In wenigen Tagen steht uns Windows 8 ins Haus. Es ist auch gleichzeitig der Schlusspunkt von Windows wie wir es kennen: Die Oberfläche wird in etwa so aussehen, was AOL Ende der 90er probiert hat und grandios gescheitert ist. Außerdem soll eine Verschmelzung zwischen Windows Mobile, der XBox und Windows selbst stattfinden. Am Ende läuft alles nur noch über Apps auf einem Dashboard mit unterschiedlichen Panelen. Das kann also eigentlich nur schiefgehen.
Manch einer sieht in der neuen Version gar das Ende von Windows überhaupt. Aber solche Statements gab es in der Vergangenheit schon öfter und die Redmonder haben es trotz allem immer wieder geschafft das Ruder herumzureißen.
Zu diesen Pessimisten gehört auch Marc Benioff. Den muss man jetzt nicht kennen, er ist Betreiber eines Cloud-Computing-Dienstes. Er hat also auch geschäftlich Interesse daran, dass M$ mit Windows 8 scheitert. Das bringt ihm neue Kunden für seinen Dienst und eine klingelnde Kasse.
Anyway, seine Argumente sind trotzdem interessant.
Zwar will er nicht „aggressiv Stimmung gegen Microsoft machen“. Doch im Gegenzug haut er drauf: Wie bereits erwähnt sei Windows 8 „das Ende“. Das liege auch an den Smartphones und Tablets von Apple und Google. Diese Auswahl und diese Möglichkeiten hätte es vor 48 Monaten nicht gegeben, da war Windows 7 gerade mal ein Jahr jung.
Auch das Ziel der Vernetzung, seit XP immer mal wieder einer der Knackpunkte der Redmonder und bislang kaum überzeugend realisiert, sei verfehlt worden. Windows sei hier schlicht „irrelevant“.
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In der Industrie macht sich zudem ein Trend breit, der den IT-Dinosaurier nicht weiterbringt: „Bring your own device„. Vielleicht das Buzzword der letzten paar Jahre, mindestens seit es Smartphones gibt. Entgegen vieler anderer Trends, die sich auf private Bereiche beschränken, hat es diese Sache sogar in die Unternehmen geschafft, große wie kleine.
Fakt ist: Es ist einiges in Bewegung gekommen die letzten Jahre. Mitte August wurden jeden Tag 900.000 Android-Geräte aktiviert. Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass die Windows-Install-Base (also sämtliche Windows-Versionen des Planeten, egal ob mobil oder PC) im ersten Quartal 2014 überholt sein dürfte. Das macht dieses „spezielle Linux“ zum erfolgreichsten des Planeten (ich sage deshalb „speziell“, da es laut den Kernel-Entwicklern noch etwa vier Jahre dauert, bis sich hier beide Systeme ausreichend angenähert haben und man von Linux wieder als Ganzes reden kann).
Und auch gegen Apple kann man sagen was man will, aber die Grenze ist hier noch lange nicht erreicht. Im zweiten Quartal 2012 gab es 200 Millionen mobile iOS-Geräte, machte damals einen Marktanteil von satten 20%. Zum Vergleich: Windows Phone und Windows Mobile kommen auf 27 Millionen Geräte und insgesamt 2% Marktanteil.
Fazit: Micro$oft hat noch einiges vor. Zur Stabilisierung wird auch nicht beitragen, dass man nach nur drei Jahren wieder ein komplett „neues“ Betriebssystem auf den Markt wirft. Viele Unternehmen dürften sich noch gar nicht richtig an Windows 7 gewöhnt haben oder nutzen bis 2014 sogar noch XP, da erscheint schon wieder ein Nachfolger. Eine Art Game Over wäre zwar schön, doch die Realität sieht meistens anders aus.
