Andrey Ternovskiy ist 17, kommt aus Moskau und ist der Typ, der http://chatroulette.com/ kreiert hat.
Die Website funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Man klickt auf „play“ und landet dann auf der Webcam irgendeines Unbekannten. Beide sehen sich gleichzeitig, können dann chatten oder eben auf „next“ klicken und das Ganze geht von vorne los. Das ist witzig, aber auch gnadenlos pervers.
Die New York Times hat ein Email-Interview mit dem Russen geführt, das ein wenig die Hintergründe dieses Online-Wahnsinns beleuchtet:
http://bits.blogs.nytimes.com/2010/02/13/chatroulettes-founder-17-introduces-himself/.
Auf die Idee kam er mit ein paar Freunden, die gelangweilt von skype waren und einen neuen Zeitvertreib suchten. Das Projekt war gedacht für zehn Leute, wuchs dann auf 100 und ist schließlich popularitätstechnisch explodiert. Da er kein Geld für neue Hardware hatte, musste er seinen Code optimieren. Doch inzwischen stehen die Server für sein „Spiel“ in Frankfurt am Main. Er könnte sich auch vorstellen das als Unternehmen aufzuziehen, momentan läuft jedoch kaum Werbung auf der Site.
Ich habe keine Webcam und mein 10-Minuten-Test war zum totlachen. Aber auch krank. WTF. Willkommen in der Zukunft des Voyeurismus. Manche Sachen sollte man einfach n-i-c-h-t sehen…
Es geht los! Wer noch kein Windows 7 hat und noch mit XP fährt, der wird seit Dienstag zum Umstieg gezwungen:
„Einer der diese Woche veröffentlichten Sicherheitspatches hat einige Systeme mit Windows XP gehörig durcheinandergebracht. Nach der Einspielung des betreffenden Patches lässt sich ein Windows-XP-System nicht mehr starten, das System ist nicht mehr nutzbar.“
[via]
Das sind alles sehr kompetente Leute in Redmond:
„Microsoft kennt bislang nicht die Ursache für den Fehler (…).“
Auch schön, für was dieser Fix eigentlich gedacht war:
„Microsoft said it would fix a 17 year old bug in all 32-bit versions of Windows that was discovered by the Google engineer.“
Wer dieses Problem hat, es gibt Abhilfe, doch das funktioniert leider nicht immer:
Dann habt ihr übers Wochenende was zu tun!
Ich bin neu in KDE4. Ich bin seit fünf Jahren mit Linux dabei und war bisher immer fest in KDE3 verwurzelt. Und auch wenn noch nicht alle Einstellungen des neuen Kde-Desktops so funktionieren, wie sie sollen (Stichwort Arbeitsflächen-Effekte) und auch manches noch fehlt, was man von Kde3 einfach gewohnt ist, so muss ich feststellen, dass das Social Desktop-Prinzip eine ziemlich geile Entwicklung ist.
Ein zentraler Bestandteil hier sind die Plasmoids, kleine Mini-Programme, die alle möglichen Funktionen für den Desktop bereitstellen. Eine Übersicht, was es da an Angebot so gibt, findet man bei:
http://kde-look.org/index.php?xcontentmode=70x77x78.
Wenn man dort nach highest rated sortieren lässt, findet man schnell die besten Plasmoids.
Ein paar, die mir imponiert haben, will ich hier vorstellen:
*yasp-scripted systemmonitor
– gibt überblick über RAM/Swap, Festplattennutzung, Netzwerk, NVIDIA-grafikkarten, CPU-Auslastung, installiertes Betriebssystem, Desktop-Umgebung und Temperaturen
*public transport
– das ist für mich jetzt schon unverzichtbar: Man gibt seine Standard-Haltestelle ein, wählt einen Provider für die Daten (z.b. Deutsche Bahn) und kann immer sehen, wann der nächste Bus, die nächste Bahn/Tram fährt und wohin
*Device Manager mit Automount
– essentiell: Bindet externe Medien automatisch ein. Diese Funktion hat bei mir standardmässig in KDE4 nicht funktioniert, der mitgelieferte Device Manager macht das einfach nicht
*Qalculate!
