Februar, 2016: die Legende besagt, dass zwei Künstler die „aktualisierte“ Erklärung zur weltberühmten Nofretete-Büste im Neues Museum zu Berlin mit einer Aktion zurechtrücken wollten. Seit Neuestem ist nämlich der Zusatz verschwunden, dass es sich bei der Büste um eiskalte Raubkunst handelt.
Also verschwand eine 3D-Kamera unter einem Schal und der Laptop im Rucksack, um einen der wichtigsten und schönsten 3D-Scans der Öffentlichkeit via Internet als STL-Datei zugänglich zu machen:
http://nefertitihack.alloversky.com/. [via]
Für die Datei braucht man spezielle Programme, um diese zu öffnen/zu manipulieren. Auf Android etwa „CAD Assistant“.
Auch wenn der Wahrheitsgehalt dieser Legende im Laufe der folgenden Wochen nach dem Hack in Zweifel gezogen wurde, ist es doch ein Statement: zum einen gibt Berlin die Büste nicht mehr nach Ägypten, wo Nofretete eigentlich hingehört, da diese bereits zu einer Art „deutschen Identität“ geworden sei. Das ist natürlich Neusprech für „die gehört jetzt uns, könnt ihr Araber machen, was ihr wollt“. An den Einnahmen beteiligt Berlin Ägypten wohl auch nicht, sonst wäre schwer zu erklären, warum seit Dekaden ein Disput zwischen beiden Ländern zu diesem Thema tobt.
Zum anderen ist es eine rechtliche Streitfrage: wem gehört diese Jahrtausende alte Büste eigentlich? Die Antwort geben die Künstler durch die Aktion selbst: jedem. Hier sind eure wohlverdienten 100MB!
Es dürfte massiv einfacher werden jetzt Kopien der Büste herzustellen, etwa für Schulen, Ägyptologie-Studenten oder einfach auch für Merchandising. Am Ende wohl nicht nur für arme Länder wie Ägypten. Ziel erreicht, will ich mal meinen, kudos!
Zur Hälfte Kunst, zur Hälfte Luftreiniger:
Quelle: Studio Roosegarde
Peking ist eine der dreckigsten Städte der Welt. Hier müssen die Kids bei Smog-Alarm auch mal komplett zuhause bleiben. Das ist hängen geblieben bei Daan Roosegaarde, einem niederländischen Künstler, als er dorthin mal einen Abstecher gemacht hat.
Das Problem wollte er so nicht stehen lassen und hat im Rahmen eines Smog Free-Projekts diesen speziellen Turm entwickelt.
Der Turm ist ca. zweistöckig, saugt innerhalb von nur einer Stunde über 30.000 Kubikmeter Dreckluft weg und reinigt diese von den Dreckpartikeln. Laut den Statistiken der Website sind das in 41 Tagen immerhin 10 Pekinger National-Stadien gewesen. Betrieben wird der Turm durch Windenergie.
Da im Jahr durch Luftverschmutzung mehr Menschen sterben als durch Malaria und AIDS zusammen ist das doch eine höchst positive Meldung.
Was ich nicht so ganz durchschaue ist der künstlerische Aspekt hier: man will nebenbei nämlich 300 spezielle „smogfreie Ringe“ herstellen, also Schmuck, Nippes, unwichtiges Zeug.
Zweifel gibt es auch von der WHO: man traut den Angaben des chinesischen Umweltamts nicht so recht. Außerdem sollen die Möglichkeiten hier arg begrenzt sein. Man spricht davon, dass der Turm wohl einen besseren Job mache vor kommender Luftverschmutzung zu warnen, als diese zu vermeiden und nennt ihn daher auch bereits „haze warning tower“.
Lassen wir beide negativen Aspekte (Schmuck, Effizienz) weg, schafft Roosegarde doch etwas von Wert: das Bewusstsein (& gleichzeitig eine Lösung) dafür, welche Probleme heutigen Städten blühen; die Weltbevölkerung wird wohl wenig dafür tun nicht mehr zu wachsen und sich bei der Landflucht nicht aufhalten lassen. Und wie einem essentiellen Problem der Luftverschmutzung entgegen gewirkt werden kann.
Man kann sagen, was man will, doch der Spruch „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!“, ist heute einen Scheißdreck wert. Jüngstes Beispiel: Pebble.
