ah hahahaha! Ich habe eine Weile gebraucht, um mich wieder unter meinem Tisch hervorzubegeben, nachdem ich einen 10-minütigen Lachanfall hatte.
Bill Gate$ will der Menschheit helfen. Doch, wirklich jetzt. Und der beste Weg solch ein hehres Ziel zu erreichen ist, natürlich, tausende Mini-Atomkraftwerke zu bauen! [via] Weil, ihr müsst wissen, es gibt keine sauberere Art der Energieerzeugung! Und diese Idee ist auch nachhaltig!
Der komplette Text ist ein einziges Oxymoron. Bill Gate$ in einem Text zusammen mit „sauberer Energie“ zu bringen hätte eigentlich schon gereicht. Aber auch die Wörtchen „kompakt“ und „sicher“ kommen darin vor. Das ist man ja bereits von Windows gewohnt: alles sehr „kompakt“, also ressourcenschonend und natürlich ist Windows „sicher“, was denkt ihr denn.
OMG, bitte verschont uns. Ich nehme Wetten entgegen, wann uns der erste Prototyp dieser Schnapsidee um die Ohren fiegt. Tschernobyl potenziert mit 1000 macht die Welt auf jeden Fall besser und vor allem schöner. Fische mit drei Augen sind ja auch irgendwie lustig.
Die Energieprobleme der Zukunft werden NICHT durch MEHR Atomkraftwerke gelöst. Egal in welchem Format. Und wenn sie wie ein Rechner unter den Schreibtisch passen. Einen katastrophaleren Denkfehler gibt es ja wohl nicht. Besonders beängstigend finde ich folgenden Satz:
„Denn die Kernenergie erlebt eine Renaissance. Viele Länder planen neue Meiler, um ihre veralteten Anlagen aus den 50er und 60er Jahren zu ersetzen oder um den gestiegenen Energiehunger zu stillen.“
Ich kann euch sagen, warum das so ist mit dieser Pseudo-Renaissance: Da steckt die Atom-Lobby dahinter. Die unterstützt primär in Deutschland CDU und die regieren ja jetzt erstmal noch drei Jahre. Es bleibt also genügend Zeit die Atom-Agenda durchzudrücken und die sieht u.a. eine definitive Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken vor. Da kommt natürlich die famose Idee von Gate$ gerade recht. Mir ist das Lachen vergangen. I spit on you.
FUCK GATES. FUCK MICROSOFT. FUCK ATOMKRAFT. period.
Spiegel Online beschwert sich über Werbe-Blocker wie adblock plus: „Warum Online-Werbung wichtig fürs Web ist“. Die Thematik wurde jedoch gnadenlos geklaut bei arstechnica.com: „why ad blocking is devastating to the sites you love“. Das Experiment von ars technica, Leser auszusperren und die Inhalte der Webseiten nicht mehr zu liefern, wenn adblocker im Spiel sind, ging gnadenlos daneben, was absehbar war und nicht überrascht. Doch scheinbar ist das noch nicht bis nach Hamburg duchgedrungen.
Jedenfalls, schon alleine aus Sicherheitsgründen lohnt es sich Werbeblocker einzusetzen. das Zauberwort hier nennt sich malvertising und beschreibt folgenden Vorgang:
„Malware that exploits holes in popular applications is being delivered by big ad delivery platforms including those run by Yahoo, Fox, and Google, according to Prague-based antivirus firm Avast.“
„Viruses and other malware were found to be lurking in ads last year on high-profile sites like The New York Times and conservative news aggregator Drudge Report.com, and this year on Drudge, TechCrunch and WhitePages.com.“
Man muss überhaupt nichts tun, um sich zu infizieren: Man fängt sich die Schadsoftware nicht ein, indem man irgendwo drauf klickt, sondern sobald die Werbung im Browser geladen wurde.
Seit Dezember wurden durch dieses malvertising genannte Verfahren 2,6 Millionen(!) Rechner infiziert, sagt avast. Alleine 530.000 Infektionen durch den yield manager von yahoo, das ist deren Werbe-Management-Plattform. Die wenigsten, 16.300, sogar durch google double click.
yahoo yield manager und fimserve.com (eine Werbeplattform des Senders fox, zu der auch myspace gehört) waren die krassesten Malware-Schleudern. Zusammen bedienen sie über 50% des amerikanischen Online-Werbe-Marktes und das hat dazu geführt, dass auch viel Malware über yahoo und google verteilt worden sein soll.
