Die freie Android-Welt ist letzten Monat implodiert. Die freie & hoch-populäre Android-ROM CyanogenMod, faktisch die Basis aller auf dem Markt befindlichen alternativen Android-ROMs, existiert nicht mehr.
Nennen wir es Dummheit, Raffgier, Missmanagement. Jedenfalls sind nicht die Nutzer schuld, auch nicht die fleißige Android-OpenSource-Community, sondern die gleichnamige Firma namens Cyanogen Inc.. Es hat sich angekündigt, sagen wir es so. Der Wechsel weg von einem faktisch verseuchten Namen hin zum neuen LineageOS ging schnell und unspektaktulär über die Bühne.
Damit wir den neuen Sachverhalt verstehen, habe ich mich auf den Hosenboden gesetzt und folgende aufwendige Grafik erstellt (Achtung: real GIMP-Hardc0re-Wizardry right here!):
Comprende capisce!? Perfekt!
Damit geht ein fast achtjähriger feuchter Android-Traum über Nacht zu Ende.
Doch haltet ein! Denn der Fork ist bereits auf GitHub erhältlich, dem Quellcode-Paradies für mutierte Okto-Katzen mit Manga-Augen: https://github.com/lineageos.
Denn wenn Programmierer aus der OpenSource-Welt mit etwas nicht zufrieden sind, wird einfach geforkt. Funktioniert immer und wirkt oft Wunder, Beispiele sind etwa Ubuntu (aus Debian), Firefox (aus Mozilla Suite), Joomla (aus Mambo), OpenBSD (aus NetBSD), XORG (aus XFREE86), etc. pp.
Es ist der allerletzte Schritt, sowas wird meist nicht gerne gemacht, die letzte Form des Protests und der Unzufriedenheit, sowie der Überzeugung, es besser machen zu können. Was beim Thema LineageOS von mir nicht im Geringsten bezweifelt wird.
Noch ein allerletzter Gruß an Cyanogen Inc.: Sterbt bitte. Schnell.
Wer weiß schon was im Juni wird: von daher gratuliere ich aufrichtigst dem Apple iPhone zum 10. Geburtstag!
Ich habe noch nie eines besessen, doch es hat die Alltags-Welt sichtbar ein Stück interessanter und kurzweiliger gemacht. Und, darauf sind wir Androiden-Helden der Arbeit bis heute neidisch: die Kamera ist nach wie vor Weltklasse! Und mittlerweile zu einer Art Standard der Digitalphotographie mutiert.
Was ich bis heute schade finde: designtechnische Risiken? Nope. Das neueste Modell sieht immer noch aus wie das allererste aus 2007. Und so richtig unterscheiden kann man die Dinger, mal abgesehen von der Größe, bis heute nicht. Ein iPhone ist eben ein iPhone, so hart es klingt, aber a) ist diese Design-Faulheit berechtigt, weil „never change a running system“ und b) kann man sich mit über 1 Milliarde(!) verkauften(!) Einheiten eine gewisse Arroganz durchaus erlauben, wie ich finde.
Die Menschheit musste sich ganz schön anstrengen, um dem Teil hier Paroli bieten zu können: es brauchte die Macht von Google, einer Allianz(!) namhafter Hardware-Hersteller aus der ganzen Welt (Open Handset Alliance), sowie einem gewissen Restrisiko auf ein offenes Betriebssystem als Kern zu setzen (Linux). Herausgekommen ist ein schöner bunter Wettbewerb, mit zwei marktführenden Smartphone-Ökosystemen, einem bereits eingestellten Firefox OS und einem sich noch entwickelnden, vielversprechenden Ansatz aus Südkorea namens Tizen.
Das sieht doch die nächste Dekade nach einer Menge Spaß aus!
Bashen will ich heute nichts, Respekt! Nothing to add here & Happy Birthday!
Für mich gibt es dieses Wochenende etwas zu feiern: Gizm{e}o wird 1000!
2010 hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht, dass dieses Medium heute 140 Abonnenten zählt und ein Top60-Tech-Blog werden würde. Im Nachhinein bin ich allerdings glücklich darüber, mich geirrt zu haben.
Eine inhaltliche Rückschau spare ich mir heute, sie wäre zu zeitaufwendig und würde den Lesespaß auch trüben. Bei einem Weblog ist es relativ einfach alleine durch die Seitenzahlen durch die Inhalte zu springen. Für alles andere gibt es ja Kategorien.