Pebble war ein Kickstarter-Projekt, bei dem alles richtig gemacht wurde. 2008 kamen Smartphones, 2012 wollte man das Pendant für das Armgelenk schaffen. Man sammelte über 10 Millionen US-Dollar von Interessenten und Unterstützern zusammen, was zu der Zeit Kickstarter-Rekord war. Die Geräte funktionierten sogar und wurden zu einem Hit, innerhalb von fünf Tagen verkaufte man im Juli 2013 alle hergestellten Smartwatches. Was bestimmt auch am Preis lag: man schaffte es das erste Modell für läppische 99$ anzubieten. Und bis heute werden Pebble Smartwatches für Design, Funktionalität und Qualität gelobt.
Vor nicht mal zwei Wochen dann die Hiobsbotschaft für Kickstarter– und Smartwatch-Fans gleichermaßen: Pebble wird dicht gemacht. Keinen Support mehr, keine Herstellung mehr, Garantien werden fortan nicht mehr eingehalten. Übernommen wird der Hersteller durch Fitbit, was einem nichts sagen muss, wer nicht auf „Fitness-Tracking“ steht.
Warum? Apple. Das Unternehmen, dem seine Smartwatch-Verkäufe so dermaßen peinlich sind, dass es nicht einmal Verkaufsstatistiken der „Apple Watch“ veröffentlicht. Und die mit dem Release zwei Jahre hintendran waren.
Wie ist so etwas möglich?
Smartwatches sind, zumindest derzeit, nichts, was irgendwie irgendwas ersetzen wird. Sie sind aktuell einfach Ergänzungen von Smartphones. Was damit erreicht werden soll erschließt sich bisher weder den Konsumenten, noch der Tech-Welt. Und dennoch hat die Technologie Potenzial. Eine Handvoll exklusive Apps oder Funktionen, die noch nicht erfunden sind und die nur solche Geräte möglich machen, und bis 2020 hast du deinen Gadget-Armgelenk-Blockbuster.
Doch Pebble, welch Ironie, fehlt scheinbar die Zeit. Die Innovatoren, erste am Markt, Anbieter technisch ausgereifter Hardware (eine Seltenheit im Westen), verkaufen sich hierbei auch noch viel zu billig und erlösen nur 35-40 Millionen US-Dollar mit dem Verkauf. Und bleiben auch noch komplett auf den Schulden des Unternehmens sitzen. Und Aktien für Mitarbeiter wurden über Nacht wertlos. So wenig ist also ein Avantgarde-Entwickler-Team mit funktionierendem Produkt heute wert. Was ein Horror!
Ganz ehrlich: hätte ich 50 Millionen US-Dollar gehabt, ich hätte die Firma vor Fitbit gekauft. Alleine um Apple zu dissen. Und hätte viel härtere Werbekampagnen gegen diese grottenhässliche, unterbelichtete, feature-lose „Apple Watch“ gefahren. Einfach aus Spaß, in meiner Freizeit.
Doch die Realität geht anders, hier zählen Innovationen nicht. Du kannst die beschissenste Hardware verkaufen und mit jedem neuen Release weitere Schnittstellen streichen (siehe Apple), dann noch völlig auf Design-Innovationen verzichten, wenn du Werbung fährst wie im Welt-Krieg, ist doch wurscht, du wirst genügend Vollpfosten finden, die dir das aus den Händen reißen. Und die Finger gleich mit.
Nun. Gut. Nach der Oculus Rift ist dies hier das zweite Super-Projekt, dass vor reichen Dinosaurieren in die Knie gehen muss und sich auflöst, für unter Wert verkauft und dem egal ist, was danach passiert. Da beides populäre Kickstarter-Projekte waren, dämmert mir langsam, was „Crowdfunding“ bedeutet: hier werden die Leute auch nur für dumm verkauft. Aber die Website dazu, mit den vielen super-bunten Bildchen und Hipster-Videos, sieht halt einfach geil aus!1 They call it „innovative“. My a$$!
2016 war auch das Jahr mit einem massiven Krieg gegen Torrent-Seiten. Dabei ist die Technologie genial und das Prinzip dezentral wie das Internet selbst. Eines der Haupt-Features ist z.B., dass die Geschwindigkeit des Downloads zunimmt und die Zeit dafür ab, wenn viele Leute die selbe Datei „seeden“. Ein Protokoll bei dem alles richtig gemacht wurde. Eigentlich.