Der Javascript-Code, der teilweise mitgeliefert wurde, installierte unbemerkt eine Art Trojaner, vor allem auf Windows-Systemen. Der sucht nach Schwachstellen in adobe reader, quicktime, java, flash und poppt sogar eine Fake-Antivirus-Meldung auf.
fox und myspace wollten sich zu den Ergebnissen nicht äußern.Das ist schon mal komplett unseriös und man kann davon ausgehen, dass das malvertising dort System hat. yahoo will sich des Problems widmen, google sagt, auf den Suchseiten selbst laufe keine double click-Werbung. Auch hier gelobt man Besserung.
[via]
Am ende des Spiegel Online-Artikels stellt der Autor die seltendämliche Frage: „Wann schalten sie Ihren Werbeblocker ab?“ Die einzige Antwort kann nur immer wieder lauten: ÜBERHAUPT NICHT! Es muss dem User überlassen bleiben, was er mit seinem durch PlugIns erweiterbaren Browser anstellt. Wenn sich jemand durch Werbung gestört fühlt, die ja meistens auch äußerst penetrant auf den Webseiten erscheint, soll er auch das Recht haben diese abzustellen. Dass man Werbung dulden muss, um jeden Preis, ist typisches Old-Media-Denken. Willkommen im 21. Jahrhundert ihr Vollpfosten!
Im Übrigen kann man selbst mit adblock seine kleinen Lieblings-Web-Projekte ja trotzdem finanziell supporten: Ein Klick auf deaktivieren auf dieser Website genügt und man sieht die Werbebanner auf den Lieblings-Websites und unterstützt so passiv die Community, die die Inhalte bereitstellt.
Zu verlangen, für ALLE Webseiten Werbung zuzulassen ist eine Frechheit, die gnadenlos bestraft gehört.
Gawker hat die Feeds dicht gemacht. Ich sehe nur noch ein kleines Bild und eine Zeile des Beitrags auf gizmodo.com und kotaku.com. Dementsprechend wird das auch bei jezebel.com, deadspin.com, io9.com, jalopnik.com und lifehacker.com so sein; die gehören alle zum Gawker-Netzwerk. Famose Idee. Alles Vollpfosten.
Sehr schöne Visualisierung eines abstrakten Konzepts:
[via]
ABC hat natürlich auch grosses Eigeninteresse sich dieser Entwicklung entgegenzustellen. Wenn ein Unternehmen erst einmal 200 Milliarden Dollar wert ist, Tendenz steigend, will einfach jeder was vom Kuchen. Ich übrigens auch. Ich habe nämlich Hunger.
:: intro
Die Suchmaschine google hat nicht nur die Art & Weise verändert, wie Menschen im Web etwas suchen. Sie ist über die Zeit auch intelligenter und besser geworden durch die Menschen, die sie benutzen.
:: geschichtliches
Angefangen hat alles 1997 mit dem pagerank-System. Dieser Algorithmus wertet die Suche nach der Qualität und Anzahl der Links, die auf eine Webseite verweisen. Daran änderte sich erst einmal nichts mehr bis 2001, als diese Ranking-Kriterien erweitert und verfeinert wurden. Im Frühjahr 2003 dann wurde die local connectivity analysis implementiert, die vertrauenswürdigen Seiten mehr Gewicht zuschreibt. Die fritz-Initiative im Sommer des selben Jahres liess konstante Updates des google-Index in kürzeren Abständen zu. Kontrovers wurde es spätestens 2005: Ab diesem Jahr war die personalisierte Suche möglich, die das Suchverhalten des Anwenders analysierte und entsprechende Ergebnisse liefern konnte. Im Mai 2007 wurde die google-Suche universal: man konnte zeitgleich in Bildern, Büchern und/oder Nachrichten suchen. Und seit Dezember 2009 zeigt google die Suchergebnisse in Echtzeit an, also wann diese z.b. in Blogs oder twitter gepostet werden. Soviel zur Vorgeschichte und den Neuerungen, die öffentlich bekannt sind.
