens mal erwähnt zu haben, anstatt es totzuschweigen und ein bisschen licht in dieses verschwörerische dunkel zu bringen.
im jahr 2008 traf sich die weltelite in chantilly, virginia, usa, und die anwesenheitsliste ist abrufbar bei:
aus deutschland waren josef ackermann (deutsche bank), joschka fischer (ehemaliger brd-aussenminister), wolfgang ischinger (ehemaliger botschafter für uk und usa), eckart von klaeden (auslandssprecher cdu/csu), matthias nass (die zeit) und volker perthes (stiftung wissenschaft und politik) geladen.
für die mainstream-medien ist es immer gut, einen abgesandten dort zu haben (matthias nass), der sicherstellt, dass nichts über das meeting nach aussen dringen kann. komischerweise war dieses jahr ein sonderfall, dass zumindest yahoo-news (kurz vor knapp) davon in kenntnis gesetzt wurde: der bilderberg-2008-press-release.
als themen wurden u.a. die internationale politische situation inklusive den entwicklungen in afghanistan, sowie die wirtschaftskooperation zwischen den usa und den niederlanden anberaumt.
wer jetzt zum ersten mal von bilderberg hören sollte: ihr seid nicht allein. dieses geheime treffen wird bereits seit 1954 abgehalten und das erste meeting fand in holland im „hotel de bilderberg“ statt, daher der name. das mastermind hinter dieser idee heisst josef retinger, der damals die europäische einigung im sinn hatte und amerika und europa an einen tisch bringen wollte. von der romantik hat sich bis heute kaum was retten können, im gegenteil, die geheimen meetings der elite dieser welt werden oft als vorstufe für das eine-weltregierung-modell betrachtet. wer gerne mehr dazu wissen möchte, dem empfehle ich folgendes buch von andreas von rétyi, der eine fast perfekte arbeit dazu geschrieben hat: bilderberger – das geheime zentrum der macht.
auch der netzaktivist und dokumentations-guru alex jones widmet sich in seinem aktuellen film „endgame“ ganz und gar dem meeting von 2006, wo er am kanadischen flughafen aufgehalten und verhöhrt wurde.
und schliesslich, das ist wohl das neueste, ist es inzwischen auch möglich über ein einfaches java-applet die verflechtungen einzelner bilderberger nachzuvollziehen:
die bilderberg-beziehungs-karte. [via]
einfach den namen eingeben und die karte baut sich von selbst auf.
wer möchte findet auch einen link, um diese karte in eigene webseiten zu integrieren. ich habe sie aus absicht aus diesem artikel draussen gelassen, weil deren ausmasse recht gross sind.
die bilderberger sind beileibe nicht das einzige organ, das soviel macht und kapital auf einen punkt zentriert. wer sich wirklich für die strippenzieher dieser welt interessiert, sollte die trilaterale kommission (tk, gegründet 1973) und das council on foreign relations (cfr, gegründet 1921) nicht vergessen.
die dritte version der gpl ist seit ende juni in kraft. soweit ich weiss, sollte zukünftig solchen deals wie zwischen nov€ll und m$ zuvorgekommen werden. doch was zum geier ist eigentlich „freie software“ und wie definiert man das? ehrlich gesagt kann niemand erwarten, dass man sich in nüchternem zustand die komplette gpl durchliest, darum gibt es eine kurzversion, direkt von der „free software foundation“:
„niemand sollte durch software, die er nutzt, eingeschränkt werden. es gibt vier grundfreiheiten, die jeder nutzer haben sollte:
– die freiheit, die software zu jeglichem zweck zu verwenden
– die freiheit, die software mit seinen freunden und/oder nachbarn zu teilen
– die freiheit, die software seinen bedürfnissen anzupassen
– die freiheit, die änderungen an der software mit anderen zu teilenwenn dem nutzer alle diese freiheiten geboten werden, sprechen wir von freier software“
so, haben wir wieder was dazu gelernt. noch viel mehr bietet der (englische) original-text:
http://www.fsf.org/quick-guide-gplv3/.
ein super-gizmo, das sich auf dieses prinzip beruft, könnt ihr euch gleich besorgen:
der media-player miro ist in der version 1.0 erschienen.
