CPU-Apokalypse: läuft!
Grafik CC4.0 International [via]
„The Verge“ berichtete gestern, dass Intel bereits seit Juni 2017 von Meltdown wusste und zwar durch ein Google-Forschungsteam namens „Google Project Zero“. Anstatt ab da jedoch Prozessoren auszuliefern, die nicht anfällig waren, einigte man sich zwischen den Industrie-Granden auf Geheimhaltung. Darf das sein!?
Hier hat mal jemand gesammelt, mit welcher CPU man heute noch (vielleicht) Bankgeschäfte machen kann. Je älter und exotischer der Prozessor, umso wahrscheinlicher, dass das geht. Vielleicht hat die eine oder der andere auch zuhause noch einen alten x86-PC herumstehen: alle diese Architekturen sind nicht betroffen. Also jeglicher 386er, 486er, usw. und deren Klone bzw. Derivate. Die zu nutzen werde ich allerdings nur mit einer aktuellen Linux-Distribution empfehlen.
Dort hat mal jemand das offizielle Dokument zu Meltdown analysiert, damit wir es nicht mehr tun müssen. Fazit: wer Code geschrieben hat und sich mit if/else/etc. auskennt, kann nachvollziehen, was hier passiert. Der Text sei auch erstaunlich gut und verständlich geschrieben.
Microsoft, einer der Cowboys der am schnellsten zog mit dem Update-Colt (schlechtes Gewissen?), zerschoss vor wenigen Tagen viele AMD-Systeme. Rechner mit Windows 7 und 10 zeigen nach einem Reboot lediglich das Windoze-Logo und booten nicht mehr. Glückwunsch!
In der Zwischenzeit sind die Updates auch auf iPhone 6-Geräten angekommen. Vorläufiges Ergebnis: die Leistungseinbußen liegen derzeit bei 40%(!). Getestet wurde iOS 11.1.2 und es war völlig egal, ob man einen Single-Core- oder Multi-Core-Benchmark machte, fanden niederländische Forscher heraus.
Und schließlich war auch Intel-CEO Krzanich auf einer „Technikmesse“ in Las Vegas, wo der Strom ausfiel und zeitweise die Taschenlampe die modernste Erfindung des Planeten war. Er hat gemacht, was Intel immer macht, wenn es um Kritik an dem Unternehmen geht: einfach gar nichts erläutert und wir sitzen das schon irgendwie aus. Er sollte seine Trinkwasserleitungen überprüfen lassen…
Pssst! Ich verrate euch mal ein kleines Geheimnis: diese Lücken sind nicht mit Software-Patches zu beheben, das ist (über-hardcore-unfassbar-darf-nicht-passieren-)fehlerhafte Hardware. Gesetze der Physik, kennsch!? 2018 wird ein Jahr werden, wo sich viele IT-Experten (mich eingeschlossen) fragen dürften ob sie in dem Bereich wirklich richtig aufgehoben sind.
War doch wieder nett: Es gab sogar Vorberichterstattungen
zum Apple-Keynote-Event! So wie wenn ein Präsident eines mächtigen Landes eine Rede hält. In diesem Fall war es nur schlimmer: Es war der Adjutant von Jesus 2.0 persönlich, Tim Cook.
Und was wurde nicht gefaselt von neuer toller Hardware und einem neuen Apfel-Telefon. Und am Ende war man sich ja einig, dass nur Software-Ankündigungen „ganz richtig“ und eine „große Sache“ waren, das mit der Hardware habe man „sicherlich aufs Weihnachtsgeschäft verschoben“. Man muss es als Technik-Begeisterter mit Humor nehmen, alles andere führt doch nur wieder zu Aktionen, die man besser vermieden hätte.
Zur Information fassen wir diese „große Software-Sache“ mal zusammen:
* was kommen wird ist eine „Gesundheits-App“ mit iOS 8. Eine „Übersicht über eure Fitness“, die euch mit Mail- und Statusinformationen vollbomben wird
Fazit: Das wird lustig, wenn die Menschen der USA das benutzen. Ich glaube das fliegt als Erstes wieder vom Gerät, die Meldungen werden zu frustrierend sein. Ansonsten dürft ihr euch über die Apple-Überwachung eures Körpers freuen und Apple freut sich sicher über diese Daten, was nur der erste Schritt zu einem größeren Ziel sein dürfte: Einem Dienst/App/Whatever, die sich von Cupertino aus um eure Gesundheit kümmert. Oder eben nicht, dann übernimmt das die Industrie gleich selber, Zitat:
„We believe Apple’s healthkit will revolutionise how the healthcare industry interacts with people,“…
Die Pharmaindustrie nicht vergessen!1 BNW.