Denn wie mit jeder Technologie kann man damit auch Schabernack treiben. Bei BitTorrent lag von Anfang an der Fokus auf Filesharing. Und in meiner Wahrnehmung so richtig durch die Decke ging die Idee, als die eDonkey-Server abgeschaltet wurden, weltweit, und man nach brauchbaren Alternativen suchte für, eben, Filesharing. eDonkey konnte man empfindlich treffen, indem man einfach irgendwo die Server ausfindig machte und sie abschaltete, es war zentral organisiert. BitTorrent kann man nicht mehr abschalten, wie das Internet selbst. Der dezentrale Aspekt war einer der Hauptgründe für den Durchzug ab 2001, als es öffentlich vorgestellt wurde.
Mitte Juli 2016 war es dann so weit: Artem Vaulin, 30-jähriger Betreiber von KickassTorrents (KAT), wurde in Polen verhaftet. Mit Druck aus den USA, es gab insgesamt vier Anklagepunkte gegen ihn. Wenig später musste seine Seite dichtmachen, sie übertraf 2014 The Pirate Bay an Traffic und war wie die Seite aus Schweden ein Torrent-Verzeichnis. Nur fand man darin eben keine trockenen Schinken aus der Welt der Wissenschaft, sondern Hollywood-Blockbuster, Pornos, gecrackte Software/Spiele und vieles andere Illegale mehr.
Zwei Wochen später ging dann auch torrentz.eu offline. Und wahrscheinlich viele weitere Seiten, da die Betreiber ja fürchten mussten das selbe Schicksal zu erfahren wie Vaulin.
KAT wiederzubeleben brachte übrigens bis heute nichts: zwar versuchte man es auch vorher schon über das „Darknet“. Das wird aber noch mehr und mächtiger überwacht wie das offene Web und dementsprechend war die Idee wenig erfolgreich. Bei reddit gibt es noch eine hartnäckige Gruppe Fans, die immer mal wieder URLs zu KAT-Spiegeln ins Netz stellen, siehe hier. So richtig Dateien findet, bzw. downloaden, kann man dort aber nicht mehr.
Gedanken braucht man sich um KAT nicht machen, hier sprießen dauernd neue Verzeichnisse aus dem Boden. In naher Zukunft werden die schon bald größer und mächtiger sein. Doch natürlich sind auch diese wieder abschaltbar.
Werdet nicht wie Artem, werdet lieber wie Bram! Denn was Artem gemacht hat war eine (gute und konsequente) Idee kopieren, die es bereits zu Hauf gab. Was Bram gemacht hat wird aber niemand mehr wegkriegen, solange es das Internet gibt.
In diesem Sinne: ein Hoch auf BitTorrent! Can’t touch thiz!
Silizium ist neben Sauerstoff das Element, das am meisten auf der Erde vorkommt. Warum Mutter Erde bisher nicht selbst auf die Idee kam Organismen zu entwickeln, die auf diesem Element Nr. 14 basieren, ist Wissenschaftlern schleierhaft.
Also nahmen ein paar Forscher vom California Institute of Technology (Caltech) das Heft selbst in die Hand und kreierten eben welches. Ein Bakterium zwar, aber immerhin.
Leben, wie wir es eben nicht kennen: könnte so aussehen, wenn es nach Künstlern geht. Mögliche Anwendungen, mal abgesehen von Horror-Manga-Szenarien, sind derzeit ganz pragmatisch: Medikamente. Produkte für die Landwirtschaft. Treibstoff. Vorteile dieser Verbindungen: umweltfreundlicher. Und wohl auch günstig herstellbar. Wann diese Lebewesen den Planeten übernehmen, kann noch ein wenig dauern.
1960 gab es mal eine Episode in „Star Trek“. Darin zu sehen war eine Alien-Welt, Janus IV, die eben auf Silizium basiert. Die Lebewesen wurden darin „Horta“ genannt und sahen so aus. Welcher Film war das nochmal, wo erwähnt wurde, dass die Amerikaner entscheiden, wann eine Erfindung öffentlich gemacht wird, weil es sie schon längst gäbe? War ein deutscher Film, wenn ich mich recht erinnere.
Wenn diese Lebewesen dann, irgendwann in der nahen Zukunft, ihren Bakterienstatus verlassen haben werden, wird Trumpland durchgesetzt haben dass silicone bitte schön auch direkt mit Silikon zu übersetzen sei und alle Escherichia coli-Bakterien in Pamelaanderson coli umbenannt. Zu meinem persönlichen Glück werde ich das nicht mehr miterleben müssen.
