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Archiv für die Kategorie „Internet“

flash ist das aids des web

Man kann von Steve Jobs halten, was man will, aber in einer Sache gebe ich ihm verdammt recht: „Flash ist ein spaghettiartiges Stück Technologie mit einer lausigen Performance und wirklich schwerwiegenden Sicherheitsproblemen“. Das hat er wirklich anständig gesagt, zumindest behauptet das sein Biograph Walter Isaccson.

Im Web sehen die Realität momentan anders aus als auf Android bzw. iOS. Hier gehört dieses verhurte Drecksklump Flash(C)(R)(TM) leider immer noch zu einer Art „Standard“. Und das für allerlei Dinge: Filme, Spiele, Designs, Apps; prinzipiell gibt es heute, leider leider, nichts mehr, was nicht mit Flash erstellt werden kann.

Von Anfang an war das eine extremst schlechte Wahl.

Man muss zwar anmerken, dass HTML von Haus aus keine Möglichkeiten bot, z.B. Videos abzuspielen. Das wäre insofern nicht mal schlimm gewesen, hätten die ganzen Fernsehjunkies keinen Bedarf dafür gehabt. Es hätte niemanden gejuckt, alles wäre seinen Weg gegangen. Und im Laufe der Zeit, siehe HTML5, wäre das auch nativ möglich gewesen. Dafür hatte aber wieder mal niemand die Geduld und wir tragen alle, Unternehmen, Entwickler, User, die Konsequenzen für diese Schlamperei.

Anstatt Forschung & Entwicklung auf dieses Feld anzusetzen (es gibt diverse Regionen in der Welt, die solche großartigen Visionen durchaus hätten umsetzen können), hat man sich in die Hände eines sehr asozialen Mega-Unternehmens begeben, das sich Adobe(C)(TM)(R) nennt. Adobe ist so etwas wie die Edelnutte der Software-Welt: Sie hat jegliche Krankheiten die es gibt in ihrem Körper. Auch welche, die erst noch klassifiziert und katalogisiert werden müssen. Aber sie sieht halt einfach geil aus. Und scheiße reich ist sie auch.

Diese Nutte kam also, aufgetakelt und oberflächlich, permanent Mist quasselnd und alles verachtend, und bot uns eine Lösung für ein Problem, das künstlich erschaffen wurde. Diese Lösung war kostenlos, für uns alle, doch sie hatte einen klitzekleinen Haken: Wir mussten uns einen Chip von ihr in unsere virtuellen Nacken einpflanzen lassen. Er trug den Namen EMBED. Sie sagte uns, das sei alles ganz harmlos und nicht der Rede wert. Das würde jetzt jeder so machen. Und wir haben gehorcht, schließlich war der Chip ganz winzig, wir wollten passen, übersahen aber, dass wir passend gemacht und infiziert wurden.

Zwischendurch wurde erkannt, dass dieser Chip für uns keinen einzigen Vorteil bietet. Wir wurden auch gewarnt, von vielen sachkundigen Leuten, u.a. einem gewissen und sehr bekannten Herrn Jobs. Weil wir aber zu bequem waren, wenn wir reich waren und zu unfähig, weil wir arm waren, wurden unsere Virtualitäten immer kränker. Schließlich bekamen viele (virtuelles) Aids. Was also tun?

Es gab am Ende nur zwei Ansätze: Die erste und einfachste, wenngleich nicht gerade innovativste, stammt von einem anderen Mega-Unternehmen namens Apple und dessen warnendem Gottvater und bestand darin, auf den Chip komplett zu verzichten. Komme, was da wolle. Nur: Der war ja schon eingepflanzt. In Milliarden virtueller Entitäten. Da man ihn nicht abschalten konnte hat man ihn also abgeschirmt und hoffte das Beste.

Der zweite Ansatz war radikaler, vielversprechender, aber auch nur langsam umsetzbar: Ein komplett neuer Chip musste her. Und: Man musste Wege finden den alten zu entfernen, ohne den Körper dadurch nachhaltig zu schädigen.

Und hier sind wir nun. In der technologischen Gegenwart des Jahres 2013 mit diesen zwei einzigen Optionen zur Auswahl.

Als Nutzer bzw. Entwickler von iOS und Android findet man sich entweder auf der einen oder anderen Seite wieder. iOS unterstützt kein Flash. Android ist in seinen neueren Versionen nicht mehr kompatibel und geht den selben Weg, wenngleich man sich hier auf HTML5 verständigt hat, das sieht man als Entwickler bei YouTube-Videos. Das gilt jedoch bisher nicht für Vimeo und andere Plattformen. HTML5 wird, frühestens, auch erst irgendwann nächstes Jahr verabschiedet werden.

Ich bin selbst nun seit Mai diesen Jahres als Entwickler bei Android dabei. Und man kann sagen, dass mich das verfickte Flash(R)-Problem seit dieser Zeit beschäftigt. Schwer beschäftigt. Teilweise fertig macht. Da ich Apps geschrieben habe, die Gizmeo und Zockerseele auf Android präsentieren sollen, musste ich mich zwangsweise mit diesem Problem auseinandersetzen, da auf beiden Projekten mal mehr, mal weniger viele Videos präsentiert werden; Trailer zum Beispiel. Und nach einem halben Jahr frage ich mich immer noch, was ich hier als Alternative anbieten soll.

