Frisch aus der Jauchegrube des Web: nach 69 und 420 kommt jetzt 6 7!
Nee, also ich fragte mich, was der Scheiß eigentlich soll und Perplexity meinte, es ist ein Meme.
So weit so gut, aber online wirkt dazu alles wie im Panikmodus. Ich kann das nicht nachvollziehen.
Die Ursprünge dazu liegen im folgenden Musikvideo:
Ich höre Rap seit „It was written“ aus 1996 und textlich gibt das alles von Skrilla nicht viel her.
Was er gut macht, und das muss man ihm anrechnen, ist, die unheimlichen Synthie-Einlagen und der Beat wie vom Friedhof, der dazu noch mächtig schief nebenher läuft, erfüllt seinen Zweck: der Track ist authentisch. Überhaupt wenn ich dann lese, dass er alle seine Tracks nur unter Drogeneinfluss produziert. Genau das macht „Doot Doot (6 7)“ mit einem, wenn man es hört, es nimmt einen mit auf einen seiner (schlechten) Trips. Es ist ein Song von Drogensüchtigen für Drogensüchtige. Mit einem Musikvideo voller Drogenkonsumenten, die er direkt von der Straße nimmt. Wir waren damals als Heranwachsende selbst auf ähnlichen bewusstseinserweiternden Trips. Nur wäre niemand von uns auf die Idee gekommen daraus einen Track zu bauen und den auch noch zu veröffentlichen; im Nachhinein rechne ich das uns als verraffter und viel zu verwöhnter Generation hoch an.
Kids haben schon immer alles dafür getan, Erwachsene zu nerven. Hier stellt sich mir nicht die Frage, ob das zu „brain rot“ führt oder ob man (mal wieder) ein Meme verbieten soll. Mir stellt sich eher die Frage, wie so ein asozialer Musikmüll populär werden kann. So ziemlich alles zu Skrilla stinkt mir viel zu viel nach Jauchegrube. Ich meine das Leben ist hart, klar kannst du mal Lebensphasen haben, wo du unten bist und darüber zu schreiben oder etwas zu produzieren ist auch gut, um da wieder rauszukommen. Neu ist mir, das als Konzept zu nehmen und damit auch noch Geld verdienen zu können. Zeitgeist par excellence für mich und langsam wird auch wieder Zeit dass wir da rauskommen, schon allein kulturell.
Die Entwicklungen im Tech-Sektor sind manchmal völlig banane.
Nehmen wir Musikstreaming: wir hatten Napster damals, das uns MP3s Ende der 90er frei Haus geliefert hat. Unsere Internetverbindungen waren dabei so grottig, dass wir, wenn wir ein bestimmtes Album haben wollten, oft wochenlang in der Warteschleife warten mussten. Was oft nicht ging, weil die Telefonleitung frei gemacht werden musste, damit Oma mal anrufen kann. Dann kam Rhapsody, 2001. Dann kam Pandora, 2005. Und dann Spotify, 2008. Und heute, heute wollen alle nur noch den Tod Spotifys [via].
Ja was denn nun? Seid ihr etwa immer noch nicht unterhalten genug!?
243 Songs. Entstandener Lizenzschaden von 109 Millionen US-Dollar: Eminem legt sich mit dem Mutterkonzern von Facebook an.
Der Clou: was auf Instagram, Whatsapp und Facebook als Musikuntermalung aus der Bibliothek seiner Plattenfirma Eight Mile Style unerlaubterweise eingespielt wird wollten sie 2020 schon haben. Man kam aber in den Verhandlungen nicht auf einen gemeinsamen Nenner.
Jo, ist wie Zucks Techmafia-Imperium ohnehin funktioniert, ne: wir klauen erstmal alles und schauen dann weiter, ob es überhaupt jemand bemerkt. Die Top-3-Platzierung der unethischsten Unternehmen muss eben irgendwo auch erarbeitet werden.
Go Marshall! Lohnt sich der Kampf, weil echte Musik.