:: funktion
Die Websuche von google funktioniert ungefähr so:
Zuerst durchkrabbeln die Spinnen von google das Web und schaufeln die Daten in einen index. Das sieht ähnlich aus wie die Inhaltsseite eines Buches, denn das alles wird nach Wörtern geordnet. Ab diesem Zeitpunkt dreht sich alles um den Kontext: was steht im Titel der Webseite? Was wird untereinander verlinkt? Ist der Inhalt der Seite aktuell oder schon Jahre alt? In welchem Land sitzt derjenige, der sucht? usw. usf. Von diesen „signals“ gibt es über 200, nach denen die Seiten „gerankt“ werden. Das alles macht die Maschine, ab dann kommen die Menschen ins Spiel.
google hat begriffen, dass die hunderte Millionen Menschen selbst Daten generieren, wenn sie etwas suchen. Auf was sie klicken; welche Wörter sie ersetzen, wenn sie Suchbegriffe eingeben; was sie sich durch personalisiertes Suchen vorschlagen lassen. Das alles fliesst ein in den Algorithmus und ermöglicht so ein maschinelles Tiefenwissen, das in der Lage ist, selbst komplexe und kryptische Suchanfragen auszuwerten. Ab hier wird es spannend:
Beispiel Synonyme.
„Take, for instance, the way Google’s engine learns which words are synonyms. “We discovered a nifty thing very early on,” Singhal says. “People change words in their queries. So someone would say, ‘pictures of dogs,’ and then they’d say, ‘pictures of puppies.’ So that told us that maybe ‘dogs’ and ‘puppies’ were interchangeable. We also learned that when you boil water, it’s hot water. We were relearning semantics from humans, and that was a great advance.“
„But there were obstacles. Google’s synonym system understood that a dog was similar to a puppy and that boiling water was hot. But it also concluded that a hot dog was the same as a boiling puppy. The problem was fixed in late 2002 by a breakthrough based on philosopher Ludwig Wittgenstein’s theories about how words are defined by context. As Google crawled and archived billions of documents and Web pages, it analyzed what words were close to each other. “Hot dog” would be found in searches that also contained “bread” and “mustard” and “baseball games” — not poached pooches. That helped the algorithm understand what “hot dog” — and millions of other terms — meant. “Today, if you type ‘Gandhi bio,’ we know that bio means biography,” Singhal says. “And if you type ‘bio warfare,’ it means biological.“
Das Problem mit den „hot dogs“ und den „gekochten Hunden“ wurde erst 2002 gelöst und zwar durch das Konzept des Philosophen Ludwig Wittgenstein, der Wörter ins Verhältnis zum Kontext gesetzt hat, in welchem sie erscheinen. Ein „Stein“ ist also ein „Stein“, egal ob er „Stien“ oder „Stteeiinn“ geschrieben wird. Das kann aber auch ein Nachname sein oder ein Ort. google wird versuchen herauszufinden, dank Herrn Wittgen-stein, ob ein Stein nur ein Stein oder ein Name oder ein Ort ist!
So „pimpt“ google seine Suchmaschine, ohne dass die User grossartig etwas davon mitbekommen oder bei ihrer Suche gestört werden. Alle paar Jahre ändert sich der Motor des Flugzeugs komplett:
„Our job is to basically change the engines on a plane that is flying at 1,000 kilometers an hour, 30,000 feet above Earth.“
Hunderte von Leuten auf der ganzen Welt arbeiten auch von zu Hause aus, um verschiedene Ergebnisse ihrer Suchanfragen auszuwerten und ob die Ergebnisse besser oder schlechter geworden sind. Im prinzip hilft jedoch jeder User, google verfügt über Milliarden passive Tester. Einfach jeder, der die Maschine benutzt.
Das macht die Suchmaschine sehr flexibel. Neue Signale werden hinzugefügt, der Code wird angepasst, die Ergebnisse werden getestet und das Ganze geht von vorne los. Dadurch werden Wettbewerber wie bing oder twitter ausgestochen. Alleine in den letzten sechs Monaten gab es über 200 neue Funktionen, manche einfach übernommen von der Feature-Liste der Konkurrenten. Das, was wir heute bei google sehen, sind zehn Jahre Erfahrung und Fortschritt im Suchmaschinenbereich.
:: die zukunft
In welche Richtung steuert google? Alles in Echtzeit. Die Ergebnisse liefern das bereits seit Dezember. Erweitert wird das bald auf Bilder, die Nutzer mit ihren Handys gemacht haben. Irgendwann soll das auch für Kameras und Sprache gelten. google will allgegenwärtig und immer angeschaltet sein. Über die Infrastruktur verfügt der Konzern bereits. Das selbe gilt für die Ingenieure. Das macht konkurrenten Angst:
„Even if there is a paradigm shift, Google’s algorithms will probably be able to incorporate that, too. That’s why Google is such a fearsome competitor; it has built a machine nimble enough to absorb almost any approach that threatens it — all while returning high-quality results that its competitors can’t match.“
[via]
Die Zukunft ist google everywhere.