Diese Videos sind meistens durch den infizierten Chip EMBED eingebunden. Daran ist schon allein die Geschichte schuld. Der etwas neuere und weniger schädliche, aber nicht minder kaputte Virus IFRAME kam erst später. Zumindest durch letzteren ist es YT möglich, dass in Android über HTML5 (oder eben etwas Vergleichbares) Videos dargestellt werden können.

Ich wollte nun _unbedingt_ den Weg des Nutzers gehen. Ich habe gestern eine Aktion eingebaut, die den Benutzer höflich fragt, mit welchem Mediaplayer er denn das Video gerne abspielen möchte. Ich z.B. habe VLC auf meinem Androiden, der _alles_ kann. Dann aber: Bäm! FLV kann er nicht. Nicht auf Android. Und: Die YT-Videos kann ich nicht triggern. Die wollen unbedingt innerhalb meiner App angezeigt werden. Ich wollte aber, dass die Aktion kommt, sobald man auf das Videofenster klickt.

Was ich jetzt machen werde, ist: Ich gehe den Weg von Steve. Ich werde nach einem Weg suchen EMBED-Viren in der mobilen Ansicht ebenso zu sperren wie das IFRAME-Gesocks. Das entlastet meine App wahrscheinlich sowieso. Und wenn es klappt, dann blende ich stattdessen eine Meldung ein. Etwa:

FLASH(R) VERURSACHT AIDS! ÜBER DIE AUGEN! DIREKT IN DEIN GEHIRN! ALLEINE DURCH DAS SEHEN! FÜR IMMER!

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brave new world VII

„Be an ally. If you understand and care enough to have read this far, we need your help. To really challenge the surveillance state, you need to teach others what you’ve learned, and explain to them why it’s important“

Also gut. Dann helfe ich der EFF mal das Wort zu verbreiten: https://eff.org/deeplinks/2013/10/ten-steps-against-surveillance.

Schließlich profitiere ich unmittelbar von diesem ganzen NSA-Skandal.

:: prolog

Zum einen erscheinen viele Texte von mir heute wohl in einem etwas anderen Licht. Und obwohl ich mir manchmal selbst wünsche, es wären reine dunkle Fantasien gewesen, bin ich doch ganz froh, dass sich meine schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet haben. Es trägt zu meiner Glaubwürdigkeit bei und auch zu meiner Weitsicht. Hätte sich manch einer aus meinem „Freundeskreis“ bzw. „Familie“ lieber mal zu Herzen genommen. Willkommen im Club! Zweitens: Das Interesse an den Themen schlägt sich ganz konkret auch in den Besucherzahlen nieder. Seit den Enthüllungen im Juni sehe ich Zuwachsraten von 70%. Ende nicht in Sicht. Trotzdem bleibt das hier ein kleines Projekt mit dreistelligen Besucherzahlen im unteren Bereich. Mal sehen, wie sich das entwickelt. Nun zu den…

:: tools

In dem Artikel finde ich eine NSA-Präsentation besonders interessant: „TOR stinks“, 23 Folien, via theguardian.com. Darin echauffieren sich die Dienste aus den USA und UK, dass man überhaupt nicht „alle TOR-User jederzeit“ identifizieren könne. Echt schade.

Naja, das führt uns zum allerersten Schritt: Nutzt TOR! Das Browser-Bundle ist schnell entpackt und sofort einsatzbereit. Es frisst aber Ressourcen, eine taugbare PC-Maschine mit entsprechenden Specs ist also von Vorteil.

Zweitens: Email-Verschlüsselung benutzen. In dem Artikel wird natürlich wieder PGP erwähnt. Auch steht da, es sei „tricky to use“. Das lese ich immer wieder, es stimmt aber nicht. Nicht wirklich: Das Einrichten ist tricky. Hat man das gemacht, etwa mit Thunderbird und Enigmail, ist das Benutzen kinderleicht. Es gibt einfach Probleme bei den Nutzern selbst: Entweder die sind zu faul oder zu leichtsinnig oder zu starrsinnig oder wasauchimmer. Auch diese Schlüsselaustauscherei ist ein riesen Problem. Das ist das Einzige, was ich an Cryptopartys gut finde. Die finden oft und gerne zu politischen Zwecken statt. Aber man findet schnell Gleichgesinnte, um Schlüssel austauschen zu können.

Drittens, auch sehr nageliegend: HTTPS Everywhere benutzen. Und VPN (Virtual Private Network), wenn an öffentlichen Plätzen gesurft wird. Besonders VPN ist nicht immer einfach einzurichten auf mobilen Geräten. Viel Spaß hier!

Viertens: Passwort-Management-Software benutzen. Und Passwörter wählen, die _nicht_ zu merken sind. Ist aber ein Extraaufwand und fast untauglich im täglichen Umgang. Selber mal probieren, schadet ja nicht.