[Verfasst in KW 42 2016]
Ende September wurden die FBI-Akten von Nikola Tesla für die Öffentlichkeit freigegeben. Insgesamt 354 Scans(!), aufgeteilt in drei PDFs zum Download.
Was zuerst spannend wirkte entpuppte sich beim Durchlesen als graue Schlapphut-Dokumentiererei, wo man sich 73 Jahre, nachdem diese Akten angelegt wurden, fragt, wie langweilig eigentlich der Job eines Agenten des FBI sein muss.
Nikola Tesla, und auch sein Neffe Sava Kosanovich, kommen in diesen Dokumenten nicht wirklich gut weg. Im Laufe der Zeit wird Kosanovich gar zum Opfer der Hexenjagd der McCarthy-Ära, wozu er, ich spekuliere, wahrscheinlich nicht einmal was dafür konnte. Er kam eben einfach aus dem „falschen“ Land.
Auch dieses ständige Herumreiten auf Teslas Idee des „death ray“, was er eigentlich „Teleforce“ nannte und womit es möglich sein sollte, ein Land gegen jedweden Angriff aus der Luft zu schützen, zeigt das doch sehr einseitige Interesse des FBI an den Inhalten der Themen des genialen Erfinders, dem wir solche wichtigen Erfindungen wie den Wechselstrom verdanken.
Damit sich niemand mehr die Mühe machen muss einzuschlafen bei der Lektüre, habe ich hier meine Lesezeichen mit Seitenangabe zusammengefasst. Es soll als Grobabriss genauso dienen wie als Schnellübersicht, worum es hier drin geht. Diese Liste ist rein subjektiv, ich denke es lässt sich trotzdem etwas damit anfangen, schon alleine als Grobüberblick. Viel Spaß:
Wie man unschwer erkennen kann hält sich das Berichtenswerte der vielen veröffentlichten Akten in Grenzen. Der Großteil der ersten 250 Seiten, wo man sich schwer durchkämpfen muss, ist das traurige Protokoll des FBI sich der Anschuldigung zu erwehren, die Behörde, und nicht Alien Property Custodian, hätte sich als Erste am Ort von Teslas Tod durch seine Sachen und seinen Tresor gewühlt. Auch die vielen folgenden Scans aus Büchern früher Biografien des Erfinders zeigen, dass das FBI nicht wirklich daran interessiert war, oder schlicht nicht genau wusste, mit welchem prominenten Toten sie es hier eigentlich zu tun hatten.
Ferner liegt der Schwerpunkt zum einen auf der Überwachung von Sava Kosanovich, Teslas Neffen. Kosanovich sollte der wichtigste Akteur im frühen Verwalten von Teslas Nachlass werden. Als sein Neffe und Politiker gelang ihm auch die Rückführung vieler persönlicher Gegenstände nach dem damaligen Jugoslawien. Dass gerade Kosanovich es ist, der im Laufe der Zeit protokollarisch denunziert und als Opfer der Hexenjagd auf Kommunisten der McCarthy-Ära endet, ist ein gutes Beispiel für die Verrücktheit der späten 40er- und gesamten 50er-Jahre des 20. Jahrhunderts.
Der zweite Schwerpunkt liegt ganz klar auf der militärischen Verwendung des „Teleforce“, bzw. von „death rays“, wie es hier gerne genannt wird. „Teleforce“ wird als das Allheilmittel betrachtet, was Luftverteidigung betrifft, ja es wird sogar behauptet es könne atomare Angriffe blocken, was selbstredend eher eine verzweifelte Hoffnung darstellt. Eines von Teslas wichtigsten und am härtesten ignorierten Themen, die „Freie Energie“, wird nur beiläufig erwähnt. Überhaupt scheint sich das FBI um die technischen Errungenschaften und Ideen von Nikola Tesla genauso wenig zu interessieren wie um deren Umsetzbarkeit. Diejenigen, die sich dafür interessierten, sind meist Biografen oder Autoren.