Das wird aber auch davon abhängen, wie Google und Apple ihre eigenen Pläne weiter vorantreiben können. Am Ende entscheidet der Nutzer. Und dank „Bring your own device“, oder wie man es jetzt auch nennen möge, hat man hier viele Möglichkeiten und damit auch handfeste Alternativen parat, von denen man früher nur träumen konnte. Und mit „früher“ meine ich die letzten fünf Jahre, nicht 10, 20, auch keine 50. Das wird noch ziemlich interessant.
(David Fritz vor seinem MegaDroid-Cluster)
In Kalifornien steht bei Sandia Labs ein Cluster aus 500 handelsüblichen Desktop-PCs. Die haben nur einen Zweck: Die Simulation einer ganzen Stadt mit 300.000 Android-Smartphone-Geräten. Der Name: MegaDroid.
Das cyber-potemkinsche Dorf erfüllt mehrere Zwecke. Zum einen wird getestet, wie sich Geräte bei regem Datenverkehr von SMS, Wireless, Telefongesprächen usw. verhalten. Was auffällt kann so feiner analysiert und korrigiert werden. Zweitens, der wichtige Part: Simulation von Naturkatastrophen (z.B. Erdbeben), Hacking-Angriffen oder verheerenden Software-Bugs.
Man wird als Anwender direkt später von dieser Forschung profitieren können. Geplant ist nämlich eine Open-Source-Software, die bestimmten Gruppen bei der Erstellung von Social-Media-Anwendungen helfen soll. Auch Hacker werden explizit eingeladen: Zum Aufbau eines WLAN-Meshs beispielsweise, etwa um Internetzugang in autoritären Regimen gewährleisten zu können. Wettersimulationsexperten und (leider auch) Militärplaner sind ebenso mit von der Partie.
Ein buntes Potpourri.
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Diese Werkzeugpalette wird man zukünftig auch brauchen. Experten prophezeien, dass sich die Desktop-PC-Welt immer mehr in Richtung Mobile verlagert. Das führt auch zu steigenden Gefahren für die entsprechenden Endgeräte. Momentan sind Android-Smartphones (und auch iPhones) relativ sicher vor Angriffen. Doch das wird mit zunehmender Nutzerzahl und weiteren Apps sich drastisch ändern.
Ein Beispiel liefert der Artikel gleich mit:
„In 1988 a Cornell graduate student brought much of the Internet to a standstill — it was composed of about 50,000 computers at the time — when he unleashed a program known as a worm that was intended to live in the network as a bit of digital graffiti — in effect, the cyber-equivalent of writing “Kilroy was here.” However, because of an error in coding that caused the software to rapidly replicate, a vast number of copies spread through the network, overwhelming it.“
„The researchers said they were concerned about such issues of network resilience, but they also saw the possibility that MegaDroid might be used to build new kinds of distributed applications.“
In diesem Sinne: Happy testing!
Gestatten, das hier ist die Ouya, eine Android-Spielekonsole für nur 99$:
Designt wurde das Teil von Yves Behar.
Der Clou: Das Entwicklungssystem gibt es gleich mit, damit jeder Spiele erstellen kann, die dann kostenlos gespielt werden sollen. Eine Konsole, die von Anfang an gehackt werden will!
Yves Behar hat bereits bei dem Projekt One Laptop per Child mitgewirkt und bringt entsprechende Erfahrungen mit. Zudem sind Xbox-Guru Ed Fries und IGN-Urgestein Julie Uhrman mit an Bord.
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Coole Idee, die Sache hat nur einen Haken: Wer will gute Spiele dafür entwickeln, wenn er kein Geld dafür kassieren kann?
Wann das Gerät rauskommen soll ist derzeit noch unklar.
Das MIT hat einen Android-App-Inventor veröffentlicht, wenn auch vorerst in einer Beta-Phase, mit der es spielend gelingen soll Android-Apps zu entwickeln. Es richtet sich explizit an Anfänger in dem Bereich und setzt keine Programmierfertigkeiten voraus.