Fünftes: Festplatten verschlüsseln, wo es eben geht. Nachträglich fast unmöglich…

:: eigene erfahrungen

Naja, es gibt so viel, was ich im Laufe der Zeit selbst gemacht habe. Ein wichtiger Punkt war, aus der Abhängigkeit von Microsoft auszubrechen. Das war irgendwann Mitte der letzten Dekade und das Ziel wurde mit einer Vehemenz verfolgt, die mir heute unheimlich ist. Es war aber verdammt wichtig. Auch für mich persönlich. Sieht man ja jetzt. Daher ist der erste Schritt immer: Ein offenes Betriebssystem wählen! Eine Übersicht findet man hier ganz oben: http://prism-break.org/#de. Generell muss man sein Linux erst finden. Das dauert, aber eine ausführlichere Übersicht findet sich hier: Distrowatch, sortiert nach Popularität. Übrigens ist BSD natürlich genauso wichtig. Muss jeder selbst wissen.

Das darf aber bei dem PC nicht aufhören. Das sieht man mit den Smartphones: Zwar ist Android ein Produkt von Google, wird aber streng kontrolliert und Mechanismen implementiert, die nicht zum Vorteil der Nutzer sind. Doch es gibt weiterhin AOSP und Cyanogenmod, die, je weiter die Zeit voranschreitet, unverzichtbar sein werden.

Dann gibt es mittlerweile Hardware, die ganz speziell den offenen Charakter würdigt. Die PlayStation 3 war ein wichtiger Schritt in diese Richtung, wenngleich die Möglichkeit Linux auf der Konsole zu installieren durch paranoide Sony-Manager irgendwann gekappt wurde. Es gibt Drucker die von Haus Linux unterstützen, siehe die Liste hier. Und der gute Raspberry Pi aus England darf ebenso nicht fehlen.

Mehr fällt mir selbst gerade fast nicht ein. Denn: Weitere Ideen werden ja weiterhin gesammelt und stehen zur freien Verfügung, http://prism-break.org/#de. Das betrifft soziale Netzwerke, Plattformen für die eigenen Photos, eigene Texte, etc. Manche Dinge wurden seit Sommer auch hier ausführlichst präsentiert.

:: ausblick

Ich habe erst heute morgen wieder einen Text gelesen und das ist beunruhigend. Da muss man sich selbst einen Reim darauf machen und schauen, wie ernst man das nimmt:

1. „Hackers are seen not as mere miscreants, but as dangerous enemies of the fundamental established order of society.“
2. „just the first salvo in the war on general-purpose computing“ -> „buckle your seat belt. Because if I’m right, then this next decade is going to be an awfully bumpy ride“

[via]

Das sieht schwer nach Krieg aus. Problem: Der läuft bestimmt nicht erst seit diesen Sommer. Zeit, dass es endlich ankommt.

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wir sind die marionetten in einer welt am draht

Das Jahr geht nicht mehr sehr lange. Hier ist einer der wichtigsten Texte aus 2013:

„Are We Puppets in a Wired World?“, Sue Halpern, via nybooks.com.

Lest es oder lasst es bleiben.

Viele Bücher werden in dem Artikel erwähnt:

Evgeny Morozov: „To Save Everything, Click Here: The Folly of Technological Solutionism“, 413 Seiten, bei „PublicAffairs“, 28,99$
Cole Stryker: „Hacking the Future: Privacy, Identity and Anonymity on the Web“, 255 Seiten, bei „Overlook“, 25,95$
John Naughton: „From Gutenberg to Zuckerberg: What You Really Need to Know About the Internet“, 302 Seiten, bei „Quercus“, 24,95$
Eric Siegel: „Predictive Analytics: The Power to Predict Who Will Click, Buy, Lie, or Die“, 302 Seiten, bei „Wiley“, 28$
Viktor Mayer-Schönberger & Kenneth CukierBig Data: „A Revolution That Will Transform How We Live, Work, and Think“, 242 Seiten, bei „Eamon Dolan/Houghton Mifflin Harcourt“, 27$
Alice E. Marwick: „Status Update: Celebrity, Publicity, and Branding in the Social Media Age“, 368 Seiten, bei „Yale University Press“, 27,50$
Terence Craig & Mary E. Ludloff: „Privacy and Big Data: The Players, Regulators and Stakeholders“, 108 Seiten, bei „O’Reilly Media“, via 19,99$

Ich habe den Text von nybooks.com bis zum Ende gelesen und verlinke die deshalb nicht. Kleiner Tipp: Selbst suchen, am besten mit einer anderen Suchmaschine als Google und sie bei einem kleinen Online-Buchhändler kaufen.

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ddos-weltkarte in echtzeit

Oha:

Ist bei mir hier leider in Originalgröße nicht darstellbar: „Watch A Live Map Of Every DDoS Attack Going On In The World“, via digg.com.

Vor allem China und die USA lassen es hier krachen. Wobei wahrscheinlich ist, dass die sich das gegenseitig zufügen.

Stammt eigentlich von Google diese Karte, ist aber Teil von deren Google Ideas-Programm. Ziel dabei soll sein, Zitat:

„…how technology can enable people to confront threats in the face of conflict, instability or repression. We connect users, experts and engineers to conduct research and seed new technology-driven initiatives.“

Da sind gute Themen darunter, wie etwa „Netzwerk gegen gewalttätigen Extremismus“ oder „uProxy“.

Tragisch bleibt, dass Google mit seinem Anspruch (alles!) Wissen zugänglich zu machen (und das auch für unbestimmte Zeit, also praktisch „für immer“ zu speichern) eben auch zu solchem Extremismus indirekt beiträgt und dies auch immer noch tut. Vielleicht will man selbst was dagegen anbieten.