Fazit: man bekommt weniger Einblicke in Teslas Welt der Ideen und Erfindungen, als in die tägliche Arbeit des FBI. Das Ergebnis kann man gerne für sich selbst sprechen lassen, wie ich finde. An vielen Stellen liest man auch, Tesla sei gegen Ende des Lebens ein schusseliger alter Mann gewesen, der nur noch darauf Acht gegeben haben soll, dass man Tauben füttert. Halten möchte ich es hier wie Peter Savo, der Mann hat es bereits auf Seite 251 erwähnt: „Nachrichten über fliegende Untertassen“ und „Kommunikation mit Raumschiffen fremder Spezies über Radioempfänger(!)“ sind genau die Themen, die eben nicht aufzeigen, was für ein genialer Erfinder und seltener Mensch Nikola Tesla war. Das so zu betrachten schadet nicht nur seinem Ruf, sondern zeigt, wie dumm und überflüssig die Welt bereits um 1940 war. Leider hat sich daran bis heute sehr wenig geändert. Besser geworden ist man hingegen in der Vermarktung eben genau solcher zweifelhaften Themen, ja man hat es sogar geschafft eine ganze Industrie drumherum aufzubauen, eine „Welt des Entertainment“(C)(TM). Mit Alien-Radioempfängern in Kuchenform, die man bestimmt bald auf Kickstarter finanzieren können wird und die dann von McDonalds aufgekauft werden, ähnlich dem Schicksal der Oculus Rift.
[Verfasst am 29. September 2016]
Die letzte Runde meines kleinen feinen Bitcoin-Mining-Pools hat 181 Tage gedauert, also fast ein halbes Jahr. Als Auszahlung bekam ich Bitcoins im Wert von ungefähr 5,29€. 50W frisst mein Miner allein, macht ca. 218,4kWh oder 61,15€ bei einem Durchschnitts-Strompreis von 0,28€ pro kWh.
Wie sich unschwer erkennen lässt: so modern und richtungsweisend Bitcoin-Mining auch ist, es ist mega-schwer dieses Hobby finanziell zu rechtfertigen. Sollte der Bitcoin-Preis 2033 nicht bei mindestens dem Zehnfachen liegen wie aktuell 540€/Bitcoin, wird diese Zeit wohl als dümmste meines Lebens durchgehen.
Jetzt mint man aber natürlich nicht nur für sich selbst: theoretisch steht mein Miner im Zimmerchen ja dem kompletten Netzwerk zur Verfügung. Für Transaktionen direkt über mein Gerät bekommt man von den Pools üblicherweise Boni. Nur ging in den drei Jahren, seit ich Bitcoins mine, bisher keine einzige Transaktion über eines meiner Geräte. Ich bekam noch nie Boni. Es stärkt einem aber trotzdem irgendwie den Rücken, diese Hypothese. Am Ende sorgt man ja für die Sicherung der allerersten digitalen Währung der Welt. Richtig!?
Nun, äh. Bitcoins bleiben eben Bitcoins. Faszinierend wird die Geschichte im digitalen Geschichtsbuch haften bleiben, als komplexe mathematische Formel, wahrscheinlich erdacht von einem oder mehreren asiatischen Hackern, die es fertig gebracht hat Geld aus dem Stromnetz zu ziehen zum einen, und zum anderen eine Parallelwährung zu schaffen, die nicht nur anonym, sondern auch dezentral ist und aktuellen Geldwährungen, zumindest zeitlich begrenzt, die Stirn bieten konnte.
Zum Thema Wirtschaft gehört nur leider auch immer Wirtschaftlichkeit. Und, sehen wir es von außen oder versuchen es zumindest: wenn eines Bitcoin nicht war, dann wirtschaftlich. Es ist eines dieser „1st world experiments“, das durch die Decke gegangen ist. So wie GPS. Oder die Atombombe. Oder das Internet selbst. Etwas, was einmal angestoßen nichts und niemand mehr stoppen konnte. Eigentlich auch immer etwas zutiefst Unmenschliches. Ein weiterer Sieg der Künstlichkeit. Ende offen, Ausgang ungewiss.
Nun ja, wenn es uns einmal nicht mehr gibt, das dürfte ja bereits in wenigen Jahrhunderten der Fall sein, wir hatten es wenigstens versucht. Schade nur, dass es niemanden mehr jucken können wird. Und da beißt sich der Hund selbst in den Schwanz seit mindestens 2016 Jahren.
