Hat mich auch mal eine Weile beschäftigt, weiß aber nicht mehr genau wieso, ist schon e w i g her:
[via]
Irgendein Muster musste erkennbar sein, daran ging kein Weg vorbei.
Dieses Sieb des Eratosthenes genannte Verfahren ist sogar schon sehr alt: Es wurde nach Eratosthenes von Kyrene benannt, der im 3. Jahrhundert vor Christus gelebt hat. Der wiederum hat das Verfahren allerdings nicht erfunden, er nannte die Prozedur dafür einfach „Sieb“ und das ist auch überliefert durch Nikomachos von Gerasa.
Was wir hier sehen ist vielleicht das effizienteste Verfahren diese ausgefuchsten Zahlen zu finden, das die Menschheit zur Verfügung hat. Das geht wohl locker bis 10 Millionen, so schätzt man.
Hier gibt es noch den Pseudo-Code, um den Algorithmus in eigene Programme einbauen zu können.
Ich war gestern wie sehr viele ein paar Mal drüben beim HR Giger Museum unterwegs, einfach, um zu schauen, was dort an Gelegenheiten angeboten werden. Der Shop war verständlicherweise fast nie erreichbar und wenn man sich mal eine schöne Kategorie ausgesucht hatte, brach wieder alles zusammen.
Es gibt legendäres Zeug dort, allerdings auch zu legendären Preisen versteht sich. Das fiel für mich flach, ich fand dann allerdings was Mega-Interessantes, das sich umsonst dort online spielen lässt:
„Das Baphomet-Tarot von HR Giger (Bild) und Akron (Text) wurde erstmals 1992 vom Urania Verlag veröffentlicht und erschien im Jahr 2000 beim Taschen Verlag.
Albert America, ein guter Freund von uns, kreierte und schenkte uns 1999 das Computer-Tarot-Spiel“
Man kann sofort loslegen, einfach auf die Grafik klicken:
Komplett auf Deutsch übrigens, auch das Interface.
Eine Kurzanleitung findet sich ebenso:
„Schreibe Deine Frage ins untere Feld. Enter.
Klicke auf ‚Eingabe’ unten links.
Klicke auf ‚Karten mischen’ im selben Feld.
Wenn fertig gemischt, klicke nochmals.
Ziehe eine Karte nach der anderen und führe sie ins blaue Kartenfeld.
Auswertung: Klicke auf die gezogenen Karten, um die Texte zu lesen.“
[via]
Gezockt wird mit den 22 großen Arkana, die Giger Anfang der 90er extra für dieses Deck ausgesucht hat.
Das Original ist unter normalen Umständen nicht mehr erhältlich, bei ebay sah ich ein gebrauchtes Deck für 60€, und bei Abebooks hier gibt es drei Angebote, die mit 28$ starten. Da ist dann auch ein Buch dabei, die Karten haben übrigens Übergröße.
Schöner Zeitvertreib, ein paar der Regeln des Tarot sollte man aber bereits kennen. Eine sehr informative Seite zum Thema hat z.B. Susanne Schöfer im Angebot: http://tarotwelten.de/index.html.
[Update I, 22.05.14]
Die Angebote sind alle von der „Neuauflage“ aus dem Jahr 2000. Das Buch hier hat nur 200 Seiten, während das Original von 1993 500 Seiten hat. An den Karten selbst hat sich nichts geändert, doch die erste Auflage ist mittlerweile wohl 90€ wert. Gebraucht. Wenn ihr es noch findet.
(HR Giger at Work, 1978; Photo credit: Mia Bonzanigo | HR Giger 2011)
Der Schweizer Maler und Alien-Erfinder Hansruedi Giger ist leider gestern verstorben.
Hier der Bericht direkt aus der Schweiz: http://srf.ch/news/schweiz/alien-schoepfer-hr-giger-ist-tot.
R.I.P. H.R. Giger, * 5. Februar 1940 – † 12. Mai 2014!
Die Welt ist nun wieder um einen wahrhaftigen Genius ärmer.
Dieser Borg war mal ein Fahrrad:
Oben: Jesse Meyer – „The Sprinter“
Das Ganze fand statt im Rahmen des pART PROJECT letztes Jahr. Künstler wurden beauftragt Fahrradteile in Kunstwerke umzuformen und die Ergebnisse wurden versteigert.