Da kam Einiges zusammen die letzten Wochen. Mal sehen, ob ich das noch Alles auf die Reihe kriege:
„Apple Discovers Underage Workers in Factory Audit“.
Dabei ging es um Arbeiter in diversen Fabriken für Apple-Produkte, die nicht mal das 15. Lebensjahr erreicht hatten. Zusätzlich wurden noch Protokolle gefälscht, giftige Abfälle nicht ordnungsgemäss entsorgt, usw.
„The Apple Patents Cockpunching All Smart Phones: An Illustrated Guide“.
„Apple Starts ‘Nuclear War’ in Patent Fight With HTC“.
War auch klar: Apple verklagt HTC, die Macher des ersten google-Handys. Nur richtet sich das im Kern auch an alle anderen Smartphone-Hersteller. Überrascht jetzt nicht wirklich.
Schönes Stencil zum Thema:
„life was much easier when apple and blackberry were just fruits“.
Auch geil:
„Apple, Siemens and Sisvel patent infringement leads to CeBIT booth raid“.
Die drei erwähnten Firmen haben sich wegen irgendeinem Copyright-Schwachsinn beschwert und die Polizei ist natürlich sofort bei der cebit angerückt. Die beschuldigte Firma nennt sich „firstview“. das Photo ist der Hammer, wie ein Anti-Drogen-Kommando, WTF.
Der App-Store von Apple war noch nie frei. Es wird Zeit, dass das Mal die Leute kapieren:
„Apple’s Sexy App Purge Was Just the Beginning“.
Apple will keine „sexy apps“. Doch das ist erst der Anfang:
„Apple removes over 5000 apps from iPhone app store“.
Der spannenden Frage „macht das iphone süchtig?“ ging die folgende Studie nach:
„iPhone Addictive, Survey Reveals“.
Auch nix wirklich Neues, doch immer wieder gerne diskutiert:
„iPhone developer EULA turns programmers into serfs“.
Es sieht wohl so aus, dass man seine Rechte abtreten muss, wenn man etwas fürs iphone programmiert hat. Auch die electronic frontier foundation verurteilt diese Handhabe:
„All Your Apps Are Belong to Apple: The iPhone Developer Program License Agreement“.
Der ehemalige sun-CEO, Jonathan Schwarz, plaudert in seinem Blog aus dem Nähkästchen:
„Steve Jobs‘ Threatening Phone Call to Sun CEO Revealed“.
Doch auch Microsoft kommt in diesem Rant vor, genauso wie die Firma Kodak.
Das wichtigste Dokument der letzten Wochen war jedoch dieses hier:
„5 Reasons You Should Be Scared of Apple“.
Nochmal zu der Zeitspanne: Diese Linksammlung deckt ausschliesslich die letzten vier Wochen ab!
Was wir brauchen ist ein definitives Apple-Watchblog. Oder vielleicht gibt es das schon, dann lasst mich das wissen. Eine Katastrophe ist die Klitsche aus Cupertino, meine Herren. Wer mir jetzt noch sagt, es bestehe in irgendeiner Form ein Unterschied zu den Kriminellen aus Redmond, der bekommt von mir persönlich eine mit dem Nudelholz.
apple $uck$! period.
Aus der Reihe „Erfindungen, die die Welt gut gebrauchen kann“: Ein Harvard-Chemiker namens George Whitesides hat eine Art Diagnose-Papier-Chip erfunden, der mit einem Tropfen Blut anzeigen kann, ob jemand an HIV, Hepatitis, Malaria oder Tuberkulose erkrankt ist.
Der Clou: Das „Ticket“ ist nicht nur sehr klein, sondern auch sehr billig in der Herstellung, weil es mit Tinte funktioniert, die in Comicbüchern(!) Verwendung findet.
hier gibt es ein cnn-video, in dem er das erklärt und vorstellt. [via]
Die Tinte ist wasserresistent und schiebt das Blut in verschiedene Mini-Papierkanäle, die bestimmte Chemikalien enthalten und die Farbe ändern, je nachdem, an welcher schweren Krankheit man leidet. Whitesides selbst bezeichnet das als „zero cost diagnosis“.