ATLAS@home gehört zu den anspruchsvolleren BOINC-Projekten: auch hier ist zwingend eine virtuelle Maschine erforderlich, um am Projekt teilnehmen zu können, die permanent viel über das Internet kommuniziert. Ferner lässt sich noch über eine spezielle XML einstellen, ob man mit nur 1 CPU oder mehreren rechnen möchte. Das sind Hürden, die für Newbees erst einmal genommen werden müssen, also zwingend über Online-Recherchen. Ist man hier durch, was oft nur über Herumexperimentieren gelingt, belegt das Projekt permanent 2,2GB RAM. Pro CPU, wohlgemerkt.
Das erklärt vielleicht so ein bisschen, warum ich hier innerhalb weniger Wochen zum „Nutzer des Tages“ deklariert wurde:
Vier Wochen den PC kontinuierlich rechnen lassen genügte für diese Ehrung.
Als Goodies bekommen Nutzer auch hier Badges: etwa für wie lange man dabei ist, wie viele Credits man beiträgt, etc.
Richtig cool wird es bei der mitgelieferten Grafik: über „Ansicht“ -> „Erweiterte Ansicht“ -> „Aufgaben“-Reiter -> hier links bei „Grafik anzeigen“, öffnet sich im Browser, wie viele Kollisionen man bereits durchgeführt hat! Dafür klickt man einfach auf „Your Contribution“. Partikelkollisionen von zuhause aus, ahoy!
Ich kann jedem CPU-Cruncher empfehlen hier mitzumachen: schließlich war es ATLAS am CERN, der das Higgs-Boson fand, dieses „gottverdammte Teilchen“, das allen anderen seine Masse verleiht. Und da vLHC@home leider eingestampft und jüngst mit LHC@home gemerget wurde, werden die Mitmachprojekte immer weniger. Da es einige Hürden gibt bei ATLAS@home, wird man hier jedoch sehr schnell als „Nutzer des Tages“ erwähnt.
Fazit: anspruchsvolles Technikungetüm von Projekt, was man hier crunchen kann. Aber ein geiles Gefühl für „unser“ CERN zu rechnen wie auch einen „kleinen ATLAS“ zuhause zu haben! 🙂
Nö? Kein Problem: spiel‘ Schach gegen Galaxien!.
Was startete im Winter 2001 wurde auch im Laufe der Zeit zu einer Verpflichtung für mich. Ich fühle mich als Teil der europäischen Cyberpunk-Kultur für manche Dinge schuldig. Das Jahr 2016, sowie die Veröffentlichungen eines gewissen Herrn Snowden ab 2013 gehörten mit Sicherheit nicht dazu. 🙂
Was ich eigentlich meinte war, auch ich bin mittlerweile Mitte 30. Und viele von uns Spezialisten der ersten Stunde sind auch wieder weg. Da ich die Situation vor 2003 aber schon (mindestens) zwei Jahre sehr gut kannte, als in unserem Sprachraum der Terminus „weblog“ nicht existent war, ist es für mich heute, mit einem Fuß in 2017, fast unerträglich zu sehen, dass man als „letzter Rest“ quasi dafür sorgen muss, dass eine „Szene“, die ja eigentlich nie Wert darauf legte, geschweige denn existierte, noch am Leben ist.
Nun gut, wenn du es nicht machst, macht’s ein anderer für dich. Insofern, willkommen in 2017 und nach zwei langen Jahren Abstinenz zurück im Cyberpunk- sowie Blog-Biz!
Mancher mag sich fragen: „was, zum Henker, hat dieser Mutterficker eigentlich die ganze Zeit gemacht?“ Diese Frage ist durchaus berechtigt. Doch zu meinem Erstaunen, sowie vielleicht für ähnlich Agierende unserer Zeit, es gibt tatsächlich diese „Welt da draußen“. Wissen schon: das Zeug, mit dem man seine Miete, Nahrung, Sexualität verdient. Leider „verdient“, denn das sind für uns als Lebewesen ja auch Grundbedürfnisse, die befriedigt werden müssen. Solange man lebt, geht kein Weg daran vorbei. Also alleine Geld für so etwas zu zahlen ist Selbstkasteiung. Dass man ohne dies zu etwas kommt jedoch, zumindest in der Welt in der wir leben, unmöglich.