Da Big G jedoch seit jüngeren Jahren immer nebulöser agiert und sie sich das teilweise selbst hinzugefügt haben (Schwerpunkt auf Werbung in Suchergebnissen, anstatt die Suche selbst; Vorteile von Android für Hardwarehersteller, die der OHA beitreten und dem Ignorieren von AOSP; PRISM; etc.), muss man, berechtigterweise, dem Gutmenschenaspekt wohl sehr skeptisch gegenüber stehen.

Und ich muss gestehen: Dass DDoS-Attacken mal so groß werden würden habe ich anfangs unterschätzt. In meinen Augen war das, als ich das vor 13-14 Jahren das erste Mal gelesen habe, gar kein wirkliches Hacking, wenn man massenhaft Anfragen an Server stellt und die dann zusammenbrechen. Es hat sich aber durchgesetzt. Das fühlt sich unwirklich an.

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prism: powered by verint

Neben Narus (siehe Artikel) gibt es noch ein zweites großes Unternehmen, das sich primär auf Massen-Überwachungstechnik spezialisiert hat: Verint.

Über das Hauptprogramm mit dem Namen VANTAGE wird auf der Wikipedia-Seite kein einziges Wort verloren. VANTAGE ermöglicht das „Abhören, Filtern und Analysieren von Kommunikation im Internet, Email, über VoIP, Handy und Satellit“, steht auf der Produktpräsentationsseite im Internet. Es soll helfen „unbekannte Bedrohungen auszumachen“, dabei soll es unerheblich sein, „wie oder womit kommuniziert wird“. Es wurde entworfen, um „Geheimdiensten, Sicherheitsdiensten von Regierungen und anderen Behörden“ zur Verfügung zu stehen.

Im Kern sieht es dann so aus, dass VANTAGE gerne und oft in autoritären Staaten zum Einsatz kommt (aber nicht nur). Systeme von Verint wurden offiziell in China verifiziert und kommen auch in Vietnam zum Einsatz, wo schon seit Jahren z.B. Blogger in Gefängnisse wandern, die sich im Internet in Demokratieforen treffen und unterhalten (Quelle: „The Shadow Factory: The NSA from 9/11 to the Eavesdropping on America“, James Bramford, 2009). Ähnliche Szenarien gibt es in Ägypten, Saudi-Arabien oder Libyen.

Ein weiteres supertolles Produkt aus dem zwielichtigen Geschäftsportfolio trägt den Titel RELIANT: Im Prinzip das gleiche wie VANTAGE, nur wird hier oberflächlich mehr auf das bestehende Recht geachtet. Da man vorgibt, hier kompatibel mit CALEA zu sein, ergeben sich komplett neue Probleme. Das wird deutlich, wenn man sich die weiterführenden Links unten bei Wikipedia ansieht:

Carnivore (FBI), DCSNET, ECHELON, Hepting v. AT&T, IPFabrics, Lawful interception, Magic Lantern, Secrecy of correspondence, Secure communication, SORM (Russia), Surveillance, Telecommunications Intercept and Collection Technology Unit, Telephone tapping, Total Information Awareness, Verint. Das sind _Tonnen_ an Themen, die sich mit totaler Überwachung befassen, jedes einzelne wäre für sich einen Beitrag wert. Wer sich mit CALEA brüstet tut dies nicht zum Vorteil unbescholtener Bürger, die Charta ist eher ein Rückschritt in Sachen Bürgerrechte.

Auf der Seite mit den Verint-Produkten gibt es weitere tolle Programme mit vielversprechenden Namen: STAR-GATE. CYBERVISION. ENGAGE. FOCAL-INFO. Es ist die Werkzeugbox, mit der Geheimdienstprogramme wie PRISM möglich gemacht werden. Sie verstehen sich auf das unentwegte Sammeln von Daten. Sie liefern die Schnittstellen um selbst Filter dafür entwickeln zu können. Es ist ein boomender Sektor und ein lohnendes Geschäft für Verint: Das erst 2002 gegründete Unternehmen machte letztes Jahr einen Umsatz von 848 Millionen US-Dollar. Ende des Wachstums nicht in Sicht.

Wer oft und viel reist wird wahrscheinlich andauernd von Verint-Systemen überwacht: Im Raum Europa, USA, Asien und Pazifik sind Flughäfen von Verint ausgestattet worden, Anlagen an vielen Häfen, öffentliche Verkehrsmittel, Regierungseinrichtungen, mit Schwerpunkt auf Biometrie, Videoanalyse und Nachverfolgung durch Überwachungskameras. Oft auch durch entsprechende Beschlüsse der Regierungen selbst durchgesetzt. (Quelle: siehe Wikipedia-Link oben).