Shenmue war damals schon der Kracher. 1999. Auf der Dreamcast.
Leider kam ich 1999 nicht zum Zocken: hatte keine Dreamcast. Das war’s dann mit dem populärsten und teuersten Videogame aller Zeiten für mich.
But behold! Es kam zurück!
Und zwar auf der PS4. Und so landete ich im Juli 2022 meinen großen Deal: „Shenmue I+II“ in einer Shopaktion für 7,50€. Und da lag es dann auf der Festplatte herum. Bis Februar 2024.
Inzwischen bin ich durch alle drei Teile durch und kann sagen: interessantes Konzept!
Was Shenmue von anderen Videospielen unterscheidet ist die Tatsache, dass man aktiv anderen Menschen in der Hauptgeschichte helfen muss. Abseits von virtuellen Kampfsport-Erfahrungen und -Trainings gibt es dort auch ein wiederkehrendes Symbol aus des 80ern (wie so viele), was ich ebenso aus meiner eigenen Kindheit gut kenne: Glücksdosen! Im Spiel selbst kann man diese in drei bestimmten Shops gegen Krimskrams eintauschen. In der Realität haben wir damals irgendwas bei einem Gewinnspiel gewinnen können. Ab und zu kommen diese Gewinnspiele zurück, wie z.B. „50 Jahre Mezzo Mix“ dieses Jahr kurz vor der Fußball-Europameisterschaft. Hier musste man Codes aus der Lasche in eine Mezzomix-App eingeben und konnte Hifi-Hardware von JBL (gehört heute zu Samsung) gewinnen.
Dieser Text ist neben einer kleinen Ode an Shenmue (solche Spiele werden heute nicht mehr entwickelt) auch eine kleine an das Glück und an die menschliche Kreativität selbst (wenn man so will). Denn das Prinzip Glücksdose aus Shenmue hat mich dazu gebracht bei dem blöden Mezzomix-Gewinnspiel oben mitzumachen. Und siehe da: ich habe gewonnen! Einen nagelneuen Plattenspieler!
Das Teil kam Ende August und ist echt schick:
Wer mich kennt, der kennt meinen alten Vestax-Plattenspieler. Bisher hat es der immer getan, er hat ja auch den entscheidenden Vorteil, dass er mit Batterien betrieben werden kann und überall aufstellbar ist. Nur der hier, der ist fast viermal so teuer (um die 380€). Und natürlich ist die Qualität auch besser. Da der neue auch einen Bluetooth-Sender hat, kann ich ihn zudem einfach per Knopfdruck an jede x-beliebige Bluetooth-Box senden.
Was sagt uns das? Mehr Shenmue zocken! Und sich inspirieren lassen. Meine Glücksdosen können das Martial-Arts-Training für den nächsten Olympiasieger sein. Oder irgendwas. In meinem Fall hat es funktioniert, das muss kein Einzelfall bleiben. Am Ende danke ich Suzuki Yu und dem Shenmue-Team für einen würdigen virtuellen Abstecher in die 80er – und natürlich meinen nagelneuen Plattenspieler. 🙂

Outside of the nightclub I don’t know what to do – inside of the night club it’s too dark to care
The Streets höre ich bereits seit 2002. Für mich hat es Let’s push things forward schon alleine gebracht, ich kaufte mir die Platte auf CD und das war für mich Album des Jahres. Die Mischung aus Rap, Garage, Electronica und dieser krasse LDN-Slang mit dem übergenialen Storytelling (die Hoooks von den diversen weiteren Indie-KünstlerInnen als schöner Bonus) – joa, das war Rap für mich! Kann gerne so weitergehen!
Ja das ging dann bis 2011 und dann war Schluss, mit Computers and Blues. Geht, wir werden alle alt, was sollte man auch noch erzählen.
Ich war umso erfreuter (und erstaunter), dass ich seit Ewigkeiten dann mit einem alten Newsletter wieder auf den neuesten Stand gebracht wurde: der Skinner-Typ hat ein neues Album gemacht! Rotzfrech, mit Ü40! Aber immer noch am bangen, wie auf Troubled waters eindeutig unter Beweis gestellt.
Fuck yeah, The Streets is back!
Ich konnte daraufhin nicht anders und begab mich auf Shoppingtour:
You found love in a hate group!
Das ist das massivste Bundle, was ich je gekauft habe, das TDTSTBTL Ultimate Bundle für 176€ ohne Import und Zoll. Massiv! Geilomat!
Der Inhalt:
• The Darker The Shadow The Brighter The Light (Signed Clear Vinyl)
• The Darker The Shadow The Brighter The Light (Cassette)
• The Darker The Shadow The Brighter The Light (Deluxe CD)
• T-Shirt
• Lighter Pocket Print Black Hoodie
• Playing Cards
• Lighter Slipmat
Feuerzeug hat mir noch gefehlt, haha!
Läuft bei mir rauf und runter seit wenigen Wochen, meine Favs bisher:
1 Too Much Yayo
2 Money Isn’t Everything (feat. Teef)
5 Shake Hands with Shadows
6 Not a Good Idea
7 Bright Sunny Day
9 Funny Dream
12 Each Day Gives
14 Troubled Waters
15 Good Old Daze
17 Don’t Judge The Book
22 We All Need An Enemy
Wobei das auch hart ist, was ich hier mache, ne: Tracks herauspicken bei einem neuen The-Streets-Album, das es nicht geben sollte und 12 Jahre in der Entwicklung war. Zu meiner Verteidigung muss ich allerdings sagen, dass er schon immer Tracks auf Alben gepackt hat, mit denen ich nicht sofort mitgerockt und mitgerappt habe. Ist wahrscheinlich auch normal. Und die nicht erwähnten sind ja jetzt nicht schlecht oder qualitativ minderwertiger oder so. Aber die oben – woohoo!
Someone just met your ex thinking they met someone special
Klare Kaufempfehlung! Schade, dass UK nicht mehr zu Europa gehört, hier vermisse ich meine lieben Inselaffen dann doch irgendwie. Musik konnten die. :‘-(
Too cool to be true:

Radio Garden ist eine sehr geile Webapp, mit der man über ein Google-Earth-ähnliches Benutzerinterface auf sämtliche frei erhältliche Radiosender dieses Planeten zugreifen kann.
Auf dem Screenshot oben ist jeder grüne Punkt eine eigene Stadt: je größer der Punkt, desto größer die Stadt, umso mehr Auswahl an Sendern. Im Screenshot bin ich aktuell in Prag unterwegs, alleine in der tschechischen Hauptstadt gibt es über 50 Sender. Alle Genres abgedeckt, findet jeder was. 🙂
Mit den Minus- und Plustasten unten rechts scrollt ihr raus in den Weltraum. So gelangt man schnell in ein anderes Land, zum Beispiel nach Tokyo (Japan), Rio de Janeiro (Brasilien), New York (USA); you name it.
Mein Geheimtipp zum Schluss: Radio Capsao aus Lissabon, mein persönlicher Aufwachsender als ich ein Jahr dort verbrachte. Sehr mellow, viel Latin, heißes Zeugs dort!
Gibt es auch als App, speichert eigene Lieblingssender: Try it!
Um 2005 hatte ich eine Art „technik-soziale Lebensphase“ und dem US-Technikkonzern Apple ging es wirtschaftlich überhaupt nicht gut. Also entschied ich mich in meinem jugendlichen technikbegeisterten Leichtsinn einen iPod über eine weltbekannte Internetauktionsplattform zu ersteigern, „um Apple zu helfen“. o.O
Natürlich aus den Staaten importiert, natürlich ohne Originalverpackung (OVP), natürlich bereits nach dem ersten Einschalten ohne Lebenszeichen. Hier sieht man ihn nach einer Reparatur in einem damals recht gewohnten Bild, 2006, auf meinem Schreibtisch:

Da hatte ich bereits 29€ plus 6,50€ Versand für eine Diagnose über podmod.de bezahlt (Website ist heute nicht mehr verfügbar). Plus nochmal 146€ für die eigentliche Reparatur und Austausch der Festplatte (ich habe die Mails noch, daher konnte ich diesen Irrsinn kurz nachprüfen). Ich und Apple, das wollte einfach nicht passen.
Joa, eine Weile ging das gut, in der Zeit entstand auch das obige Foto. Mit einem passenden FM-Transmitter, oben sichtbar mit roter LED, fröhlich 30GB MP3s an Radioempfänger in meiner 27m²-Wohnung gestreamt. Knapp ein Jahr lang. Dann war er erneut defekt und musste wieder in Reparatur. Wieder 35,50€ (Diagnose) plus 30€ für die Standardreparatur weg. Dann ging es wieder ein Jahr gut. Dann war die Hauptplatine defekt. Wieder 35,50€ plus 55,90€ für die Reparatur. Am Ende hatte ich für 2 Jahre Nutzung eines US-importierten iPod
Sechshundertacht Euro und vierzig Cent
bezahlt. O.O
Diese Woche hat Apple den iPod offiziell beerdigt.
Was bleibt ist die Technik-Legacy des Nachfolgers des Walkman von Sony. Der geistig zurückgebliebene Begriff des „Podcast“. Sowie die Tatsache, dass dieses kleine defekte, aber kommerziell sehr erfolgreiche Gadget den Technologiekonzern Apple wohl tatsächlich vor der Pleite bewahrt hat. Auch und selbstredend ohne meine aktive Mithilfe.
Um 2010 ging mein iPod mal wieder nicht. Ganz zu schweigen davon, dass sich der Hype und die Begeisterung auch nicht einmal ansatzweise in jenes Jahr gerettet hatten. Ich wollte keine Diagnose mehr für ihn durchführen lassen, ebenso keine Reparaturen. Mir war völlig egal, was das Problem war, denn er kann auch einfach mal aus Versehen heruntergefallen sein und starb dann zufällig: das Ding war empfindlich wie ein rohes Ei. Ich legte ihn in meine Mikrowelle, wählte die größte abgebildete Wattzahl und ließ ihn darin einfach mal rotieren, bis ein paar kleine Blitze entstanden und das Teil anfing zu rauchen. So habe ich ihn damals beerdigt. Und meine Geschichte mit Apple gleich mit.