im prinzip macht er alles open-source, was joost mal proprietär machen soll: videos von abonnierten kanälen abholen, video-podcasts anzeigen, bit-torrent-client inklusive rss-reader… wenn man ihn richtig anwendet, bekommt man fernsehen auf einem zeitgemässen level, wie wann und wo du willst.
vielleicht kennt jemand facebook, quasi das myspace für studenten in den usa, das ähnlich funktioniert und seit monaten der heisse scheiss ist. so ziemlich jede woche kommen meldungen, wer mit wieviel geld dort einsteigen will, für die intellektuelle klientel, die dort auf einen wartet. es waren viele interessenten im gespräch, für finanzielle beteiligungen am facebook-netzwerk, u.a. auch microsoft und google natürlich. die komplett-übernahme wurde schon (zumindest stand das in internen meldungen) mehrmals vereitelt, weil man zum einen nicht genau sicher war, wie wertvoll (in ca$h) facebook jetzt nun wirklich ist und die betreiber wollten ihren goldenen joker nicht vorschnell (oder etwa für zu wenig geld) aus der hand geben. inzwischen hat aber m$ das rennen um eine beteiligung gemacht: für 240 millionen us-dollar stachen die redmonder google und yahoo als anteilhaber an facebook aus. wieviel prozent sie von dem kuchen bekommen haben? 1,6%(!). das bedeutet im umkehrschluss, dass zum gegenwärtigen zeitpunkt dieses elite-netzwerk 15 milliarden(!) us-dollar wert ist.
sick shit. [via]
der grund, wieso m$ dort unbedingt dabei sein will: man fürchtet die kontrolle über die zukünftigen generationen der computer-nutzer zu verlieren(!), da zahlt man gerne etwas mehr, zumal man ja google eins auswischen konnte (was auf dem internen m$-plan ganz weit oben auf der liste steht).
was ich darin sehe: ein hoffnungslos verängstigtes und verunsichertes unternehmen, dass ausser irgendwo geld reinzupumpen, nicht viel mehr auf dem kasten hat. zweitens: ein absolutes hirngespinst, prinzipiell das amerikanische studivz mit 15 milliarden dollar zu bewerten. sowas hat doch mit gesundem menschenverstand nichts mehr zu tun, geschweige denn mit irgendwelcher logik. der beste beweis dafür, dass die wirtschaft nen vollschuss hat und ich schon ganz genau weiss, wieso ich mir von bwlern nichts erzählen lasse.
sick shit³.
in dieser kleinen rubrik sammle ich alles, was ich in meiner abgespacten realität noch benötige, um mich vollkommen als futurist fühlen zu können. beschweren kann ich mich eigentlich nicht, so ziemlich jedes gizmo besitze ich schon (für die ich immer weniger zeit finde) und der cyberspace ist schon lange keine unbekannte variable mehr. trotzdem fehlen mir noch ein paar dinge, wie z.b. das schwebende auto oder holografie in der alltagswelt.
das erste gizmo, das ich unbedingt brauche, ist ein 3d-drucker. ihr wisst schon, so ein gerät, dem man bild-dateien mitgibt und das einem dann das ganze als dreidimensionales objekt erstellt.
sowas könnte man dann in drei ausführungen machen: die small- oder s-version, um mir diese ganzen verrückten anime-, hentai- oder manga-figuren als kotobukiya ins zimmer stellen zu können.
in der medium- oder m-version, für diese coolen möbel, die man in concept-artwork oder 3d-design-contests erstellt, die der pure wahnsinn sind, aber nie gebaut werden. während man die s-version locker im eigenen zimmer unterbringen kann, bräuchte man bei diesen medium-teilen schon grössere gebäude oder kleine hallen, wo man dann mit seiner datei vorbeifahren kann und die das im laufe mehrerer tage für einen herstellen; das ultimative möbel-customizing! das wird am anfang sehr teuer werden, weil man zum einen einem designer eine gebühr für das design bezahlt und zum anderen denjenigen, der das dann für einen „ausdruckt“ bzw. herstellt ebenfalls entlohnen muss. wenn man solche unternehmen jedoch in den mittelgrossen städten zur verfügung hat, sollte das eher schnell als langsam für einen normalsterblichen erschwinglich werden.