– ein sehr umfangreicher Calculator und Mathematische-Gleichungen-Löser. Die Bedienung dessen ist kryptisch am Anfang, wenn man es aber mal begriffen hat gibt es kaum ein mächtigeres Tool in diesem Bereich
*Translatoid
– ein nettes Übersetzungs-Werkzeug, das mit google translate läuft. Das funktioniert mit 37 Sprachen. Mal mehr, mal weniger gut, aber es ist ein Anfang
*Photo of the day
– schönes Feature: Zeigt das „Photo des Tages“ aus vier verschiedenen Quellen an: earth shots, national geographic, steves digicam und astronomy picture of the day.
*bkodama
– unnötig, doch witzig: Ein freundlicher Kodama wandert über den Desktop. Er dreht auch mal ab und zu seinen Kopf und gibt komische Geräusche von sich. Eine erste Version eines Desktop-Tamagotchis vielleicht
Das sind alle plasmoids, die momentan auf meinem Laptop laufen. Manche sind mir auch noch durch Superkaramba in Erinnerung. Da kommen sicher noch mehr hinzu, aber die werde ich in jedem Fall drinne lassen.
Die Zukunft des Desktops hat begonnen. Ich bin froh, ein Teil davon zu sein.
Linux-Distributionen gibt es für so ziemlich jeden Geschmack. Im Prinzip lässt sich die Desktop-Umgebung samt den Programmen beliebig zusammenstellen, das macht es auch für Anfänger schwer die passende für den Einstieg zu finden. Man sollte sich dadurch jedoch nicht entmutigen lassen, denn schliesslich fängt jeder mal klein an und zudem ist Vielfalt auch ein Indiz für Fortschritt.
Eine besondere Form der Distribution ist die Live-DVD: Hier wird nichts auf dem Rechner installiert, das Betriebssystem mit Arbeitsumgebung und Programmen startet beim nächsten Reboot des Rechners in Echtzeit. Dadurch kann man sich ein Bild machen, was einem am Ende liegt und was nicht, bevor man den Pinguin auf den eigenen Rechner loslässt.
Dass es eine Linux-Distri für Künstler gibt wusste ich jetzt auch nicht. Die nennt sich artistx, kommt mit Ubuntu 9.04 und KDE 4.2 oder GNOME 2.26 als Deskop-Umgebung. Den Download gibt es dort:
http://artistx.org/site2/dowload.html. [via]
Wie auch sabayon, das auf dem recht komplexen Gentoo aufbaut, kommt artistx aus Italien. Allerdings achtet man hier wie fast überall darauf, sich nicht mit proprietärer Hardware anzulegen. Die Einstellungen für die Grafikkarte bleiben also dem Anwender überlassen, was durchaus in massivem Gefrickel enden kann.
Für mich ist erstmal die Liste der Software interessant. Eine Zusammenfassung nach Kategorie geordnet (2D Grafik, 3D Grafik, Audio, Streaming, Video) findet sich hier. Die bringt mir jedoch wenig, ich werde mir die Menüs mal beizeiten anschauen.
Alles in allem stimmt die Richtung: Künstler und Kreative verlassen sich gerne auf Apple, wenn es um Betriebssystem und Programme geht. Das ultimative Ziel von Open-Source sollte in ferner Zukunft sein, dies zu ändern, ähnlich wie das OpenOffice im Vergleich zu Micro$oft Office gemacht hat. Dazu bräuchte man auch namhafte Firmen, die dies unterstützen. Doch Adobe wird wohl kein Interesse haben…
Anyway, dank geht an die Hacker und Programmierer, die sich mal die Mühe gemacht haben, die Kreativ-Software-Fülle für Linux-Systeme zu durchforsten und artistx zu bauen. Das ist ein anfang, bitte mehr davon!
Avatar war gestern. Das war nur ein kleiner Schritt hin zu Neurocinema, der brandneuen Echtzeit-Überwachung des Gehirns und dessen Reaktionen auf einen Film.
Problem: Wie findet man den neuralen G-Punkt?
Lösung: Es gibt eine App Firma dafür.
Mindsign Neuromarketing aus San Diego möchte damit in naher Zukunft ein paar Dollars verdienen. Wichtig hierbei ist der Blutfluss zur Amygdala, denn dort sitzen die Triebe und Emotionen aus unserer Urzeit. Mit den so gewonnen Daten werden die Filme feingetunt: Was war besonders aufregend? Wo gab es die meisten emotionalen Reaktionen? Der Mensch wird zum Versuchskaninchen für die neue Generation der Hollywood-Blockbuster.