Ähnlich wie bei LEGO setzt man die Apps aus Blöcken zusammen. Man startet im Browser, wie diese App aussehen soll. Anschließend legt man dessen Verhalten fest. Das passiert live, während das Smartphone mit dem Computer verbunden ist und erscheint sofort auf dem mobilen Gerät.
Was man dazu benötigt ist lediglich eine Google-ID; die bekommt man aber automatisch, wenn man dort einen Service nutzt, etwa eine Email-Adresse.
Schaut mal rein, das lohnt sich wirklich und riecht nach Zukunft:
Da es eine offene Beta ist nicht wundern, wenn irgendwas noch nicht funktioniert. Die Fehler sollen jedoch in den folgenden Wochen behoben werden. Mitarbeit lohnt sich also!
Erst letztes Jahr hat Audi eine Partnerschaft mit NVidia beschlossen, damit das Audi Connect Infotainment System mit deren Tegra-Prozessor läuft. In dem kurzen Video oben sieht man das Ergebnis und das System in Aktion.
2013 wird das alles im A3 zu haben sein. Mit dem drehbaren Knopf können Benutzer zudem Ortsdaten eingeben oder im Web suchen. Das Sieben-Zoll-LCD-Display rendert 3D-Animationen ohne Mühe und bietet auch Google Earth oder Google Street View-Spielereien.
Alles schön und gut: Mit Android wäre da wohl mehr drinne gewesen…
Tztz, Sachen gibt’s.
Ohne tcp/ip gäbe es ja bekanntlich gar kein Internet, denn es ist das Haupt-Protokoll, das alles möglich macht.
Das interplanetarische Äquivalent dazu gibt es seit neuestem auch und das nennt sich delay-tolerant networking. Vint Cerf hängt da mit drinne und google ebenso, weshalb die das direkt in ihr Android miteingebaut haben.
Getestet wird das 80 bzw. 90 Lichtsekunden von der Erde entfernt. Die Entwicklung geht zurück bis ins jahr 1998 und auch die NASA macht mit.
Das problem bei tcp/ip ist die permanente Verbindung, mit der die Pakete versendet werden. DTM braucht sowas nicht, die Pakete werden einfach gebuffert, sprich gesammelt, bis eine stabile Verbindung zum Weitersenden genutzt werden kann. Das macht Gebrauch von der Latenzzeit und berücksichtigt die niedrige Energieaufnahme von Satelliten.
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Es spielt also zukünftig keine Rolle mehr, wenn es nach google geht, ob ihr eure youtube-Videos auf dem Mars, der Venus oder sonstwo im Sonnensystem schaut. Vorausgesetzt natürlich, Satelliten von uns sind in der Nähe und ihr benutzt so ein Android-Handy. 😉
Micro$oft erklärt die Welt: „Alle anderen sind böse böse, wir sind die Guten!“
Aktuelle Bedrohungen hat man zu fürchten! Die Feinde: Apple, Canonical (Ubuntu), Red Hat (u.a. Fedora), Google (u.a. Android), Mozilla, Opera. [via]
Ist doch alles ganz einfach: Either you are with us or you’re with the terrorists.
google geht mit der handy-software android einen guten weg, auch wenn die idee eines open-source-handys nicht wirklich neu ist (z.b. trolltech: die qt-entwickler hatten ähnliche pläne, sogar mit hardware, das projekt wurde aber neulich erst wieder eingestampft).
inzwischen gibt es ein video, das grob zeigen soll, zu was android in der lage ist, ohne, dass irgendjemand bereits grossartig dafür entwickelt hätte:
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google setzt auf externe ideen und entwickler und verschenkt den code an jeden, den es interessiert:
code.google.com/android/download.html.
unter dieser adresse findet sich das entwickler-kit für linux, mac und win (ca. 60mb). wer eine killer-applikation schreibt, wird eventuell sogar mit zehn millionen dollar belohnt.