Das ist nicht nur eine grossartige Sache für Länder, die kaum Geld zur Verfügung haben für Medizin allgemein. Wenn sich jeder so einen High-Tech-Papierfetzen leisten kann, braucht auch niemand mehr zu einem Arzt zu gehen und wochenlang auf eine Diagnose zu warten. Also nicht, dass man bei diesen Krankheiten keinen Arzt mehr bräuchte, die Kosten und Wartezeit für die Diagnose gehen dadurch gegen Null. Das bedeutet schon weniger Panik-Attacken für alle besorgten, ganz gleich ob in der ersten, zweiten, dritten oder dreihundertsten Welt. Geniale Sache, das.
http://cryptome.org/ schlägt sich gerade mit Takedown-Anklagen durch Micro$oft herum. Ihr jüngster Coup ist die Veröffentlichung des „Global Criminal Compliance Handbook“, ein 22-seitiges Dokument, das darstellt, wie die privaten Daten der Microsoft-Netzwerk-Dienste auf den Servern gespeichert werden. Dort wird auch erklärt, wie Regierungsorganisationen Zugriff darauf bekommen(!!). Klar, dass Micro$oft das nicht online sehen will, deshalb geht’s gerade ab und http://cryptome.org/ ist temporär offline. Eine Ausweichstelle findet sich momentan bei http://cryptomeorg.siteprotect.net/.
Wikileaks wird wohl in die Bresche springen, wenn das mit dem Hosten des Dokuments nicht so klappt, wie die Jungs und Mädels von cryptome sich das vorstellen: „We will host Cryptome on our multi-jurisdictional network-outside the US-if required.“ Dort findet sich bereits eine PDF-Kopie.
Momentan ist Krieg, bleibt mal auf dem Laufenden in der Sache:
http://www.geekosystem.com/cryptome-leaks-microsofts-online-surveillance-guide-ms-demands-takedown/.
Dort gibt es immer mal wieder Status-Updates.
Wunderschön, endlich geht wieder was ab! Lest euch das Dokument mal durch, wenn ihr Zeit habt. Es ist nicht unwichtig zu wissen, was Microsoft mit euren Daten machen kann, egal ob ihr komplett unschuldig oder kriminell seid. Im Prinzip ist ja jeder selbst Schuld, wenn er Microsoft-Dienste online nutzt und dort seine Daten ablegt. Aber glaubt mal nicht, dass die redmonder Corporation da die einzige ist…
[update I, 26.02.10]
Das Dokument selbst ist scheisse langweilig. Der Titel ist bezogen auf die USA, wo auch alles gespeichert wird, was man mit M$-Diensten online macht. Ob es ein Dokument für Überseeländer gibt weiß niemand. Jedenfalls stehen prinzipiell die Daten der folgenden Dienste für Polizei und Geheimdienste zur Verfügung, wenn sie bei einer bestimmten Telefonnummer (die auch im Dokument steht) anrufen:
E-mail Services
Authentication Service: Windows Live ID
Instant Messaging: Windows Live Messenger
Social Networking Services: Windows Live Spaces & MSN Groups
Custom Domains: Windows Live Admin Center & Office Live Small Business
Online File Storage: Office Live Workspace & Windows Live SkyDrive
Gaming: Xbox Live
Wenn jemand zum Beispiel eine XBOX besitzt, kann Micro$oft in speziellen Fällen folgende Daten freigeben:
*Kreditkartennummer
*Vor- und Nachname mit Postleitzahl
*die Seriennummer der Konsole, doch nur, wenn man sich online registriert hat
*die Service-Request-Nummer von XBOX Online
*Email-Account, wenn der von M$ kommt
*die IP-history für die Zeit, solange man über ein Gamertag verfügt
*die IP-verbindungen, wenn man annimmt, dass es sich um eine geklaute Konsole handelt
Das wichtigste Blatt der 22 Seiten ist wohl das letzte.
Twitter war schon immer eine Totgeburt und spätestens seit meinem Selbstversuch mit chatroulette zweifle ich stark an dem gesunden Menschenverstand des Durchschnitts-Internet-Benutzers.
In diese Kerbe schlägt auch
Diese Website listet tweets von Leuten in Echtzeit, die öffentlich kundtun, dass sie zu einer bestimmten Zeit nicht zu Hause sind und warum. Damit die Einbrecher, von denen inzwischen ja jeder einen Laptop haben dürfte (irgendwoher), ihre Stadt noch besser im Griff haben.