Der Name der Firma kommt nicht von ungefähr: Mindsign Neuromarketing macht schon seit einer Weile in Werbung für das Fernsehen. Der Trailer zu „Pirates of the caribbean – at world’s end“ zum Beispiel wurde mit Neuromarketing-Werkzeugen überarbeitet. Der aktuelle Entwicklungsstand sieht so aus:
„Neurocinema helpfully speeds up a process Hollywood began years ago, namely the elimination of all subjectivity in favor of sheer push-button sensation.“
Das könnte ein Affe auch machen: Stupides Knöpfchen-Drücken, ohne sich groß eine Meinung über das Gesehene zu bilden, geschweige denn das auf sich wirken zu lassen. Wir haben alle keine Zeit mehr, was wir brauchen sind mehr Affen!
[via]
Die Zukunft des Kinos wird absolute Spitzenklasse:
„movie houses will become crack dens with cup holders.“
Danke Hollywood, dass ihr mir die viele Gehirn-Arbeit beim Filmeschauen abnehmt! Ich wüsste nicht, was ich ohne euch machen würde. Fotzen.
Um auf einem Acer-Laptop die integrierte WLAN-Karte unter Linux zum laufen zu bringen bedarf es schon einiger Kampf-Übungen:
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[Update I, 06.02.10]
Pre I) Vor dieser Art mit acerhk/acer-wmi und der Firmware-Extraktion war es so gut wie gar nicht möglich WLAN mit der Karte zu benutzen, die bereits drin ist, als man das Laptop gekauft hat. Es blieb: ndiswrapper. Oder PCMCIA. Oder überhaupt kein Linux. Keine wirklich schönen und herausragenden Optionen in jedem Fall. Jeder Normal-Nutzer, der mal „schnell in Linux reinschauen will“, wäre hier bereits abgesprungen und n-i-e mehr wiedergekommen.
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I) Für Kernel 2.6.25 musste man ein Modul namens acerhk installieren. Dieses Modul musste man mit MODULES_LOADED_ON_BOOT
dem Kernel beim Startup übergeben, sonst wurde das nichts. Die WLAN-Lampe leuchtet sonst nicht. Kein WLAN.
II) Für Kernel 2.6.27 funktionierte diese Modul acerhk nicht mehr. Es hieß, die Aufgabe übernimmt ab sofort acer-wmi im Kernel. Man solle doch bitte nicht acerhk installieren und damit die WLAN-Lampe leuchtet, eine acer-wmi mit options acer-wmi wireless=1
in /etc/modprobe.d
oder ähnliche Start-Skript-Ordner legen.
III) Im Kernel 2.6.31 gibt es die Option wireless=1
plötzlich nicht mehr. acer-wmi hat gar keinen Parameter „wireless“ mehr. Nur, wenn man wieder acerhk nachinstalliert funktioniert der WLAN-Schalter beim Acer-Laptop.
Kann mir mal jemand sagen, was dieser ganze Scheiß soll??? Zuerst baut man es rein, dann baut man es raus, sollen sich die Anwender um den Dreck kümmern oder wie!? Ist Linux nicht schon kompliziert genug?
So macht man sich keine Freunde.
Von der WLAN-Firmware für die integrierte WLAN-Karte ganz zu schweigen. Die zu installieren braucht man einen cutter, der die alte überschreibt, weil die vom Kernel nicht verstanden wird, weil das ist ja böse proprietär. Junge, werdet erwachsen, es geht hier um Hardware! Da ist so ziemlich alles proprietär!
Installiert euch sabayon, denen ist proprietär so egal, da funktioniert fast alles out of the box. Das perfekte Anarchie-Hacker-Betriebssystem.
Lieber auf propriertär s-c-h-e-i-ß-e-n als auf proprietär v-e-r-z-i-c-h-t-e-n! Schreibt euch das mal gründlich hinter die Ohren, ihr leinsamen-verschluckenden Weltverbesserer.
Merci beaucoup, Christophe Grenier, pour ton assassin-outil TestDisk!