Überhaupt, Kategorien: die größte ist Gizm{e}os mit Abstand und 613 Beiträgen und so soll das ja auch sein. Hier laufen alle Artikel zum Thema Gadgets zusammen. Platz 2 belegt Zukunft mit 278 und Platz 3 Internet mit 202. Psst: meine persönliche Lieblings-Kategorie ist übrigens Cyberpunk und das ohne es vorherzusehen. Das ist einfach, was aus mir persönlich in 17 Jahren Internetnutzung geworden ist.
Von eurer Seite kam erneut sehr viel, die hohe Anzahl Abonnenten erwähnte ich schon. Aber auch kommentartechnisch steht Gizmeo.eu heute bei fast 200. Ich bin da nicht anspruchsvoll, das rührt von meinen anderen Medien her. Ich finde es nicht wenig, ist es im Vergleich zu großer Konkurrenz natürlich. Ich selbst bin hier mit „wenig“ allerdings zufrieden. Freuen tut man sich als Autor jedoch über aktive Teilnahme selbstredend mehr wie über passive. Das scheint in uns fest verdrahtet zu sein, keine Ahnung.
Die Top-Themen der Leser hier, glaubt man den internen Suchen, gelten eindeutig dem Darknet. Dabei wird weniger Wert darauf gelegt, was es ist, als vielmehr wie man es nutzt und erreicht. Platz 2 geht an das Magnetbett, es taucht in der Darknet-Liste wie ein heller Stern auf. Scheinbar gibt es tatsächlich Nachfrage nach so einem Bett, jedenfalls sieht man sonst nur Darknet, Darknet und nochmals Darknet.
Weitere interessante Statistiken:
Die beliebtesten Browser bislang: (1) Chrome Mobile (2) Firefox (3) Chrome
Die beliebtesten Suchmaschinen bislang: (1) Google (2) Google Images (3) Bing
Die beliebtesten Länder bislang: (1) Deutschland (2) unbekannt (3) Österreich
Die beliebtesten Betriebssysteme bislang: (1) Windows 7 (2) Android 4.4 (KitKat) (3) Android 5.0 (Lollipop)
Die beliebtesten Geräte: (1) unbekannt (2) Samsung Galaxy S5 (3) Apple iPhone
Die beliebteste Uhrzeit für Zugriffe: (1) 21:00 (2) 22:00 (3) 20:00
Gesamt Besucher seit Counterstart 8. April 2010: ca. 212.000
Gesamt Seitenaufrufe seit Counterstart 8. April 2010: ca. 2 Millionen
Mein Phallus in Zentimetern: ca. 17
Von meiner Seite gibt es nichts zu meckern, aber wirklich gar nichts. Das Einzige, was noch fehlt, aber das war schon immer ein chronisches Problem mit Projekten im Web von mir, ist die monetäre Entlohnung. Entgegen aller Prognosen aus 2003, als der Begriff „Weblog“ durch die Decke ging weltweit, verdient man auch in 2017 mit Blogs leider kein Geld. Wobei bei meinen Medien eben auch immer ein kleiner Makel bleibt: sie sind durchgängig deutschsprachig. Und so erreiche ich weltweit eben maximal 100.000.000 von 7,39 Milliarden Menschen. Ob es auf englisch besser gelaufen wäre entzieht sich so meiner Erfahrung, leider, komplett. Ist aber auch wieder so eine von den unmöglich im Voraus zu wissenden Fakten.
Technologisch angekommen ist das Weblog bereits vor einigen Jahren: da bastelte ich einen Port für die Androiden dieser Welt. Die Downloads sind hier auch nicht übermäßig be-rausch-end, aber abhängen wird Gizm{e}o in diesem Bereich niemand mehr können. Und, Hand auf’s Herz: wie viele Blogger kennt ihr da draußen, die eine Smartphone-App haben? Eben! Und die ist von mir auch noch handgecodet, persönlich gepflegt, getestet und gewartet.
Was bleibt für die Zukunft?
Versprechen werde ich die nächsten 1000 auch noch versuchen zu knacken. Das dürfte dann bei der derzeitigen Frequenz so 2025-2027 der Fall sein. Aber wer weiß, was bis dahin wird. Vielleicht wurde das Web dann schon verboten. Oder es entwickelt sich erneut in eine komplett andere Richtung wie seit 2007/2008 durch Smartphones. Keiner weiß es. Ich ebenso nicht. Doch auch hierin liegt ein Reiz.
Vielen Dank! Weitermachen: upgrade your grey matter, because one day, it may matter.
Sith Lord zu sein hat auch Vorteile, so kann man in diesem Stadium u.a. mit Blitzen schießen.