Das könnte man auf andere Bereiche ausdehnen: Dann klingelt man einfach, wenn jemand zwitschert, dass er gerade Kaffee gemacht hat. Oder man sammelt tweets zu Windows und macht die dann unter http://windowsworks.com publik. Oder man kauft in Zukunft über twitter Gras und Kokain unter http://need-a-dealer.com.
Hilarious.
RATS steht für Robust Automatic Transcription of Speech und ist eine experimentelle Neuentwicklung der DARPA. Im Kern handelt es sich hierbei um das Konzept einer Technologie, die gesprochene Worte abhört, sie übersetzt in 27 verschiedene Sprachen und so den Sprecher identifiziert.
Die DARPA kann die Blockbuster-Spinnereien einfach nicht lassen. Die aktuelle Bezeichnung des Systems ist auch ein schönes Statement, was man von anderen Sprachen hält: Alles Ratten-Geschwätz.
Es ist ja nicht so, dass die NSA und andere Super-Geheimdienste der USA nicht bereits über ähnliche Technologien verfügen würden, die am 11. September 2001 so ziemlich gar nichts gebracht haben. RATS soll daher vor allem dort Anwendung finden, wo Kommunikation in lauter, rauschender Umgebung stattfindet. Oder qualitativ einfach schlecht ist. Die alten neuen Gegner lassen sich identifizieren anhand der Algorithmen, die diese Software zusammenführen soll, als da wären arabisch, farsi, pashto(?), dari(?) und urdu(?). Chinesisch hat man wohl irgendwie vergessen oder eben nicht erwähnt, könnte ja den Ca$hflow gefährden…
Das „Ratten-System“ legt den Fokus auf die folgenden Bereiche:
* Speech Activity Detection: The ability to determine whether a signal is actual speech or background noise, or music.
* Language Identification: Once a signal is determined to be actual speech, LID is the capability that identifies the language being spoken.
* Speaker Identification: Once a signal is identified as actual speech, SID is the capability that uniquely identifies whether the person who is speaking is one of the people identified in a list of wanted speakers.
* Key Word Spotting: Once a signal is identified as actual speech, KWS is the capability to identify specific words or phrases from a list of items in the language being spoken.
[via]
Das will man alles in drei Phasen umsetzen, was insgesamt nur 42 Monate in Anspruch nehmen soll.
Sprachen-Übersetzungs-Automatisierung ist „Big Business“: Für das Programm GALE, auch von der DARPA, das ausländische Fernsehsendungen und Zeitungen in Echtzeit übersetzen und in einer Datenbank verfügbar machen soll, hat die Behörde 30 Millionen US-Dollar an die Wissenschaftler von Raytheon BBN überwiesen. Das geht so weiter mit dem Konzept madcat oder phraselator (ein Übersetzungs-PDA), alles für das Machine Reading Program (MPR).
Seit der Ankündigung von TIAS/Tangram/Advise bin ich ein vehementer Gegner der DARPA. Auch wenn die meisten der wirklich komplett verrückten Konzepte hauptsächlich in der kranken Fantasie existieren, gibt es immer sofort konkrete Bezeichnungen und es werden Millionen in irgendwelche Programme gepumpt. Die DARPA ist die höllischste Ausgeburt des miltärisch-industriellen Komplexes, vor dem Dwight D. Eisenhower 1961 die Welt vergeblich gewarnt hat.
Seit 9/11 ist alles erlaubt und nichts mehr wahr. BNW.
Andrey Ternovskiy ist 17, kommt aus Moskau und ist der Typ, der http://chatroulette.com/ kreiert hat.
Die Website funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Man klickt auf „play“ und landet dann auf der Webcam irgendeines Unbekannten. Beide sehen sich gleichzeitig, können dann chatten oder eben auf „next“ klicken und das Ganze geht von vorne los. Das ist witzig, aber auch gnadenlos pervers.
Die New York Times hat ein Email-Interview mit dem Russen geführt, das ein wenig die Hintergründe dieses Online-Wahnsinns beleuchtet:
http://bits.blogs.nytimes.com/2010/02/13/chatroulettes-founder-17-introduces-himself/.
Auf die Idee kam er mit ein paar Freunden, die gelangweilt von skype waren und einen neuen Zeitvertreib suchten. Das Projekt war gedacht für zehn Leute, wuchs dann auf 100 und ist schließlich popularitätstechnisch explodiert. Da er kein Geld für neue Hardware hatte, musste er seinen Code optimieren. Doch inzwischen stehen die Server für sein „Spiel“ in Frankfurt am Main. Er könnte sich auch vorstellen das als Unternehmen aufzuziehen, momentan läuft jedoch kaum Werbung auf der Site.