Da ist Einiges zusammengekommen, siehe:
http://sram.com/partproject/art.php. [via]
Hier eine Ziege, ein Stück betitelt Schwarze Madonna, dort ein Eisläufer.
Leider lädt die Seite mit den Ergebnissen nicht vollständig. Trotzdem: Hut ab! Kein Plan, wie man auf solche Ideen kommt. Sehr liebenswert und wahrscheinlich auch sehr anstrengend gewesen das zusammenzubauen.
Laut Gizmodo gehört Russland zu Europa, die Erschaffung einer künstlichen DNS ist plötzlich „Alien-DNS“, echte News ist wie ein Oktopus eine Dose öffnet, obwohl das GIF schon Monate alt ist und natürlich ist es zu begrüßen, dass es immer noch Menschen gibt, die an Zeitmaschinen glauben, auch wenn die Kausalität diese Idee in die Welt des Schwachsinns verbannt.
Das war das Letzte, was ich mir jetzt von denen in meinem Feed-Reader gegeben habe: FEED. DELETED.
Verabschieden wir uns von der Einzigartigkeit des DNS-Code:
Die Moleküle, die Leben erschaffen, sind nun nichts Besonderes mehr.
Erschien in meinem Lieblings-Blatt: http://theguardian.com/world/2014/may/07/living-organism-pass-down-artificial-dna-us-scientists.
Die zwei Basenpaare die das Leben ausmachen sind im Normalfall G-C und T-A. Dann kommen ein paar Amerikaner und klatschen X und Y dazu, 100% synthetisch, die auch vererbt werden. Funktion: Derzeit? Überhaupt. Keine.
War bestimmt superst wichtig, dieser Job, gerade in der heutigen Zeit. Ich sehe ein paar Skelette in die Hände klatschen.
Auch interessant ist, was es für Anwendungsgebiete geben _soll_, wenn dieses X-Y Basenpaar doch mal mit Funktion(en) gefüttert wird:
DRUGS.
Drugs, drugs, drugs, all we need is drugs! More of them! Now! Die Pharmaindustrie braucht Geld, nein, G.e.l.d., noch mehr, noch viel mehr!! Yeah, wer würde diese Vorstellung nicht lieben!? Ernsthaft: In dem Artikel kommt _kein einziges_ weiteres Anwendungsgebiet mehr vor. Kein. Einziges.
Dafür, es ist der Guardian, wenigstens kritische Stimmen:
„…concerns that scientists could create artificial organisms which could then escape from laboratories and spark an environmental or health disaster„
Halb so wild! Oder:
„…organisms carrying his „unnatural“ DNA code had a built-in safety mechanism. The modified bugs could only survive if they were fed the chemicals they needed to replicate the synthetic DNA…“
Die Gesellschaft ist gefordert, aber wie immer wahrscheinlich komplett über-fordert:
„Society needs to understand what it is [synthetic biology] and make rational decisions about what it wants.“
Nett: Geht auf die Straße und fragt die Leute, für was die Abkürzung DNS steht! Es wird ein trauriges Umfrageergebnis geben.
Die dümmste Idee, die die Natur je gemacht hat? Der Mensch. Da fällt mir noch ein Zitat von Neil deGrasse Tyson ein:
„One of the best pieces of evidence for why we haven’t been visited by aliens is that they have actually observed us and concluded there is no intelligent sign of life on earth.“
Der Punkt ist, man bräuchte keinerlei synthetischen Schwachsinn, nicht mal die Vorstellung davon, wenn wir im Einklang mit der Natur leben würden und/oder diese wirklich verstanden hätten.
Perfekt! Wir sind dem Krieg als Videospiel wieder ein entscheidendes Stück näher gekommen! What a wonderful fucked up world…
Und diesmal sind es nicht die üblichen Verdächtigen, sondern mit Norwegen sogar ein europäischer Staat. Ein Kontinent der sich gerne als „Friedensmacht“ sieht, was aber in aktueller Hinsicht auch vom letzten Trottel als Heuchelei interpretiert werden wird, wenn sich die Geschichtler in 100 Jahren die Krisen der Gegenwart näher zu Gemüte führen. Wenn sie es denn noch können vorausgesetzt, natürlichst.