Gespenstisch ist auch, wenn man im Web nach Verint sucht: Außer den offiziellen eigenen Seiten, sowie denen bei Facebook, Twitter, Yahoo, etc. findet man auf der ersten Google-Seite rein gar nichts. Hier scheint irgendwie die Welt komplett in Ordnung zu sein (was nicht zutrifft). Erst auf Seite 3 berichtet ein Blogger über das von mir erwähnte Buch und verweist auf bestimmte Stellen darin. Nur einen Link darunter gibt es den Eintrag bei buggedplanet.info, ein Wiki, das von Chaos-Computer-Club-Mitglied Andy Müller-Maguhn betrieben wird und westliche Unternehmen listet, die Überwachungstechnologie an autoritäre Regime liefern. Weiterzusuchen lohnt ab hier nicht mehr, es sei denn man möchte einen Job bei denen, ein Video sehen oder blödsinnige Produktbeschreibungen lesen.

Mit den News verhält es sich nicht anders: Die erste Seite liefert fast ausschließlich Pseudo-Informationen. Also wie war das Wachstum in dem und dem Bereich, was gibt es Neues von Verint, etc. Nur ein Link erscheint pikant: Dass nämlich die „Tele’Train Software“ aus Amsterdam von Verint gekauft wurde. Das ist jetzt noch keinen Tag her.
Grandios sind auch die deutschen Newsseiten: Es gibt 3! Links. Zwei drehen sich um „Mitarbeiterzufriedenheit“. Einer ist immerhin von heise bzgl. „Neuausrichtung der Kommunikationsüberwachung in der Schweiz“. Ab hier habe ich frustriert aufgegeben nach etwas zu suchen. Wie man sieht wird trotz des größten Geheimdienst-Skandals aller Zeiten und eines mittlerweile 4-5 Jahre alten Buches, wo so oder so alles bereits drin stand, was ab Juni „heraus kam“, auf Verint keinerlei Bezug genommen, nirgendwo.

Nun gut. Schauen wir den Rest des Tages wieder Katzenbilder. Ist ohnehin viel wichtiger.

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virus-weltkarte in echtzeit, ascII-version

Hat schon was, erinnert an alte Textadventures:

echtzeit-virus-weltkarte in python geschrieben
(Screenshot der ASCII-Virus-Weltkarte, CC-BY-SA: ich selbst)

Mit dem Unterschied, dass die Daten hier real sind und in Echtzeit angezeigt werden.

Wenn ich das richtig verstanden habe wurde die ASCII-Karte von Matthew Thomas erstellt. Und das schon 1998. Doch erst seit letztem Jahr beschäftigt sich Jyrki Muukkonen damit. Und er hat wohl auch das Python-Skript gebastelt, das in jeder Linux-Konsole läuft.

Das Skript, sowie die Startseite für das Projekt findet man hier:

https://github.com/jvtm/wm3con. [via]

Die ZIP ist unerheblich groß, das sind bei mir nur 99,4KB. Einmal entpackt reicht ein einfaches

./wm3con.py

in eben diesem Ordner, um das in der Konsole ans Laufen zu bringen.

Gefällt mir sehr gut. Seit ich das nutze frage ich mich, wie ich das an die Wand hängen kann. Vielleicht mit dem Pi und einem externen Display. Hoffentlich ist das den Aufwand wert. Irgendwelche Ideen oder Tipps?

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google vs. tor (oder: google go home)

Das passiert, wenn man mit TOR über Google nach etwas suchen möchte:

google vs. tor

Ist das „Worst-Case-Scenario“. Wenn die Suchmaschine gute Laune hat, dann lässt sie einen einen CAPTCHA eintippen, um an die Startseite zu kommen. Grandios.

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firefox os ab dienstag!

Yay! Sehr, sehr gut:

firefox smartphone in de bald bestellbar

Das erste Smartphone mit Firefox OS ist ab nächster Woche in DE-Land erhältlich!

Es wird direkt über Congstar vertrieben, was die doch gleich sympathisch macht:

http://www.congstar.de/firefox-os/.

Hier die technischen Spezifikationen:

3,5“ Display
480x320px Auflösung
1 GHz Qualcomm-Prozessor
512MB Speicher
256MB RAM
Abmessungen: 115 x 62,3 x 12,2 Millimeter
Akku: 1.400 mAh

Wie man sieht sind die etwas bescheiden. Das tat dem ersten Firefox-Smartphone in Spanien allerdings keinen Abbruch: Hier war das Gerät als es vor wenigen Monaten erschien innerhalb kürzester Zeit vergriffen.

Wer also Interesse an einem starken Stück Smartphone-Geschichte hat: Zuschlagen!

P.S.: Es gibt einen Simulator dieses Betriebssystems, wo man sich einen Überblick zu den Funktionen bereits jetzt holen kann: Firefox OS Simulator, 48.8MB Download, Chip.de.

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nexus 5

Ich bin ein riesen Concept-Art-Fan, aber leider wird das neue Nexus 5 so nicht aussehen:

google nexus 5 concept art by sph1ire
(oben: Nexus 5-Conceptart von Sph1re)

Hochaktuell ist das Thema dieser Grafik vom März 2013 trotzdem: Samsung will nämlich noch diesen Monat, zumindest im Heimatland Südkorea, ein Smartphone mit „Kurvendisplay“ herausbringen. Yeeha! Das klingt sexy im englischen Original („curved display“), lasst uns nur noch hoffen, dass es entsprechend ausschauen wird.

Das eigentliche Thema dieses Beitrags ist ein anderes: Das offizielle Servicehandbuch über 281(!) Seiten zum LG D82x (offizielle Typbezeichnung des Nexus 5) ist nämlich, natürlich versehentlich, über die Dokumenten-Upload-Plattform Scribd erhältlich. Pardon: Gewesen.