Ich habe keine Webcam und mein 10-Minuten-Test war zum totlachen. Aber auch krank. WTF. Willkommen in der Zukunft des Voyeurismus. Manche Sachen sollte man einfach n-i-c-h-t sehen…
Es geht los! Wer noch kein Windows 7 hat und noch mit XP fährt, der wird seit Dienstag zum Umstieg gezwungen:
„Einer der diese Woche veröffentlichten Sicherheitspatches hat einige Systeme mit Windows XP gehörig durcheinandergebracht. Nach der Einspielung des betreffenden Patches lässt sich ein Windows-XP-System nicht mehr starten, das System ist nicht mehr nutzbar.“
[via]
Das sind alles sehr kompetente Leute in Redmond:
„Microsoft kennt bislang nicht die Ursache für den Fehler (…).“
Auch schön, für was dieser Fix eigentlich gedacht war:
„Microsoft said it would fix a 17 year old bug in all 32-bit versions of Windows that was discovered by the Google engineer.“
Wer dieses Problem hat, es gibt Abhilfe, doch das funktioniert leider nicht immer:
Dann habt ihr übers Wochenende was zu tun!
Ich bin neu in KDE4. Ich bin seit fünf Jahren mit Linux dabei und war bisher immer fest in KDE3 verwurzelt. Und auch wenn noch nicht alle Einstellungen des neuen Kde-Desktops so funktionieren, wie sie sollen (Stichwort Arbeitsflächen-Effekte) und auch manches noch fehlt, was man von Kde3 einfach gewohnt ist, so muss ich feststellen, dass das Social Desktop-Prinzip eine ziemlich geile Entwicklung ist.
Ein zentraler Bestandteil hier sind die Plasmoids, kleine Mini-Programme, die alle möglichen Funktionen für den Desktop bereitstellen. Eine Übersicht, was es da an Angebot so gibt, findet man bei:
http://kde-look.org/index.php?xcontentmode=70x77x78.
Wenn man dort nach highest rated sortieren lässt, findet man schnell die besten Plasmoids.
Ein paar, die mir imponiert haben, will ich hier vorstellen:
*yasp-scripted systemmonitor
– gibt überblick über RAM/Swap, Festplattennutzung, Netzwerk, NVIDIA-grafikkarten, CPU-Auslastung, installiertes Betriebssystem, Desktop-Umgebung und Temperaturen
*public transport
– das ist für mich jetzt schon unverzichtbar: Man gibt seine Standard-Haltestelle ein, wählt einen Provider für die Daten (z.b. Deutsche Bahn) und kann immer sehen, wann der nächste Bus, die nächste Bahn/Tram fährt und wohin
*Device Manager mit Automount
– essentiell: Bindet externe Medien automatisch ein. Diese Funktion hat bei mir standardmässig in KDE4 nicht funktioniert, der mitgelieferte Device Manager macht das einfach nicht
*Qalculate!
– ein sehr umfangreicher Calculator und Mathematische-Gleichungen-Löser. Die Bedienung dessen ist kryptisch am Anfang, wenn man es aber mal begriffen hat gibt es kaum ein mächtigeres Tool in diesem Bereich
*Translatoid
– ein nettes Übersetzungs-Werkzeug, das mit google translate läuft. Das funktioniert mit 37 Sprachen. Mal mehr, mal weniger gut, aber es ist ein Anfang
*Photo of the day
– schönes Feature: Zeigt das „Photo des Tages“ aus vier verschiedenen Quellen an: earth shots, national geographic, steves digicam und astronomy picture of the day.
*bkodama
– unnötig, doch witzig: Ein freundlicher Kodama wandert über den Desktop. Er dreht auch mal ab und zu seinen Kopf und gibt komische Geräusche von sich. Eine erste Version eines Desktop-Tamagotchis vielleicht
Das sind alle plasmoids, die momentan auf meinem Laptop laufen. Manche sind mir auch noch durch Superkaramba in Erinnerung. Da kommen sicher noch mehr hinzu, aber die werde ich in jedem Fall drinne lassen.
Die Zukunft des Desktops hat begonnen. Ich bin froh, ein Teil davon zu sein.