Die Aufrechterhaltung dieser Fähigkeit für den menschlichen Körper ist allerdings sehr aufwendig, fanden Forscher der Universität Leicester Anfang Dezember heraus: für einen 10-Meter-Blitz werden ca. 1012kcal benötigt. Äquivalent 1,85 Millionen „Big Macs“ (PDF).
Das PDF ist nur zwei Seiten klein, 100% wissenschaftlich und enthält auch eine Reihe ausgefuchster Formeln. Die Forscher kommen zu einem ernüchternden Darth Vader-Fazit:
„We can thus conclude that without drawing power from some other source it is unlikely a Sith Lord could healhilty produce lightning.“
Vorher stirbt man wohl tausendfach an Fettleibigkeit, deckt man den Energiebedarf nur durch Nahrung.
Ohne Cheating durch The Force ist halt auch nichts, Darth Vader zu sein ist eben nicht leicht.
Mit SPAM kann man inzwischen wunderbar ganze Bücher füllen. Und dazu auch noch Geld damit verdienen. Nur der allgemeine Artikel bei Wikipedia ist schon 64kb groß. Dabei empfiehlt Wikipedia selbst aus Gründen der Lesbarkeit eine Größe zwischen 30-50kb.
Das Thema ist ein Fass ohne Boden, Spam erstreckt sich über alle Bereiche des digitalen Lebens und verstopft längst nicht mehr nur Email-Postfächer. Da auch das kleine Medium hier, trotz aller Schutzvorkehrungen (und davon habe ich ein paar am Laufen, nicht nur eines…), hin und wieder zuge-spam-t wird, will ich in dieser neuen Rubrik von Zeit zu Zeit die sammeln, die mir am interessantesten erschienen. Oder einfach, sagen wir es so: die einfach hängen blieben und ich mich dabei selbst ertappte, über das im Spam erwähnte Thema nachzudenken oder es sogar im System zu belassen, einfach weil ich mir nicht sicher war es löschen zu können so ohne Weiteres.
Den Anfang macht heute ein Spam-Kommentar zu ATM-Hacking. ATMs ist der allgemein gebräuchliche Name für „Geldautomat“, eben außerhalb deutschen Landen:
Haben Sie wissen, dass Sie jede ATM-Maschine hacken !!!
Wir haben speziell ATM-Karten programmiert, die nützlich sein können, können ATM-Maschinen zu hacken, können die ATM-Karten in den Geschäften und POS am Geldautomaten oder Streichen, zurückzutreten verwendet werden. Wir verkaufen diese Karten für alle unsere Kunden und Interessenten weltweit, die Karte eine tägliche Bezugslimite von $ 5.000 auf ATM hat und bis zu $ 50.000 Ausgabengrenze auf in den Läden. und auch, wenn Sie in der Notwendigkeit von irgendwelchen anderen Cyber-Hack Dienstleistungen sind wir für Sie da zu jeder Zeit an jedem Tag.
Hier ist unsere Preislisten für den ATM-Karten:
BALANCE ………… PREIS
$ 10.000 ————- $ 650
$ 20.000 ————- $ 1.200
$ 35.000 ————- $ 1.900
$ 50.000 ————- $ 2.700
$ 100.000 ———– $ 5.200
Der Preis beinhaltet Versandkosten und Gebühren, jetzt bestellen: Kontaktieren Sie uns per E-Mail-Adresse …
Der Kommentar wurde wohl bereits am 3. Oktober per einem Windows-7-System hier hinterlassen. Bis heute jedoch brachte ich es nicht übers Herz, diesen zu löschen, er gammelt weiterhin in der Warteschlange herum.
Wer wollte nicht schon immer mal einen Bankautomaten hacken? Die Orthografie hier und auch die Preise sehen doch ganz human aus! Vielleicht schreibe ich bald ja doch eine Email, in der Hoffnung auch von weiteren „Cyber-Hack Dienstleistungen“ zu erfahren, von denen hier so nebulös schwadroniert wird.
Die IP-Adresse führt übrigens direkt hier hin. Sucht man danach gehört diese seit 2008 Hurricane Electric. Da die allerdings auch IPv6-Tunneling anbieten kann der eigentliche Spammer aber aus der sibirischen Tundra kommen. Weitere Recherchen erspare ich mir daher aus den genannten Gründen.
Auch wenn die Menschheit subjektiv an einem „Wendepunkt“ steht, alles nur noch schlechter werden wird, die EU bald explodiert und sich heraus stellt, dass Angela Merkel gar nicht wirklich existiert, sondern eine russische Matroschka ist, für die Physik war es ein Super-Jahr!