Besucht man diese Adresse, wird man von der Nachricht begrüßt, dass LG Electronics höchstselbst diese Inhalte hat vom Netz nehmen lassen.

Nun, wie das Web nun mal ist, viel gebracht hat das nichts: Die schematischen Skizzen sind weiterhin über diverse Quellen zugänglich. Die bestätigen eigentlich, was man bereits im Vorfeld auf Bildern sehen konnte.

Wirklich wichtig waren hingegen die Specs. Neben einem 4,95“(?)-Display werden 16/32GB Speicher, 2GB RAM, ein Snapdragon 800 mit 2,3GHz, 8MP-Kamera hinten und 1,3MP(!?)-Kamera vorne, einem mittelmäßigen 2300mAh Akku, dem üblichen internen Sensoren-Gedöns (Gyroskop, etc.), Benachrichtigungs-LED, kabellosem Laden und NFC sehr viele Gizm(e)os mitgeliefert. Der Preis für die 16GB-Version wird, jüngsten Informationen zufolge, bei 299€ liegen.

Vor allem der Akku und die Kamera vorne und hinten machen dieses Gerät zu keinem Highend-Smartphone. NFC ist nicht wirklich neu, Notification-LEDs ebenfalls. Das kabellose Laden ist nett, aber jetzt kein Totschlagargument sich dieses Smartphone zu holen. Darüberhinaus besteht technisch fast keinerlei Unterschied zum G2 von LG.

Insgesamt verhält es sich mit den Nexus-Geräten so: Sie geben meist den Standard vor, was für neue Androidversionen benötigt wird. Wer also bereits ein Highend-Smartphone aus diesem Jahr 2013 hat, der wird mit den folgenden Android-Iterationen keinerlei Probleme bekommen. Mit Kitkat sowieso nicht und wohl auch nicht mit der Version 5. Denn, wenngleich es noch keine Version 5 von Android gibt, das wird auf diesem Gerät laufen müssen. Sonst hätten die Maestros von der Marketingabteilung sich diese Zahl auch sparen können. Für die Displaygröße steht die Fünf nämlich nicht, wie man oben lesen kann.

Fakt bleibt am Ende auch: Google hat mit seinen Nexus-Geräten einen Nerv getroffen. Denn selten gab es so viele Features und so viel gute Hardware für so wenig Geld. Und wenn man sich das Samsung Galaxy, sowie v.a. das Nexus 4 genauer angeschaut hat; das waren Design-Schmuckstücke, die hier sogar einen gewissen Impact hinterlassen konnten.

Wie immer fehlt dem Nexus der Slot für eine externe MicroSD-Speicherkarte. Google hat hier leider auch den übelsten Trend in Android aller Zeiten gesetzt. Indem der Konzern seit Version 4.2 vorschreibt (teilweise auch schon früher, je nach Gerät), dass keine Apps mehr auf die SD-Karte verschoben werden können, will man die Nutzer dazu „ermuntern“ möglichst viele Google-Dienste zu nutzen. Am besten streamt man einfach alles, das ist eine Vision davon. Man macht sich aber hier nicht nur komplett abhängig, sondern schont auch nicht den Geldbeutel. Zudem sind die mobilen Netze in keinster Weise in der Lage alles immer überall zu streamen. Die kommen schon mit begrenzten Pseudo-Flatrates nicht klar. Bisher ist diese Strategie also ein reines Hirngespinst von wem auch immer bei Big G. Und eine Änderung ist nicht in Sicht: 500MB im mobilen Netz zu übertragen kostet den Nutzer in den USA(!) derzeit pro Monat 85$.

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der erste browser fuer das web

1990 wurde die CERN-Praktikantin Nicola Pellow damit beauftragt den ersten Browser für das Web zu schreiben, der Webdokumente unabhängig von Rechner und Betriebssystem jedem zugänglich machen sollte. Ein essentielles Konzept, das mit dem WWW verfolgt werden sollte, war nämlich „universal readership“ (engl.: allumfassende Leserschaft).

Ihr Endergebnis, nur einen Monat später, sah dann so aus:

http://line-mode.cern.ch/www/hypertext/WWW/TheProject.html. [via]

Ab Januar 1992 konnte man die erste stabile Version dann als Download herunterladen.

Auch wenn der eigentlich erste Browser WorldWideWeb von Tim Berners-Lee eher an unsere Werkzeuge heute erinnert: Der lief nur auf NeXT-Computern. Und somit war zu Demonstrationszwecken, was das Web ist und was das eigentlich alles soll, der einfach hinfällig.

Ich verstehe, dass alleine dieser Satz die heutige Generation völligst überfordern muss: Menschen, die mit Facebook, T(z)witter, YouTube & Co. aufgewachsen sind und nichts vorher kennen, könnten auf die Idee kommen, dass das alles so gedacht war. Nein, war es nicht.

Videos waren erst gar nicht eingeplant. Und so wie man das hier sieht, war es Usus: Dokumente zugänglich zu machen, egal wo man ist. Der Browser ist text-heavy, die Texte darin ebenfalls und was man zu finden hoffte, war, aufgrund der wissenschaftlichen Behemoth-Einrichtung CERN, eben auch sehr sehr textlastig. Never forget: Mind the roots! HYPERTEXT. Ihr Nutten und Selfie-Creeps.