I do not know how many times I k-i-l-l-e-d my partition table today, but your incredible tool is always giving me the power back!
HAHA! One of the best hackers on this planet. bzzzzzzzzzzzzzzzzzzzz.
Der Typ rettet mir jedes Mal den Kopf. Alter Scheiß.
Schnaps für alle!
Der Eine oder die Andere wird es schon bemerkt haben – mein kleines feines Untergrund-Netzwerk hat eine spritzige Erweiterung erfahren:
Einen Teaser hierfür habe ich bereits am Wochenende links in die Sidebar eingefügt. Dort werden immer die aktuellsten vier tumblr-Posts erscheinen.
Der größte Unterschied zu dem Zeugs hier: Kein Text. Einfach nur
#bild/zitat/grafik/photo
#quelle
#tags
Über die Zeit wird das sowas wie eine geistige Essenz werden. Destillierte web-shots von mir, für euch.
Ich musste einfach die letzten Jahre die Erfahrung machen, dass zuviel krasses, vor allem aus dem visuellen Bereich, bei meinen täglichen Informations-Verarbeitungs-Prozeduren unerwähnt geblieben ist. Damit soll jetzt Schluss sein.
Meine Gedanken zu tumblr aus dem Jahr 2007 gibt es hier: https://cipha.net/2007/11/30/tumblr/. Der positive Gesamteindruck ist nämlich hängengeblieben.
Und last but not least: Scheiß auf twitter. Period. Wenn schon micro-blogging, dann richtig.
Jeder kennt sie aus größeren Supermärkten oder Banken: Überwachungskameras. Eigentlich dafür gedacht, die Sicherheit zu gewährleisten und abzuschrecken, hat das NDR in einem vierminütigen Video einen Test gemacht, ob man die Geräte und somit auch die aufgezeichneten Bilder anzapfen kann (als besonderes Schmankerl hat der NDR auch den Eingangsbereich eines Bordells überwacht).
Ergebnis: Bei vielen Geschäften und auch Büros geht das mit einem Funk-Empfängergerät ohne Probleme und ohne Passworteingaben. In dem Beitrag wurde das Empfangsteil einfach aufs Dach eines Autos montiert. Da die Funkkamera-Geräte alle auf der gleichen Frequenz arbeiten (high-tech, wie man sieht…), einem offenen 2,4ghz-Kanal, kann man die Übertragungen immer dann sehen, wenn das selbe Gerät im Einsatz ist.
Das Geile dabei war, dass man manchmal auch zusätzlich noch Audio-Empfang hatte. Man konnte also sogar hören, was in den Geschäften geredet wurde.
Die Datenschutzbeauftragten in Niedersachsen sind s-c-h-o-c-k-i-e-r-t. Der Tipp: Wenn man irgendwo Kameras sieht, z.b. in einer Apotheke, wo sensible Gespräche über Krankheiten stattfinden, einfach nichts mehr sagen. Sensationell!
Der NDR kommt ja richtig auf Ideen. Was ist da los!?
Da die nächsten zwei Wochen und sehr wahrscheinlich auch darüber hinaus es nicht möglich sein wird sich rational eine objektive Meinung zum neuen „revolutionären“ Apple iPad zu bilden und so oder so alle nur auf den vielen tollen unnötigen Features herumreiten, die man in jedem Produkt aus dem Hause Apfel ohnehin bereits implementiert vorfinden kann, hier eine Liste, was der dumme iPad nicht kann:
*die (hässliche) Mumu
Es gibt nur einen Platz für den Daumen und der gehört in die Schneide. Pickel an der Klingel sind ungesund
*kein Multitasking
Das hatten wir schonmal und Apple hat nichts daraus gelernt. Die ersten Versionen „neuer“ Hardware sind so rückschrittlich, es ist eine Schande, dass darauf Unix läuft
*keine Kamera(s)
Boing. Wofür war nochmal ichat!?
*touch keypad
Es funktioniert nicht, wie es soll. Es sieht auch nicht gut aus. Das ganze Gerät ist ohnehin viel zu gross. Man kommt hier nur den Übergewichtigen entgegen; auch nicht schlecht, Beth Ditto kann sich endlich einen tragbaren Computer kaufen…
*kein HDMI
Tja, nichts war’s mit HD-Video auf dem eigenen LCD-Fernseher
*iPad
Immer wieder erstaunlich, wie Apple mir bei der Verballhornung der Produktbezeichnungen hilft. Danke!