Da bestätigte sich nämlich im Januar, was seit September letzten Jahres für heiße Gerüchte aus der Wissenschafts-Küche sorgte: Gravitationswellen gibt es wirklich!
Das Thema ist dermaßen komplex und wurde von Albert Einstein bereits vorhergesagt, doch es nachzuweisen beschäftigte die Wissenschaftler fast ein gesamtes Jahrhundert lang. Wenn es einen Nobelpreis 2017 zu vergeben gibt, die Bestätigung vom Januar durch LIGO wird schwer zu toppen sein.
Beispiel:
Vor 1,3 Milliarden Jahren verschmelzen zwei schwarze Löcher. Im September 2015 fängt man auf dem kleinen Planeten Erde Mini-Mini-Mini-Mini-Zeichen dieses eruptiven Vorgangs auf. Man nennt dieses Signal GW150914
und macht im Februar 2016 kund, dass dies die erste Gravitationswelle ist, die jemals von Menschen nachgewiesen werden konnte.
Neben Licht ist dies nun eine weitere Möglichkeit, dem Universum seine letzten Geheimnisse zu entlocken. Wer weiter nach dem Urknall forschen will, der kann dies hiermit tun, wer die Geheimnisse der dunklen Materie näher beleuchten will, wird mit dieser Methodik derzeit gute bis sehr gute Karten haben. Und das sind nur zwei der vielen Wege, die sich ab hier der Menschheit öffnen.
Manche sehen in der Entdeckung von tatsächlich existierenden Gravitationswellen die größte wissenschaftliche Sensation nach Entdeckung des Higgs-Boson. Doch weil wir wissenschaftlich bleiben wollen, soll auch ein Wissenschaftler zu Wort kommen:
Der erste offizielle Brief von MIT-Präsident L. Rafael Reif vom Februar zu Gravitationswellen.
Wenn man das gelesen hat, wird einem viel Schönes wieder vor Augen geführt: warum man stolz darauf sein kann, ein Mensch zu sein. Welchen Sinn Wissenschaft hat. Warum es sich lohnt, dieses Feld weiter zu beackern. Dass es doch auch Lichtblicke gibt, egal wie schrecklich Jahre sein mögen, die hoffen lassen. Warum es sinnvoll ist, in Maschinen zu investieren, wo auch über Dekaden nicht fest steht, ob sich der Nutzen lohnt. Ist ja auch in Europa mit dem LHC oft ein riesiges, zeit- und nervenaufreibendes Thema.
Für den Fortschritt der Menschheit ist am Ende doch nichts dienlicher, als die wissenschaftliche Basis von Fakten, aufgrund dessen man mehr und mehr aufhören kann zu raten und man so nicht dauernd das Gefühl hat am Rande eines Wasserbeckens zu stehen, bei dem man an einem unerträglich heißen Tag nicht reinspringen kann.
Wie man sieht: die Wissenschaft selbst schaffte 2016 Fakten, die die Zukunft eben nicht schlechter, sondern besser machen wird. In your face für alle „Postfaktischen“!
Gadgets sind doch auch nur Objekte. Mit Persona. Strangely human fand von Januar bis November eine Ausstellung im Musée du Quai Branly in Paris statt. Gezeigt wurden 200 Objekte und Videos, wie eigentlich Leben Objekten eingehaucht wird. Hier der verstörende, aber sehenswerte Trailer:
Post-apokalyptische Kleidung existiert hier neben Utensilien zum Geisterfangen, nigerianischen Monolithen wie japanischen Bunraku-Puppen.
Nicht falsch verstehen: es ist alles Kunst. Schwer bis überhaupt nicht benutzbar in der Alltags-Welt. Doch die Themen sind brandaktuell und passen perfekt in dieses Weblog: Transhumanismus. Künstliche Intelligenz. Verschwimmende Grenzen zwischen Mensch und Maschine.
Der Besucher wird so mit einer möglichen Zukunft konfrontiert, die sich bereits mehr als abzeichnet. Das wird nicht jedermanns Geschmack sein. Gefallen muss Kunst nicht. Doch sie kann Augen öffnen oder zum Nachdenken anregen: wo gehen wir hin, welchen Weg verfolgen wir eigentlich, will ich das am Ende wirklich und was sind die möglichen Konsequenzen?
Der Unterschied zu einer reinen skurrilen Schau von Objekten: Anthropologie, die Wissenschaft vom Menschen, ist das Hauptthema hier. Das Menschliche zeigen im Nicht-Menschlichen. Persona.
[via]
Was ganz nebenbei geklärt wird ist die Frage, warum wir mit unseren Objekten solche Fetische entwickeln. Das Smartphone z.B. ist heute ein größeres Statussymbol als das Automobil. Und dieser Wandel vollzog sich nicht mal innerhalb einer einzigen Dekade.