die l- bzw xl-version widmet sich dann voll und ganz den fahrzeugen. hier kostet das design am meisten und auch die herstellung wird teuer. dafür kann man dann motorräder, autos, fahrräder, roller, kleine flugzeuge und kleine hubschrauber als einzelstück und im overkill-design erwerben. die ganzen design-studenten werden durchdrehen, weil ihre modelle weder nur auf dem papier, noch in viel zu kleinem masstab existieren; diese gibt es nämlich dann in der realität! und ich muss mir nicht täglich ein- und dieselbe fahrzeugform geben: die zukunft der motorisierung wird flashig, schnittig und über-cool. vergesst „west-coast-customs“. wer hier noch im weg stehen könnte, ist der hiesige tüv, aber den schafft man einfach ab; in anderen ländern braucht man so einen rigorosen dienst, der jeglichen fortschritt und jegliches customising verbietet, damit alles auf den strassen gleich aussieht, auch nicht. (ein sicherheitscheck alle zwei bis drei jahre schön und gut, aber mein fahrzeug ist mein fahrzeug und demnach darf ich auch lichter unter mein kfz bauen, wenn mir danach ist.)
der erste prototyp dafür wird mit sehr hoher wahrscheinlichkeit aus dem asiatischen raum kommen, weil dort die bauteile am günstigsten herzustellen sind. ob es südkorea, japan oder taiwan wird, bleibt abzuwarten. in europa wird man den trend erst blicken, wenn amerika den ersten schritt in die richtung gemacht hat. so läuft das immer und zudem ist es dort viel leichter eine firma zu gründen und diesen gedanken weiter zu verfolgen. europa hat zwar das web erfunden, damit richtig geld zu verdienen beschränkt sich aber grösstenteils immer noch auf die staaten. es heisst ja auch „new economy“ und nicht „nouvelle économie“ oder „wirtschaftszweig der neuzeit“. selber schuld.
ich würde gerne selber einsteigen und den cipha-prototyp herstellen, nur bin ich zur rechten zeit leider am falschen ort. ganz zu schweigen von den venture-kapitalgebern, denen ich dafür in diverse körperöffnungen kriechen müsste; nicht meine welt. und jetzt baut einer dieses ding!
verdammt, die armen armen redmonder: fünf jahre entwicklungszeit, fast sechs milliarden kosten und wozu? nur, damit man vista wieder zu xp downgraden kann. das nenne ich mal fortschrittlich. ausserdem, so meint don reisinger von cnet, wäre es vielleicht besser, wenn m$ vista einfach wieder vom markt nehmen würde: noch niemals habe es so einen miserablen start eines betriebssystems gegeben. seit über einem jahr wundern sich die, die vista bereits nutzen, über dessen abgrundtief schlechte performance. zudem kostet es zuviel, frisst mehr ressourcen als xp und bietet immer noch erbärmliche treiber-unterstützung.
soll niemand heulen, es hätte euch niemand etwas gesagt.
und wer sich jetzt komplett unsicher ist und bereits schüttelfrost-zitternd vor dem bildschirm hockt: natürlich gibt es alternativen. es gibt sogar einen text, der erklärt, warum linux besser als vista ist. die fünf argumente in der kurzform: linux frisst exorbitant weniger ressourcen; ist sicher auch ohne anti-virus- und anti-spyware-programme; schränkt den nutzer nicht ein, wie und welche dateien bzw. formate er zu nutzen hat; es gibt keine echtheits-überprüfung, weil alles von haus aus „echt“ ist; und: die vielfalt qualitativ hochwertiger programme, so dass niemand mehr abhängig von einem einzigen konzern aus brainwashington dc sein muss.
computer wurden nicht entwickelt, damit jeder hans nasen damit umgehen kann. man muss sich mit dieser maschine auseinandersetzen, wenn man ernsthaft etwas damit bewerkstelligen will. um ein auto fahren zu können, muss man einen führerschein machen. heute verfügt jeder idiot über einen computer und verlangt von ihm, dass er einen innerhalb von fünf tagen zum über-checker macht. schlagt euch das aus dem kopf. beschäftigt euch mit diesem werkzeug, habt geduld, investiert zeit und zeigt interesse an der intelligentesten nicht-intelligenten maschine des planeten. wenn ihr den letzten satz nicht verinnerlichen wollt, dann fickt euch und lasst die finger davon, geht wieder fernseh gucken oder kauft euch apple-rechner. man muss selber unabhängig sein, um unabhängiges schaffen zu können. das funktioniert mit windows nicht. und soo schwer ist linux auch wieder nicht zu lernen. euer verstand, euer gehirn und euere zukunft werden es euch danken.