Heute findet man den LMB konserviert für alle interessierten Menschen unter der obigen Adresse. Und zwar im Zuge des selben Programms, das auch die erste Website überhaupt erhalten soll.

Übrigens kann man selbst heute noch von einem professionelleren Nachfolger überzeugt sein: Der heißt Lynx, stammt ungefähr aus der selben Zeit, wird heute immer noch supportet(!) und ist in jeder Linux-Distribution zu finden.

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android ohne google apps

Es ist nicht so einfach, wie es sich anhört: Proprietäre Google Apps (GAPPS) von einem Android-Smartphone zu bekommen ist unnötig schwer.

Verständlich, aus Firmenperspektive, nicht nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass es sich bei Android um ein „offenes Betriebssystem“ (steht in jedem Handbuch ganz am Anfang) handeln soll.

Außer einem Hacker aus Polen interessiert sich scheinbar auch niemand dafür. In jedem Fall hat CidDeamon das Skript und eine Anleitung in englischer Sprache ins Netz gestellt, die man hier abrufen kann:

http://cidofficial.neocities.org/010.html.

Wird auch dauernd aktualisiert, läuft aber „erst“ ab Android 2.1 (Eclair).

Funktion: Es ist ein Skript, das Root-Zugriff auf das Gerät erfordert. In dem Fall ist natürlich die Garantie weg. Die Privatsphäre hat manchmal seinen kleinen Preis. Auch ist ein Factory Reset nach Abarbeiten des Skripts nötig, was das Gerät in den (sauberen, in dem Fall) Ausgangszustand zurücksetzt. Also macht ein Backup von allem, was euch wichtig ist.

Mit einer emulierten Konsole (die App Terminal Emulator), müsst ihr daraufhin nur noch wenige Schritte ausführen:

su
cd /sdcard/gappsremover
sh fire.sh

Zwei Minuten warten und fertig!

Natürlich sind nicht alle Google Apps von Haus aus böse. Was Entertainment und Kommunikation betrifft haben manche Apps von Google eine sehr gute Qualität. Doch auf der Website sind auch bedenkliche mit einem Ausrufezeichen markiert, weshalb sich eine Deinstallation definitiv lohnt. Hier, was das genau ist, von mir übersetzt:

* 3G/WLAN Standort (!)
* Lesezeichen-, Kalender-, Kontakte-Synchronisation (!)
* Daten-Backup auf Google-Servern (!)
* Google Updater (ohne darauf hingewiesen zu werden, kann zu höheren Rechnungen führen) (!)
* Galerie, Kamera, Camcorder, Panorama-Modus (!)
* Google+ (!)
* Google Chrome [4] (!)
* Google Earth (!)
* Google Keep (!)
* Google NFC Tag (!)

Wie man sieht sind das einige, auch beliebte. Und es werden immer mehr…

Schlusswort:
Um sich Ärger zu ersparen legen viele ROM-Entwickler ihren Custom ROMs ein schlankes GAPPS-Paket bei. Man darf nicht vergessen, dass viele Umsteiger ihre Apps aus dem Play Store vermissen werden und nicht bereit sind sich jedes Update irgendwie auf ihr Gerät zu frickeln. Das Skript zu benutzen ist daher lohnenswert, wer nicht viele Apps hat, etwa weil er nicht sehr viele braucht oder eben durch das Gerät selbst eingeschränkt ist. Oder eben Neueinsteiger in Android.
Wer bereits hauptsächlich und sehr oft Applikationen über den App Store lädt (immerhin sind es derzeit über 800.000), der wird momentan noch Schwierigkeiten haben sich passenden Ersatz zu holen: Wie bereits erwähnt enthält das alternative und freie Repository F-Droid nicht mal 800. Hier ist einfach Geduld gefragt.

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ssd aus alten microsd-karten

Es gibt Ideen, die sind so naheliegend, man muss sich an den Kopf fassen:

ssd aus alten flashspeichern

Der Ausschuss an MicroSD-Karten wird eher zunehmen, deshalb ist dieses Zubehör wohl mit einer sicheren Zukunft bedacht.

Hier passen vier MicroSD-Karten mit einer maximalen Kapazität von jeweils 32GB rein, macht also am Ende eine (fast) nagelneue & schlanke SATA-Festplatte mit 128GB.

Die Kapazität wissen wir, was mir noch wichtig gewesen wäre ist der Speed. Auf der Website steht zwar, dass „Windows Experience Index“ diesem Werk dann eine 3,6 vergibt; was nicht sonderlich viel ist und zum anderen interessiert mich einen Dreck, was Windows über meine Hardware denkt.

Preis liegt bei ca. 80$, das sind runde 60€. Kann man lassen:

http://geekstuff4u.com/microsd-ssd-creator-kit.html#.UkSJumRxtpg. [via]

Dafür 5 Tage direkt aus Japan ist nicht übel. Nettes Gadget.