Es liegt an uns, Wert oder Leben in Dingen zu sehen, die nichts davon besitzen. Leider leben wir allerdings in einer Zeit, in der dieser Umstand mehr und mehr problematisch wird, da die Masse entscheidet, welches Objekt nun Wert und/oder Leben hat. Und im Gegensatz dazu wurde diese Ausstellung auch von Anthropologen, also Wissenschaftlern, erdacht und gestaltet. Mal schauen, wie oft das in „postfaktischen“ Zeiten noch möglich sein wird.
Must-Read-Artikel für alle, die wissen wollen, wo das hier her kommt:
HTTP/1.1 451 Unavailable For Legal Reasons
Link:
Content-Type: text/html
Hat alles: aktuelles Thema, Update eines HTTP-Status-Codes und wie so etwas entsteht, Internet-Geschichte, Romanvorlage. Und ich muss selbst nichts mehr dazu abtippen. ^^
Bevor wir alle die nächsten Tage wieder Baal, Ishtar und Tammuz danken, dass es sie gibt, mache ich es heute kurz und lasse ein kleines Filmchen sprechen, was für mich wahre Festtage bedeuten:
Die abstrakten Horror-Sounds, Vangelis-Soundtrack aus den 80ern, Atmosphäre und Setting wie man es noch kennt vom Original; der 6. Oktober 2017 wird ein Tag, wo für Leute wie mich Weihnachten, Ostern, Geburtstag auf einmal gefeiert wird. Gänsehaut! Hoffentlich kommt Rachel ebenfalls zurück…
Mit Ryan Gosling wird man d’accord gehen können, wenn man „Drive“ sah, eine seiner Meisterleistungen. Er ist durchaus zu Geniestreich-Geschichten fähig. Und nicht zu vergessen das Hardcore-Videogame „Hotline Miami“, das stark durch diesen Film inspiriert ist und wahrscheinlich nur deswegen entwickelt wurde.
Frohe Festtage! Passt auf euch auf! Kalt ist die Welt geworden 2016. Wärmt euch ein wenig, da kommt was großes Schlechtes. Peace.
Südkorea ist mir jetzt nicht gerade bekannt als ein Land, das oft auf den Panik-Knopf drückt. Gut, man hat einen durchgeknallten Nachbarn im Norden, der auf Der Bombe sitzt, doch bisher war der einfach zu blöd, das Ding („the gadget“) richtig zu zünden. Und auch bei explodierenden Smartphones wie dem Note 7: als das Flugzeugverbot dann kam, baute man einfach Umtauschhäuschen auf Flughäfen auf und umging, pardon, löste somit dieses Problem.
Beim Thema Alpha Go, einem Computer-Programm von Google, das den Weltklasse-Spieler Lee Sedol im „Go“ bezwang im März, verstanden die Südkoreaner aber dann keinen Spaß mehr: die Russen verloren ihr geliebtes Schach in den 90ern, die Asiaten nun ihr 2.500 Jahre altes Go. Jetzt. Reicht’s!
Anders ist die Reaktion kaum zu erklären, wieso Südkorea, wo diese Aktion in einen regelrechten AlphaGo-Schock mündete, nun 860 Millionen Euro in einen nagelneuen Fond pumpt, um auf dem Feld KI, also Künstliche Intelligenz, nicht abgehängt und vollends totgetreten zu werden.
Und hier geht es nicht nur um die extrem hohe Summe, die zur Verfügung stehen soll: das neue Institut soll privat wie öffentlich sein. Samsung hängt mit drin. LG. Hyundai. Die Suchmaschine Naver. Das sind nicht nur asiatische Schwergewichte, sondern Weltkonzerne. Spätestens hier wird klar, wie ernst man die Lage nimmt, wie schwer man getroffen wurde, welches Know-How und welche Technologie(n) man benötigen wird, um Genesung an der asiatischen Seele zu leisten. Gegen eine Maschine zu verlieren scheint dort ein No-Go zu sein. Bei uns wird jeder müde belächelt, wenn er sagt, erneut hat die Menschheit ein Spiel an eine Maschine verloren. Im Westen wurden nach Kasparows Niederlage 1997 einfach größere und schnellere „Deep Blue“s gebaut. Heute trägt fast jeder so einen „Deep Blue“ in der Hosentasche herum und spielt süchtigmachendes Pokémon.
