alleine durch die elektrische aktivität im menschlichen gehirn ist es wissenschaftlern in einem aktuellen experiment gelungen, gedanken zu lesen. dabei ging es um die lösung eines labyrinth-rätsels. jedoch dauert die zuverlässige anwendung dieser technik, auch gedanken erraten zu können, wenn es jemand nicht möchte, noch mindestens zehn jahre. wie beruhigend. hier der komplette bericht:
„scientists able to read people’s minds“, via independent.co.uk.
die zentrierung lag dabei auf einem kleinen bereich direkt hinter dem hippokampus, der bei taxi-fahrern aus london leicht vergrössert ist. bestimmte nervenzellen, die „place cells“ genannt werden, halfen bei der analyse, wo sich der proband bei der navigation durch das labyrinth am ehesten befindet. bei tierversuchen war das bisher nicht möglich, hier fand man keine anhaltspunkte für eine genaue vorhersage.
natürlich, wie immer, hegt man hier hoffnungen und will uns nichts böses: zukünftig könnten bei neurologischen krankheiten (z.b. alzheimer) die fundamentalen erinnerungsprobleme vielleicht gelöst werden.
die diskussion zu den ethischen problemen läuft hier bereits. da man aber nur eine bestimmte region des gehirns beobachtet ist eine vollständige entschlüsselung von gedanken anderer menschen erstmal kaum machbar:
„we can rest easy in terms of mind-reading. while technically in this study we were able to predict someone’s spatial memory from their brain activity, there was nothing intrusive about what we did.“
die garantie gibt es aber nicht. es wird offensichtlich, dass auf lange sicht es keinen unterschied mehr zwischen wissenschaft und fiktion geben wird. ob und wie das gut für uns ist wird sich zeigen. bnw.
john-dylan haynes vom bernstein center for computational neuroscience in berlin meint:
„Man kann bereits heute mittels Gehirnsignalen Aufschlüsse gewinnen über Gedanken, welche von einfachen visuellen Wahrnehmungen bis zu komplexen Absichten reichen.“
den kompletten artikel gibts in der onlineausgabe des schweizer tagesanzeigers: „mit dem hirnscanner gedanken lesen“.
grob zusammengefasst:
– anhand eines aktivierungsmusters des gehirns, das eine einfache rechenaufgabe lösen musste, wurde festgestellt, ob es sich um eine subtraktion oder addition handelte; die quote lag immerhin bei 70% erfolgreiche vorhersagen
– „je komplexer der gedanke, desto deutlicher der fingerabdruck des gehirns, desto einfacher lesbar“
– der computer liest natürlich nur die gedanken, die er als frühstück bekommen hatte
– „uneingeschränktes gedankenlesen ist scharlatanerie“
– etwas, was nie möglich sein wird: „die Gedanken einer Person von der Strasse auf einem Fernsehbildschirm verfolgen zu können“; na dann bin ich ja grad noch beruhigt…
hier ein älterer artikel: 23.08.05 – gedankenlesen durch gehirnscans I.