Linux-Distributionen gibt es für so ziemlich jeden Geschmack. Im Prinzip lässt sich die Desktop-Umgebung samt den Programmen beliebig zusammenstellen, das macht es auch für Anfänger schwer die passende für den Einstieg zu finden. Man sollte sich dadurch jedoch nicht entmutigen lassen, denn schliesslich fängt jeder mal klein an und zudem ist Vielfalt auch ein Indiz für Fortschritt.
Eine besondere Form der Distribution ist die Live-DVD: Hier wird nichts auf dem Rechner installiert, das Betriebssystem mit Arbeitsumgebung und Programmen startet beim nächsten Reboot des Rechners in Echtzeit. Dadurch kann man sich ein Bild machen, was einem am Ende liegt und was nicht, bevor man den Pinguin auf den eigenen Rechner loslässt.
Dass es eine Linux-Distri für Künstler gibt wusste ich jetzt auch nicht. Die nennt sich artistx, kommt mit Ubuntu 9.04 und KDE 4.2 oder GNOME 2.26 als Deskop-Umgebung. Den Download gibt es dort:
http://artistx.org/site2/dowload.html. [via]
Wie auch sabayon, das auf dem recht komplexen Gentoo aufbaut, kommt artistx aus Italien. Allerdings achtet man hier wie fast überall darauf, sich nicht mit proprietärer Hardware anzulegen. Die Einstellungen für die Grafikkarte bleiben also dem Anwender überlassen, was durchaus in massivem Gefrickel enden kann.
Für mich ist erstmal die Liste der Software interessant. Eine Zusammenfassung nach Kategorie geordnet (2D Grafik, 3D Grafik, Audio, Streaming, Video) findet sich hier. Die bringt mir jedoch wenig, ich werde mir die Menüs mal beizeiten anschauen.
Alles in allem stimmt die Richtung: Künstler und Kreative verlassen sich gerne auf Apple, wenn es um Betriebssystem und Programme geht. Das ultimative Ziel von Open-Source sollte in ferner Zukunft sein, dies zu ändern, ähnlich wie das OpenOffice im Vergleich zu Micro$oft Office gemacht hat. Dazu bräuchte man auch namhafte Firmen, die dies unterstützen. Doch Adobe wird wohl kein Interesse haben…
Anyway, dank geht an die Hacker und Programmierer, die sich mal die Mühe gemacht haben, die Kreativ-Software-Fülle für Linux-Systeme zu durchforsten und artistx zu bauen. Das ist ein anfang, bitte mehr davon!
Avatar war gestern. Das war nur ein kleiner Schritt hin zu Neurocinema, der brandneuen Echtzeit-Überwachung des Gehirns und dessen Reaktionen auf einen Film.
Problem: Wie findet man den neuralen G-Punkt?
Lösung: Es gibt eine App Firma dafür.
Mindsign Neuromarketing aus San Diego möchte damit in naher Zukunft ein paar Dollars verdienen. Wichtig hierbei ist der Blutfluss zur Amygdala, denn dort sitzen die Triebe und Emotionen aus unserer Urzeit. Mit den so gewonnen Daten werden die Filme feingetunt: Was war besonders aufregend? Wo gab es die meisten emotionalen Reaktionen? Der Mensch wird zum Versuchskaninchen für die neue Generation der Hollywood-Blockbuster.
Der Name der Firma kommt nicht von ungefähr: Mindsign Neuromarketing macht schon seit einer Weile in Werbung für das Fernsehen. Der Trailer zu „Pirates of the caribbean – at world’s end“ zum Beispiel wurde mit Neuromarketing-Werkzeugen überarbeitet. Der aktuelle Entwicklungsstand sieht so aus:
„Neurocinema helpfully speeds up a process Hollywood began years ago, namely the elimination of all subjectivity in favor of sheer push-button sensation.“
Das könnte ein Affe auch machen: Stupides Knöpfchen-Drücken, ohne sich groß eine Meinung über das Gesehene zu bilden, geschweige denn das auf sich wirken zu lassen. Wir haben alle keine Zeit mehr, was wir brauchen sind mehr Affen!
[via]
Die Zukunft des Kinos wird absolute Spitzenklasse:
„movie houses will become crack dens with cup holders.“
Danke Hollywood, dass ihr mir die viele Gehirn-Arbeit beim Filmeschauen abnehmt! Ich wüsste nicht, was ich ohne euch machen würde. Fotzen.