*kein Flash
Gut, okay, das muss nichts Schlechtes bedeuten. Leider ist diese Technologie immer noch Standard bei Videos im Web, aber scheinbar findet das Apple nicht soo wichtig
*Adapter, Adapter
Kunden, die den iPad gekauft haben, dürfen sich über ca. 57634 neue Adapter freuen. Man braucht sogar einen Adapter für USB. geez
*kein 16:9
„4:3, 4:3, wir alle, alle lieben nur noch 4:3!“
*App-Store bis zur Unendlichkeit
„Ich bin die App, dein Gott! Du sollst keine anderen App-Stores haben neben mir!“
[thx]
Solche Geräte sind doch komplett unnütz. Welcher Mensch mit einem IQ von 100 kauft sich ein überdimensioniertes iPhone touch und für welchen Zweck?! Das wird eine Woche zum Lieblings-Spielzeug und dann legt man es weg. Fuck this shit.
Der minimalistische Ansatz der Firma aus Cupertino WAR mal revolutionär. Inzwischen ist das so ausgelutscht, dass einem schlecht wird. Und trotzdem berichten die Medien darüber. Apple hat irgendwie vergessen, dass zu wenig Funktionen bei einem Gadget ein Garant dafür sind, dass es kein gutes Gadget ist. Und vom Design her: Ja, also klar, das ist schon der W-a-h-n-s-i-n-n; aus der Sicht eines 8-Jährigen.
Phew, das Problem mit den Technik-Religionen nimmt langsam überhand. Sowas verursacht einfach Kopfschmerzen, fürchterliche Migräne. Zum Glück wurde der Monotheismus erfunden, sonst hätten wir kein Microsoft und auch kein Apple. Dann, ja dann wäre die Welt aber so richtig arm dran…
[update I, 02.02.10]
„Fujitsu: Die Marke iPad gehört uns.“
[via]
Geht es nach der Firma Bach Technology, dann wird es sehr bald einen Nachfolger für die klassisch-kultige mp3 geben mit der Bezeichnung musicDNA.
Hier wird versucht das Erlebnis einer gekauften CD ins Internet-Zeitalter zu hieven, indem der Musik-Datei zusätzliche Inhalte angehängt werden, wie Song-Texte, Album-Cover, aktuelle Interviews, Tour-Daten, Updates auf social networks, usw. Die Updates sollen direkt von den Musik-Labels oder Künstlern eingespielt werden können.
Das Fraunhofer Institut, die eigentlichen Erfinder der mp3, hat man sich bereits als Partner ins Boot geholt. Ebenso sind Sony Music Entertainment und die Universal Music Group im Boot, die ordentlich Geld in das Projekt pumpen.
[via]
Jaja, schon klar: „Updates durch Musik-Labels“. Im Jahr 2007 nannte man das einfach DRM, „digitales Rechte-Management“. Der Teufel heißt jetzt nur anders, ein wunderschönes praktisches Beispiel für Neusprech im 21. Jahrhundert.
Ich kann mir schon vorstellen, wie das interne Meeting zu musicDNA ausgesehen hat:
CEO: „Hey! Wir brauchen jetzt schnellstens mp3-Backdoors!“
Programmierer: „Technisch kein Problem.“
Marketing: „wir verkaufen das dann einfach als erweiterte Version der mp3 unter einem neuen Namen, DRM ist zuvielen Leuten negativ aufgefallen.“
CEO: „Ausgezeichnet!“
Komm‘, bringts auf den Markt. Ich bleibe bei der guten alten mp3 und hole mir die Zusatzinfos direkt in meinen Medien-Player Amarok durch den eingebauten lastm-Dienst. Das mache ich so seit 2006, aber ist egal.
Eines der Key-Features von google earth ist die nutzung von kml als Komponente für das Einfügen oder Modifizieren von Geodaten. Dies ermöglicht z.b. das taggen von Landschaftsbereichen oder man erstellt damit 3D-Strukturen. Aber kml als Format lässt sich auch rein wissenschaftlich nutzen, etwa um einen Hurricane oder Waldbrände zu entdecken.