Der Philosoph in mir drin sagt: „Was regt’s euch so auf, es ist doch erneut nur Dualismus, Schwarz gegen Weiß, 0 gegen 1, an oder aus, etwas, worin die Amerikaner eben Weltklasse sind und sie sind auch noch so doof und legen Wert darauf!“. Der Wissenschaftler aber sagt: „Spätestens wenn Google dann auch noch mit seiner KI dein geliebtes „Starcraft II“ gepackt hat, eines der besten und komplexesten Echtzeit(!)-Strategie-Spiele der Welt, solltest du aufgewacht sein, mein Freund!“
Und genau das ist es eigentlich: richtig rezipiert und ausgiebig darüber diskutiert wurde nicht, als 1997 „Deep Blue“ Kasparow im Schach bezwang. Weder im Freundeskreis, noch in der Familie. In der Schule war man irgendwie „besorgt“, was das jetzt zu bedeuten habe, aber wollte oder konnte das auch nicht kommunizieren. Schließlich ist Schach ja so alt und Russland und IBM so weit weg, außerdem wissen wir alle nicht genau, was eine „AI“ eigentlich ist. Kollektives Schweigen, ein Raunen aus der Ecke, die Schach verstanden und verinnerlicht hatten. Ich muss dann später auch ins Reisebüro, mit Papa den Skiausflug nach Ischgl buchen und bin dann mal weg. So oder so ähnlich. Sie nannten es „Alltag“ oder „Realität“.
Die Asiaten, finde ich, machen sich da weniger vor. Die Ankündigung zur Gründung eines neuen Instituts kam nur 48h nach der 1:4-Niederlage von Sedol. Präsidentin Park Geun-hye, die ja gerade wegen ihrer Voodoo-Priester-Besten-Freundin und Küngelei aus dem Amt gejagt wird, fand die richtigen Worte und sprach davon, „künstliche Intelligenz kann ein Segen für die menschliche Gesellschaft sein“ und dachte wahrscheinlich genau das Gegenteil. Sie sieht die KI als die „4. Industrielle Revolution“, was erfrischend klingt, wer aus einem Land kommt, wo Merkel-Neuland herrscht. Und sprach davon „der AlphaGo-Schock zwang uns dazu die KI als essentiell wichtig zu betrachten, bevor es zu spät ist“. Meine japanischen Freunde nur so: „häh!?“ Ja, sie hat sicherlich „Ghost in the Shell“ aus 1995 einfach vergessen. Die Hollywood-Fans meinten nur: WTF. Ja, „The Matrix“ aus 1999 war scheinbar auch nicht so ihr Ding. Wurde uns aber 1995 bereits aus Japan erzählt. Nun, was soll ich dazu noch beitragen, da ich „Welt am Draht“ aus 1973 kenne? Eben. Es ist Politik, wie langsam die Mühlen hier mahlen und wann ein Groschen endlich mal fällt; ich bin mir sicher, der Unmut der Bevölkerung auf die politische Kaste muss von irgendwoher kommen. Solch ein hartnäckiges Phänomen erscheint nicht über Nacht. Wenn für erwachsene Gebildete „Realitätsflucht“ das Einzige bleibt, woran sie sich noch ergötzen können, brauchst du dich nicht wundern, dass letzten Monat der dümmste Bonze der Welt auch mal Präsident werden durfte.
Was bleibt abschließend zu sagen? Man muss es beobachten, finde ich. Der Westen hat sich 1997 nicht groß darum gekümmert, was da mit dem königlichen Schach passiert war. Da „Go“ ungleich komplexer und schwerer zu spielen und zu beherrschen ist, ist das Thema nicht mal richtig vergleichbar. 2016 ist 1997 fast nicht mehr existent. Doch was genau geschieht hier eigentlich, im Hier und Jetzt? Wo stehen wir, wo soll es hingehen? Was findet hier genau statt, wenn künstliche Intelligenzen reale übertrumpfen? Am Ende wird man es für die gesamte Menschheit als Segen sehen, was dieses Jahr mit der asiatischen Seele passierte. Bitte lösen Sie nun dieses Problem! Willkommen. Im Club!
Die Polaroid war für Photos, was McDonalds für Burger & Pommes: schnell, schlechte Qualität, klobig & fett, stinkig, irgendwie ungesund und doch zu teuer. Hängenbleiben wird die Technik trotzdem, schon allein wegen dem Retro-Charme der Hardware:
Quelle: Flickr
Zwar ging die Firma Polaroid bereits 2008 bankrott, ungefähr zeitgleich dem Erscheinen von Smartphones. Doch eine andere, besser bekannt als FujiFilm, quasi der Asterix der Polaroid-Welt, wird ab März 2016 anfangen die FP100C nicht mehr herzustellen. Mit den meisten Begriffen aus den letzten beiden Sätzen wird heute kaum noch jemand etwas anzufangen wissen, doch die Polaroid-Szene sehr wohl. Das war’s mit Instant Camera, sry!