schöne neue konsumenten-welt: google hatte bereits letztes jahr pläne, pc-mikrofone dahingehend zu gebrauchen, um die bei der benutzung geführten konversationen auszuwerten, damit entsprechende werbung an den mann gebracht werden kann (siehe).
dieses konzept gibt es inzwischen in echt, wenn auch von einer anderen firma:
wie die new york times meldet, wird ein konzern namens pudding media, der übrigens von zwei israelischen ex-geheimdienstlern gegründet worden sein soll, seinen kunden kostenlose internet-telefonie ermöglichen, wenn diese sich nur beim sprechen belauschen lassen, damit passende schlüsselwörter rausgefiltert und entsprechende werbung geschaltet werden kann. redet man z.b. über filme, erscheinen aktuelle reviews oder kinostarts auf dem bildschirm und im email-briefkasten. [via]
sehr gefährlich: wer garantiert den nutzern, dass das gesagte nicht nach anderen sachen durchsucht wird? ist es wirklich nötig, immer und überall werbung um jeden preis anbieten zu können und die privatsphäre gänzlich mit füssen zu treten? ist den menschen heutzutage denn gar nichts persönliches mehr schützenswert? fakt ist: langsam aber sicher stirbt die privatsphäre aus. zweiter fakt: der begriff invasives marketing ist eine der zauberformeln für das marketing der gegenwart. in zukunft wird man auf einem externen monitor sehen können, was die person über eine marke, einen werbespot, einen jingle denkt und dann entsprechend meldungen und werbung einblenden. freut euch: ihr seid dann komplett geliefert.
die eu hat sich tatsächlich mal meinen respekt verdient: weil der monopolist aus redmond seine verquickungen zwischen seinem betriebssystem windows und dem hauseigenen media-player nicht offen legen wollte, um so anderen wettbewerbern auf dem feld ebenso zugang zu nutzern zu geben, wurde m$ zu einem strafgeld von 497,2 millionen euro verurteilt. auch, wenn m$ dies wohl aus diversen portokassen zahlen kann, ist es doch ein gutes zeichen für die fehlende korruption innerhalb der europäischen kommission, sowie das beharren auf eigenen entscheidungen, trotz der weltweiten allmacht dieses konzerns. das ist ein sehr gesundes, mutiges und hoffnungsvolles zeichen.
microsoft bremst nicht nur den fortschritt, wie die süddeutsche berichtet, die darin enthaltene stammtisch-metapher mit dem autohersteller bringt es auf den punkt für all jene, die behaupten, „jeder sei doch selbst schuld, wenn er keine anderen media-player benutzt“. so einfach ist es nämlich nicht und ich bin darüberhinaus der meinung, dass es an der zeit ist, hardware komplett „nackt“ und OHNE betriebssystem zu verkaufen. jeder soll selber entscheiden, welches system er dann auf seiner hardware einsetzen möchte. die laptops und rechner dieser welt werden unweigerlich teurer werden, weil die geheimen verträge zwischen m$ und den hardware-herstellern, die subventionen auf die rechner beinhalten, nicht mehr existieren. wettbewerb gibt es aber in dieser sparte genügend, es würde mich also wundern, wenn diese subventionen wirklich dermassen viel bares in der realität ausmachen.
normalerweise bin ich kein freund von „think tanks“ (die neo-con-agenda hat bleibende spuren hinterlassen), aber auf europäischer ebene diesen gedanken zu äussern, dass, wenn man pcs zusammen mit m$-betriebssystemen ausliefert, dies nicht im sinne des „öffentlichen interesses“ sei und somit abgeschafft gehöre, deckt sich mit meiner einstellung. den report dazu gibt es seit heute als pdf.
mein gott, tretet diesen m$-geiern endlich in den arsch, damit es ein ende hat! sonst bewegt sich nämlich nie etwas und man muss die menschen ebenso respektieren, die sich mit computern nicht unbedingt auseinandersetzen wollen oder können: diese sind diesem überflüssigen konzern ausgeliefert. ebenso schulen, ämter, öffentliche einrichtungen, kinder, rentner, medien, radio, einfach alle, die für pcs keine zeit finden. microsoft hat mit fortschritt und zukunft nichts zu tun, es ist also besser, dass es jeder schnell und präzise in den schädel kriegt.