Speziell für Wissenschaftler gibt es nun eine Open-Source-Initiative namens openearth. Hier werden Daten, Modelle und Werkzeuge zur Verfügung gestellt, die Ingenieuren und Forschern dabei helfen sollen, effizienter und kostengünstiger das dynamische System der Natur zu verstehen. Die folgenden Screenshots geben einen Vorgeschmack auf das, was mit openearth möglich ist: http://public.deltares.nl/display/OET/KML+Screenshots.
Eine Seite mit einer handvoll Tutorials findet man dort: http://public.deltares.nl/display/OET/Data+tutorials.
Das Projekt ist noch sehr jung, entsprechend klein ist das bisherige Angebot. Die Liste der professionellen Unterstützer ist allerdings bereits sehr lang: Da gibt es u.a. die TU Delft oder auch die Unesco IHE, die beide im Bereich Wasser forschen.
Fortschritt zum Wohle der Menschheit kann manchmal so einfach sein. openearth ist dafür ein schönes Praxis-Beispiel.
Die aktuelle Warnung vor der Benutzung des unsicheren Internet Explorer durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik entwickelt sich zum PR-Desaster für Microsoft. Die vielen negativen Schlagzeilen in sämtlichen Medien waren wohl doch ein bisschen zu viel.
Hinzu kommt, dass diese Warnung von der französischen IT-Behörde Certa ebenfalls ausgegeben wird. Natürlich ist das ganze eine böse Verschwörung des „alten Europa“ gegen den redmonder Konzern…
Cliff Evans arbeitet als Chef für Microsoft’s security and privacy in Großbritannien. Er erklärt uns mal schnell die Welt, denn was das BSI und die Certa sagen ist natürlich völliger Mumpitz:
„The net effect of switching [from IE] is that you will end up on less secure browser.“
So sieht’s aus! Alle anderen Browser sind unsicher, der Internet Explorer ist der sicherste Browser des Universums! Wir sind alle Idioten!
„The risk [over this specific] exploit is minimal compared to Firefox or other competing browsers… you will be opening yourself up to security issues. There are broader risks and issues with other browsers.“
Ganz genau! Kondome braucht niemand und die gehören komplett verboten. Wo kommen wir denn da hin!?
Cliff sagt euch jetzt mal was Sache ist, ihr unwissenden Volltrottel:
„If you were to ask me ‚what’s the most secure browser?‘ I would say Internet Explorer 8 – we’re talking about a single vulnerability.“
Alles halb so wild.
[via]
Man kann über Microsoft sagen, was man will, aber es kann sich niemand darüber beschweren, dass es nichts zu lachen gibt. So eingebildet und realitätsfremd muss man erstmal werden. Sowas kannst du nicht lernen, das steht bestimmt bei denen im Vertrag drin. WTF.
[Update I, 25.01.10]
Seit Donnerstag ist der Patch draußen, der das google exploit-Loch im Internet Explorer stopfen soll, von dem oben die Rede ist.
Aber das reicht immer noch nicht:
„A security research firm said it discovered another set of vulnerabilities in Internet Explorer, a day after Microsoft Corp patched the Web browser following a high-profile cyber attack on Google in China.“
[via]
Soviel für den Moment zum Thema „sicherster Browser der Welt“…
Vimeo ist bekannt dafür, einen etwas höheren Anspruch an das zu haben, was dort an Videos publiziert wird. Die „schöne Schwester“ von youtube sozusagen.
ASCII ist bekannt dafür, eine absolut verzockte Zeichenkodierung zu sein, die längst Kultstatus erreicht hat.
Verbindet man beides, dann kommt das Folgende heraus:
ascIImeo ist das avantgardistische Projekt von Peter Nitsch. Es wandelt ganz einfach vimeo-Videos in ascII-Videos um. Der pure Trip, wobei man sogar noch wählen kann, ob der Output in Farbe oder nur Schwarzweiss stattfinden soll. Ein heißer Kandidat für das Projekt des Jahres, wenn ihr mich fragt.
Die Umwandlung der Bilder in Glyphen übernimmt textfx7, das flash-Rendering as3ansi.
