Passiert, wenn du ein Supercomputer-Spiel (ppc-Plattform) aus 2013 für den PC (x86-Plattform) nach März 2023 portieren willst:
Ist keine Entschuldigung und Naughty Dog sollte allein geschichtlich schon irgendwie dazu imstande sein.
Doch selbst die PS3-Version damals war reines Voodoo, kein Plan, wie das allein ressourcentechnisch überhaupt möglich war. Das Originalgame bleibt eines der größten Mysterien aller Zeiten aus der Welt der Videogames. Von einem anderen Stern.
Was soll man sagen? Die PlayStation gibt es in der Form nicht mehr, seit Mastermind Ken Kutaragi geschasst wurde. Seit der PS4 hast du nur noch Einheitsbrei und eine Konsole lohnt sich technisch nicht mehr – alles PC jetzt bzw. seit Ende 2013. Gut für die PC-Plattform. Aber eben schlecht für alle Konsolen. Vielleicht sollte man den kaputten PC-Port des Zombieklassikers auch positiv sehen: die PlayStation hatte schon irgendwie seine Berechtigung. Erwartet niemals eine 1:1-Adaption bis hoch zur PS3, egal, was euch die Firmen versprechen. Den Voodoo wolltet ihr euch heute eh nicht geben.
Web-Projekte wie last.fm gibt es wenige. Das zum amerikanischen Medienkonzern CBS gehörende Portal führte 2002 mit dem Audioscrobbler(R)(TM) ein System ein, das sehr detaillierte Nutzerprofile aufgrund des Abspielens von Musik-Tracks auf PCs, Smartphones und dergleichen mehr erstellen und sie der hauseigenen Community zur Verfügung stellen konnte. Man nannte das dort „scrobbeln“ und auch dieser Begriff ist mittlerweile als Handelsmarke eingetragen.
Diese Fakten und auch die Ungewissheit, wofür der eigene Musikgeschmack eigentlich bei last.fm genau ausgewertet wird, führten 2009 zur Gründung des GNU-Projekts libre.fm, einer freien Alternative. Leider habe ich letztes Jahr viele negative Erfahrungen damit gemacht, mal abgesehen davon, dass es auch nicht mehr weiterentwickelt zu werden scheint. Akzeptiert, weil das bestimmt nicht einfach ist, doch ich komme mittlerweile nicht mehr an mein Passwort, da eine der Email-Adressen dort nicht mehr existiert. Nun ja, es starb letztes Jahr wohl auch so, der Lauf der Zeit im Web.
Doch es gibt Hoffnung und die lautet: https://listenbrainz.org/!
ListenBrainz ist Teil von MusicBrainz, einer Non-Profit-Organisation, die als Hauptziele hat, die durch „listens“ gesammelten Daten a) öffentlich verfügbar zu machen und nicht zu horten b) diese u.a. Entwicklern zur Verfügung zu stellen, damit die bessere Musiktechnologie entwickeln können c) die Daten open access als Download für jeden von Interesse verfügbar zu machen d) offen und keine geschlossene Plattform zu sein. Weitere Ziele finden sich dort und „listens“ ist das selbe wie „scrobbeln“, was man ja aber wegen der Handelsmarke nicht mehr frei verwenden darf.
Anders wie bei libre.fm fängt man bei ListenBrainz auch nicht bei 0 an: die last.fm-Bibliothek lässt sich nämlich über den Browser importieren. Da haben ein paar Entwickler also schon mächtig Gas gegeben. Geht in wenigen Schritten und zwar so:
1) ListenBrainz-Benutzerkonto erstellen: https://musicbrainz.org/register
2) oben links ist ein großer Button in orange „Import!“: https://listenbrainz.org/import
3) last.fm-Benutzername eingeben und auf den Button rechts daneben klicken
4) der nächste wichtige Button ist ein Bookmarklet:
Das in die Toolbar für Lesezeichen ziehen. Erscheint im Firefox dann als kleine graue Weltkugel
5) loggt euch, am besten in einem neuen Tab, bei last.fm ein
6) ruft eure Bibliothek dort auf. Dabei ersetzt ihr NUTZERNAME hier bitte mit eurem last.fm-Nutzernamen: http://last.fm/user/NUTZERNAME/library
7) klickt die kleine graue Weltkugel in der Firefox-Toolbar von dem Bookmarklet von vorhin
8) schaut zu, wie viele Tausend Seiten von last.fm nach ListenBrainz exportiert werden. Alternative: holt euch einen Kaffee ^^
9) sobald diese Grafik sichtbar ist, ist der Import abgeschlossen:
10) Glückwunsch! Eure last.fm-Bibliothek ist nun frei!
ListenBrainz ist derzeit alpha, besonders viel zu machen gibt es hier noch nicht. Ganz anders sieht es aber danach bei MusicBrainz aus, wo ihr euer Profil dann so erreicht: https://musicbrainz.org/user/NUTZERNAME. Könnt ihr zwischenzeitlich ja bereits ausfüllen.
Viel Spaß beim Senden der „listens“!
P.S.: Alle drei erwähnten Scrobbel-Dienste lassen sich übrigens auf Android mit dieser App anlegen: Simple Last.fm Scrobbler.