Nun gut, ich bin in die Position gerückt, die ich vor 2001 einnahm, gezwungenermaßen: die Rolle des Beobachters. Was ich sah allerdings, die erste Überraschung, war viel schlimmer, als was ich jemals wahr nahm. Also stelle sich bitte niemand vor, dass es mir leicht viel „nichts“ zu sagen und zu schreiben. Es war viel mehr der Versuch, aus dem Dingens, was man angehäuft hatte über drei Jahrzehnte, etwas zu errichten, was bitte sehr nicht innerhalb der nächsten zwei Jahre zusammenfallen möge. Insofern, wirklich verzichten konnte ich sodann auch nicht, siehe href.ninja.
Und überhaupt, wer hätte gedacht, dass es so einfach ist: Mit del.icio.us hatten wir generell das Werkzeug bereits bei der Hand. „Linkt sie tot!“, mehr als das brauchte man gar nicht. Man war nicht nur Sender und Autor gleichzeitig, nö, mit dem Web als Werkzeug hatte man auch das Über-Medium gewählt, mit dessen man sich verständigt wissen wollte. Und war eigentlich, bleiben wir realistisch, Twitter Lichtjahre voraus. Auch technologisch.
Am Ende.
Wir, ich, möchten eine Lanze brechen für die „Elite“. Sry, ich zähle mich dazu. Lebenslauf und Gedönsen, aber „I like“. Ich bin sicher, die Anfeindungen sind nicht so gemeint. „Zeit“. „Bild“. „TV“. Das sind „Feindbilder“ von _uns_. 🙂 Wir haben diese installiert, weil, wissen schon, wir waren heraus-ford-ernd! Wie früher als Hosenscheißer unsere Sandelplätze, Spielzeug ist nun mal zum Spielen da. „Die mächtigste Waffe ist das geschriebene Wort“, so heißt es. Manche verfolgten dies. Andere nicht. Ist ja nichts groß dabei, doch wir haben das 21. Jahrhundert und die Maya überlebt, 9/11 und die Rückkehr von Jesus. Behaupte niemand, wirklich, wir hätten es leicht gehabt! Was nie erzählt wird ist doch auch die Tatsache, dass diese dumme Geschichte weder von uns geschrieben werden wird, noch Korrekturen unterliegen wird. Was uns wieder zu einem der Ausgangspunkte führt: wie verdienst du dir dein tägliches Essen? Eben.
Der Weißwein, den man in den Kühlschrank legen kann, ist nicht mal schlecht. Nutella gibt’s auch nicht überall. Wann, sehr geehrter Hr. Trump, werden meine Nikes nochmals hergestellt in USA sein? Und außerdem: ja, gut, ähhhh…
tl;dr: cipha.net. Kaufen Sie bitte mehr Bücher!
Es gibt noch eine Sache, die ich in 2014 abhaken will. Meine Meinung zu T(z)witter sollte ja inzwischen bekannt sein. Und auch dass ich nicht verstehe, wieso im Web so viel darüber Propaganda getrieben wird, weil ein Web-Service aus dem Kopf eines Masseurs einfach behindert sein muss. Da müssen monatlich Gelder fließen, das kann niemandem geheuer sein, dass ist einfach stinkige, jauchige Scheiße.
Jedenfalls, es scheint neben T(z)witter auch etwas mit dem Arecibo und SETI allgemein nicht zu stimmen.
Es gab da 2012 diesen „Vorfall“: Die hatten in dem Jahr, zum 35. Geburtstags dieses Teleskops, nichts Besseres zu tun, als 10.000(!) unnütze VIP-Messages aus den USA in Richtung des „Wow!“-Signals zu senden.
Es gibt hier jetzt mehrere Schlussfolgerungen:
1. SETI ist am Arsch
2. die USA sind am Arsch
3. die Erde ist am Arsch
4. das Universum ist, dank T(z)witter und Pseudo-VIP-Blabla aus den USA, am Arsch
Wie man es dreht und wendet: Das war kein feiner Zug von den dummen Menschlein auf diesem blauen kleinen Planeten. Und ich würde jetzt wetten, wäre ich bekifft, dass diese Sache Konsequenzen zeitigt. Wenn sie dies nicht schon gemacht hat, die groteske Aktion war ja bereits 2012 (Maya, ähämmm).
In diesem Sinne wünsche ich eine angenehme Nachtruhe und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2015! Rutschen Sie nicht aus! Alles Gute!
Japan mal wieder am Abstreben:
Wenn es einer Nation zuzutrauen ist, so etwas durchzuziehen, dann Japan.