Fakt ist: Die norwegische Armee bekommt die Oculus Rift. So ein Panzer ist schweres Gerät und auch gefährlich, aber man sieht halt schlecht. Also packen die 4 VR-Kameras auf dieses Teil und sorgen so für eine 360-Grad-Rundumsicht. Das wirklich Abgefahrene kommt aber erst: Diese Kameras ermöglichen wohl auch eine Art „Röntgenblick“, also man wird in das Innere von Fahrzeugen mit diesen Kameras schauen können. Seriously: W.T.F.
[via]
Solche Systeme sind beim Militär eigentlich nichts Neues: Der US-Kriegskonzern Lockheed Martin benutzt ein ähnliches System in seinen F35-Helmen. Nur kosten die Tausende, während eine gebrauchte Oculus Rift derzeit schon für 275€ weg geht.
Die Entwicklung mit den Panzern wird aber hier natürlich _nicht_ stoppen. Wenn einer mal anfängt, andere sind schnell dabei, Anwendungsmöglichkeiten gibt es viele. Doch man darf nie vergessen: Erstens war die Rift ein Community-Projekt (Kickstarter). Zweitens war sie für Videospiele gedacht, das sieht man auch an den Ambitionen von ID-Head John Carmack. Drittens, das war schon extrem schlimm für alle Fans und Nerds, sie gehört nicht nur Facebook, der Vollhorst dort wird sie primär wohl vollpumpen mit degenerierten „Social Games“ und massenhaft stupider Werbung. Viertens: GAME OVER. Es gibt hier nichts mehr zu tun, die Oculus Rift wird am Ende als eine Erfindung dastehen, die man lieber nicht gemacht hätte. Dieses Teil hat Potenzial die neue Trinity zu werden. EOL.
Nehmen wir an du arbeitest an einem heißen Thema und willst wissen wie heiß es ist. Das geht dann eine Weile lang gut, bis sich irgendjemand bei dir meldet. In diesem Fall ist es dann von Vorteil, wenn sich das Gegenüber auch zu erkennen gibt.
Nehmen wir an, du arbeitest mit Bitcoins. Spätestens seit Mitte 2013 ist die Kryptowährung heißer Scheiß. Doch ab jetzt ist die Schwelle der anonymen Coolness endgültig vorbei:
„The US Department of Defense is investigating whether Bitcoin and other virtual currencies are a potential terrorist threat.“
OF COURSE!
Der Artikel erschien u.a. hier: „Bitcoin A Terrorist Threat? Counterterrorism Program Names Virtual Currencies As Area Of Interest“, via ibtimes.com.
Wer sich ein wenig mit Spins auskennt, der sollte hellhörig werden. Hier sind auf kompakteste Weise, das ist schon mehr als bedenklich, Schlüsselwörter verbaut worden, die in gefährliche Kombination gebracht wurden:
1) US Department of Defense -> Pentagon
2) Bitcoin
3) Terrorist Threat
4) Counterterrorism Program
Das war klar, dass Bitcoins irgendwann so betrachtet werden, es ist aber mehr als bedenklich, in welcher Intensität dies nun geschieht.
Machen wir uns nichts draus, es war absehbar. Vier Jahre lang ohne jegliche Regulierung sind einfach zu lang. Wo kommen wir auch hin mit dieser Anonymität überall!1 Un-mög-lich!
„Go back to bed, America. Your government is in control again. Watch this, shut up. You are free to do what we tell you! You are free to do what we tell you!“ – Bill Hicks
Seit 13 Jahren schwirrt die ISS nun schon da oben im All herum, doch außer neue Bilder für die Reihe „Space Night“ bringt das dem normalen Menschen erstmal wenig.
Mittlerweile sind vier neue HD-Kameras dort angekommen, wer will kann sich nun, nach so langer Zeit, den Livestream der Erde endlich auch selbst anschauen:
http://ustream.tv/channel/iss-hdev-payload. [via]
Das mit dem Begriff „Experiment“ ist derzeit leider wörtlich zu nehmen: Seit 2 Tagen gibt es kein Bild in diesem Stream. :-/
Naja, man ist ja schon mit wenig zufrieden heutzutage…
Bradley Wright aus Nordirland ist der Mensch hinter dem Animations-Projekt „Obsidian Reverie“.