Vermissen wird sie niemand, man lese sich nur den eigenen kleinen Abschnitt „Nachteile“ bei Wikipedia durch. Und, ganz ehrlich: mit Andy Warhol verlieren wir so auch einen Verfechter & ersten Repräsentanten der „Trash-Kunst“, das kann dem Thema und Forschungsfeld Photographie doch nur gut tun!
Leider wird uns das Insta- noch eine Weile begleiten, zumindest solange es das Fake-News-Netzwerk Facebook gibt. Wie man sieht, so richtig tot bekommt man den Mist leider nicht. Zwei Konsonanten fehlen aber bereits, das macht doch Hoffnung!1
Februar, 2016: die Legende besagt, dass zwei Künstler die „aktualisierte“ Erklärung zur weltberühmten Nofretete-Büste im Neues Museum zu Berlin mit einer Aktion zurechtrücken wollten. Seit Neuestem ist nämlich der Zusatz verschwunden, dass es sich bei der Büste um eiskalte Raubkunst handelt.
Also verschwand eine 3D-Kamera unter einem Schal und der Laptop im Rucksack, um einen der wichtigsten und schönsten 3D-Scans der Öffentlichkeit via Internet als STL-Datei zugänglich zu machen:
http://nefertitihack.alloversky.com/. [via]
Für die Datei braucht man spezielle Programme, um diese zu öffnen/zu manipulieren. Auf Android etwa „CAD Assistant“.
Auch wenn der Wahrheitsgehalt dieser Legende im Laufe der folgenden Wochen nach dem Hack in Zweifel gezogen wurde, ist es doch ein Statement: zum einen gibt Berlin die Büste nicht mehr nach Ägypten, wo Nofretete eigentlich hingehört, da diese bereits zu einer Art „deutschen Identität“ geworden sei. Das ist natürlich Neusprech für „die gehört jetzt uns, könnt ihr Araber machen, was ihr wollt“. An den Einnahmen beteiligt Berlin Ägypten wohl auch nicht, sonst wäre schwer zu erklären, warum seit Dekaden ein Disput zwischen beiden Ländern zu diesem Thema tobt.
Zum anderen ist es eine rechtliche Streitfrage: wem gehört diese Jahrtausende alte Büste eigentlich? Die Antwort geben die Künstler durch die Aktion selbst: jedem. Hier sind eure wohlverdienten 100MB!
Es dürfte massiv einfacher werden jetzt Kopien der Büste herzustellen, etwa für Schulen, Ägyptologie-Studenten oder einfach auch für Merchandising. Am Ende wohl nicht nur für arme Länder wie Ägypten. Ziel erreicht, will ich mal meinen, kudos!
Zur Hälfte Kunst, zur Hälfte Luftreiniger:
Quelle: Studio Roosegarde
Peking ist eine der dreckigsten Städte der Welt. Hier müssen die Kids bei Smog-Alarm auch mal komplett zuhause bleiben. Das ist hängen geblieben bei Daan Roosegaarde, einem niederländischen Künstler, als er dorthin mal einen Abstecher gemacht hat.
Das Problem wollte er so nicht stehen lassen und hat im Rahmen eines Smog Free-Projekts diesen speziellen Turm entwickelt.
Der Turm ist ca. zweistöckig, saugt innerhalb von nur einer Stunde über 30.000 Kubikmeter Dreckluft weg und reinigt diese von den Dreckpartikeln. Laut den Statistiken der Website sind das in 41 Tagen immerhin 10 Pekinger National-Stadien gewesen. Betrieben wird der Turm durch Windenergie.
Da im Jahr durch Luftverschmutzung mehr Menschen sterben als durch Malaria und AIDS zusammen ist das doch eine höchst positive Meldung.
Was ich nicht so ganz durchschaue ist der künstlerische Aspekt hier: man will nebenbei nämlich 300 spezielle „smogfreie Ringe“ herstellen, also Schmuck, Nippes, unwichtiges Zeug.
Zweifel gibt es auch von der WHO: man traut den Angaben des chinesischen Umweltamts nicht so recht. Außerdem sollen die Möglichkeiten hier arg begrenzt sein. Man spricht davon, dass der Turm wohl einen besseren Job mache vor kommender Luftverschmutzung zu warnen, als diese zu vermeiden und nennt ihn daher auch bereits „haze warning tower“.