Fabian Sanglard hat eine Textserie zu „Street Fighter II“ gemacht.

Er widmet sich dort der Hardware zum Spiel, genauer, den diversen internen Hardwarekomponenten, die die Arcademaschinen zusammengehalten haben.
Man muss wissen die Arcademaschinen der späten 80er waren komplexe, dumme Geräte. Es gab nur wenige Innovatoren auf dem weltweiten Markt, einer ist Capcom, die Entwickler des oben erwähnten Kult-Brawlers. Der andere war SNK, sagt vielleicht dem einen oder der anderen was.
Ein Teil des Spiels, was es hinterher zum Kult werden ließ, war natürlich der Sound darin. Es geht doch nichts über ein lautes, mieses, mit einem blauen Feuerball herbeigezaubertes Ha-dou-ken!
Möglich machte das der CPS-1:

Die Dokumentation hierzu soll sehr gut sein, sagt Florian. Zumindest wer Mame kennt und C++ lesen kann. Werden weltweit leider nur wenige Millionen sein.
Anyway, den Artikel zum Soundsystem aus Street Fighter II findet man hier: https://fabiensanglard.net/sf2_sound_system/index.html.
Lohnt sich schon allein wegen den vielen eingebundenen Soundbeispielen. 🙂

Oh no:
„Du hast bei uns eine Transparent LP von BLUE BANISTERS, das heute erschienene Album von Lana Del Rey vorbestellt.
Die Lieferung an dich verzögert sich leider um wenige Tage. Wir werden dir deine Bestellung erst Anfang November zusenden können – tut uns leid, dass du länger warten musst als gedacht.“
Ich habe jedes scheiß Album von der auf Vinyl. Fast alle Limited Edition. Warum weiß ich nicht genau: die Alte hat mich seit ihrem Video Games 2011 bei den Eiern!!
Anyway…
If there was one defining program for the „Generation X“, it definitely was MTV.
The iconic station turned impressive 40 on Sunday. Let’s cheer it with the very first hours summarised in one two hour movie:
Ironically preserved via one of its concrete coffin nails, an Internet video website called YouTube, launched in 2005.
If I would be a billionaire, I would snap it back from the media behemoth Viacom, and bring back its legendary concept from 90s; without constant ad and stupid reality shows, and other unwanted formats shown there since the early 2000s which we never needed. Society would be much more advanced if they didn’t fuck up so fast.
So it’s a Happy Birthday MTV! as well as R.I.P.! at the same time here from me! What a pity.
Software.
Hardware.
Made in USA.
Nothing they create is Excellent.
Most of it is Good.
Sometimes even Very Good.
In any case, good is best.
Never try to be excellent. You will fail.
Never stop reaching for the stars.
Never stop being you.
Consume.
Adapt.
Create.
Feel good.
It sounds simple.
It’s incredibly difficult.
Just like life.
Just create. And never stop.
Never.
You’re good.
Audiovisuelle Übersetzung der Sprache des Waldes:
Für diese Installation zeigt sich das Künstlerkollektiv Tundra verantwortlich. Im Werk oben wurden diverse Orte aufgenommen und durch einen intern entwickelten Algorithmus verarbeitet. Wer schonmal von der Tonleiter gehört hat, wird sich hierunter etwas vorstellen können.
Bunt. Cool. Aber auch irgendwie creepy.