anmerkung:
die europäische kommission hat ihren sitz in brüssel und besteht aus 27 kommissaren, je einem aus einem eu-land. diese sind experten für ein bestimmtes ressort. die kommission macht gesetzesvorschläge zur weiterentwicklung der eu, kontrolliert die einhaltung der eu-verträge, verwaltet den haushalt und führt eu-vorschriften durch. sie ist neben dem eu-parlament in strassburg und dem ministerrat, ebenfalls in brüssel, eine der wichtigsten institutionen und stellt die exekutive (wie in der brd die bundesregierung) dar. ihre meinung hat also durchaus gewicht und dieser fall zeugt von gewisser kompetenz bzgl. des digitalen zeitalters. kommt leider nur zu selten vor.
[update, 26.09.07]
in einem ersten schritt der bewegung, dass man rechner ohne betriebssystem verkaufen sollte, hat nun acer in frankreich den kürzeren gezogen, mit einer recht abenteuerlichen geschichte:
ein notebook-käufer hatte geklagt, dass er bei seinem 600€ günstigen notebook software mit dabei habe, die er nicht benötige und forderte das geld dafür zurück. acer bot ihm daraufhin 30€ an, aber das war zu wenig: insgesamt 310€ musste der hardware-hersteller zurückzahlen (xp home, 135€; works, 60€ usw.). ausserdem muss acer die gerichtskosten, „schadenersatz für missbräuchlichen widerstand“ und kostenersatz zahlen. unter dem strich hat der kläger also einen laptop für 290€(!) bekommen.
daraufhin wurde eine petition ins leben gerufen, a la „nieder mit der oem-steuer“. oems sind spezielle versionen z.b. eines betriebssystems, die nur in verbindung mit der gekauften hardware funktionieren und auch nur dort legal nutzbar sind. die seite ist auf französisch, hier die adresse:
deren credo:
„Die AFUL fordert, dass der Komplett-Rechnerkauf nicht zwangsweise mit Software verknüpft sein darf. Der Kunde müsse dadurch Software im Wert von 100,- bis 300,- Euro kaufen, die er unter Umständen gar nicht benötigt, argumentiert der Verband, dessen Aktion seit Mitte 2007 auch von Mandriva unterstützt wird“ [via]
dieser vorfall rückt auch meine eigenen überlegungen in ein gänzlich anderes licht. zum einen hatte ich ja behauptet, dass hardware billiger werden würde, weil sie durch damit verknüpfte software, wie z.b. betriebssysteme, subventioniert sei. das kennt man ja von handys und deren verträge. so wie es sich jetzt allerdings durch diesen fall darstellt, wird hardware TEURER!, weil software mit verkauft wird, die ja auch noch was kostet. trotzdem halte ich das beispiel für sehr extrem: von 600€ 310€ für software zu bezahlen ist ja wohl mehr als unsinnig. heisst das im umkehrschluss, dass wir die ganze zeit hardware, auch von renommierten marken, eigentlich viel günstiger hätten bekommen müssen, als es in der realität der fall ist? kann man, dies mal als fakt betrachtet, überhaupt keinen hass auf m$ haben? irgendetwas stinkt hier und es wird allerhöchste zeit, dass sich das ändert.