Lassen wir beide negativen Aspekte (Schmuck, Effizienz) weg, schafft Roosegarde doch etwas von Wert: das Bewusstsein (& gleichzeitig eine Lösung) dafür, welche Probleme heutigen Städten blühen; die Weltbevölkerung wird wohl wenig dafür tun nicht mehr zu wachsen und sich bei der Landflucht nicht aufhalten lassen. Und wie einem essentiellen Problem der Luftverschmutzung entgegen gewirkt werden kann.
Man kann sagen, was man will, doch der Spruch „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!“, ist heute einen Scheißdreck wert. Jüngstes Beispiel: Pebble.
Pebble war ein Kickstarter-Projekt, bei dem alles richtig gemacht wurde. 2008 kamen Smartphones, 2012 wollte man das Pendant für das Armgelenk schaffen. Man sammelte über 10 Millionen US-Dollar von Interessenten und Unterstützern zusammen, was zu der Zeit Kickstarter-Rekord war. Die Geräte funktionierten sogar und wurden zu einem Hit, innerhalb von fünf Tagen verkaufte man im Juli 2013 alle hergestellten Smartwatches. Was bestimmt auch am Preis lag: man schaffte es das erste Modell für läppische 99$ anzubieten. Und bis heute werden Pebble Smartwatches für Design, Funktionalität und Qualität gelobt.
Vor nicht mal zwei Wochen dann die Hiobsbotschaft für Kickstarter– und Smartwatch-Fans gleichermaßen: Pebble wird dicht gemacht. Keinen Support mehr, keine Herstellung mehr, Garantien werden fortan nicht mehr eingehalten. Übernommen wird der Hersteller durch Fitbit, was einem nichts sagen muss, wer nicht auf „Fitness-Tracking“ steht.
Warum? Apple. Das Unternehmen, dem seine Smartwatch-Verkäufe so dermaßen peinlich sind, dass es nicht einmal Verkaufsstatistiken der „Apple Watch“ veröffentlicht. Und die mit dem Release zwei Jahre hintendran waren.
Wie ist so etwas möglich?
Smartwatches sind, zumindest derzeit, nichts, was irgendwie irgendwas ersetzen wird. Sie sind aktuell einfach Ergänzungen von Smartphones. Was damit erreicht werden soll erschließt sich bisher weder den Konsumenten, noch der Tech-Welt. Und dennoch hat die Technologie Potenzial. Eine Handvoll exklusive Apps oder Funktionen, die noch nicht erfunden sind und die nur solche Geräte möglich machen, und bis 2020 hast du deinen Gadget-Armgelenk-Blockbuster.
Doch Pebble, welch Ironie, fehlt scheinbar die Zeit. Die Innovatoren, erste am Markt, Anbieter technisch ausgereifter Hardware (eine Seltenheit im Westen), verkaufen sich hierbei auch noch viel zu billig und erlösen nur 35-40 Millionen US-Dollar mit dem Verkauf. Und bleiben auch noch komplett auf den Schulden des Unternehmens sitzen. Und Aktien für Mitarbeiter wurden über Nacht wertlos. So wenig ist also ein Avantgarde-Entwickler-Team mit funktionierendem Produkt heute wert. Was ein Horror!
Ganz ehrlich: hätte ich 50 Millionen US-Dollar gehabt, ich hätte die Firma vor Fitbit gekauft. Alleine um Apple zu dissen. Und hätte viel härtere Werbekampagnen gegen diese grottenhässliche, unterbelichtete, feature-lose „Apple Watch“ gefahren. Einfach aus Spaß, in meiner Freizeit.
Doch die Realität geht anders, hier zählen Innovationen nicht. Du kannst die beschissenste Hardware verkaufen und mit jedem neuen Release weitere Schnittstellen streichen (siehe Apple), dann noch völlig auf Design-Innovationen verzichten, wenn du Werbung fährst wie im Welt-Krieg, ist doch wurscht, du wirst genügend Vollpfosten finden, die dir das aus den Händen reißen. Und die Finger gleich mit.
Nun. Gut. Nach der Oculus Rift ist dies hier das zweite Super-Projekt, dass vor reichen Dinosaurieren in die Knie gehen muss und sich auflöst, für unter Wert verkauft und dem egal ist, was danach passiert. Da beides populäre Kickstarter-Projekte waren, dämmert mir langsam, was „Crowdfunding“ bedeutet: hier werden die Leute auch nur für dumm verkauft. Aber die Website dazu, mit den vielen super-bunten Bildchen und Hipster-Videos, sieht halt einfach geil aus!1 They call it „innovative“. My a$$!