Im Alter von 75 Jahren ist der niederlĂ€ndische Schauspieler, und eine _der_ „Blade Runner“-Kultfiguren, Rutger Hauer, diese Woche verstorben.
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Wer mich persönlich kennt, der weià um meine starken PrÀgungen als Cyperpunk durch den Kultfilm aus meinem Geburtsjahr 1982, sowie durch das Videospiel 1997. Vieles von dem, was dieses filmische Spektakel erst zu einem Kultfilm gemacht hat, wÀre ohne Rutger Hauer gar nicht möglich gewesen.
Oben: Rutger Hauer 2007 bei einem Workshop in Rotterdam
Ein Beispiel ist der Monolog, den die Filmfigur und Replikant Roy Batty zum Schluss hÀlt. Den hat Hauer nÀmlich einfach selbst umgeschrieben und in dieser Perfektion der Figur in den Mund gelegt:
„Ich habe Dinge gesehen, die ihr Menschen niemals glauben wĂŒrdet. Gigantische Schiffe, die brannten, drauĂen vor der Schulter des Orion. Ich sah C-Beams, glitzernd im Dunkeln nahe dem TannhĂ€user Tor. All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, so wie TrĂ€nen im Regen. Zeit … zu sterben…“
Zeitlose filmische Momente, die einen legendÀren von einem gewöhnlichen Film unterscheiden.
Mit seinem Tod verliert nicht nur Hollywood sondern auch das europÀische Kino einen wahren Charakter, den es so kein zweites Mal mehr geben wird.
Ich verneige mich, natĂŒrlich virtuell, wie es sich fĂŒr einen echten Cyberpunk gehört, und verabschiede mich mit den folgenden Worten:
Requiescat In Pace, Rutger Hauer (1944-2019)!
„Das Licht, das doppelt so hell brennt, brennt eben nur halb so lang, und du hast fĂŒr kurze Zeit unglaublich hell gebrannt, Roy.“
Das hier ist Johannes Gutenberg, 14./15. Jahrhundert, er gilt als „Erfinder des Buchdrucks“:
Das hier ist das offizielle Logo von WordPress, 21. Jahrhundert, es gilt als „eines der besten und freiesten Content-Management-Systeme unserer gesamten Welt“:
Beide haben rein gar nichts miteinander zu tun.
Und so hĂ€tte es fĂŒr immer bleiben sollen.
Und in meiner Onlineautoren-Welt wÀre nach wie vor alles gut.
Gutenberg. So nennt sich seit Dezember 2018 auch der Standard-Editor zum Schreiben der Texte von WordPress-Blogs, wie gizm{e}o.eu hier eines ist. Bis zum heutigen Tag brachte dieser „modernere Editor“ mir nur Ărger nach jedem WordPress-Update: ich brauche das gar nicht, was soll das, wieso kann ich das nicht abstellen!?
Gut, was soll’s, ich bin Coder, richtig? Also kann man von mir auch verlangen, dass ich gratis und nach jedem Update der WordPress-Software (und davon gibt es pro Jahr extrem viele, weil WordPress basiert auf einer Skriptsprache, PHP…) hĂ€ndisch eine Zeile in meine functions.php
hinzufĂŒge, die da lautet add_filter('use_block_editor_for_post', '__return_false');
, richtig? Richtig!? Nope. Habe ich aber fĂŒr meine eigenen Online-Medien tatsĂ€chlich bis zum heutigen Tag gemacht. Insgesamt 8 StĂŒck. -.-
Heute, nach ĂŒber 7,5 Monaten, entschied ich mich final und auf eigenes Risiko, das Problem auf „die alte WordPress-Art“ zu lösen:
1. Klicke links im MenĂŒ auf den Reiter „Plugins“
2. Klicke auf „Installieren“
3. Suche nach SchlĂŒsselwörtern „Disable gutenberg“
4. Installiere neues Plugin „Disable Gutenberg“
5. Aktiviere neues Plugin „Disable Gutenberg“
6. Vergiss‘ diesen ScheiĂdreck fĂŒr immer
Hier sind die Logos, die Facebook töten werden:
Facebook ist böse, Facebook ist ein zentraler Big-Brother-Dienst, Facebook ist Schuld am „Brexit“ und ĂŒberhaupt an der Verblödung der Massen, ob nun mit oder ohne Datenskandal(e), ob nun mit oder ohne MilliardenzukĂ€ufe drittklassiger Webdienste, ob nun mit oder ohne CEOs mit Kackfresse und Asiatinnenfetisch.
Wirklich alles von dem, was da oben steht stimmt und ist mittlerweile auch bewiesen, widmen wir uns nun der Zukunft der sozialen Netzwerke, dem dezentralen ActivityPub-Protokoll (Logo ganz links)!
Wie es funktioniert, steht hier.
Geadelt durch das W3C seit Januar 2018.
Und da wir alle heutzutage ĂŒberhaupt keine Zeit mehr haben, weil der Klimawandel Mensch und Maschine gleichzeitig zusetzt, nicht nur in diesem Jahr (irgendwas ist immer…), hier die Zusammenfassung der Funktionsweise des dezentralen Facebook-Killers in acht Punkten
:
1. sende einen Post zu einem Webserver
2. „webfinger„, sprich ĂŒbermittle mir ein paar Hintergrunddaten zur URI, mit der Hilfe eines Cache
3. ActivityPub schaut nach EingĂ€ngen fĂŒr jeden EmpfĂ€nger, ebenfalls mit der Hilfe eines Cache
4. sende an den Posteingang fĂŒr jeden EmpfĂ€nger
5. um die Signatur der Herkunft zu verifizieren, schaut der EmpfĂ€nger den SchlĂŒssel nach, auch wieder per Cache
6. EmpfĂ€nger bekommt angehĂ€ngte Medien und Link-Vorschauen (optional, aber was hĂ€tte ein „dezentrales soziales Netzwerk“ sonst fĂŒr einen Sinn!?)
7. EmpfĂ€nger bekommt die Posts des hochgeladenen Datenstroms (optional…)
8. Benutzer sieht den Post
Das war’s!
Mehr haben wir nicht.
Mehr wird’s wohl auch nicht geben in naher Zukunft.
So hart war’s Facebook zu schlagen.
Und so „einfach“ am Ende.
Passt auf jeden Bierdeckel.
P.S.: Wem das alles immer noch zu viel ist, nutzt einfach Mastodon, hier bei gizm{e}o.eu bereits im September 2017 vorgestellt. đ