In den USA findet seit ein paar Monaten (mal wieder) ein gefährlicher Trend statt: Endet eine Domain im Ausland auf .com, .net, .cc, .tv oder .name, kann die US-Regierung diese Domain beschlagnahmen.
Unter dem Begriff „Operation Our Sites“ werden Website-Schließungen zusammengefasst, die unter dem Vorwand von dort erhältlichen „gefälschten Produkten“ stattfinden. So geschehen bei Bodog.com, einer kanadischen Glücksspiel-Seite. Obwohl diese Domain in Kanada registriert wurde, wurde das Projekt abgeschossen, da es gegen US-Glücksspiel-Richtlinien verstösst.
Das Ganze stinkt und funktioniert mit einem Trick: Die Immigration and Customs Enforcement-Agentur bestätigte, dass die US-Regierung Domains beliebig beschlagnahmen könne, da die Infrastruktur dieser Top-Level-Domains von der in den USA ansässigen Firma Verisign bereitgestellt wird. Auf das Ausland vertraut man in der Sache hingegen nicht:
„The government intends to do it from the root on its home turf because it doesn’t trust the authorities in foreign countries to comply with its desires.“
[via]
Das ist schon ein starkes Stück. Zum einen ist es das erste Mal, dass die US-Regierung solch ein konsequentes Statement zum Thema präsentiert. Zum anderen ist es arrogant und eine Verhöhnung des Auslands, wenn man anderen Staaten nicht zutraut, sie könnten solche Verstösse selber nicht irgendwie regeln.
Danke, Amerika! Was würden wir nur ohne euch machen!!