Der Kindle, das Ebook-Gadget von Jeff Bezo$, ist ja nun mittlerweile in einer zweiten Version erhältlich. Etwas kleiner, etwas handlicher, aber immer noch kein Farbbildschirm, der Speicherkarten-Slot fehlt auch, kein richtiges Wifi und noch ein paar andere Krankheiten. Ein wahres Schnäppchen für 300$/190€, braucht man unbedingt.
Jedenfalls, würden wir in einer Zukunft leben, in der es keine Bücher mehr, sondern nur noch elektronische Kopien gibt und hätte Amazon mit dem Kindle den Ebook-Reader-Krieg gewonnen (was wir jetzt mal nicht hoffen wollen) sähe die Welt ziemlich traurig aus:
Amazon konnte nämlich durch die selbe Verbindung, mit der sich elektronische Bücher via USB auf das Gerät übertragen lassen, zwei Ebooks komplett löschen. Coole Ironie am Rande: das war Animal Farm und 1984 von keinem Geringeren als George Orwell. Der Geist in der Maschine…
Amazon behauptet zwar, es hätte Ärger mit dem Verleger der Bücher gegeben, weil die sich von Ebooks abgewendet hätten. Aber die Maßnahme selbst wäre so, wie wenn ich Bücher über Amazon kaufe, die dann in meinen Regalen stehen und schließlich Jeff Bezos klingelt, sie wieder mitnimmt, sie verbrennt und mir dann eine Gutschrift ausstellt. Bücher sind wichtig, damn it.
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Ein schlagkräftigeres Argument gegen den Kindle gibt es wohl kaum. Zwar war bekannt, dass die Ebooks drm-gesichert sind und auch nicht weitergegeben werden dürfen. Zudem gibt es das Gerät und den Service auch nur in den USA bislang. Aber eigene Käufe zu vernichten, ohne Nachfrage oder sich Gedanken zu machen um die Konsequenzen, ist eigentlich einen Big-Brother-Award wert.
amazon bietet ab jetzt in den usa eine art ipod für bücher an. dieses kindle getaufte gerät sieht nicht nur scheisse aus, es kostet auch 400$. ach so, sorry: hier geht es ja nicht um das „gerät“, sondern es ist ein „service“ (danke, jeff bezos!). das ist neusprech für: alles, was ihr damit macht, kostet geld. selbst die rss-feeds gibt es nur im kostenpflichtigen abonnement und drm ist natürlich auch an bord. das beste verkaufsargument: „elektronische tinte“, genannt „e-ink“. ein behindertes gerät (cripple-ware par excellence, meine meinung) für behinderte; das ding wird ein verkaufsschlager, denn die welt ist gnadenlos behindert.
[update I, 21.11.07]
ich bin nicht der einzige, der mit diesem crap-toy nichts anfangen kann:
„Act I: The act of buying
When someone buys a book, they are also buying the right to resell that book, to loan it out, or to even give it away if they want. Everyone understands this.
Jeff Bezos, Open letter to Author’s Guild, 2002You may not sell, rent, lease, distribute, broadcast, sublicense or otherwise assign any rights to the Digital Content or any portion of it to any third party, and you may not remove any proprietary notices or labels on the Digital Content. In addition, you may not, and you will not encourage, assist or authorize any other person to, bypass, modify, defeat or circumvent security features that protect the Digital Content.
Amazon, Kindle Terms of Service, 2007„
lesen: Amazon Kindle: the Web makes Amazon go bad crazy.
[update II, 22.11.07]
als ob ich es nicht geahnt hätte: in nur 5,5 stunden war kindle ausverkauft. es wird zeit, allerhöchste eisenbahn, dass das universum wieder aufhört mit dieser über-produktion an idioten. so kommen wir sonst auf keinen grünen zweig mehr.