* Quicktype! WOW! Gibt’s in Android seit 2012 mit 4.2 Jelly Bean. Oder sogar früher!? Jedenfalls, willkommen in 2012, liebe Apple-Jünger!
* „Photo Handling“: Hier wird es richtig mies. Ihr zahlt 4$ im Monat, damit Apple _jedes_ Photo und _jedes_ Video was ihr mit dem Gerät gemacht habt in seiner Cloud speichert. Wie geil für Geheimdienste ist das denn bitte!? Seriously, W.T.F.
* Anzeige von kürzlich genutzten Kontakten und Apps xD
* die interne Mail-App wird geupdatet. Und auch wenn diese kleinen Änderungen wie Video- und Audio-Nachrichten verschicken nett sind, der Mega-Konzern schreibt euch zukünftig vor, wann Mails gelöscht werden(!). Der Grund ist legendär: „…they will automatically delete after a short time, apparently to save space on the phone.“ Im Jahr 2014. Im Zeitalter des unbegrenzten Festplattenspeicherplatzes. Ihr wisst, wie klein E-Mails normalerweise sind? WTF.
Übrigens ist das hier gar keine „Apple-Innovation“ (wie neu…): Das wurde von SnapChat geklaut. Es war also schon eine Firma vorher da und kam auf die Idee, dass eure geführte Kommunikation „irgendwann“ einfach nicht mehr wichtig ist. Großartig!
* Familien-Teilen-Funktionen. Muss man erwähnen, ist eigentlich eher positiv zu bewerten. Wobei man hier einwerfen kann, wieso ein Balg ein iPhone _und_ die Erlaubnis für die Kreditkartennummer eines Elternteils braucht. So ist das jetzt eben. BNW.
[via]
Das war’s? Das war’s. Ist auch keine Kunst, kann also weg.
AOL wird richtig, richtig cool. Aber erst am 10. Dezember.
Nee, das ist natürlich Quatsch, in Wirklichkeit stirbt die Marke und vermissen wird sie niemand.
Belege dafür sind weitere 2500 Entlassungen, sowie der bevorstehende Verkauf von mapquest (ein Kartografiedienst) und ICQ (ein Instant-Messenger-Dienst). ICQ gibts zum Schnäppchenpreis von 300 Millionen Dollar; das sind 100 Millionen weniger, als der Dienst 1998 gekostet hat. mapquest hat 1999 1,1 Milliarden gekostet, für wieviel er weggehen soll ist unbekannt. [via]
Das Internet macht sich bereits lustig über das „Redesign“ des Logos: via guardian.co.uk. Das Auge-in-der-Pyramide-Symbol mit dem Markenschriftzug verschwindet und wird durch eine schlichte Helvetica-Anordnung abgelöst, mit, der Burner, wechselnden Hintergründen! Das Problem mit dem neuen Schriftbild: Es erinnert an das bekannte „LOL“. AOL ist immer noch für einen Lacher gut. Ihr alten Checker!
Har, har. Korporative Hybris hat noch niemanden weit gebracht. Und Spyware, Malware und Adware im Paket als „Internetzugangssoftware“ zu verkaufen war schon immer die grandioseste aller Ideen ever. Ist mir komplett schleierhaft, wie die heute noch fünf(!) Millionen Kunden haben können. Trotzdem, schönes Fazit: Manche Dinge erledigen sich komplett von alleine. Nice.
[update I, 17.12.09]
Whoops, da wäre mir ja beinahe fast etwas entgangen: Wie ich gesehen habe hat „spiegel online“ eine Rubrik mit dem Titel „best of engadget“. Die gehören auch zu AOL und zwar durch weblogs inc., ein Blog-Netzwerk mit 90 Medien, das 2005 für 25 Millionen Dollar übernommen wurde. Ein Grund mehr auf „spon“ zu verzichten. Krassere Inkompetenz geht ja mal nicht.