das startup android hat google im juli 2005 gekauft, als lediglich klar war, dass dort ein handy-betriebssystem auf linux-basis entwickelt würde. inzwischen haben sich 34 firmen einer allianz angeschlossen, diese idee weiter zu verfolgen („open handset alliance“), darunter auch ebay, motorola und samsung.
mit diesem mächtigen paten könnte android ein grosser erfolg werden. mich freuts insofern, weil ich linux in der hosentasche immer dabei haben werde. wenn es auf einen selbstläufer hinausläuft, und open-source kann das, dann fehlt eigentlich nur noch die passende hardware-sexyness. da aber samsung dabei ist, mache ich mir da keine wirklichen sorgen.
naja, noch nicht: wie die bbc meldet, befasst sich die britische regierung bereits schon heute mit der frage, ob man robotern in der nahen zukunft (in maximal 50 jahren), wenn sie denn intelligent werden sollten, die selben rechte zusprechen sollte wie einem menschen. dieses stadium wiederum setzt eine „monumentale veränderung“ vorraus, wenn roboter an dem punkt ankommen, dass sie „sich selbst reproduzieren, erweitern und selbstständig künstliche intelligenz entwickeln können“. es wäre durchaus denkbar, dass roboter das recht bekommen würden, „wählen zu gehen, sowie steuern zahlen müssten und sogar wehrdienst ableisten sollen“. logo. eine warnung der studie gibt es auch: sollten sich die roboter „zu schnell vermehren“, wie auch immer das gemeint sein soll, könnte das „auf die umwelt und unsere ressourcen negative auswirkungen“ haben. die 250 seiten starke studie beleuchtet zudem die zukunft von raumflügen und methoden zur lebensverlängerung.
die fantasie der menschen in diesem bereich fand bereits des öfteren intensiv ausdruck: es gibt diesen legendären satz von philip k. dick, einem sci-fi-autor, der sich die frage stellte, ob androiden von elektrischen schafen träumen. aus dieser überlegung heraus entstand einer der besten filme aller zeiten, „blade runner“, dem 1997 auch ein fantastisches videspiel gewidmet wurde. dann gibt es natürlich „i, robot“, die werke asimovs, die „terminator“- und die „matrix“-reihe, bei letzterer am wichtigsten v.a. wohl die kleine anime-sammlung „animatrix“. die japaner fanden auch passende visuelle interpretationen für dieses thema, nämlich in „ghost in the shell“ und das bereits mitte der 90er. was sich unterscheidet zwischen all den goodies der multimedia-welt und der studie in uk ist, dass letztere von einer regierung stammt. man distanziert sich aber gleichzeitig davon und sagt, man wolle „nicht die zukunft vorhersagen“, sondern „die möglichkeiten in der zukunft möglichst breitgefächert ausleuchten“.
„am anfang war der mensch. und eine zeit lang war es gut so. aber die sogenannten zivilisierten gesellschaften der menschen fielen schon bald der eitelkeit und korruption zum opfer. schliesslich erschuf der mensch die maschine als sein ebenbild. und wurde so zum schöpfer seines eigenen untergangs.“ animatrix, 2003
das obige bild ist ein sieger: diesen verschickten robot hat derek duncan erfunden und er bekam den ersten platz bei einem design contest. darum wird es demnächst eine version als spielzeug zum kaufen geben.
via engadget
„electric sheep“ ist ein lebendes projekt und immer im fluss: man kann sich hier ein programm runterladen, oberflächlich ein simples bildschirmschoner-proggie. im hintergrund aber kontaktiert der screensaver über port 8090 einen server, der die parallele berechnung von fraktalen startet. das ergebnis sieht dann so aus: http://electricsheep.org/archive/generation-165/best.cgi
der name der website wurde von philip k. dicks novelle „träumen androiden von elektronischen schafen?“ abgeleitet.