ah hahahaha! Ich habe eine Weile gebraucht, um mich wieder unter meinem Tisch hervorzubegeben, nachdem ich einen 10-minütigen Lachanfall hatte.
Bill Gate$ will der Menschheit helfen. Doch, wirklich jetzt. Und der beste Weg solch ein hehres Ziel zu erreichen ist, natürlich, tausende Mini-Atomkraftwerke zu bauen! [via] Weil, ihr müsst wissen, es gibt keine sauberere Art der Energieerzeugung! Und diese Idee ist auch nachhaltig!
Der komplette Text ist ein einziges Oxymoron. Bill Gate$ in einem Text zusammen mit „sauberer Energie“ zu bringen hätte eigentlich schon gereicht. Aber auch die Wörtchen „kompakt“ und „sicher“ kommen darin vor. Das ist man ja bereits von Windows gewohnt: alles sehr „kompakt“, also ressourcenschonend und natürlich ist Windows „sicher“, was denkt ihr denn.
OMG, bitte verschont uns. Ich nehme Wetten entgegen, wann uns der erste Prototyp dieser Schnapsidee um die Ohren fiegt. Tschernobyl potenziert mit 1000 macht die Welt auf jeden Fall besser und vor allem schöner. Fische mit drei Augen sind ja auch irgendwie lustig.
Die Energieprobleme der Zukunft werden NICHT durch MEHR Atomkraftwerke gelöst. Egal in welchem Format. Und wenn sie wie ein Rechner unter den Schreibtisch passen. Einen katastrophaleren Denkfehler gibt es ja wohl nicht. Besonders beängstigend finde ich folgenden Satz:
„Denn die Kernenergie erlebt eine Renaissance. Viele Länder planen neue Meiler, um ihre veralteten Anlagen aus den 50er und 60er Jahren zu ersetzen oder um den gestiegenen Energiehunger zu stillen.“
Ich kann euch sagen, warum das so ist mit dieser Pseudo-Renaissance: Da steckt die Atom-Lobby dahinter. Die unterstützt primär in Deutschland CDU und die regieren ja jetzt erstmal noch drei Jahre. Es bleibt also genügend Zeit die Atom-Agenda durchzudrücken und die sieht u.a. eine definitive Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken vor. Da kommt natürlich die famose Idee von Gate$ gerade recht. Mir ist das Lachen vergangen. I spit on you.
FUCK GATES. FUCK MICROSOFT. FUCK ATOMKRAFT. period.
eigentlich war suse linux immer sehr eng mit dem deutschsprachigen raum verwurzelt. das änderte sich schlagartig, als im november 2003 die amerikanische firma novell die suse linux ag für 210 millionen euro übernahm. das war schon eine weniger positive meldung. (erinnert sich noch jemand an den „heuschrecken-vergleich“!?) früher gaben sich die firmen novell und microsoft heftige schlachten (536 millionen $ im „antitrust settlement“), heute geben sie sich gegenseitig blow-jobs: die beiden ceos ballmer (micro$oft) und hovsepian (nov€ll) gaben gestern eine vereinbarung bekannt, nach der sich beide firmen in zukunft in den bereichen virtualisierung, management und dokumenten-kompatibilität zusammentun wollen; das ergebnis sechsmonatiger(!) geheimer(!) verhandlungen. [via]
c’est pas bon. nov€ll macht zwar auch und v.a. in softwarelösungen für windows-rechner (z.b. bereich netzwerk), aber es wirft doch ein wenig merkwürdiges licht auf ihre bestrebungen im linux und open-source-bereich. ich meine, eigentlich benutzt man ja linux, um von windows wegzukommen und nicht mehr von den redmondern abhängig zu sein und dann sowas!? vor allem im letzten angesprochenen bereich, „dokumenten-kompatibilität“, wie soll das gehen!? openoffice vs. microsoft office – the final battle!? es gefällt mir nicht. selbst novell konnte ich bisher rein gar nichts abgewinnen. sie galten mal als „sterbende firma“. solche moves sind völlig unnötig. kann nicht jemand suse zurückkaufen!? ich würd es ja machen, aber mir fehlen zuviele harte euronen.
UPDATE I:
maloXP verweist auf eine nähere analyse des deals bei „fuckup„. thanx malo!
UPDATE II:
natürlich, wie könnte es anders sein, geht es bei dieser „kooperation“ auch ums geld: m$ zahlt 348 millionen an nov€ll, für suselinuxenterpriseserver-zertifikate und für ein „patent cross-licensing“, welche von m$ benutzt, wiederverkauft und verteilt werden dürfen. im gegenzug zahlt nov€ll an m$ mindestens 40 millionen harte $ über die nächsten fünf jahre verteilt. [via] das sieht nach einem netten deal für novell aus, aber die meldung stammt auch von der novell-site, insofern…
UPDATE III:
in spätestens zwei jahren (eventuell früher) wird nov€ll merken: sie haben mit diesem move nicht nur den linux-usern ins gesicht gespuckt, sondern v.a. der deutschen linux-community eine eingeschenkt. hey: ist linux europäisch? ja. also: fuck m$ und orientiert euch gefälligst an den usern in europa, denen ihr dieses alternative betriebssystem überhaupt zu verdanken habt. got that!?
UPDATE IV:
jeremy allison, legendärer samba-programmierer, verlässt ende dezember den konzern nov€ll aus protest wegen dem dubiosen m$-nov€ll-pakt. er nannte die übereinkunft „einen fehler“, „schadet novells zukunft“ und verstosse gegen die gpl, die alle coder gleich behandle. es wird nicht der letzte frustrierte bleiben. [via]