Seine persönliche Website ist definitiv einen Besuch wert: http://bradleywright.wordpress.com/. Dort findet sich nicht nur Konzeptkunst zu Fahrzeugen, sondern auch zu Charakteren, Umgebungen und vielen Sketchbook-Eskapaden.
Der Link ist für den Einstieg mehr als ausreichend: Links im Menü findet man sein Tumblr-Blog, seinen Facebook- und LinkedIn-Account, sowie ihn bei CGHub.
Was aus dem Filmprojekt geworden ist lässt sich nicht sagen: Es war mir nicht möglich diesen irgendwo zu finden. Da er zwischenzeitlich auch an anderen Projekten (mit)arbeitet und auch sonst nicht sehr redselig ist, wird das wohl so schnell nichts werden. Leider, leider.
P.S.: Ich weiß nicht wie er das gemacht hat, aber viele Teile des oben eingebundenen Enforcement Vehicles gibt es schon „in echt“. Mich würde wirklich interessieren, was der genau vor hat.
Seit heute funktioniert das gute Flattr wieder auf Androiden.
Die hatten dort wohl ein Heartbleed-Zertifikatsproblem, jedenfalls kamen von mir sämtliche Apps nicht mehr dort raus.
Ein Test in Sleipnir direkt brachte dauernd „Fehler im Zertifikat“-Meldungen, nach mehrmaliger Herumtipperei ging diese Meldung dann weg und es fand eine, trotzdem erfolgreiche, Weiterleitung statt.
Das traf auf meine Apps nicht zu.
Kein Plan, wie lange das jetzt gedauert hat, vielleicht ein paar Wochen!? Jedenfalls war es bisher das einzige Mal, dass mich Heartbleed direkt erwischt hat. Hoffentlich bleibt es auch dabei, die Krise selbst dauert wohl noch eine Weile. Was lernen wir daraus? Checke _niemals_ Änderungen an wichtigen Dateien am Neujahrstag ein! Die Leute kommen auf Ideen, meine Güte.
Harrr, da schlägt das Schwarzmärkte-Besucherherz höher:
Im Zwiebelnetzwerk gibt es nun die Suchmaschine Grams, die optisch wie Google aufgemacht ist und mit der man nach Drogen, Waffen, Hack-Tools und anderem illegalem Gedöns suchen kann.
Die Fragen, die sich der Entwickler der neuen Suchmaschine gestellt hat, waren einfach zu essentiell:
„I noticed on the forums and reddit people were constantly asking ‘where to get product X?’ and ‘which market had product X?’ or ‘who had the best product X and was reliable and not a scam?’“
Resultat dieser Fragestunde:
„I wanted to make it easy for people to find things they wanted on the darknet and figure out who was a trustworthy vendor. I am working on the algorithm so it is a lot like google’s it will have a scoring system based how long the listing has been up, how many transactions, how many good reviews. That way you will see the best listing first.“
[via]
Sprach’s und hier sind wir nun: Grams!
Ob das nun was taugt, dürft ihr selbst rausfinden. Es wurde aber schon gemunkelt, das sei alles sehr langsam dort. Und: Ihr solltet die Hardware gut kennen, mit der ihr hier sucht. Es liegt auf der Hand, dass gewisse Behördchen sonst schnell vor eurer Tür stehen könnten.
Nutzung auf eigene Gefahr also.
Weil wir es doch gestern von „Zurück in die Zukunft“ hatten:
Dieses DMC-Mashup genannte Projekt stammt von Ash Thorpe.
