Bei der aktuellen openSUSE fehlt mir irgendwie die Möglichkeit die beliebten „Plasmoids“ zu installieren. Die Distribution ist mittlerweile seit drei Monaten draußen, läuft auch einwandfrei und sieht mit KDE 4.4.4 auch blendend aus.
Das selbe gilt übrigens auch für knemo.
Ich denke, dass es mal wieder an Novell liegt. Die Zuständigkeit bei einer Linux-Distribution, die in Nürnberg geboren wurde, einfach an Amerikaner abzutreten, war alles andere als eine clevere Idee. :-/
Ich habe die Hoffnung jedoch nicht aufgegeben und denke, das wird sich über die Zeit von selbst erledigen…
[Update I]
Die Plasmoids sind ab sofort nicht mehr getrennt zu installieren, was irgendwie Sinn macht. Wie gewohnt einfach Kontrolleiste gehen, „Miniprogramme hinzufügen“ wählen, downloaden, einbinden, fertig!
Ich bin neu in KDE4. Ich bin seit fünf Jahren mit Linux dabei und war bisher immer fest in KDE3 verwurzelt. Und auch wenn noch nicht alle Einstellungen des neuen Kde-Desktops so funktionieren, wie sie sollen (Stichwort Arbeitsflächen-Effekte) und auch manches noch fehlt, was man von Kde3 einfach gewohnt ist, so muss ich feststellen, dass das Social Desktop-Prinzip eine ziemlich geile Entwicklung ist.
Ein zentraler Bestandteil hier sind die Plasmoids, kleine Mini-Programme, die alle möglichen Funktionen für den Desktop bereitstellen. Eine Übersicht, was es da an Angebot so gibt, findet man bei:
http://kde-look.org/index.php?xcontentmode=70x77x78.
Wenn man dort nach highest rated sortieren lässt, findet man schnell die besten Plasmoids.
Ein paar, die mir imponiert haben, will ich hier vorstellen:
*yasp-scripted systemmonitor
– gibt überblick über RAM/Swap, Festplattennutzung, Netzwerk, NVIDIA-grafikkarten, CPU-Auslastung, installiertes Betriebssystem, Desktop-Umgebung und Temperaturen
*public transport
– das ist für mich jetzt schon unverzichtbar: Man gibt seine Standard-Haltestelle ein, wählt einen Provider für die Daten (z.b. Deutsche Bahn) und kann immer sehen, wann der nächste Bus, die nächste Bahn/Tram fährt und wohin
*Device Manager mit Automount
– essentiell: Bindet externe Medien automatisch ein. Diese Funktion hat bei mir standardmässig in KDE4 nicht funktioniert, der mitgelieferte Device Manager macht das einfach nicht
*Qalculate!
– ein sehr umfangreicher Calculator und Mathematische-Gleichungen-Löser. Die Bedienung dessen ist kryptisch am Anfang, wenn man es aber mal begriffen hat gibt es kaum ein mächtigeres Tool in diesem Bereich
*Translatoid
– ein nettes Übersetzungs-Werkzeug, das mit google translate läuft. Das funktioniert mit 37 Sprachen. Mal mehr, mal weniger gut, aber es ist ein Anfang
*Photo of the day
– schönes Feature: Zeigt das „Photo des Tages“ aus vier verschiedenen Quellen an: earth shots, national geographic, steves digicam und astronomy picture of the day.
*bkodama
– unnötig, doch witzig: Ein freundlicher Kodama wandert über den Desktop. Er dreht auch mal ab und zu seinen Kopf und gibt komische Geräusche von sich. Eine erste Version eines Desktop-Tamagotchis vielleicht
Das sind alle plasmoids, die momentan auf meinem Laptop laufen. Manche sind mir auch noch durch Superkaramba in Erinnerung. Da kommen sicher noch mehr hinzu, aber die werde ich in jedem Fall drinne lassen.
Die Zukunft des Desktops hat begonnen. Ich bin froh, ein Teil davon zu sein.