Peter wollte eigentlich das Ganze erst für youtube realisieren, die verbieten sich jedoch die Art Veränderung ihrer Clips, wie er das im Sinn hatte. Die API von vimeo war seiner Meinung nach geradezu einladend, was am Ende dann unser Glück ist.
Tipp: Wirklich jedes Video von vimeo lässt sich als ascII-Version ausgeben. Dazu muss man nur die Video-ID, also die Zahl, die jeder Film in der URL enthält, an http://asciimeo.com/ anhängen. Fertig!
Probiert es mal aus und wählt euren persönlichen Favoriten! Hier zum Beispiel ein paar Graffiti-Künstler in Aktion. Oder Prinz Pi – 3 Minuten in ascII. Der Burner.
Zum Schluss noch ein letzter Hinweis: Wenn eine Meldung kommt „fail!“ beim Abspielen des ascII-Clips, dann ist das ein Bug, der in in naher Zukunft verschwunden sein wird (das hat der gute Peter zumindest versprochen). In diesem Fall einfach ein anderes Video probieren.
orbo ist eine Magnet-Technologie-Maschine, die mehr Energie produziert, als man ihr zuführt. Das sagen zumindest ihre Erfinder. Hier haben sie erst vor kurzer Zeit ein Promo-Video veröffentlicht, wo sie das System vorstellen.
Der Traum von einem tatsächlich funktionierenden perpetuum mobile ist schon sehr alt. Im Jahr 1712 zum Beispiel versuchte sich der exzentrische Erfinder Johann Ernst Elias Bessler an einem Rad, welches nicht mehr aufhören sollte sich zu drehen, wenn man es einmal in Bewegung setzt. Heute wird diese Idee jedoch meistens der puren Fantasie zugeordnet, da ein perpetuum mobile gegen elementare physikalische Gesetze verstößt, wie den Energieerhaltungssatz und den zweiten satz der Thermodynamik. Hier darf nicht vergessen werden, dass diese „Gesetze“ von Menschen gemacht wurden, die selbst Fehler haben. Wenn also das nächste Mal jemand sagt, „dies oder das verstößt gegen die Gesetze der Physik und ist daher unmöglich“, dann muss man ferner sehen, dass das ein schwarzes Loch auch macht und das Loch interessiert das einen Dreck. Jedenfalls, wenn Nikola Tesla mehr Geld und Zeit gehabt hätte, er hätte wohl als Einziger die Idee einer Freien-Energie-Maschine realisiert bekommen. Wer sich mit seinen Thesen näher beschäftigen möchte, er hat alles aufgezeichnet, der Sammelband ist allerdings nicht billig: Nikola Tesla. Seine Werke, 6 Bände. Nun zurück zu orbo.
orbo sieht schonmal ganz nett aus und so. Was mich extrem irritiert hat war jedoch die Batterie, die das System speist. orbo soll dreimal mehr Energie produzieren, als sie durch die Batterie bekommt, in Form von Wärme. Was soll daran revolutionär sein? Jeder 0815-Motor macht das auch. Zudem ist das Problem wie immer der Verschleiß: Die Magneten selbst werden nicht ewig halten. Genauso das ganze Gebilde mit dem billigen Plexiglas. Ich bin jetzt kein physikalisches Genie, doch das Prinzip leuchtet mir nicht ein. Das mit den Magneten ist ein Weg, jedoch wäre ein künstliches Vakuum revolutionärer, damit sich das nicht so schnell abnutzt. Ich glaube mich vage zu erinnern, dass Tesla selbst eine art Magnetmotor vorschwebte. Da ich jedoch bisher keine 120€ für die Bücher hatte, weiß ich da nichts genaueres.
Trotzdem: Respekt an die Iren, dass die sich an sowas trauen. Als sie 2006 die Idee publik gemacht hatten, gab es keinen Prototyp. Entsprechend hämisch waren die Kommentare der Weltpresse. Inzwischen gibt es diesen Prototyp, doch nachdem ich das gesehen habe, bin selbst ich nicht überzeugt. Das erscheint mir alles andere als zukunftsweisend. Richtig ist die Einstellung, dass es neue Ideen braucht, um aus der kommenden Energie-Krise als Gewinner hervorzugehen. Insofern gibts die honorable mention. Diesmal war leider nicht mehr drin.