Ich bin ja normalerweise ein Gegner von animierten GIFs, aber in seinem Fall macht das Sinn: http://ashthorp.tumblr.com/. Er stellt dort dank diesem Grafikformat seine Arbeitsfortschritte aus. Er hat weitere Werke zu Comics, Videogames (u.a. „Metal Gear Solid“) oder noch mehr Fahrzeugen im Angebot. Tumblr ist so sein Ecstasy-Medium…
…, auf seiner persönlichen Homepage geht es wesentlich ruhiger zu: http://ashthorp.com/ALT-CREATIVE-INC-ASH-THORP-CONTACT-INFO. Dieser Link im Speziellen stellt viele Infos zur Person zur Verfügung und auch insgesamt 12 Links zu Interviews bzw. Medien.
Gefällt mir natürlich wieder sehr. Ein Cyberpunk durch und durch, unsere Interessen überschneiden sich in vielerlei Hinsicht. Nur dass ich nicht über solch überirdische Stile verfüge. -.-
2015, also in ein paar Monaten schon, ist jenes Jahr Realität, in welches Marty McFly in „Zurück in die Zukunft II“ gereist ist. Das allein ist dann schon den Mindfuck-Award des Jahres wert, ein Toast an dieser Stelle. Und wir werden alt.
Was mit Sicherheit kommen soll ist dieser abgespacte Schuh mit dem Schriftzug einer römischen Göttin, der sich selbst schnürt. Wenn auch nur in einer krass limitierten Auflage und in keinstem Falle erschwinglich für Normalsterbliche.
Was mit Sicherheit _nicht_ kommen wird, und das ist bis heute für niemanden von uns zumutbar, ist das HOVERBOARD. T_T
Es gibt viele Gründe dafür, ein Showstopper par excellence waren jedoch diese gottverdammten Magneten:
„[Mag-lev] systems have a stabilizing structure that keeps trains in place as they hover and move forward in only one direction. That couldn’t quite translate into an open floor plan of magnets that keep a hoverboard steadily aloft and free to move in any direction. One problem, as Piponi explains, is that magnets tend to keep shifting polarities, so your hoverboard would constantly flip over as you floated around moving from a state of repulsion to attraction with the magnets. Any skateboarder could tell you what that means: Your hoverboard would suck.“
[via]
Danke. Ist dieser Traum auch für die Katz‘. La haine.
Irgendwie ist mir das leicht peinlich, dass ich den Release verpasst habe. Aber nach neun(!) Jahren harter Arbeit es ist tatsächlich erschienen:
Bereits Ende September letzten Jahres, wohlgemerkt.
Deltron 3030 ist das Gespann um den Rapper Del the funky Homosapien von den Hieroglyphics und den DJs/Produzenten Kid Koala und Dan the Automator, die 2000 mit ihrem Debüt Deltron 3030 eines der legendärsten und zeitlosesten Alben der Genres Rap/Hiphop, Cyberpunk und Science-Fiction geschaffen haben.
Tracks wie „Virus“, „Mastermind“, „Turbulence“ und das epochale „3030“ sind mir selbst heute noch in sehr guter Erinnerung und sorgen nach der langen Zeit noch für Gänsehaut, wenn die Scheibe in meinem Player rotiert.
Event 2 soll erzählerisch genau dort weitermachen, wo sich der Vorgänger nach 60 fantastischen Minuten ausgeklinkt hat.
Bereits das Cover erinnert stark an „Bioshock“, zumindest aber an den wiederbelebten Art déco-Stil. Hier die Tracklist in der Übersicht inklusive Gästeensemble:
1. „Stardate“ (featuring Joseph Gordon-Levitt) 1:23
2. „The Return“ 6:40
3. „Pay The Price“ 4:23
4. „Nobody Can“ (featuring Aaron Bruno of Awolnation) 4:35
5. „Lawnchair Quarterback Part 1“ (featuring David Cross and Amber Tamblyn) 0:57
6. „Melding of the Minds“ (featuring Zack De La Rocha) 4:04
7. „The Agony“ (featuring Mary Elizabeth Winstead) 3:21
8. „Back in the Day“ (featuring The Lonely Island) 1:28
9. „Talent Supercedes [sic][22]“ (featuring Black Rob) 3:38
10. „Look Across the Sky“ (featuring Mary Elizabeth Winstead) 4:40
11. „The Future of Food“ (featuring David Chang) 1:18
12. „What is This Loneliness“ (featuring Damon Albarn and Casual) 3:51
13. „My Only Love“ (featuring Emily Wells) 3:49
14. „Lawnchair Quarterback Part 2“ (featuring David Cross and Amber Tamblyn) 1:09
15. „City Rising From The Ashes“ (featuring Mike Patton) 3:32
16. „Do You Remember“ (featuring Jamie Cullum) 5:22
Mir sind noch keine Inhalte bekannt, das Album gerade erst bestellt, ich kann und will darauf nicht weiter eingehen. Wie der Vorgänger so wird sich auch dieser Langspieler erst entfalten müssen, das kann also ein Weilchen dauern und ist auch gut so.