[update II, 30.10.07]
hmmm… eigentlich hatte ich gedacht, es sei etwas gutes, den redmonder konzern ein wenig in die schranken zu weisen. aber der „Förderverein für eine Freie Informationelle Infrastruktur (FFII)“ spricht von einem reinen papiersieg und auch der linux-verband kritisiert nun die entscheidung der kommission: es sei ein „aus wettbewerbsrechtlichen Aspekten unverständlichen Kniefall“ und ein „Strafzoll auf Interoperabilität“. [via] das hauptproblem: „Der Softwarehersteller will seine Spezifikationen auch für Entwickler freier Software zugänglich machen. Dafür verlangt er einmalig 10.000 Euro – hierin ist aber noch keine Lizenz enthalten, eventuell verwendete Patente zu nutzen“. wie man es macht ist es nicht recht…
natürlich haben sämtliche massenmedien wieder frühzeitig auf ihre monitore onaniert, weil es gab erneut eine konferenz, auf der royal messiah his majesty sir mr. steve jobs neuerungen seiner trendigen apfel-firma präsentiert hat. grob zusammengefasst: der ipod nano hat zwar ein farbdisplay gekriegt, sieht aber aus wie eine unförmige braut, bei der die diät nicht funktioniert hat. der klassische ipod heisst jetzt auch „classic“ und ist weder weiss, noch schwarz, sondern silber. ausserdem gibt es einen touchscreen-ipod, der äusserlich EXAKT aussieht wie das iphone und hier sind wir auch schon beim extremsten problem: das iphony mit 8gb speicher wird um 200$ billiger und das nach 68(!) tagen. jetzt ist das selbstverständlich mit elektronik eine geschichte für sich, sie wird sehr schnell sehr viel billiger mit der zeit, aber was sich hier abgespielt hat ist wohl ein kleiner rekord. das überhypte, super-trendige, bahnbrechende, innovative, überhaupt erste apple-handy verliert innerhalb von etwas über zwei monaten 33% an wert!? wow! und da apple eine art new-age-religion ist, sind dessen jünger mächtig vergrätzt:
„ein tritt in die zähne all der armen dummköpfe (wie ich!), die vor 67 tagen oder weniger eines für 600 dollar gekauft haben“ – josh bancroft, blogger
„wirklich stocksauer“ – dr. macenstein, blogger
„ich fühle mich wie eine 200-dollar-nutte“ – ehemaliger apple-fan im forum mac-rumors
„apple sollte seinen iphone-kunden ohne zweifel einen gutschein über 200 dollar ausstellen.“ – mattyj980
„ich habe mich darauf verlassen, dass gerade apple sich dem harten kern seiner kunden gegenüber loyal verhalten würde … denjenigen gegenüber die DAUERND neue apple-produkte kaufen. wohin hat uns diese loyalität gebracht?“ – kprotzik
„schwachsinniger schachzug, steve“ – kkinla
„ich fühle mich, als hätte ich an einem beta-test teilgenommen“ – unbekannt
„…, dass apple eine „early-adopter-steuer“ von etwa drei dollar pro tag erhebt.“ – macrumors-forum
„unglaublich unehrlich“ – aloserfish
„dann seht doch wo ihr bleibt“ – allgemeiner tenor
„ich vermute, aus dieser sache wird sich eine sammelklage entwickeln und ein paar geschickte anwälte werden einen haufen geld verdienen, und wenn wir early adopter glück haben, bekommen wir in ferner zukunft irgendeine gutschrift für einen apple store oder itunes“ – mike lawson
„jobs hat soeben jeden beleidigt, der in den vergangenen 68 tagen ein iphone gekauft hat. er hat monate damit verbracht, einer million seelen zu erzählen, dass sie fast 600 dollar für eine neue benutzeroberfläche ausgeben sollen und jetzt hat er zugegeben, dass das ganze nichts als bauernfängerei war“ – the register
„ihr habt euch selbst in die eier getreten“ – macrumors-forum [via]
tja, religion ist auch nicht mehr das, was sie mal war…
moment, da war doch was, was war das noch…
apple $uck$ III, apple $uck$ II, apple $uck$ I.
okay, aber da war doch noch was… hmmm…
iphony I, iphony II.
schade, mir fällt es gerade nicht mehr ein, ‚tschuldigung.
[update I 07.09.07]
der papst hat reagiert und sagt:
„jünger! weil ihr an mich geglaubt habt und weil ihr ein telefon gekauft habt, das aus meinem schosse stammt und weil ihr bereit wart, auf technische features zu verzichten, wenn das telefon nur gut aussieht und weil ich in zukunft noch viel viel mehr geld von euch für meine heiligen hallen meiner allerheiligsten kirche benötige, bekommt ihr einen 100$-einkaufsgutschein, wenn ihr zu den frühen käufern aus den unzähligen warteschlangen gehört! amen.“
was der papst leider vergessen hat: ein 100$-gutschein, der nur in einem laden und bei einer firma funktioniert ist nicht äquivalent zu 100$ cash. ganz zu schweigen von 200$ oder 33% preisverlust. im apple-universum kann man schon froh sein, wenn man für 15$ ein kondom mit apple-logo bekommt; für die 100$-gutschrift bekommt man ein apple-t-shirt, eine apple-plastiktüte, apple-gummibärchen und eine apple-maus von 1991. jobs gibt es, jobs nimmt es. halleluja!