Die Ocean Spiral soll Wohn- und Geschäftsräume für 5.000 Menschen bieten. Jegliche Energie, die für den Betrieb der kleinen Stadt benötigt wird, soll durch Meeresressourcen abgedeckt werden.
Ausgedacht hat sich das eine Firma namens Shimizu. Ebenfalls sind die Universität Tokyo und eine japanische Behörde zu Meeres- und Technologiethemen am Start.
[via]
Sollte passende Technologie bis zum Jahr 2030 erhältlich sein, werden Kosten von ca. 20 Milliarden Euro fällig, wahrscheinlich mehr.
Betont wird weiterhin die Ernsthaftigkeit dieses Unterfangens:
„This is a real goal, not a pipe dream, Shimizu spokesman Hideo Imamura told the Guardian“
Allerdings ist Shimizu eine Expertenfirma großspuriger Versprechen: Von denen stammen Konzepte wie eine Mondbasis, ein Hotel im All und auch schwebende botanische Städte…
Cool wäre die Umsetzung trotzdem. Ich persönlich drücke die Daumen, dass das klappt, zumal die Meere immer mehr die Landflächen verschwinden lassen werden in der nächsten Zeit.
Seit zwei Wochen spielbar in Hildesheim:
Die Idee ist schon älter, so zwei Jahre, und geht auf Studenten der lokalen Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst zurück.
Inzwischen nennt sich das Projekt ActiWait:
http://urban-invention.com/#actiwait. [via]
Und so ein bisschen hofft man auch, Fußgänger daran zu hindern über rote Ampeln zu rennen.
Ganz cool, aber wie ich gelesen habe leider keine dauerhafte Installation.
Wie geil:
Schon mal Platinen in der Spülmaschine gereinigt!? Nein? Probiert es mal aus! o.O
Von allen Ideen, die es für dreckige Platinen gibt, ist das vielleicht die unglaublichste. Also zumindest für mich.
Und dennoch: Der Gerät wurde genau hierfür konzipiert. Ich wusste das auch nicht, doch die kommen wohl regelmäßig in der Pharmaindustrie zum Einsatz. Die machen Geschirr nicht sauber, dafür wurde nicht nur das Pumpsystem verändert.
Das Bild stammt vom CERN:
http://cds.cern.ch/journal/CERNBulletin/2014/49/News%20Articles/1971984.
Dort wird auch erklärt, welche besondere Mischung für das Reinigungsmittel zum Zug kommt.
Ich kann mir nicht helfen, doch ich hätte so etwas gerne für mich in klein. Können wir nicht ein Kickstarter– oder Indiegogo-Projekt aufmachen?
Kopiert den Text, den ihr hier findet, in WhatsApp und schießt so die App komplett ferngesteuert bei einem „Freund“ bzw. einer „Freundin“ ab:
Indrajeet Bhuyan und Saurav Kar, zwei 17-jährige Inder, haben diesen Exploit entdeckt.
WhatsApp soll dadurch aber nicht nur zum Absturz gebracht werden können:
Die 2000 Zeichen lange Nachricht führt dazu, dass man auch den Chatverlauf löschen muss, um den App-Schrott wieder ans Laufen zu bekommen:
„What makes it more serious is that one needs to delete entire chat with the person they are chatting to in order to get back whatsapp work in normal,“ Bhuyan told THN in an e-mail.
I like!
[via]
Meine ehrliche Meinung dazu: Es muss jedes Mittel recht sein diesen programmierten Bullshit aus der Welt zu katapultieren. Überlegt euch: 19 Milliarden US-Dollar für solch einen Müll! Überlegt euch danach, in welcher dummen, geistig umnachteten, verblendeten und irrationalen Zeit ihr wirklich lebt.
„Do you really want to head into the future like this? Look back!“ – Nephlim Modulation Systems, 2003
Wir präsentieren stolz:
Aus den Kategorien „Unnützes Wissen am Abend“ und „Was macht eigentlich die 1. Welt so, wenn ihr langweilig ist?“, der biomimetische Fisch, der von echten Fischen akzeptiert wurde, wie er ist und sogar als Anführer respektiert wurde:
Wir verneigen uns, vor der polytechnischen Universität New Yorks und bedanken uns artig, unsere Welt ist wieder einen entscheidenden Schritt heraus aus der ewigen Verdammnis getreten!
Quelle: www.fuck.this.shit.com.