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interaktiv: bewohnbare planeten

Es gibt eine interaktive Karte zu potenziell bewohnbaren Planeten:

http://exoplanets.newscientistapps.com/. [via]

Und das funktioniert so:

Das Kepler-Weltraumteleskop aus 2009 beobachtete einen ganz bestimmten Bereich in der Nähe des Sternbilds Schwan. Bezogen auf den typischen Nachthimmel ist dieses Grid ziemlich klein, es sind dennoch 150.000 Sterne anpeilbar gewesen in den vier Jahren.

Was Kepler dann macht ist recht simpel: Sollte ein Stern einen Trabanten besitzen, macht sich das in in der Leuchtstärke bemerkbar. Nur kurzzeitig nimmt diese ab, aber so, dass Kepler das messen kann. Jedenfalls, anschließend werden auch alle Planeten ausgeschlossen, die mindestens den zweifachen Durchmesser der Erde haben; warum man dies macht ist mir etwas unklar, versucht man hier wohl offiziell Gasplaneten (wie Jupiter) zu exkludieren.

Naja, ab hier bleibt nicht mehr viel übrig als die habitablen Zonen festzustellen. Die menschlichen Messgeräte sind einfach zu schlecht, um sicher zu sagen, ob man auf diesen potenziell lebensfreundlichen Planeten Wasser vorfindet. Oder ähnliche Substanzen, etc.

Es kommt aber noch dicker: das Kepler-Teleskop kann auch nur die direkten Transits beobachten. Kreist eine neue Erde in Form eines anderen Winkels vor einem Stern, sieht Kepler rein gar nichts.

Hier noch ein paar Zahlen & Fakten: Durch das Teleskop wurden 0,28% des Himmels beobachtet. Dabei auch nur in einer Entfernung von maximal 3.000 Lichtjahren, was weniger als 5% der Sterne in diesem Blickfeld ausmacht.

Gibt es denn endlich ein Ergebnis? Nur Hochrechnungen. Würde man die 0,28% hypothetisch auf den gesamten Himmel beziehen, es wären

15-30 Milliarden bewohnbare Planeten.

Immerhin. Wohl alleine in der Milchstraße.

Sollte der Text jetzt etwas negativ rüberkommen, dann liegt das an der verwendeten Technik: Die ist einfach Schrott. Das tut dem Erlebniseffekt am Ende erstaunlicherweise jedoch keinen Abbruch: Die wichtigste Slide ist die mit der Überschrift „the search continues“. Wenn man bedenkt, dass jeder kleine grüne Punkt hier in der Bewegung jede Nacht auf uns herunterstaunen könnte; die Hoffnung stirbt zuletzt. Gesegnet seien jegliche Formen von Intelligenz.

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exif-photodaten-spionage

Das war 2008, vor fünf langen und harten Jahren schon:

xkeyscore: exif data nutzung

Diese Folie kam jedoch erst kürzlich ans Licht und stammt aus den Beständen vom guten Herr Snowden bzgl. der Spionage-Software XKeyscore.

Im Kern geht es hier einfach um das Interesse von Geheimdiensten (NSA, GCHQ, BND, usw.) an den Metadaten, wenn ihr Photos macht. Egal ob Smartphone, Handy mit Kamera oder Digitalkamera, etc.: Mit eurem Bild werden allerlei Hintergrundinformationen gespeichert. Beispielsweise Kamerahersteller, Linsentyp, Datum, Uhrzeit und manchmal sogar der _exakte_ Standort.

Dieser Umstand hat z.B. einem gewissen Herrn McAfee letztes Jahr den Kopf gekostet: Weil ein paar Idioten-Jouhurnalisten vom Vice-Magazin ihn im guatemaltekischen Dschungel mit einem iPhone 4S photographiert haben, konnte ihn die Polizei dort festnehmen und zurück in die USA schaffen, wo er wegen Mordverdachts gesucht wurde. Der Link hier [via] liefert alle Informationen, die mit dem Photo gespeichert wurden; selbst heute noch(!). Shit is crazy.

Zudem könnt ihr dort selbst Bild-URLs eingeben, um zu schauen, was an Metadaten mitgeliefert wird.

Fassen wir nochmal zusammen: EXIF IS EVIL! Tut euch selbst einen Gefallen und ladet keine unbearbeiteten Bilder irgendwo hoch _und_ versendet die nicht weiter; weder per Email, SMS oder sonstwie.

Fakt ist nämlich auch (korrigiert mich, wenn ich hier falsch liege, doch es wurde von mir mit eigenen Bildern ausprobiert): Sobald das Bild durch ein Bearbeitungsprogramm gelaufen ist (das kann Photoshop, Instagram, EyeEm oder sonstwas sein) sind diese EXIF-Daten nicht mehr in voller Ausführlichkeit (und manchmal auch überhaupt nicht mehr) verfügbar. Im Endeffekt dem Dienst, der die Bearbeitung übernahm, aber schon.

In Zeiten von Breitbandinternet und der Möglichkeit auf so ziemlich unbegrenzten Webspace werden sich aber immer weniger Menschen um so etwas Gedanken machen. Wundert euch daher nicht, wenn ihr nach einem Bildtausch den Staatsschutz an der Tür habt.

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iphony VII

Die neue Slow-Motion-Funktion der degenerierten iPhone 5S-Kamera ist ja doch zu etwas gut:

Stress-Test nicht bestanden. EPIC FAIL.

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