so, dann machen wir mal ernst: ab sofort gibt es hier meinen eigenen kleinen radio-sender! die co-op läuft mit lastfm vorerst über sechs monate (kostet mich 15€, das seid ihr mir aber in jedem fall wert). zukünftig gibt es in der sidebar ein kleines mini-widget (ab morgen), direkt über „mog“ und unter der „shoproll“. oder man kann auch diesen eintrag abonnieren, denn es folgt das widget in seiner „normalen“ grösse:
folgende genres werden abgedeckt:
hiphop/rap, chillout/ambient/downbeat, drum’n’bass.
prinzipiell laufen tracks von künstlern/künstlerinnen/bands, die ich auch auf meinen rechnern und auf meinem ipod höre. dabei werden die daten über die gespielten lieder an „lastfm“ gesendet; das geht mit einem kleinen programm, das man sich auf seinem rechner installieren kann oder bei amarok/linux sogar direkt aus dem programm raus, wenn man einen account bei „lastfm“ hat. die nennen das da drüben „scrobbeln“, so füllt ihr einfach euer musikprofil.
leider habe ich nur indirekt einfluss auf die auswahl der künstler und tracks. vielleicht ändert man das ja irgendwann mal, damit ich künstler rein- und rausschmeissen kann, wie ich lustig bin. vorerst passt das aber schon, spielt einfach ein bisschen mit dem ding oben rum! viel spass dabei!
und:
you are what you listen to!
p.s.: ihr könnt das radio auch überall mitnehmen! wenn man unten rechts im widget auf den pfeil klickt, öffnet sich ein popup, in dem die radiostation läuft! so seid ihr immer immun gegen schlechte musik!
…sagt paul graham:
„When did Microsoft die, and of what? I know they seemed dangerous as late as 2001, because I wrote an essay then about how they were less dangerous than they seemed. I’d guess they were dead by 2005. I know when we started Y Combinator we didn’t worry about Microsoft as competition for the startups we funded. In fact, we’ve never even invited them to the demo days we organize for startups to present to investors. We invite Yahoo and Google and some other Internet companies, but we’ve never bothered to invite Microsoft. Nor has anyone there ever even sent us an email. They’re in a different world. What killed them? Four things, I think, all of them occurring simultaneously in the mid 2000s.“
der komplette text:
http://www.paulgraham.com/microsoft.html
[via]
laut graham sei google der erste grund, auch dank gmail und dem umstand, dass alles in zukunft weg vom desktop und hin zu web-applikationen sich entwickeln würde. drittens: breitband-internet. „je grösser die bandbreite, desto weniger desktop“. viertens: apple. niemand, der wirklich was von computern verstehen würde, würde heute noch microsoft nutzen. und da hat er wohl recht. solange allerdings apple-pcs das drei- bis vierfache eines normalen pcs kosten und die auch nur mit intel angeboten werden, werde ich immer einen billigeren pc mit einem konfigurationsaufwändigen linux vorziehen.
schliesslich kommt er zu dem schluss, dass nicht nur m$ jetzt tot sei, sondern auch die monopol-stellung an sich. 1950-2005. er vertraue auf das „web 2.0“, ein begriff, den ich nicht mehr sehen kann und der auch keinerlei sinn macht.
„microsoft’s biggest weakness is that they still don’t realize how much they suck.“ – paul graham
aber vorsicht: totgesagte leben manchmal länger. ausserdem kann es auch bestimmte vorteile haben, ein untoter zombie zu sein. das wandern durch wände zum beispiel. wenn euch also mal ein poltergeist des m$-vorzeige-verrückten ballmer erscheint, tut ihr gut daran, ihm einen kleinen tux ins gesicht zu halten. die m$-leute fürchten dieses maskottchen nämlich wie der teufel das weihwasser und der ballmer zerfällt zu einem häufchen asche in no time.