Was ich aber machen kann ist ein wenig zu den Hintergründen erzählen:
Die Produktionen hier begannen schon 2004, Mitte 2006 waren die Turntable-Einlagen von Kid Koala bereits abgeschlossen. Im selben Jahr fand die Aufnahme der ersten vier Tracks statt, es sah sogar offiziell danach aus, als könnte man die Platte noch im selben Jahr herausbringen. Einen Titel gab es dafür allerdings noch nicht. Es war daraufhin zwei volle Jahre komplett still, bis Del in einem Interview zugegeben hat, dass es wohl an ihm liegt, da er die Raps noch nicht fertigstellen konnte. Schließlich hat der gute Mann zwischenzeitlich diverse Projekte solo und auch mit seiner kalifornischen Hiero-Kombo am Laufen gehabt. Spätestens ab da wusste man, dass es für dieses Indie-Projekt keinen definitiven Termin geben wird. Das war völlig normal, nimmt man hin. 2010 und 2011 leistete er den nötigen Feinschliff, Mitte 2012 musste das Projekt wieder zu Dan the Automator, für September 2012 war schließlich der Release geplant.
Es dauerte aber ab da noch ein volles Jahr, bis die LP erhältlich war. Komischerweise komplett und eine Woche vorher bei einem Streaming-Dienst namens Pitchfork, der sich auf „Independent, Elektronische Musik, Singer-Songwriter und Hip Hop“ spezialisiert hat. Beim Debüt konnte Event 2 in der ersten Woche bereits 8.000 Abnehmer finden und landete auf Platz 41 der Billboard 200-Charts. Das ist schon eine Hausnummer nach 13 Jahren und als Indie-Vertreter, ferner war das Album 2.000 Einheiten beliebter als das eines gewissen Kendrick Lamar „good kid, m.A.A.d. city“, was seit der Zeit dermaßen durch die Decke gegangen ist, dass man es innerhalb unserer Heimatgalaxie gar nicht mehr findet.
Ich kann Event 2 nur jedem Musik-Liebhaber wärmstens ans Herz legen. Das wird hier wie bei 3030 völlig egal sein, ob jemand etwas mit Rap anfangen kann oder nicht, hier wird seit 2000 Musik-Geschichte geschrieben.
In 100-200 Jahren wird man die Platten in Museen hören können, weil hier Dinge & Themen antizipiert und umgesetzt wurden, die einfach zu visionär waren, um sie zu der Zeit komplett verstanden haben zu können. Das betrifft die gesamte Präsentation, der Einsatz der Instrumente, die verwendeten (DJ-)Techniken; und nicht nur die Texte.
Da ich bereits 2000 zu dieser Nische gehörte, die dieses 3030-Projekt komplett anspricht und wo man denkt, es sei wie für einen gemacht (was ein Glück damals), habe ich von 2001 bis 2009, als ich noch Hardcore-Blogger drüben beim cipha.net war, immer mal wieder bei anderen Autoren online darüber gelesen. Darunter waren Menschen unterschiedlichster Couleur; Schriftsteller, Künstler, Programmierer, Geeks, Nerds, Cyberpunks, Musiker oder einfach irgendwelche freiberuflichen Studenten. Und für fast jeden bedeutete das Album irgendwas anderes, ein jeder entdeckte eine neue Facette, die man nicht beachtet hat oder nicht in Erwägung zog. Worin sich am Ende aber alle einig waren, abgesehen dass man 3030 über Jahre spielen lassen kann, ohne das sie einem auf die Nerven geht oder gar langweilt: Dass das hier eine ganz besondere. Und sehr wertvolle. Rotierende Scheibe ist.