es ist wohl erst der anfang: in chicago und washington, usa, gibt es bereits kameras, die feststellen können, ob jemand in der nähe einen abzug drückt und die dann die polizei verständigen. in baltimore können die kameras sogar sprechen, wenn auch nur durch vorher aufgenommene kassetten, und sie schiessen bilder von graffiti-sprayern oder illegalen müllentsorgern. kommerziell und eher harmlos: kameras, die bei videospielen zum zug kommen oder sicherheitskameras von casinos. ein artikel der „ibtimes“ beleuchtet die entwicklung genauer und zeigt, was uns in zukunft wohl in diesem bereich erwartet: http://ibtimes.com/articles/20070226/surveillance-cameras.htm. [via]
1984 war gestern, morgen interpretiert die kamera dank intelligenter computer-algorithmen eigenständig, was sie sieht: wieviel wiegt die gefilmte person wohl? wieso läuft sie so komisch, hat sie etwa etwas zu verbergen? markantes äusseres? nervöse, hastige bewegungen? die kamera wird zum allsehenden auge, das computer-programm dessen gehirn. und die entwicklung ist keinesfalls abgeschlossen, der markt boomt, der überwachungs-wahn geht weiter: bald ist auch der elektronische röntgenblick kein problem mehr. allem hype zum trotz: kameras mögen vielleicht sehen, wenn ein mord passiert und könnten dabei helfen, den täter zu identifizieren, den mord verhindern aber können sie nicht.
truecrypt ist ein quelloffenes und kompaktes programm zur verschlüsselung von festplatten oder auch wechseldatenträgern wie usb-sticks. die offizielle projekt-page: http://www.truecrypt.org/.
cashy, ein dortmunder in bremerhaven, stellt auf seinem blog vor, wie man einen container in beliebiger grösse mit der software truecrypt erzeugt, in den man sensible daten ablegen kann. im prinzip ist alles kinderleicht, sofern man einen windows-rechner zur hand hat; truecrypt mit linux zu benutzen ist derzeit eine ziemliche frickelei, eine grafische oberfläche z.b. existiert schon gar nicht. hier das tutorial, sehr empfehlenswert, es ist nie verkehrt sich über die sicherheit seiner daten gedanken zu machen:
http://stadt-bremerhaven.de/2007/02/19/mit-true-crypt-unterwegs/.
so kann die festplatte auch gerne mal beschlagnahmt werden oder der usb-stick verloren gehen, niemand sieht oder liest, was ihn nichts angeht. je früher ihr mit solchen mechanismen arbeitet und euch vertraut macht, umso besser. zukünftig wird alles noch mehr als bisher auf gläserne menschen hinauslaufen, da bleibt kein platz für datensicherheit oder privatsphäre. das allein ist schon traurig genug, aber es gibt diverse möglichkeiten sich zumindest passiv dagegen zu wehren.
kwabena boahen, ingenieur der universität stanford, versucht sich in seinem neuesten projekt an einer art künstlichem gehirn. die erste generation umfasst 16 chips auf einem schaltbrett, mit jeweils 256×256 reihen „neuronen aus silizium“. dadurch können bestimmte gruppen von neuronen verschiedene elektrische zustände annehmen und so die verschiedenen zelltypen im cortex simulieren. [via] dazu rodney douglas, für was das im endeffekt gut sein soll: „gehirne arbeiten technisch und konzeptionell in einzigartiger weise, denn sie können dinge tun und ohne anstrengung probleme lösen, die wir heute selbst mit den modernsten und schnellsten digitalen maschinen nicht schaffen können“. man versucht also die kommunikation verschiedener hirnareale besser zu verstehen: „die technologie ist bereits an dem punkt angekommen, an dem umfangreiche simulationen möglich sind; derzeit einige hunderttausend neuronen“. das zukünftige „hirn-netz“ soll ca. 300 teraflops schnell sein und in echtzeit ablaufen, ein grosser vorteil gegenüber herkömmlichen methoden.
boahens‘ idee klingt interessant, ich denke allerdings nicht, dass man ein gehirn letztlich in allen einzelheiten verstehen kann, besonders, wenn es prinzipiell nur aus silizium besteht. was eventuell kommen könnte, wäre, im optimalsten fall, ein gebilde aus chips, eine art „künstliches gehirn“, das ähnliche operationen durchführen kann wie das biologische pendant, weil man gewisse schaltungen verstanden hat. der „intelligente“ cyborg muss wohl also noch ne weile warten.